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Pensionsystem Hackler Regelung betroffen ?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Eposepan, 19 Februar 2013.

  1. Eposepan

    Eposepan Gast-Teilnehmer/in

    Gibt es irgendwelche betroffenen Personen, die zb. 1960 geboren sind, 1975 mit dem einzahlen in unser ASVG Pensionssystem begonnen haben, und jetzt feststellen, dass man nach 40 Jahren einzahlen nicht in Pension gehen kann.
    2014 wird die Hackler Regelung ablaufen und nach meinen letzten Informationen kann man erst mit 65 Jahren abschlagsfrei in Pension gehen.
    Das heißt für betroffene wird das Arbeitsleben um 10 Jahre verlängert.

    Im Gegenzug gibt es für die Generation 50+ aber keine Jobs mehr.

    Was ist eure Meinung dazu.
    Sollte man in bestehende Pensionen eingreifen, zb. Personen (egal ob ÖBB, Angestellte, Beamte, Post...)die in der Vergangenheit weniger als 50 Jahre aktiv in das System einbezahlt haben, sollten die dann auch weniger Pension bekommen (anteilig ihrer einbezahlten bezahlten Jahre) ?
    Sollten nicht alle Staatlichen Pensionsbezieher die aus irgendwelchen Gründen mehr als die jetzige ASVG Höchstpension von 2.700 Euro/Monat (Politiker, Leitende Beamte.80%Letztbezug...etc) erhalten auf dieses maximale reduziert werden ?
    Ich bin auf eure Vorschläge gespannt.
     
  2. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Vernünftigerweise sollte man in bestehende Pensionen eingreifen, aber setzte das doch politisch mal durch, das ist schon aufgrund der Alterspyramide und der größeren Wahlbeteiligungsdisziplin von Älteren der Tod jeder Partei, die fordert, dass der Bamtenwitwe von ihren € 4000,- netto etwas weggekürzt wird!#
     
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  3. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in


    ich kenn nicht viele von der sorte...
     
  4. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Die "klassische" Hacklerregelung ist ein wahres Unding.
    Zu allererst deswegen, weil die Voraussetzungen für echte Hackler schwer zu erfüllen sind, weil Arbeitslosenzeiten auf die Voraussetzungen nicht angerechnet werden dürfen.
    Dann deswegen, weil sie nur exklusiv für gewisse Jahrgänge (Männer bis 1953, Frauen bis 1958) gilt und die am 1.1.54 oder 1.1.1959 Geborenen bestimmt hocherfreut sind, weil sie wegen 24 Stunden die Vorzüge der echten Hacklerregelung nicht mehr genießen dürfen.
    Weiters deswegen, weil diese Alt- Hacklerregelung auch mit dem Nachkauf von Versicherungszeiten erfüllbar ist, was zur Folge hat, dass sie Leuten mit sehr hohem Einkommen zugänglich ist.
    Das hat wiederum zur Folge, dass ganze Pensionierungswellen, vor allem die oberen Einkommen betreffend-die Hacklerpension ist generell eher hoch, losgerollt sind.
    Was zum ärgerlichsten Punkt der ganzen Sache führt. Nämlich, dass zu einer Zeit, zu der abzusehen war, dass das Pensionssystem aus den Fugen gerät, noch in kürzester Zeit Unmengen von sehr hohen Ansprüchen geschaffen wurden, die von den Nachfolgenden zu schultern sind, die von solchen Pensionen nur mehr träumen können. Das schafft einerseits finanzielle Probleme, andererseits böses Blut.

    Zum Eingangspost: es gibt wohl eine Nachfolgeregelung zur Hacklerregelung, die Pension für Langzeitversicherte, die-abgesehen von der Einschleifregelung-mit 62 Jahren angetreten werden kann. Die kann man wohl unter "besser als nix" verbuchen, hat aber viele Vorzüge der vorhergehenden Regelung nicht.

    Eine für mich spannende Frage ist auch, wie man gedenkt, die Frauen- deren Pensionsalter abgesehen von den pensionsnahen Jahrgängen dem der Männer angeglichen wurde-bis 65 im Arbeitsmarkt zu halten, nachdem schon 40jährige wie absolute Ladenhüter gehandelt werden. Nachdem wir nicht alle Klofrauen werden können oder irgendwo im Verborgenen arbeiten, muss sich die Welt wohl an runzelige Servicekräfte und Empfangsdamen einstellen und irgendwelche Omas, die in der Wellnessbranche arbeiten oder schicke Sachen verkaufen.

    Ach so, mein Vorschlag: nachdem mein Lieblingsplan-eine Zeitmaschine kaufen und die Pensionsreformen der letzten 20 Jahre stornieren bzw. neu regeln-sich als nicht durchführbar erweist, würde ich zumindest die Pensionserhöhungen für die höheren Pensionen mager ausfallen lassen bzw. u.U. ganz aussetzen. Das wird sich, wie von Birke schon erwähnt, aufgrund des großen Anteils von Pensionisten bei den Wahlen, als genauso undurchführbar erweisen wie meine tolle Idee mit der Zeitmaschine.
     
