1. Reden wir miteinander ...

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Sollen 14-jährige Kinder in Untersuchungshaft bzw. ins Gefängnis?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Belico, 1 November 2014.

  1. Belico

    VIP: :Silber

    Das Thema berührte mich:
    14-jähriger unter Terrorverdacht: Detailarbeit beginnt - Österreich-Chronik - derStandard.at › Panorama
    Hab jetzt auch andere Artikel dazu gelesen und mir folgendes zusammengereimt:
    Ein 14 - jähriger türkischer Sonderschüler wird im Bekanntenkreis radikalisiert und beginnt, im Internet über Möglichkeiten des Bombenbaus zu recherchieren. Die Eltern werden auf die Veränderung des Buben aufmerksam und suchen bei Sozialarbeitern Hilfe und irgendwie kriegt das auch die Justiz spitz und nimmt das Kind fest. Bei den Vernehmungen gesteht er freimütig Bomben bauen und in den Krieg ziehen zu wollen.......Deshalb nehmen sie das Kind gleich in Untersuchungshaft und da sitzt er jetzt.

    Mich hat die Geschichte nicht nur schockiert, weil man da das wirre Gebrabbel eines halben Kindes ernst genommen und der Kerl statt psychologischem Beistand gleich ins Häfn gesteckt wurde, sondern auch die Meinungen in den Foren zum Artikel.
    Die finden das alle richtig!!!!
    Das schockiert mich eigentlich!
    Habe ich irgendetwas versäumt? Sind 14-jährige Kinder mittlerweile gefährlich und haben nicht einen besonderen gesellschaftlichen Schutz verdient? Rein rechtlich geht das doch gar nicht, es ist doch nicht verboten, im Internet über Bombenbau zu surfen. es ist in dem Alter doch ganz klar, dass sie weder psychisch noch physisch groß in der Lage sind, Schaden anzurichten.
    Was mich echt plagt, ist, dass 14-jährige in Österreich so hart behandelt werden können. Die sind doch noch schutzbedürftig .....
    Jetzt frage ich mich, habe ich etwas versäumt? Bin in ich zu naiv, weltfremd? Ich mein, sehr viel Zeitung lesen tue ich derzeit nicht, dass man in Österreich glaubt, mit kampf- und Ausreisewilligen Muslimen ein Problem zu haben, das habe ich schon mitgekriegt, aber ists schon so schlimm, dass auch 14-jährige Kinder eine Gefahr darstellen können?
    eure Meinung?
     
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  2. Puschel

    Puschel Gast-Teilnehmer/in

    naja. Ich hörte gestern bei den Nachrichten, dass Kinder ein dunkelhäutiges Mädchen krankenhausreif geprügelt haben. Konsequenzen haben sie keine zu erwarten, da nicht strafmündig
     
  3. KikiundLauftier

    KikiundLauftier Kiki ohne Lauf

    @Belico@Belico vielleicht in dem Fall...weiß nicht...

    aber zu den 14 jährigen Schutzbedürftigen nur so viel, ein Bekannter von mir wurde von 3 14 jährigen ohne Grund Krankenhausreif geprügelt...beidseitiger Kieferbrauch und so weiter....
     
  4. Belico

    VIP: :Silber

    Ja, aber was tut man generell mit gewalttätigen 14-jährigen? Man darf Gewalttätigkeit nicht durchgehen lassen. Aber was tut man da? Werden die verwarnt? Ihre Eltern? Bekommen die einen Sozialarbeiter an die Seite? Das Problem ist ja da, aber ich glaube, dass Untersuchungshaft oder Haft die falsche Lösung ist....
     
  5. anroma

    VIP: :Silber

    Belico, du weißt aber schon, dass man ab dem 14. Geburtstag strafmündig ist?
     
