1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

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Na also: Abschaffung der Matura ...

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Q, 22 Februar 2014.

  1. Q

    Q Gast

    ... war ja zu erwarten: Wenn man den Wert von Bildung auf "wos brauch i des" reduziert und als Aufgabe des Schulsystems die Heranziehung möglichst unkritischer, industrienah ausgebildeter "Normhackler" sieht ...

    Eines muss klar sein: hier geht es nicht um die Matura an sich.

    Schritt 1: Weg mit der Matura
    Schritt 2: daher: AHS-Oberstufe - wozu?
    Schritt 3: mit dem Wegfall der Oberstufe fällt die eigenständige Identität der AHS
    Schritt 4: Fusion der AHS-Unterstufe mit der NMS

    Und endlich, endlich hamma die Einheitsschule ...

    Vorstoß für Abschaffung der Matura - news.ORF.at
     
  2. hanna59

    VIP: :Silber

    ich finds jetzt schon erschreckend, wie wenig gebildet manche menschen heute sind, irgendwann hamma dann zuständ wie in idiocracy.
     
    piscisrabida gefällt das.
  3. Q

    Q Gast

    Aber im EU-Ranking von berufsspezifischen Skills werden wir damit wohl um 3 oder 4 Plätze vorrücken. Was offenbar das einzige Ziel der Übung ist: verwertbare Hackler für die Industrie produzieren.
     
  4. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Mir erschließt sich nicht der hierthreads konstatierte Zusammenhang zwischen (Abhalten einer) Matura ( die schon immer oftmals eine Farce war) und Bildungsstandards.
     
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  5. Q

    Q Gast

    Es geht um den Frontalangriff gegen die letzte Schulform, die bis zum Erwachsenenalter den Erwerrb von Bildung ermöglicht und nicht bloß das Erlernen von Berufsqualifikation.

    Bildungsstandards haben damit nichts zu tun, die testen einerseits nach der Pflichtschule das Erreichen des absoluten Minimums ab (Lesen und Schreiben, soweit für das Benutzen der U-Bahn und das Onlineshopping erforderlich, und die vier Grundrechnungsarten bis 1000), andererseits gehts nur um das Ranking berufsspezifischer Qualifikationen.

    Der universell gebildete, informierte und mündige Bürger soll wohl einfach abgeschafft werden. Als erstes nimmt man ihm dazu mal die entsprechende öffentlich finanzierte Schule weg.
     
    piscisrabida und hanna59 gefällt das.
  6. mo-mo

    VIP: :Silber

    immerhin wirds dann viele bildungsbeauftragte geben, die zusammenhangloses zeug stammeln. ist doch auch was.
     
  7. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Ich finde auch, dass die Matura nach und nach unnötiger wird und mittelfristig gestrichen werden sollte. Früher war sie als Eingangsberechtigung zum Studium sinnvoll. Da es aber immer mehr Zulassungsprüfungen zum Studium gibt, ist sie immer mehr gegenstandslos. Außerdem ist sie derzeit zu 80% geschoben. Aber dieses Manko wird die Zentralmatura eventuell beheben.

    Man muss ja deshalb nicht gleich die ganze Schulform streichen. Obwohl ich auch da enormes Verbesserungs-Potential sehen würde...
     
    agnellina, bluevelvet und Nunda gefällt das.
  8. Krueml

    Krueml Gast-Teilnehmer/in

    Ich habe letztens ein ähnliches Thema diskutiert und würde dazu auch gerne Eure Meinung hören.

    Die Wirtschaft benötigt gut qualifizierte Leute, davon gibt es wohl zu wenig. Die Arbeitsstellen, wofür man keine oder wenig Qualifikation braucht sind Mangelware.

    Trotzdem erlebe ich es sehr oft in meinem Umfeld, das Leute einfach keine Qualifikation erlangen wollen.

    Mein Empfinden ist, dass früher viel mehr Leute ohne Qualifikation benötigt wurden. Als Beispiel denke ich da an Personen, die den ganzen Tag nichts anderes gemacht haben als einen Bahnschranken zu schließen und wieder zu öffnen, anfangs manuell, später über Knopfdruck.

    Die Wirtschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten da stark geändert aber die Menschen nicht. Wie kann man diesen Bogen am besten spannen?

    Bez. der Gymnasiums-Diskussion. Ich habe auch jetzt nicht den Eindruck, das Gymnasien wahnsinnig überlaufen sind. Nur wenige Jugendliche wollen wirklich in ein Gymnasium und dort Matura machen. Nicht selten werden sie einfach von den Eltern dazu gezwungen.

    Gymnasium hin oder her, ist es möglich mehr Menschen dazu zu bringen, freiwillig hohe Qualifikationen zu erreichen?
     
  9. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Schau, das Problem setzt ja schon tiefer an. Angesichts der (wegen der staatlichen Abgaben) enorm hohen Kosten von Angestellten werden Jobs für wenig Qualifizierte immer weiter abgebaut und durch Maschinen und/oder "Selbstbedienung" ersetzt.

