Passend zur Rechtschreibung: Tischmanieren

Bin ganz deiner Meinung!

 

Ich beichte jetzt mal...

Ich esse, wenn ich nicht gerade bei der Queen eingeladen bin oder sonstwie festlich umgeben, auch sehr gedankenlos wie es mir gerade Spaß macht. Ich habe durchaus die Ellbogen am Tisch, schneide mein Essen auch mal zuerst um es dann nur mit der Gabel einzuwerfen und halte Messer, Gabel und Löffel sicher auch oft nicht regelkonform. Ich sehe keinen Sinn darin, mich in lockerer Umgebung verkrampft an solche Konventionen zu halten.

Nur schmatzen, schlürfen und grunzen unterlasse ich immer, weil ich da ebenfalls keinen Sinn darin sehe.

Vermutlich kaufe ich mir morgen einen Fellbikini und ziehe in eine Höhle!

 

Du trägst Bikini?

 

Ich seh das prinzipiell ähnlich (wenns um den privaten Rahmen zuhause geht), aber da ich ein Kleinkind am Tisch sitzen hab, dem ich Tischmanieren vermitteln möchte, achte ich auch Zuhause drauf.
Sonst soll zuhause jeder essen, wie er möchte, aber in der Öffentlichkeit wäre es doch wünschenswert, wenn darauf geachtet werden würde.

Ganz grauslich finde ich es ja, wenn mit offenem Mund gekaut wird, da ziehts mir alles zusammen

 

Zitat aus einem neuen Buch:

Kohl hatte Merkel, die in der Spendenaffäre als CDU-Generalsekretärin zu ihm auf Distanz gegangen war, 2001/2002 in dem Gesprächen mit Schwan attestiert: "Die Merkel hat keine Ahnung." Und mit Blick auf ihre frühere Tätigkeiten als Ministerin in seinem Kabinett sprach er in Schwans Tonband auch den Satz: "Frau Merkel konnte ja nicht richtig mit Messer und Gabel essen. Sie lungerte sich bei den Staatsessen herum, sodass ich sie mehrfach zur Ordnung rufen musste."

Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 6 Oktober 2014, Oberer Text geschrieben: 6 Oktober 2014)

Schöne Bescherung - Tischmanieren Teil 2...

 

Ich sehe es so, solange das Schlürfen, Schmatzen, Kleckern, Rülpsen, mit offenem Mund kauen, Sprechen beim Kauen (AAAAAAAH !) und sonstiges unterlassen wird stören mich Ellbögen noch wenig,
allerdings es stimmst schon
ein wenig Tischkultur tät den wenigsten schaden !!

 

Welche Tischkultur wollt ihr ?
Es gibt so viele Regeln und Sitten ..
Mit welcher Hand hält man die Gabel wenn kein Messer verwendet wird ?
Schneidet oder reißt man Kartoffeln oder den Knödel
darf man Sauce mit Kartoffeln oder den Knödel auftunken ?
darf man Reis und Sauce mischen ?
Tunke aufs panierte Schnitzel ?

Gehen wir weiter ..
in manchen Ländern der Erde (z.b. am Tisch mit Obama) fallen Europäer auf weil sie ständig mit dem Messer rumfuchteln - hier gebietet es eben etwas Fleisch zu schneiden und dann mit der Gabel zu essen.
In Asien schlürft man als Zeichen das es Schmeckt, ebenso ißt man dort nie total auf.
Eine Hand unter dem Tisch kenne ich aber auch - gerade in Feinen Umgebungen sollte man so essen

Auch ist die Haltung der Gabel und Messer unterschiedlich (nicht nur persönlich sondern auch kulturell) eben ob flach oder steil

Kurzum dein Posting kann ich gar nicht verstehen - weil WAS man tut und was nicht sehr verschieden sein kann

 

tisch- und andere manieren sind etwas, mit dem man nicht geboren wird - das wird anerzogen - oder eben nicht.

und da erziehung böse ist - wird eben nicht mehr erzogen.

wer´s nicht glaubt, dem sei ein ausflug in die parallelwelt empfohlen.
gerade tischmanieren sind etwas, was ziemlich abgelehnt wird (kind muss die konsistenz des essens erforschen, kind wird eingeengt in seiner entfaltung, wenn es warten muss, bis alle am tisch sitzen bzw. die mahlzeit beendet haben, werfen, gatschen, sauen gehört zur gesunden entwicklung dazu usw.)

 

man kann natürlich alles verkomplizieren.
da man die tischmanieren aus timbuktu nicht im detail kennt, gibt es sicherheitshalber gar keine?
um ja nix falsch zu machen?

 

Das kommt natürlich sehr aufs Alter an - bei einem zweijährigen werd ich nix sagen, wenn er mit den Fingern isst, meinen dreijährigen versuch ich schon in Richtung Besteck zu lenken. Von Anfang an hab ich dafür zum Beispiel darauf geachtet, dass er nicht mit vollem Mund spricht - aber halt nicht mit einem "mit vollem Mund isst man nicht", sondern indem ich ihm sag, dass ich ihn besser versteh, wenn er erst runterisst.
Die übrigen Tischmanieren leb ich zum einen vor und hoffe auf meine Vorbildwirkung, zum anderen werden die mit dem wachsenden alter nach und nach eingeführt werden.

 

äh - wie sonst isst man?

 

Ach ja, wenn man schneller schreibt als denkt
Spricht natürlich

 

Es gehört zur gesunden Entwicklung einem Kind die Freude am Essen zu erhalten. Die Manieren in Perfektion entwickeln sich sicher nicht bei unter 5 jährigen und das muss auch nicht sein. Zumindest nicht in dem Ausmaß, dass Kinder negative Assoziationen mit Essen haben.

