Selbstzerstörung

na also aus der sicht hab ich das noch nie betrachtet *fg*

ich lebe mit meinem partner seit mittlerweile knapp über 20 jahren zusammen, und ich streite oft gerne einfach nur des streites willen.

es erfrischt, wir haben eine sehr angenehme streitkultur und es ist schön, dass wir, wenn wir streiten, nichtmals wissen, warum wir streiten.


das streiten wäre wohl belastender, wenn ich wüsste, warum ich streite.

was ich mit der antwort sagen will: wir brauchen den streit (bzw. die diskussion über banalitäten) in unserer beziehung u es fühlt sich definitiv niemand schlecht dabei.
schade, dass deine freundin streit provoziert und dann damit nicht gut leben kann. ich hoffe, sie kann das bald ablegen oder irgendwie anders ausleben.

 

kann ich gar nicht nachvollziehen
ich hasse streiten

 

Es gibt viele Menschen, die leben nach einem Skript. Irgendwann einmal haben sie ihr ganz persönliches Theaterstück festgeschrieben und nach dem leben sie dann und sorgen für immer die selben Szenen.
Z.B. "Keiner hat mich lieb!" Wann immer jemand zu nahe kommt wird losgezickt bis sich die Person wieder abwendet und somit die Bestätigung da ist.

Solche Skriptmuster sind nur zu durchbrechen, wenn die Person bereit ist, sich damit auseinanderzusetzen. D.h. als erstes muss erkannt werden, welche self fulfilling Prophecy dahintersteckt (in dem beschriebenen Fall könnte es ein "Ich bin so arm, keiner kommt mit mir aus" sein), dann kann man die typischen Verhaltensmuster identifzieren und dann erst kann eine bewusste Änderung herbeigeführt werden.

 

den eindruck hab ich bei manchen auch

 

Ist deine Freundin denn glücklich in der neuen Beziehung?

 

Das oberflächliche warum hast du schon gesagt

Das echte warum zu beleuchten würde aber vermutlich monatelange Therapiegespräche erfordern und kann in hunderten Ursachen und deren Kombinationen liegen. Von fehlendem Selbstbewusstsein, dass durch eine schlechte Elternbeziehung entstanden ist bis zu traumatischen Erlebnissen bis zu einem hausgemachten Tick.

Du kannst derzeit nur eines machen. Mach sie auf ihr eigenes Skript und die ständige Wiederholung der immergleichen Szenarien aufmerksam. Erst wenn sie das selbst wahrnimmt, kann sie was dagegen tun. Ansonsten bleibt dir gar nichts anderes übrig, als dir ihr Theaterspiel wieder und wieder anzuschauen.
Ich vermute mal, dass es dann mittelfristig zur Trennung kommen wird, dann kommt vermutlich die Selbstgeisselung "Mit mir hält es ja doch keiner aus" oder "Ach, ich bin doch so dumm gewesen, aber das nächste Mal mache ich es besser", dann kommt ein Neuer und das Spiel geht von vorne los....

 

Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen: Wenn es nach so kurzer Zeit, immer wieder zu Streitereien aufgrung von Nichtigkeiten kommt, dann ist der Mann bestimmt nicht der Richtige.

 

Evtl.Bindungsangst und daraus resultierend ein "sich selbst miesmachen" um sich zu schützen.

 

Manchmal versuchen Personen, vertraute Situationen immer wieder herzustellen. Egal ob es positive oder negative sind.

zB: Die Eltern haben ständig gestritten, wegen Nichtigkeiten. Das ist nicht angenehm für die Kinder, aber es ist ihnen vertraut. Und vertraute Situationen können dem Menschen eine Gewisse Sicherheit geben. Also provoziert dieses "Kind" als Erwachsener immer wieder scheinbar sinnlose Streitereien. Und fühlt sich damit sicherer, als in einer harmonischen Partnerschaft. Auch wenn das merkwürdig erscheint.

 

Manche halten es ruhig einfach nicht aus - es muß Aktion sein - was zu tun sein - und wenn es streiten ist.

-Fleur-

 

das einzige, was deiner freundin helfen könnte, aus dem rad auszusteigen, wäre arbeit an sich selber.
mal keine beziehung, sondern aufarbeitung.

aber das ist genau der rat, den sie wahrscheinlich nicht befolgen wird.

weil leiden leichter ist als lösen.

wie lange liegt denn die letzte beziehung deiner freundin zurück?

 

vielleicht liebt sie sich auch nur zu sehr, wer weiß das schon.

die sache mit dem skript scheint es hier ganz gut zu treffen - aufgrund des hüpfens von beziehung zu beziehung.

die gründe dafür, warum ein mensch nach dem motto: bevor mich unerwartet das ende der beziehung trifft, mach ich sie lieber selber gleich kaputt - lebt, können verschieden sein.
das warum ist eingentlich aber zweitrangig - wichtig ist das erkennen des mechanismus als solchen.