    #4 Privatrice, 19 Februar 2013
    Zuletzt bearbeitet: 19 Februar 2013
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  5. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    obwohl nutznießer finde ich die hacklerregelung so wie sie gehandhabt wird, auch nicht gerecht.
     
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  6. Q

    Q Gast

    Das Hauptproblem ist, dass da Stichtagsbezogen massive Verschlechterungen kommen, während die Pensionisten davor ungeschoren bleiben. Und keiner dazusagt, wer die Leute bis 65 beschäftigen wird. Man drängt die Leute in die Mindestsicherung, was heißt, dass man den blöden, die nicht alles verjuxt haben, ihre Lebensersparnisse abschöpft, und sie dann wegen fehlender Beiträge mit einem Bettel abspeist.

    Ins Fäustchen lachen sich die vor uns ... Alter in Armut und Ausbleiben von Transfers an die Folgegeneration werden (wieder) zum
    Regelfall werden. Der einbrechende Automarkt ist nur die Spitze des Eisberges ....
     
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  7. Alex3

    VIP: :Silber

    Die findet man nur an speziellen Plätzen. Hab letzten Sommer im Urlaub einen alten Kürschner kennengelernt, der konnte mir einige G'schichteln zu dem Thema erzählen. ;)

    Dafür gibt es eine Menge Maurer, denen die jahrzehntelange saisonale Winterarbeitslosigkeit auf den Kopf fällt und denen somit eine Hacklerregelung gar nichts bringt.
    Hackler findet man daher eher nicht am Bau, sondern in den Beamtenburgen...
     
  8. Alex3

    VIP: :Silber

    Bisher war es auch so, dass mit dem 60. Geburtstag die Sozialversicherungsbeiträge um ein paar % reduziert wurden. Das geht mit Stichtag 2.6.1953 auch nicht mehr automatisch. Da braucht man für die Lohnverrechnung ein Schreiben von der Pensionsversicherungsanstalt mit dem Pensionsantrittstermin...

    Zum Thema Beschäftigung der älteren Arbeitnehmer. Unser Stammpersonal ist relativ alt. Wir haben etliche Leute über 50, ein paar die heuer 60 werden und einen, der 63 wird.
    Frage nicht, wie sehr wir jeden Winter, wenn die Leute auf Ausgleichstunden und Urlaub gehen, zittern, ob nicht der eine oder andere wegen Kreuzschmerzen in Krankenstand und auf Therapie geht. Das dauert dann meist mindestens 4 Wochen und frisst in manchen Jahren den gesamten Gewinn des vergangenen Jahres wieder auf. Wir behalten sie trotzdem, weil sie gute Leute sind, aber möglicherweise reisst uns das irgendwann ins Verderben...
     
    #8 Alex3, 19 Februar 2013
    Zuletzt bearbeitet: 19 Februar 2013
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  9. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    also einer der wen kennt der wieder wen kennt....:p

    aber wie gesagt - gerecht scheint mir das auch nicht zu sein, die hacklerregelung.

    andererseits, wenn es ums wegnehmen geht, kommt - da kann man drauf wetten - die beamtenwitwe mit 4000.-- netto.
    ich weiß nicht mit welchem betrag ein ÖBBler in pension geht, oder vor einigen jahren mit 50 gegangen ist, wieviel wegnehmbares es da gibt.
     
  10. Alex3

    VIP: :Silber

    Naja, wenn jemand gut davon lebt, dass er jeden Frühling die Hofratswitwen abklappert, um deren Pelze einzumotten oder zu überarbeiten oder ihnen neue anzubieten, oder wenn ein befreundeter Bankdirektor meint, ein wesentlicher Bestandteil seiner Klientel sind ebensolche Damen, die ihn regelmäßig befragen, was sie mit ihrem lästigen Reichtum anfangen sollen, dann lässt das schon Rückschlüsse zu.
    Und ich hab 70jährige Oberbauräte und Hofräte in der nächsten Umgebung, die aus ihrern Pensionen kein Geheimnis machen...;)
     
  11. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    denkst du, es gibt ausreichend viele, um die pensionskassen zu sanieren?
    dann wär ich auch fürs wegnehmen.
     
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  12. Alex3

    VIP: :Silber

    Ich fürchte schon. In der Generation der 70+ jährigen gibt es unzählige Beamte, die mit 55 in Pension gegangen sind mit 80% vom Letztgehalt (nach einer allerletzten Vorrückung in eine höhrere Gehaltsstufe. Mein Onkel hat übrigens auch mit der Mär von den armen Beamten ohne Abfertigungsanspruch aufgeräumt. Er hat nämlich seinerzeit eine saftige Jubiläumszuwendung bekommen.
     