  6. spacedakini3

    VIP: :Silber

    Mit einer Bombe kann er schon ziemlichen Schaden anrichten. Und der Bombe ist es egal, wie alt ihr Konstrukteur ist.
    Und vor solchen Früchterln, egal welchen Alters, möchte ich bitte schön gerne geschützt werden
     
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  7. lina.kurbel

    lina.kurbel Nicht alles, was glänzt, ist Gold.

    Klar bekommen die Sozialarbeiter. Und dazu immer wieder gesagt, dass man sie nicht irgendwo fix verwahren kann, solange sie sich nichts zu Schulden kommen lassen. Und auch bei der ersten Tat ist man noch total vorsichtig. Und ja, es gibt Jugendliche, die nicht sehen können, dass ihnen geholfen wird. Die immer wieder abhauen und sich nicht helfen lassen und tiefer in den Strudel hineingelangen.
    Unsere Justiz hat für die keine Handhabe und auch keine guten Ideen. Es gibt ein paar, für die ist unser System, das mit Jugendlichen relativ vorsichtig umgeht, nicht geeignet. Das Gefängnis ist es auch nicht, aber wir haben hier in Ö keine anderen Möglichkeiten, wenn denn etwas Straffälliges passiert ist.
     
  8. ClaHRa

    ClaHRa Gast-Teilnehmer/in

    Meinst Du, das Ding tut weniger weh wenn es ein 14-jähriger gebastelt hat?

    Ich finde nur unsere Polizei sehr hohl im Kopf, würde das in diesem Zusammenhang die einzige Festnahme sein. Ich hoffe sehr, der Typ war 24h beschattet und verwanzt und die Hintermänner wandern gleich mit in den Bau.
     
  9. anroma

    VIP: :Silber

    Nach den Hintermännern wird ja grad gesucht, hab ich zumindest gelesen.
     
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  10. hanna59

    VIP: :Silber

    der "zuständige" kulturverein wird schon seit einiger zeit gut überwacht, da tut sich so einiges. ausserdem ist seit ein paar tagen eine sehr vermehrte polizeipräsenz in st.pölten feststellbar.

    bei diesen bürscherl (derer gibts ja einige hier, die sich damit lauthals brüsten) handelt es sich im übrigen keinesfalls um kleine armutschkerl. ebenso sind die dazugehörigen eltern nicht immer ahnungslos, das wird teilweise sehr unterstützt, dass das liebe kinderl plötzlich so "religiös" ist.

    ich bin sehr viel in diesem milieu unterwegs, da wurlts im moment gewaltig. die, die von der ganzen sache eigentlich nix wissen wollen, stehen ordentlich unter druck. die, die über gebühr zündeln wollen, freuen sich einen haxen aus, weil ihnen die "macht" angst zu verbreiten, so in die hände gegeben wird. ich find es furchtbar für die vielen familien, die hier einfach nur in ruhe ihre kinder groß kriegen wollen, die kommen da voll zum handkuss und müssen sich übelste anfeindungen gefallen lassen. aber, was ich mitbekommen hab, steigt auch die bereitwilligkeit unter den jeweiligen gruppen, solche radikalisierungen zu melden. der großteil der leut will nämlich mit diesen brutalitäten überhaupt nix zu tun haben.
     
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  11. hanna59

    VIP: :Silber

    ja nu, die sozialarbeiter können sich in diesen fällen aber ordentlich brausen gehen, die werden ja gar nimmer ernst genommen. und wenn sich dann institutionen wie das hiesige jugendamt einschalten (ich red hier jetzt explizit vom st.pöltner ju, von dem ich so gut wie nix halte, weil die ja auch mit den "normalen" problemen von jugendlichen nix anzufangen wissen. ich hab leider sehr viel mit denen zu tun und so meine erfahrungen mit denen gemacht. da kannst dir gratulieren, wenn sich diese stümper dazwischenschalten), da sollte einem eigentlich angst und bange werden. was hier fehlt, sind sehr gut geschulte streetworker, die sich mit problemjugendlichen aus solchen problemkreisen auskennen, die die gleiche sprache sprechen, die das auftretten und das hintergrundwissen haben, um an diese jugendlichen überhaupt heranzukommen. sowas gibts hier nicht. unsere weichgespülten sozialarbeiter ernten da mit ihrer kuschelpädagogik grad mal ein müdes lächeln.

