1. Reden wir miteinander ...

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Siezen,

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von leseratte65, 5 September 2013.

  1. leseratte65

    leseratte65 Gast-Teilnehmer/in

    ist das heute noch in?

    Immer öfter werde ich in Geschäften geduzt. Meine Tochter (19) wurde in meinem Beisein erst einmal mit "Sie" angesprochen.
    Wenn ich mal bei einem Drive-In einen Snack hole, und mich der Jüngling mit "Tschüss" verabschiedet, fühle ich mich schon etwas merkwürdig oder verarscht.

    Wie geht´s euch damit?
     
  2. Anane

    Anane Gast-Teilnehmer/in

    Ich mags nicht wenn man mich mit Sie anspricht. Grundsätzlich darf mich eigentlich jeder duzen. Ich fühle mich deswegen nicht irgendwie herabgesetzt. Ich selbst versuch bei Fremden immer ein bisschen einzuschätzen ob ich Du sagen kann oder ein Sie angebracht ist. Deutlich Ältere rede ich aber natürlich mit Sie an.

    Ich sag aber auch oft zu jemandem mit dem ich eigentlich per Sie bin Hallo oder Tschüss. Hab ich mir irgendwie so angewöhnt weil ich im Job viel mit Deutschen zu tun hatte.
     
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  3. Q

    Q Gast

    MIr ist es mittlerweile vollkommen wurscht. Das Sie wird sich in 5 bis 10 Jahren sowieso überlebt haben.

    Im internationalen beruflichen Kontext (englischsprachig) reden einander alle sowieso nur mit Vornamen an, was im Umgang der Deutschsprachigen miteinander zu der komischen Situation führen würde, dass man in einem englisch geführten Gespräch selbstverständlich "Markus" und "Michael" und "Andrea" sagt, und dann in der Pause wieder per Sie und "Herr Maier", "Herr Bauer" und "Frau Müller" wäre?

    Unter Berufskollegen ist das Sie mittlerweile so gut wie abgeschafft, ebenso unter Studenten, generell in sozialen Medien, unter Vereinskollegen und - was ich so sehe - bei den meisten Leuten unter 30 generell. Außerhalb der Großstädte war man sowieso immer schon generell per du (außer gegenüber Touristen).

    Einen gewissen "Tabubruch" gab es jüngst bei beim "Kanzlerduell" auf Puls4, wo Feymann und Spindelegger einander in der Konfrontation duzten und per Vornamen ansprachen (was der Auseinandersetzung einen seltsam grotesken Touch gab, mit dem Moderator Rabl waren sie nämlich sehr wohl per Sie)

    Ich denk, das "Sie" wird bald von selber verschwinden. Und ich finde es auch nicht schlecht, denn die langen Merklisten (mit wem bin ich jetzt per du? mit wem bin ich aufgrund einer generellen Firmenkonvention per du? wem darf ich nach den Benimmregeln das du anbieten, bei wem muss ich warten?) sind in der heutigen Angestelltenkultur kaum noch praktikabel.

    Grotesk finde ich ja z.B,, dass es zwischen einem älteren Mann und einer jüngeren Frau nie zum du kommen dürfte, denn er darf als Mann nicht anbieten, sie als die jüngere nicht ...

    Cui bono?
     
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  4. cyn

    cyn Gast-Teilnehmer/in

    i meiem berufsbereich wird jedenfalls gesiezt und das ist ok, weil ich damit ja auch eine gewisse noierndige distanz demonstriere.

    im private bereich wäre ich es an. generell sieze ich fremde erwachsene, aber nicht immer.
     
  5. Schnuppe

    Schnuppe Gast-Teilnehmer/in

    Ich mag es auch nicht, wenn man mich ungefragt duzt.
    Grundsätzlich gebe ich denjenigen recht, die meinen, dass sich das *sie* irgendwann aufhören wird, aber noch ist es nicht so weit.
    Im privaten Umfeld ist es ist das *Du* ok, im Beruf, in Geschäften oder wo ich sonst mit Fremden zusammen komme, möchte ich zumindest selbst entscheiden dürfen, ob man zu mir DU sagt oder nicht.
     
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  6. cyn

    cyn Gast-Teilnehmer/in

    *hüstel* man soll nicht so viel am handy schreiben... tut leid, ich kann diesen schwasi nicht mehr korrigieren.
     
  7. Bussibaer

    VIP: :Silber

    Grad in Geschäften find ich es fast schmeichelhaft, wenn ich von jungen Verkäufern geduzt werde, dann fühl ich mich gleich so jung :D...ansonsten kommts ganz drauf an...gab es nicht eh kürzlich einen Threat dazu? Hab grad ein Deja-vu, deswegen schreib ich jetzt nicht mehr...
     
  8. cyn

    cyn Gast-Teilnehmer/in

    ja das war erst vor kurzen.

    wenn ich von anderen fremden erwachsenen in irgendeinem nicht-völlig-privaten bereich geduzt werden, empfinde ich es irgendwie merkwürdig. es erzeugt eine künstliche intimität, die mir vor allem auch 'abfordert', dass ich sie auch anwende, weil ich werd nicht sie sagen, wenn mich wer duzt, auch wenn ich mich mit der person von mir aus nicht 'verduzen' will.
     
