1. Reden wir miteinander ...

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Persönliche Rechte/Medien

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von mcw, 22 Mai 2011.

  1. mcw

    mcw Gast

    Mir ist gerade kein besserer Titel eingefallen und ich weiß auch nicht wirklich, wo ich das am besten posten soll, also versuche ich es einfach mal hier. :eek: Wie sieht es mit den persönlichen Rechten aus, wenn man z.B. sein Einverständnis gegeben hat, sich zum Thema X oder Y für eine Sendung im Fernsehen/Radio filmen/aufnehmen zu lassen und dann durchs Zusammenschneiden diverser Beiträge und die Kommentare der Moderatoren etwas völlig anderes daraus wird? Gibt man durch das Einverständnis auch jegliches Recht am "Endergebnis" dem Produkt an sich/der Aussage der Sendung auf? Vielleicht hat ja jemand hier zufällig diesbezüglich Ahnung.
     
  2. Berthold

    Berthold Gast

    Von dieser Frage lebt eine ganze Anwaltsbranche.
     
  3. mcw

    mcw Gast

    also im zweifelsfalle lieber gleich bleiben lassen, weil man nie weiß, was daraus gemacht wird?
     
  4. mo-mo

    VIP: :Silber

    so eine sauerei von "wort im mund umdrehen" ist meiner tochter kürzlich beim interview mit einem etablierten wirtschaftsmagazin passiert. samt foto (wurde ohne einverständnis aus facebook gezockt) und voll ausgeschriebenem namen.
    die redakteurin wollte die aussage halt NUR verschärfen und etwas aufbauschen.

    finger weg!
     
  5. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Wenn es ein serieuses (schreibt man das wirklich so?) Unternehmen ist, dann kannst du das vorher mit ihnen besprechen und sie werden sich daran halten.
    Du kannst ja dann - nach dem Gespräch - immer noch entscheiden, ob du zusagst oder nicht.

    Wir sind damit immer gut gefahren (also zumindest die drei Mal, wo wir für eine Zeitschrift bei einer Reportage mitgemacht haben - wir konnten im Vorfeld den Artikel lesen und bei der Fotoauswahl mitreden). Einmal hatte ich ein schlechtes Gefühl im Vorfeld und wir haben abgesagt.
     
  6. Berthold

    Berthold Gast

    So würde ich es halten - außer es ist ein so allgemeines Thema, dass es mir egal sein kann.
    Wenn es z.B. um sexuelle Neigungen oder Partnerschaft geht: never ever
    Wenn ein Hobby thematisiert wird, das ich zufällig auch betreibe, und ich daher eingeladen bin: von mir aus. Selbst wenn ich dadurch als Freak dargestellt werde, das ist harmlos. Aber alles, was in Persönlichkeit, Familie und/oder Beruf eingreift, würde ich nicht öffentlich machen, wenn ich dem Medium nicht auf Grund seiner Seriosität uneingeschränkt vertraue (und welches ist das schon).
    Oder ich hab von Anfang bis Ende einen auf Medienrecht spezialisierten Anwalt an meiner Seite. Aber den Aufwand wär es mir wiederum nicht wert.
     
  7. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    sag, dass du das nur geschrieben hast, dass ich jetzt weiss, wie man es schreibt. ;)
     
  8. Berthold

    Berthold Gast

    Ich gehe davon aus, dass du es eh weißt, aber nur mit deinem Franceusisch angeben wolltest!

    (Ich hab beim Schreiben dein Posting noch gar nicht gelesen gehabt.)
     
  9. mcw

    mcw Gast

    also wir (ich bin nicht multipel, es geht um mehrere personen in dem fall :D) haben bisher die erfahrung gemacht, dass es schwer ist, z.b. wissenschaftliche themen so wiedergegeben zu bekommen, wie es tatsächlich angebracht wäre. es gibt natürlich ausnahmen (besonders bei den printmedien), aber manchesmal sind die "ummodellierungen" so ärgerlich, dass man durchaus geneigt wäre, es in zukunft gleich bleiben zu lassen. die frage ist natürlich, ab wann das ausmaß der gestalterischen journalistischen freiheit berufsschädigend für die "zitierten" wird und da gähnt der vorhandene abgrund der pressefreiheit...
     
