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Nachteile wenn man selbständig ist?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von mamaontour, 29 August 2008.

  1. mamaontour

    mamaontour Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin gerade am überlegen, ob ich mich selbständig machen soll. Rechtsform: Kleinunternehmer
    Jedoch konnte mir bis jetzt keiner genau die Nachteile sagen, die man hat, wenn man sich selbst versichert?

    Danke
     
  2. Isebell

    Isebell Gast-Teilnehmer/in

    Kleinunternehmer ist keine Rechtsform. Du kannst die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen, solange du gewisse Kriterien erfüllst bzw. gewisse Grenzen nicht überschreitest.
    Ich würde dir dringend raten, dich an die Wirtschaftskammer zu wenden. Dort kannst du dich sehr gut über diesen Schritt in die Selbständigkeit beraten lassen - und zwar in allen wichtigen Belangen (Recht, Steuer, Sozialversicherung).
     
  3. Savanna20

    Savanna20 Gast

    ich denke du meinst einzelunternehmer oder?
    schließe mich dem vorigen post an. lass dich gründlich beraten.
     
  4. anroma

    VIP: :Silber

    Die Beratung an der Wirtschaftskammer ist auf jeden Fall wichtig!

    Nachteile:
    Versicherung:
    Die ersten 3 Kalenderahre (Beginn Sept. 2008 - Ende Dez. 2010) bezahlst du pro Quartal € 254,10 an Sozialversicherung - es sei denn, du hast lt. Einkommensbescheid ein höheres Einkommen, dann bekommst du im Jahr darauf eine Nachforderung und hast auch gleich eine höhere Beitragsgrundlage.
    Du kannst zwar eine Zusatzversicherung für Kranken- und Taggeld im Krankheitsfall/Spitalsaufenthaltabschließen, aber du musst mal 6 Monate verscihert sein, damit du da Anspruch auf Auszahlung hast und wird erst ab dem 4.Krankheitstag ausbezahlt.
    Die Zusatzversciherung kostet mind. € 15,21 monatlich, dafür bekommst nach 6 Monaten € 12,17 täglich bei Krankehiet und € 16,23 tägl. bei Spitalsaufenthalt.

    Steuer:
    Achtung, bei der Umsatzsteuer gilt der Umsatz, nicht der Gewinn - also wenn Du bspw. im Jahr 25.000 Umsatz hast, dann bist du auch dafür umsatzsteuerpflichtig - auch wenn dir nach Abzug aller Rechnungen nur € 5000,-- übrigbleiben.

    Du mußt auch beachten, dass du die Fristen (Steuererklärungen) nicht versäumst.

    Tja, Urlaub kannst du vergessen, denn hast du guten Umsatz, kommt eine entsprechende Forderung vom Finazamt, die meist das Urlaubsgeld auffrißt - hast du zuwenig Umsatz, ist ein "Ausfall" wegen Urlaub eh nicht leistbar.

    Selbstständigkeit ist meines Erachtens dann sinnvoll, wenn man seinen geregelten Kundenstamm oder geregeltes Einkommen eines oder mehrer Auftraggeber hat - eben je nach Branche.

    Hier Links die hilfreich sein können:
    SVA
    Zusatzversicherung
    NeuFög


    LG
    anroma
     
  5. mamaontour

    mamaontour Gast-Teilnehmer/in

    Danke!
    Ich habe jetzt auch gleich einen Termin bei der WK ausgemacht !
     
  6. JONAS-E

    JONAS-E Gast


    hallo mamaontour!

    in welchem bereich möchtest dich denn selbständig machen??? hoff nicht wir kommen uns in die quere...;)
    bin nämlich auch gerade am überlegen!
    muss aber noch einen termin bei der WK ausmachen. und ich würde (da ich ja in elternteilzeit bin=kündigungsschutz) weiter bei meiner firma beschäftigt bleiben, 10std. dann bin ich nämlich sowieso versichert!!!
     
  7. Clemi

    VIP: :Silber

    Meines Wissens nach musst du, sobald du über eine gewisse Einkommensgrenze kommst, aber trotzdem auch bei der Gewerblichen Sozialversicherung einzahlen. Und die ist nicht sehr hoch, so ca. 400 € im Monat (genau hab ichs nimmer im Kopf, da ich nur während meiner Karenz, als ich auf Honorarbasis für meine Fa. gearbeitet habe, selbstständig war. Sprich ich war in dieser Zeit eigentlich auch durch das KGB versichert und musste aber trotzdem für die Gewerbliche Sozialversicherungsbeiträge zahlen).
     
  8. Q

    Q Gast

    Die Frage ist so einfach nicht zu beantworten ...

    Zunächst möchte ich mal vorausschicken, dass echte Selbständigkeit keine Augenblickslaune, kein Lifestyle" und auch kein Steuersparmodell ist. Selbständigkeit ist eine mit dem Angestelltentum nur sehr bedingt vergleichbare Art, seinen Erwerb zu bestreiten, bei der spezifische Vorteile (etwa: die Freude, etwas nur auf eigener Leistung aufzubauen und früher oder später die Früchte des Einsatzes dafür zu ernten) spezifischen Nachteilen und Risiken (etwa: weniger soziale Absicherung) gegenüberstehen.