  9. Eistee

    VIP: :Silber

    Ich mag das Du bei Fremden überhaupt nicht.
    Es schafft ein Nähe-Verhältnis dass ich nicht leiden kann.
    Auch in der Firma bin ich lieber per Sie als per Du. So wahrt man die nötige Distanz und erhält auch ein gewisses Maß an Respekt. Sicher sind diese Dinge nicht an du oder sie gekoppelt, mir ist es aber lieber so.
    Auch der Umgangston ist beim Sie einfach ein anderer.
    In Geschäften hasse ich ein aufgezwungenes Du bei der Kassa. Die Mitarbeiter dort sind niemand zu mir als dass sie sich das Recht eines Dus herausnehmen. Auch bin ich meist nicht mehr in deren Altersklasse oder gehe mit ihnen nach getaner Arbeit auf einen Absacker.
     
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  10. Morgunfru

    Morgunfru Lästermaul

    Ich mag nicht gern gesiezt werden. Tu mir da auch immer schwer. Ich bins nicht gewöhnt und wünsch mir sehnlichst skandinavische Verhältnisse, wo das "Sie" weitgehend verschwunden ist. Im Schwedischen und Isländischen existiert so was wie ein "Sie" aber das gebraucht keiner mehr im Alltagsleben.
    Bei uns, ich wohn in einem kleinen Kaff ist das "du" auch normal.
    Eigenartig finde ich es wie es bei einer Freundin ist. Sie ist mit einigen Arbeitskolleginnen auch privat gut befreundet. Im Büro sind sie aber immer per Sie. Da ist es am Vormittag die Frau Gruber, in der Pause und beim Kaffee nach Dienstschluss ist es die "Anni".
     
  11. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Ich bin bei Q - so bald man englisch schreibt/spricht ist das Sie hinfällig im Gechäftsleben.
    Das Du vermindert vielleicht die Distanz, aber es schafft etwas zwischenmenschliche Kompetenz.

    Was mich nervt sind Leute die mich seit Kindertagen kennen und mich immer noch mit dem Vornamen ansprechen, und sicher beleidigt wären wenn ich sie mit Du/Vornamen anreden würd
     
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  12. Q

    Q Gast

    Den Zusammenhang zwischen "Sie" und Distanz kann ich nach doch erheblichen Jahren Berufserfahrung einfach nicht herstellen. Ich war schon mit distanzlosen Lachnummern per Sie und bin mit unserer derzeitigen Geschäftsführung per du (ich arbeite in einer "generell per du-Firma"), und ich hätte nicht das Gefühl, dass das irgend einen Einfluss auf den Respekt im Umgang miteinander hat.

    Dieser alte Spruch "du Trottel sagt sich leichter als Sie Trottel" mag zwar stimmen - aber da ich mit niemandem "per Trottel" bin, ist er irrelevant.
     
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  13. cyn

    cyn Gast-Teilnehmer/in

    aber ich will ja definitiv nicht an allen stellen meines lebens zwischenmenschliche nähe. im Gegenteil! und ob sich zwischenmenschliche Kompetenz im du-sagen äußert, bezweifle ich. die wär dann allzu billig zu ergattern. ;)

    anders wäre es natürlich, wenn unsere sprache diese unterscheidung nicht kennen würde, wie eben englisch. dann wäre ich halt das so gewöhnt und eine sie-form käme mir komisch und künstlich vor.

    aber da ich es nunmal so gewöhnt bin, wird ich weder die Klienten, die in die Kanzlei kommen duzen, noch meine bankberaterin, wenn ich bei ihr über meine pensionsversicherung informiert werde, noch den Arzt, der mich operiert... aber wenn ich mich vor einem laufbewerb mit einem anderen starter unterhalte, sag ich schon du... wie es halt passt, das trau ich mir schon zu, dafür ein gespür zu haben ;)

    in Geschäften geduzt zu werden, find ich aufdringlich und marktschreierisch.
     
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  14. cyn

    cyn Gast-Teilnehmer/in

    ich erinnere nur an die wundervolle zeile in taxi...

    'wos san sie? a kollege san sie??? a funsn san sie!!!'

    :D
     
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  15. Q

    Q Gast

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  16. Q

    Q Gast

    Schlüsselstelle: ca. 1:20
     
  17. Rosenkrantz

    Rosenkrantz pensionist mit begeisterung

    die anrede sie oder du unterliegt einem wandel und ich betrachte das generelle du eher als modeerscheinung wie auch die anglizismen teilweise eine modeerscheinung sind.

    meine mutte (geb. 1910) mußte ihre eltern bis zu ihrer volljährigkeit mit sie anreden. und danach auch erst, als opa ausdrücklich erklärte "ab jetzt darfst du zu uns sagen". in einem anderen faden wurde ja schon darüber diskutiert. die anhänger des "DU" sagen, auch wenn man per du ist, kann man respektvollen umgang pflegen. klar kann man das, dennoch halte ich den inflationären umgang mit dem "DU" für nicht richtig. die grenzen zwischen personen die mir nahe stehen und den mehr oder weniger gut bekannten verschwimmen.

    das im büro gepflegte du muß versteh ich noch. man arbeitet zusammen acht oder mehr stunden zusammen, hat ggf. sogar abhängigkeiten von der leistung des anderen. diese abhängigkeit kann ich jedoch beim einkaufen nicht nachvollziehen. ein "sie wünschen" ziehe ich einem "was du wollen" eindeutig vor. wobei ich der verkäuferin keineswegs respektlosigkeit mir gegenüber unterstelle. es ist einfach unhöflich, den kunden zu duzen. (das ist es auch, was mir I*EA unsympatisch macht):
     
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  18. Q

    Q Gast

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  19. Q

    Q Gast

    IKEA duzt nur in der Werbung. Ich hab noch keinen IKEA-Verkäufer erlebt, der mich gedutzt hätte.
     
  20. cyn

    cyn Gast-Teilnehmer/in

    ich glaube, das wäre denen selbst etwas peinlich ;)
     

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