  10. mcw

    mcw Gast

    Also als Privatperson würde ich ohnehin fast jedem zu einem meilenweiten Abstand zum Fernsehen und auch den meisten Zeitungen raten, außer man kann damit leben, vorgeführt und diffamiert zu werden. Das fällt für mich dann unter "sskm".
    Ausnahmen sind alle auf Spenden angewiesene Organisationen/Vereine, die brauchen natürlich die "Publicity" zum Überleben und bei manchen würde man sicht weitaus weniger Scheu wünschen, da sie es wert wären, bekannter zu sein. Aber ich schweife ab...
     
  11. Berthold

    Berthold Gast

    Ja. Also, wenn der wissenschaftliche Ruf dranhängt, und es nicht ein ausgesprochenes wissenschaftliches Fachmedium ist, das selber zu genauem Arbeiten verpflichtet ist und einen Ruf zu verlieren hat - Finger weg!
     
  12. Berthold

    Berthold Gast

    Wie gesagt, wenn es oberflächlich bleibt und mir auch eine Vorführung wurscht sein kann, eventuell von mir aus. Aber alles, was mir irgendwie konkrete Nachteile bringen kann oder zu intim wird, ist ausgeschlossen, und genau das sind natürlich die interessanten Themen für Talkshows oder Ähnliches.
    Es gibt immer wieder gutgläubige Menschen, die meinen, da ihre Anliegen transportieren zu können. Und die dann bitter enttäuscht rauskommen, weil sie nur als Freaks dargestellt oder sonstige Vereinbarungen (Namensnennungen etc.) nicht eingehalten werden.
    Ich kenn da einen Fall, da war das Medium eine bekannte Wiener Stadtzeitung (von der man eigentlich Anderes erwartet hätte, und es gab auch ganz klare Abmachungen), der hat mir die Augen geöffnet, und das war noch weit weniger schlimm, als es gewisse Nachmittagsshows veranstalten.
     
  13. ylena

    ylena Gast-Teilnehmer/in

    im zweifelsfall ja

    kommt auch drauf an, wer das macht und für welche sendung/artikel
    ich wurde zb einmal in einem zeitungsartikel zitiert obwohl ich beim interview gar nicht dabei war und ein live-radiointerview wurde zusammengeschnitten für einen anderen beitrag zum thema.
    nachdems nichts "gefährliches" war hatte ich beide male an die zuständige redaktion eine richtigstellung meinerseits geschickt, die akzeptiert retourniert wurde - so wäre ich für den fall der fälle gerüstet gewesen.
     
  14. how.ever

    how.ever Gast-Teilnehmer/in

    nein. :binweg: :D

    wenn man als person, an der wirklich interesse besteht, ein interview gibt und man dieses dann vorher freigeben kann, besteht sicher kein grund zur skepsis.
    wird man jedoch auf der straße interviewt oder macht gar bei irgendeinem schas-halbreality-fernsehen mit, (bauer sucht frau, teenager werden mütter, messer, gabel, herz etc.) so sollte man fast damit rechnen müssen, dass einem das wort im mund umgedreht wird.
    auf der einen seite denk ich mir bei jedem, der da mitmacht und sich danach beschwert "sowas überlegt man sich doch vorher, hast noch nie eine atv-sendung gesehn?"
    auf der andern seite soll das die fast schon kriminellen taten von tv-produzenten keineswegs schmälern.

    ich hab selbst beim casting von helden von morgen die erfahrung gemacht, dass die das gar nicht gern sehen, wenn man ihnen so GAR kein futter gibt. :)
     
  15. Berthold

    Berthold Gast

    Das mit der Freigabe kannst gleich vergessen. Zumindest das haben die sehr und die gar nicht seriösen Journalisten gemeinsam, dass sie darauf praktisch nie eingehen - weil genau ihr "Futter" das ist, was sonst nicht freigegeben sondern weggestrichen wird!