  13. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Ich würde folgendermaßen in das Pensionssystem eingreifen:
    +) Pensionserhöhungen um einen Fixbetrag und keine prozentuelle Steigerung.
    +) Bei Nicht-ASVG-Pensionen wird der Betrag über der max ASVG-Pension mit einer Spezialsteuer belegt von ca. 20%
    +) individuelles Pensionskonto samt individuelles Pensionsantrittsalter. D.h. jeder kann abrufen wieviel er/sie ab sofort an Pension bekommen würde und kann JEDERZEIT in Pension gehen (=Auszahlungsphase). Genauso kann jeder JEDERZEIT auch wieder in die Einzahlungsphase zurückwechseln.
     
  14. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Die Flexibilisierung des Antrittsalters finde ich sehr gut.
    Allerdings müsste dann das System der Ausgleichszulage zur Pension überdacht werden, sonst geht man mit Mitte 20 und 96,50 Euro monatlich in Pension, achtet darauf, nicht zu heiraten und bezieht Ausgleichszulage. (Um nach dem APG auf eine Pension von z.B. EUR 837,63 (Ausgleichszulagen-Einzelrichtsatz für 2013) zu kommen muss man je nach Einkommen schon 20,30 oder 40 Jahre arbeiten. Da ist vielleicht die Verlockung groß, einen Abschneider zu machen und nebenher schwarz zu arbeiten.
     
  15. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Genau das hast du aber mit der Mindestsicherung auch schon. Also diese "Gefahr" gibt es jetzt schon.
     
  16. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Nicht ganz, weil die Auszahlung der Mindestsicherung an Arbeitsfähige ja an Arbeitswilligkeit etc. geknüpft ist, d.h., das AMS kann immer einen Deppenkurs und Vorstellungstermine vorschrieben.
     
  17. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    OK, dann einfach die Ausgleichszulage erst ab dem gesetzlichen Pensionsalter bzw. einem gültigen Pensionsbescheid (Invalidität etc) aktiv werden lassen und schon ist der Abkürzer vermieden.
     
  18. DerStefan

    DerStefan Gast-Teilnehmer/in

    Ja, das Problem wurde in den letzten 20 Jahren verbockt.
    Es wurde aber ganz viel verbockt und somit ist es wurscht, weil die Leute um die 40 werden es ausbaden. Also, nicht vor 70 in Pension gehen, und ur wenig bekommen.

    Ich wäre ja dafür, ein sozialsystem zu haben, das auf Sachleistungen basiert, sprich: ein containerdorf statt teuren Sozialwohnungen. kostet in der Errichtung keine 10.000€ pro Person, im betrieb keine 100€ im Monat - und wer da wieder raus will, muss was tun...
     
  19. Ipani

    Ipani Gast-Teilnehmer/in

    :vomit: :baeh: :baeh:
    Was soll das denn bitte??????????
    KZ für sozial Schwache?
    Wo sich doch bitte jeder vorstellen kann, dass es sowieso schon sehr schwer bis unmöglich ist, aus der Sch... wieder rauszukommen, wenn man einmal drin ist. Und dass die überwiegende Zahl der Personen, die Sozialleistungen benötigen, wohl nicht aus Leuten besteht, die aus lauter Jux und Tollerei ihre super bezahlten Jobs und teuer erwirtschafteten Besitztümer hingeschmissen haben, um fortan ein ach so bequemes Leben als Sozialhilfeempfänger zu führen.
    Eher aus Leuten, die mit 45, 50 keine Jobs mehr finden, jahrelang die Erniedrigungen als Almosenempfänger zu ertragen, das Leben darüber nicht mehr aushalten, krank werden etc etc.
     
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  20. DerStefan

    DerStefan Gast-Teilnehmer/in

    Es fehlt vielen Leuten an jeglicher Motivation, auf Sozialleistungen zu verzichten.

    Und nein, das sind nicht vereinzelt ein paar schwarze Schafe, sondern verdammt viele Leute.

    Das System mit wohnen im Container wohnen wird zb in Schweden recht erfolgreich gelebt, und durch die bessere Betreuung schaffen es Leute recht schnell, da wieder rauszukommen.
    Das, was wir in Wien haben, ist nicht viel anders, nur, dass es keine Container sind, sondern teuer errichtete Häuser, wo viele sozial schwache Leute auf engem Raum leben,
    Und auch nicht rauskommen.

    Wenn man aber das Geld nimmt, und es eben effizienter einsetzt, ist den Leuten mehr geholfen, als ihnen Monat für Monat die.mkndestsicherung zu überweisen, und aus.

    Überall steht Hilfe zur Selbsthilfe im Mittelpunkt. Nur hier nicht. Ich habe den Eindruck, dass das vielen auch recht so ist.

    Nur - das alleine ist schuld an den zahlreichen Problemen.

    Solange so viele Leute bewusst auf (aus)Bildung verzichten, wird sich nichts ändern.
    Sozialhilfe sollte dafür da sein, eine kurzfristige Notsituationen zu überbrücken, nicht um davon langfristig zu leben.
     

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