Pfeffersprays sind ausverkauft

das einzige vor dem ich angst hab, ist die ganze panik, die die leute da jetzt erzeugen
würden sich nicht so viele einbilden, dass jetzt plötzlich alles uuuuuur gefährlich wäre, würd ich mich genauso sicher fühlen wie ich das die letzten 30 jahre in wien getan habe... nämlich SEHR sicher!
himmel, herrgott, ich bin schon so oft mitten in der nacht barfuß und betrunken, im minirock wohlgemerkt, quer durch wien gelatscht und lebe noch
nichts wurde mir angetan
angetatscht wurde ich bislang immer nur beim weggehen in diversen discos ... das ist nix neues, ghört bestraft und alles, aber pfefferspray und bürgerwehr ist dafür nicht notwendig!

klar gibt es verbrechen auf dieser welt und auch in wien
aber wieviel freiheit will man vor lauter angst vor dem eigenen schatten aufgeben?

wir mein vater so schön sagt: zu tode gfurchten is a gsturbn!

 

Ich fühle mich jetzt auch richtig unwohl in Anbetracht dessen, dass da draußen jetzt offenbar eine große Menge Hetzblattleser mit Pfefferspray ausgestattet sind, die dann halt einmal lustig drauf drücken, wenn sie sich grad vor einem Schatten fürchten. Selbstverständlich ohne auf Windrichtung und/oder vorbeigehende Passanten zu achten.

Möge der Wind ihnen das Zeug direkt ins Gesicht wehen.

 

von legislative, judikative und exekutive
sobald wir dieses system aufgeben, können wir uns im grunde gleich einfach gegenseitig die schädel einschlagen

wir leben in einem dermaßen sicheren land, dass es dumm wäre das system zu ändern
den is (oder welche internationale organisation auch sonst) können wir nicht im kleinen in österreich bekämpfen ... da muss international direkt angesetzt werden

und das ganze "frauen sind nicht sicher"-gedöns, das nur aus den silvester-begebenheiten resultiert, ist einfach nur schwachsinn
gegrabscht, vergewaltigt und geraubt wurde vorher auch
da brauchen wir jetzt nicht so tun als wäre das was neues und frauen seit neuestem freiwild

Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 15 Januar 2016)

ja - mut
mut, zu zeigen, dass ein bürgerkrieg das letzte ist, das irgendjemandem irgendwas bringen könnte
mut, dagegen zu sprechen, wenn gehetzt und angst gestreut wird
mut, menschen zu überzeugen, die sich von der angstmacherei anstecken haben lassen (einer der wichtigsten punkte, die jeder in seinem umfeld durchführen kann)

 

Mir machen Migranten im Bus Platz! Ich finde diese ganze Entwicklung echt krank und hol mir vielleicht eher Pfefferspray um das mal der Bürgerwehr, die es hier übrigens nicht gibt, um die Ohren zu hauen.


Heute morgen im Radio gehört, dass Italiens rechte Partei vorschlägt, Flüchtlinge zwangskastrieren zu lassen. Ich bin nur noch sprachlos.

 

www.der-postillon.com: Der Postillon: Bürgerwehr von Bürgerwehr verprügelt, weil sie nachts verdächtig durch die Straßen schlich

 

Man sieht doch derzeit ohnehin, dass es egal ist, wo man lebt und welche Politik verfolgt wird - Anschläge kann es tatsächlich weltweit geben und somit ist man nie zu 100% auf der sicheren Seite. Da helfen weder Pfefferspray noch Gebete. Ich für meinen Teil bin bis zum letzten Atemzug pragmatische Fatalistin und gehe davon aus, dass theoretisch alles passieren kann, ich mich jedoch erst damit konkret beschäftige, wenn es tatsächlich so weit ist.

In Wien fühle ich mich seit Jahrzehnten in etwa gleich sicher, was nicht bedeutet, dass es nie zu unguten Ereignissen kam, aber die geschahen alle vor etlichen Jahren. Somit bin ich wohl inzwischen schon aufgrund meiner geänderten Lebensgewohnheiten nicht mehr so oft zu Zeiten und in Gegenden unterwegs, die man zu den sogenannten Hotspots zählen könnte (gab allerdings auch schon immer). Mir kommt sogar vor, dass viele potentielle Problemgegenden durch gezielte Maßnahmen entschärft wurden (also in Wien), die Bahnhöfe gehören da auch dazu.