    im übrigen auch nicht lustig für engagierte sozialarbeiter, die echt was bewegen wollen. für die ist das frustrierend zu wissen, dass sie mit ihrer art der herangehensweise so gar nix bewirken können.
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 2 November 2014, Oberer Text geschrieben: 2 November 2014)
    ehrlich? u-haft ist da fast die einzige möglichkeit, um eventuell noch abschreckend zu wirken. ein bissl dudu und ein netter sozialarbeiter, der ein bissl schimpft, wird da nix mehr bringen. ein ordentliches dreinfahren in solche strukturen wird das einzige sein, was eventuell noch helfen könnt.
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 2 November 2014)
    das engagement der jugendzentren möcht ich hier noch gerne hervorheben, die tun ihr bestmögliches. die sind am puls, offen für probleme, die informieren, die resozialisieren (das tun sie wirklich immer öfter), da arbeiten echt engagierte leut mit der richtigen attitüde. ich hab da echt tolle leut kennengelernt, die auch grenzen überschreiten (müssen), wenn feuer am dach ist.
     
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  12. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Mmn braucht man gar nicht versuchen, hier "das Richtige" zu tun, weil es in diesem Fall "das Richtige" nicht geben wird.
    Unsere Mittel sind relativ zahnlos gegenüber Radikalisierten, für dieses System (das sie übrigens auch ernährt) nur Verachtung übrig haben.
    Ich glaube kaum, dass der Bursche sich von irgendwelchen Sozialarbeitern auf die Softie-Tour "deprogrammieren" lässt.
    Und klar, grundsätzlich hat ein 14jähriger in Haft nichts verloren.
    Wenn man aber bedenkt, wieviele Teenies es schon geschafft haben, ein Blutbad anzurichten, wo dann im Nachhinein das übliche "Hättiwari" losgeht angesichts der ganzen Warnzeichen, Gewaltphantasien, der fragwürdigen Websites und der deutlichen Drohungen, wo dann die ewige Frage "warum hat man denn nicht....?" gestellt wird die die Opfer auch nicht wieder lebendig macht-dann schaut die Sache schon anders aus.
     
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  13. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Das Alter darf kein Freibrief werden und mit 14 ist man strafmündig.
    Mit dem netten verständnisvollen Blabla der Sozialarbeiter dringt man doch nicht durch.
    Zur Frage, was man mit solchen Leuten machen soll? Ab ins nächste Flugzeug nach Syrien.
    Das würde vielleicht so manche Eltern dazu bringen die religiösen Anwandlungen ihrer Kinder schon deutlich früher und radikaler zu unterbinden. Sprich, dann könnte es vielleicht sein, dass ein gewisser Selbstreinigungseffekt bei manchen Kultusvereinen stattfindet, weil Eltern zu den Maßnahmen greifen, die wirkungsvoll wären.
     
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  14. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin der Überzeugung, dass man Kinder (unter 18-jährige) nicht einfach ins Gefängnis stecken sollte. Das ist meistens eher kontraproduktiv (wie es das oft auch bei Erwachsenen ist). Kinder testen generell ihre Grenzen aus und vereinzelt sowie selten gehen sie dabei mehr als viel zu weit. Ich bin überzeugt, dass man diese Kinder mit guter Sozialarbeit und individueller Betreuung innerhalb gesellschaftlich ungefährliche Grenzen bringen kann. Und dass es sich auszahlt, das zu tun.
     