    Wenn der Herr Treichl sagt, dass die allgemeine Wirtschaftslage von der Politik seiner bescheidenen Ansicht nach nicht ausreichend gewürdigt wird, ruft das rundherum nur Gähnen hervor. Wenn er die Politiker aber für faule Idioten hält und das auch so sagt, ist das eine Sensation. Und deswegen wird sich niemand, der sein Brot mit den Medien verdient, so einen Reißer wieder wegnehmen lassen - sowohl aus ethischen wie aus finanziellen Gründen!
     
  16. how.ever

    how.ever Gast-Teilnehmer/in

    ich arbeite bei einer zeitung und bei uns sind freigaben gang und gäbe.
    ich meine ja nicht, dass es üblich ist, sondern dass ich unter diesen umständen ein interview geben würde.
     
  17. Berthold

    Berthold Gast

    Schon? Ich hab im Radio eine Journalistenausbilderin gehört, ich glaub, es war Anneliese Rohrer vom Kurier, und die meinte, sie hält das für unmöglich und treibt es auch ihren Studenten und "Lehrlingen" aus! Weil es einfach nicht angeht (in diesem Fall aus journalistenethischen Gründen), dass sich ein Interviewpartner aussuchen könne, was nun gebracht würde und was nicht. Was gesagt wurde, das wurde nun mal gesagt. Das ist die Kehrseite dessen, dass der O-Ton nicht verändert werden dürfte - mal ist es im Interesse des Interviewten, und mal des Mediums!

    Und ich hatte mal ein Medientraining mit einer Pressesprecherin "meines" Ressorts, auch einer früheren Journalistin, die meinte auch, dass es kein "off the records" gibt. Gesagt ist gesagt, und es kann alles verwendet werden. Maximal könnte man sich Anonymität ausbitten, aber Garantie gäbe es auch dafür keine.
     
  18. how.ever

    how.ever Gast-Teilnehmer/in

    ist sicher auch dadurch bedingt, dass "meine" zeitung ein magazin ist und nur alle zwei monate erscheint- wir haben die zeit für sowas.
    abgesehen davon: ich versteh oft leute nicht, die irgendwie nicht checken, dass alles, was sie sagen, auch verwendet werden kann.
    eine interviewpartnerin (aus fernsehen bekannt) hat bei unserem redakteur mal die ersten 10 minuten über die scheiß journalisten geshcimpft und wie gemein die medien doch alle sind. auf eine frage von ihm, ob sie blonde männer hübsch findet, war die antwort: "das geht sie einen scheißdreck an"
    erst nach androhen, dass er das interview auch ohne freigabe genauso veröffentlichen könnte, war sie etwas zahmer. :)
     
  19. Berthold

    Berthold Gast

    Ja, grundsätzlich gilt SSKM. Gesagt ist gesagt.
    Und Zeit ist sicher auch ein Faktor, aber nicht der einzige. Es geht auch ums Prinzip. Ich würde aber trotzdem lieber ein Interview geben, bei dem ich nicht nachher Korrektur lesen darf, und dafür weiß ich aber auch, dass es nicht tendenziös entstellt, geschnitten - oder gar dazugedichtet - werden wird.
     
  20. mcw

    mcw Gast

    wobei es mir nicht darum geht, dass aussagen 1:1 verwendet werden, sondern eben ums beschneiden, hinten und vorne sachen weglassen, dazu die kommentare/meinungen der journalisten (die gerne eine bestimmte richtung vorgeben, die die lesenden dann gerne 1:1 auch so übernommen werden) und fertig ist der gescheiterte wissenstransfer von a nach b.

    um es mal an einem beispiel (das nix mit mir zu tun hat) zu demonstrieren: du kannst über die imker in österreich in einer weise berichten, die der berufsgruppe gerecht wird, oder sie als einen haufen weltfremder und leicht freakiger narren darstellen, die seltsame vorlieben für bienen haben und alles mit so einem leichten "haha"-touch versehen.
    und in beiden fällen haben die handelnden personen (=imker) dasselbe getan und gesagt. es ist eben eine frage der auslegung und darstellung und die ist meines erachtens zu willkürlich.
     

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