 

Ich verstehe dich durchaus, wenn man Kinder hat, ist der Blick auf solche Veränderungen sicherlich ein anderer, weil man sie ja im Wunsch in die Welt gesetzt hat, es möge ihn dort so gut wie möglich gehen.
Allerdings war die Welt noch nie ein Paradies und immer schon viel Bedrohung vorhanden, die meine Eltern zugesetzt hat, als ich jung/jugendlich war. Ich kann mich noch gut an die starke Verunsicherung meiner Eltern erinnern, als der Reaktorunfall in Tschernobyl geschehen ist und das Spielen im Sandkasten plötzlich verboten war.
Meine Mutter ist jetzt noch wie ausgewechselt, wenn sie sich an diese Zeit erinnert, das hat sie entsprechend bewegt/aufgewühlt, vor allem, weil sie plötzlich die Zukunft ihrer Kinder elementar gefährdet sah.
Deshalb waren die 80er Jahre ja dann in Österreich stark grün geprägt, selbst mein Vater hat sich damals stark mit Umweltthemen beschäftigt und grün gewählt, wenn man ihn kennt, kann man sich vorstellen, wie fundamental hier die Erschütterung gewesen sein muss, denn er ist definitiv nicht jemand, den man sich unter einem Grünwähler vorstellt.
Dazu damals der sogenannte "kalte Krieg", das Wettrüsten, usw.
Also die heile Welt hat es in Österreich nie gegeben, nur in der Verklärung mag einem das so erscheinen.

Und meine Kindheit/Jugendheit war nicht unbeschwert, ich war sehr lange Zeit ziemlich ängstlich, so wie ich jetzt bin, das verdanke ich einer Entwicklung und einem Prozess, die erst im Erwachsenenleben begonnen hat und wenig mit politischer Entwicklung oder Veränderung und viel mehr mit Liebe zu tun hat. Aber da ist ein anderes Thema.

Ich empfehle übrigens die Lektüre von diesem Buch:
www.zeit.de: Gesellschaft: Schöne Ohnmacht

 

Ich hab eine Kampfkatze, eine Nerf und ein Worst-Case-Szenario-Survival-Handbuch.

 

Ich hab mir deren FB Seite ein bisschen angesehen, weil ein Freund von mir offenbar in einem Anfall geistiger Umnachtung auf Gefällt mir gedrückt hat und ich so darauf aufmerksam wurde. Der hat sich das bestimmt nicht genau durchgelesen, der dumme Kerl ist gerade frisch geschieden und vom Typ Kavalier - mit rechtem Gesocks hat er bestimmt nix am Hut.
Auf der Seite dieser komischen Bürgerwehr gibt es unterschiedlichste Postings, von Zustimmung bis "Seids deppert, da soll ich mich von irgendwelchen komischen Typen begleiten lassen, die ich nicht kenne und mich sicher fühlen?".
Eine Frau schrieb, sie hätte Angst, weil demnächst in ihrer Nähe ein Flüchtlingsheim eröffnet wird.
Und es gab ihr jemand den heißen Tipp, sie solle sich ein Stanley-Messer einstecken und es, wenn sie angemacht wird, dem Betreffenden gleich mal präventiv übers Gesicht ziehen, dann blutet er wie eine Sau. Etc etc.
Schlecht könnte einem werden, wenn man liest, was es für Irre gibt.
Vor denen hab ich Angst, nicht vor den Flüchtlingen.

 

Aus gutem Grund

www.zeit.de: Rechte Gewalt: BKA-Chef warnt vor neuen Rechtsextremisten
Aus der Gewalt gegen Flüchtlinge könnten sich rechtsextreme Terrorgruppen entwickeln, sagte BKA-Chef Münch. Gefährlich seien auch die selbst ernannten Bürgerwehren.

 

Wo gibts eigentlich Pfeffersprays zu kaufen?