    farbenfroh gefällt das.
  15. hanna59

    VIP: :Silber

    so hart es klingt, ich wär da für ausweisung. aberkennung der staatsbürgerschaft und damit auch aberkennung der damit verbundenen privilegien. anderes wird nicht verstanden. is so. im haus meiner bekannten wohnen sehr viele tschetschenische familien, der grundtenor is genau der. wer ins land kommt, nur um unruhe zu stiften, der sollte wieder weggeschickt werden. weil diese familien sind heilfroh, hier aufgenommen worden und dem krieg entflohen zu sein.

    man muss sich aber halt mit den leuten unterhalten, dann kristallisieren sich sehr schnell die grundhaltung heraus.
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 2 November 2014, Oberer Text geschrieben: 2 November 2014)
    das würde aber voraussetzen, dass das kind/der jugendliche einen zugang zulässt und einen gewissen respekt seinem gegenüber entgegenbringt. dem ist da aber nicht so. das hat ganz andere dimensionen. und langsam sollten wir uns ruhig eingestehen, dass wir mit diesem problem nicht umzugehen wissen. das spielt in einer ganz anderen liga.
     
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  16. KikiundLauftier

    KikiundLauftier Kiki ohne Lauf


    grundsätzlich ja...
    aber ich denke es hat meistens einen Grund, warum ein Jugendlicher so ausser Rand und Band gerät.
    sei es der fehlende Halt und Liebe im Elternhaus, oder was auch immer....
    wenn die Jugendlichen immer wieder mit den für sich falschen Leuten sei es in der Familie oder schlechter Einfluss durch den Freundeskreis im Kontakt sind, kann kein noch so guter Sozialarbeiter als Wunderwuzzi in resozialisieren.
     
  17. sunshine0

    VIP: :Silber

    nein natürlich sollen sich 14-jährige frei entfalten können, egal in welche Richtung. 14 jähre sind wie man sieht wirklich ungefährlich, ich mein jo mei.... früher hat man halt kirschen gestohlen heute möchte man halt den westbahnhof in die luft fliegen lassen.
    ich traue einem 14 jährigen schon zu was es bedeutet viele menschen umzubringen.
    ich bin eigentlich ein mensch der mit jedem mitleid hat aber nicht wenn jemand Massenmord machen wollte.
    ein Wahnsinn wenn er es geschafft hätte. soviele Tode, verletzte und leidende verbliebene :(. nein da hab ich kein mitleid.
     
  18. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Wenn das in eine Richtung gegangen ist, geht es in die andere auch. Und leichter, wenn das Kind mal erkennen kann, was wirklich wichtig ist in einem Menschenleben.
     
  19. hanna59

    VIP: :Silber

    dazu sind dann aber andere kaliber notwendig, als der durchschnitt der sozialarbeiter hierzulande zu bieten hat. ich kann solche leute ansatzweise nur in form von streetwork in jugendzentren oder in brennpunktgebieten der großstädte ausfindig machen. der institutionalisierte sozialarbeiter ist dem problem nicht gewachsen.
     
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  20. Belico

    VIP: :Silber

    Ich gewinne langsam den Eindruck, dass die Gesellschaft mit dem Problem der Radikalisierung heillos überfordert ist. Es hat Jahrtausende gebraucht, bis wir uns zu achtsamen, eigenverantwortlichen Wesen entwickeln konnten, die Kirche und deren Gesetzesauslegungen in ihre Schranken verwiesen und Unsere Mitmenschen als ebenbürtige Wesen mit gleichen Rechten und Pflichten akzeptierten.
    Warum haut das nicht hin, dass da immer ein paar Nerds rumgeistern, die so kranke Ideologien verbreiten und warum gibt es immer Gestörte, die denen auch noch glauben?
    Wenn ich es mir so überlege, ist es naheliegend, dass gerade dieses dumme Kind, dass vermutlich eher am Rand der. Gesellschaft aufwuchs, erwischte. Aber wer oder was ist da Schuld und was kann man tun, dass das nicht noch schlimmer wird?
     

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