    Im Vordergrund sollte eine Idee stehen, was man machen möchte und Klarheit über die Motive, es selbständig zu machen und nicht irgendwo angestellt. Dabei sind Faktoren wie erzielbares Einkommen oder Jobchancen oder Marktchancen eines Produktes sicher wichtige Einflussfaktoren. Man sollte sich die Zeit nehmen, sich hinzusetzen und das auf ein paar Seiten zusammenzuschreiben, schon einmal um die eigenen Gedanken dazu zu ordnen. Dann sollte man versuchen, die Idee ein paar Leuten, die
    a) was davon verstehen und
    b) das uneingeschränkte Vertrauen genießen
    mal zu erklären. Ein guter Indikator ist, ob die das Konzept nachvollziehen können und ihm auch gewisse Chancen geben.

    Ahja, hätte ich fast vergessen: man muss natürlich auch felsenfest und wohlbegründet davon überzeugt sein, dass man das, was man machen möchte, überdurchschnittlich gut kann. Mit mittelmäßiger Leistung ist nirgendwo ein Blumentopf zu gewinnen, am allerwenigsten in der Selbständigkeit.

    Der zweite wesentliche Faktor ist die Einstellung zu Beruf und Arbeit. Man ist selbständig, und man arbeitet nicht als Selbständiger. Das bedeutet, dass alle Menschen mit einer "ich arbeite um zu leben"-Philosophie ihre Entscheidung für Selbständigkeit sehr gut vor sich begründen sollten - das funktioniert so nicht. Man ist 24/7 selbständig, auch wenn man natürlich nichrt ständig am Arbeiten ist und mehr als Andere auf eine gesunde work-life-balance achten muss. Aber es gibt Geschäftschancen, die viel mit rascher Entscheidung und rascher Umsetzung zu tun haben, und manchmal muss man die am Schopf packen, und dann gibts eben keinen Sonntag und keinen Feierabend (und manchmal auch keinen Urlaub, zumindest keinen ungestörten, wobei das am problematischesten ist und vermieden werden sollte)

    Der dritte Faktor ist die Fähigkeit und der Wille zu einer ausgefeilten Finanz- und Liquiditätsplanung. Wer gern wöchentlich oder monatlich einen Lohn bekommt und es schon für eine Leistung ansieht, damit bis zum Letzten auszukommen, ist in der Selbständlgkeit sicher falsch. Man bekommt manchmal viel Geld in die Hand, manchmal muss man wieder viel zahlen, die Termine und Vorschreibungen vorherzusehen erfordert ein gewisses Geschick, und auch der beste Steuerberater schützt einen nicht davor, dass die Sozialversicherung quartalsweise fällig wird, egal ob man grad viel oder wenig verdient hat.

    Also: wenn man das obig erwähnte alles für sich bejahen kann, dann geht es an die Erstellung eines detaillierten Unternehmenskonzeptes. Neben der angebotenen Leistung und deren Vermarktung steht dabei ganz wesentlich die Kosten-Ertrags-Situation im Vordergrund. Es muss einen plausiblen Plan geben, dass dann, wenn gewisse (realistische) Erwartungen eintreten, damit auch Geld verdient werden kann. Irgendwann - Anlaufverluste sind je nach Branche kürzer oder länger vertretbar, nur muss dann die Frage beantwortet werden
    - wie sie zwischenfinanziert werden
    - und wovon der Unternehmer in dieser Zeit zu leben gedenkt
    In reinen Dienstleistungsbranchen (Beratung, Programmierung, Kaffeesudlesen, Wünschelrutengehen, was-auch-immer) sind größere Anlaufverluste IMHO kaum argumentierbar.

    Also: die Vorteile und die Nachteile sind die selben Dinge: sie haben viel mit Mut, Freiheit, Risiko und Erfolg zu tun - alles Dinge, die man als Bedrohung, aber auch als Chance begreifen kann. Der Rest ist Handwerk, die Ausrede "ich kann nicht Unternehmer werden, weil ich den Steuerkram nicht kapiere" ist ebenso erbärmlich wie die Aussage "das macht eh alles mein Steuerfuzzi".

    Wer es will, schafft es. Wobei das wollen aufrichtig und ehrlich zu sich selbst beantwortet werden muss.
     
  9. aa24

    aa24 Gast-Teilnehmer/in

    @Q: super Posting !:)
     

  10. :confused:
    Kannst du das näher erklären?
     
  11. Q

    Q Gast

    Mit "ich arbeite um zu leben" meine ich die Philosphie, die unbedingt notwendige Zeit für den Erwerb in einem möglihst angenehmen und stressfreien Job abzusitzen, um dann pünktlichst Schluss zu machen und sich den Dingen zu widmen, die man wirklich machen möchte.

    Bei der Selbständigkeit muss man hingegen "den Beruf leben" oder noch plakativer "Leben um zu Arbeiten" - es braucht Leidenschaft, Begeisterung und auch Ausdauer, die wesentlich über "working 9 to 5" hinausgehen.
     
  12. Aha.

    Ich kenne nämlich ein paar Selbständige, die eben das notwendige Geld in möglichst wenig Zeit verdienen möchten und das klappt schon recht gut.

    Beim Erwerb gehts ja nicht um Zeit, sondern um Geld. Wenn die angebotenen Produkte und Dienstleistungen so genial sind, dass man mit wenig Stunden Arbeit auskommt, warum nicht?
     
  13. Q

    Q Gast

    Das mag alles sein, aber auch bei denen lässt sich (in den allermeisten Fällen) der Einsatz nicht so steuern, dass man sagt: "Montag bis Freitag, 8 - 12:30"

    Es mag Ausnahmen geben, Geschäftsmodelle, in denen das funktioniert. Aber auch das muss man sich erst mal schaffen, wozu ein Haufen Mut, Engagement und Durchhaltevermögen gehört.
     

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