In meinem Elternhaus wird sehr viel Wert auf Tischmanieren gelegt, da wird die Oma schon unrund, wenn man dem Kind den falschen Löffel eindeckt und ich hatte als Kind in erster Linie den Gedanken, dass das Essen schnell vorbei sein soll. Heute seh ich es so, dass ich meinem Kind vermitteln will wie man sich benimmt, er allerdings bei uns daheim das Essen genießen soll und wenn er die Erbserl mit den Fingern isst, dann bringt mich das nicht um und er weiß, weil ich es immer wieder sage, dass man auch Besteck benutzen kann. Sind wir auswärts, isst er sogar die Suppe ohne zu kleckern, aber von der Menge her ist es viel viel weniger - sich benehmen ist halt a bissl anstrengend.

 

Bei uns war das immer eine lockere Angelegenheit, meine Eltern sind da recht unbekümmert und wir essen sogar mitunter gerne mit den Fingern, wenn es sich anbietet (Pizza).
Ansonsten verweigere ich ja Fleisch und gibt es kaum etwas, dass es sich lohnt mit Messer UND Gabel zu bearbeiten, von Spiegelei, Palatschinken und vielleicht einem etwas zu hart gewordenen Gemüse/Kornlaibchen abgesehen. Ich brauche mitunter sogar nur einen Löffel (Suppen, Eintöpfe) oder nehme Stäbchen. Wir gehen ja oft in asiatische Lokale und da stellt sich die Frage Messer und/oder Gabel eh nie.

 

Liebe TE,

ich glaube, du bist, zumindest teilweise, Opfer dieses Phänomens geworden
Der Lauf der Dinge und unsere Sicht darauf | YOU.at - Deine Freunde, Deine Welt und DU
Dieser Thread ist übrigens ein mahnendes Beispiel dafür, wie wenig dieses Forum aus großen Themen macht.

"Tischmanieren" sind ein stark, wenn nicht sogar fast ausschließlich kulturell (und damit kaum logisch argumentierbar) geprägtes Thema. Dass in China Rülpsen zum guten Ton gehört, weiß mitterlweile schon jeder, in Japan darf dafür bei Firmenessen der Jüngste, auch wenn er schon über 30 und Akademiker ist, den Schani für den Ältesten spielen und sich ohne Ende rumkommandieren lassen, sodass er selbst gar nicht nicht zum Essen kommt.

Die "Benehmen" Liste lässt sich endlos fortsetzen - in diesem Zusammenhang fällt mir auch noch ein Uniprofessor ein, der es bedauert hat, dass beim Erscheinen des Professors die Assistenten nicht mehr wie in früheren Zeiten aufgesprungen und Habt Acht gestanden sind. Der Professor ist auch immer gern zu dem Italiener essen gegangen, der ihn ohne Ende hofiert hat, während wir zum Serben gegangen sind, der uns mit einem "die Gäste ärgern mich heute schon wieder" begrüßt hat.

Es hat also zweifelsohne Änderungen in den gesellschaftlichen Gepflogenheiten gegeben. Dieser ganzen "Manieren"-Geschichte stehe ich allerdings skeptisch gegenüber - ja zu Manieren, die Respekt dem anderen gegenüber, ungeachtet dessen Stellung, zum Ausdruck bringen, sehr verzichtenswert allerdings diese Benimmkurse, die in erster Linie darauf abzielen, die Zugehörigkeit zu gewissen Schichten zu betonen.

Und dieser umwerfende Typ gibt ein Beispiel dafür ab, wie man, sogar wenn man gefilmt wird, mit teilweise vollem Mund sprechen kann und dabei dennoch unwiderstehlich sein kann
theoreticalminimum.com: Entropy and conservation of information | The Theoretical Minimum

Und damit ich nicht als zusehr über den Dingen stehend rüberkomme....bei der Hygiene scheint´s mir, als ob die tatsächlich immer mehr aus der Mode kommt (und wo sich die Biomütter in der Schule, die Händewaschen nach dem Klogang als überbewertet ansehen, dann ganz verwundert über das Auftauchen von Würmern an der Schule zeigen)

 

niemand kann kinder großziehen, ohne dass zu irgendwas negative assoziationen entwickelt werden.
das ist eine illusion.

der gebrauch eines löffels bei der suppe und einer gabel bei festen sachen ist dreijährigen schon zumutbar - messer und gabel etwa mit 7, 8 jahren sollte keine schwierigkeit machen.

runterschlucken, bevor man redet, dient der eigenen sicherheit, nicht nur der ästhetik - und ein bisschen benimm tut niemand weh.

von drill und peitsche red ich ja nicht - und wenn ein zwergerl den pinzettengriff mit erbserln trainiert, na soll sein.

aber in dem ausgangspost gehts ja um erwachsene schlürfer, grunzer und lümmler und schaufler.
nicht um zwei- oder dreijährige.

 

wieso ist was nicht logisch argumentierbar, nur weil es kulturell unterschiede gibt?
es spricht nichts dagegen, wenn die chinesen rülpsen - solange es in ihrem kulturkreis OK ist.
das ist kein hindernis, das man in mitteleuropa mitteleuropäische sitten pflegen kann.

du vermischst da was, wenn du liebdienereien mit tischmanieren gleichermaßen als unnötig hinstellst.

mit der hygiene - das kann man genauso auf "kulturelle unterschiede" reduzieren und unnötig machen - irgendwo im urwald gacken die kleinen kinder überall hin und die hündchen mit ihren wurmbäuchen rennen hinterher und schlecken die gacke auf - und spielen dann wieder mit den kindern.
also wozu händewaschen nach dem klo?