    Deshalb ist es das Schicksal der weniger qualifizierten Arbeitnehmer hierzulande, von staatlicher Unterstützung leben zu müssen. Da müsste politischer Wille her, um das zu ändern. Und dieser Wille existiert derzeit nicht.

    Zudem bin ich der Meinung, dass es jedem einzelnen Menschen frei gestellt sein muss, wie sehr er in seine berufliche Qualifikation investiert. Wenn jemand nichts lernen will oder kann, ist das grundsätzlich absolut okay und nicht verwerflich. Allerdings ist er dann in Österreich tatsächlich nicht gut aufgestellt.

    Andererseits gab es noch nie so viele qualifizierte Arbeitnehmer und Akademiker wie heute. Die sich im Arbeitsmarkt erst recht wieder gegenseitig auf die Füsse steigen und ihr Potential nicht ausnutzen können.

    Und die extrem hoch Qualifizierten sind quasi gezwungen ins Ausland zu gehen, weil der enge Arbeitsmarkt in Österreich zu wenig Chancen und Potential bietet. Man kann z.B. in Deutschland mit derselben Arbeitsleistung wie in Österreich das Zehnfache erreichen. Deshalb bleiben nur die mit besonderen Gründen hier, wodurch wir nur ganz ganz selten Spitzenleistungen im österreichischen Arbeitsleben sehen.

    Das Conclusio ist, dass in Österreich Mittelmässigkeit regiert und gefragt ist. Und solange politisch die Rahmenbedingungen nicht geändert werden, wird sich das nicht nur nicht ändern, sondern noch verstärken. Mit oder ohne Matura. ;)
     
  10. Belico

    VIP: :Silber

    Ich habe eher den Eindruck, dass die "Wirtschaft" nicht mehr bereit ist, für die spezifische Ausbildung von Fachkräften zu sorgen. Früher war es eher üblich, dass neue Mitarbeiter unabhängig von den Qualifikationen, die sie mitbrachten zuerst mal eine Zeitlang eingeschult wurden und sich den Betrieb ansehen konnten und erst danach ihre eigentlich Arbeit begannen.
    Das Blatt hat sich jetzt gewendet. Die Bereitschaft die eigenen Mitarbeiter auszubilden ist stark gesunken. Ein Neuer muss ab dem ersten Arbeitstag so funktionieren, wie alle anderen, die die Tätigkeit bereits jahrelang ausüben. Es soll kein Cent mehr für die Aus- und Weiterbildung investiert werden müssen, im Gegenteil, die interne Weiterbildung in Betrieben ist erst für Mitarbeiter vorgesehen, die mindestens ein Jahr beschäftigt sind. Heißt also, die Ansprüche der Wirtschaft auf Qualifikation steigt im Gegensatz zum Bedürfnis, diese Ansprüche auch entsprechend zu entlohnen. Da ist es eigentlich kein Wunder, wenn bezüglich der Qualifikation eine hohe Unzufriedenheit herrscht.

    Ahaja und die Gschicht wegen Matura abschaffen, der Vorschlag ist echt jenseits, da frage ich mich wirklich, welch Geistes Kind dieser Gewerkschafter ist.
     
    Meeressturm gefällt das.
  11. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Bildung in Wien und Landeshauptstädten und am Land sind 2 unterschiedliche Dinge.
    Trotz bester Verkehrsanbindung ist ein Them bein Kindern am Land ob sie ins Gym gehen nicht nur die Noten sondern wie sie dort hin kommen. Es gibts am Land zu wenig Gymnasien, aber recht gute Hauptschulen. Allerdings wenn man sagt man hat eine Hauptschule besucht glaubt jeder man ist dumm.
     
  12. Q

    Q Gast

    Also nein, das ist schon bekannt, dass das außerhalb von Wien und dem Speckgürtel anders ist. Aber ich kenn das jetzt aus eigener Anschauung (gsd konnten wir das nach 1/2 Jahr korrigieren): NMS in einer Wiener Umlandgemeinde - massive soziale Probleme, Mobbing, deutlich geringerer Anspruch als das Gym. Dass das die ersten 2 Jahre "gleichwertig" sein soll, kann man getrost ins Reich der Märchen verbannen.
     
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  13. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber

    Mittlerweile ist der totale Irrwitz angesagt in Sachen Bildung. Es geht nur mehr darum, das so viele wie möglich durchkommen, die sinkenden Standards sind eine der Konsequenzen, die nächste wird sein, dass wir tatsächlich kaum noch geeignete hochqualifizierte Arbeitskräfte haben werden, denn woher sollen sie kommen? Bei den überlaufenen Studienfächern wird natürlich durch die Aufnahmeprüfungen und dann in den ersten Semestern (knock-out-Prüfungen) die Zahl der Studierenden auf ein verkraftbares Maß reduziert, bei den weniger gut besuchten Studien steigt jedoch im Gegenzug der Druck, die Studierenden durchkommen zu lassen, da u.a. auch die Zahl der aktiven Studierenden und der Absolventen ein Kriterium bei der Evalulierung und Zuteilung des Budgets ist.
    So erzeugt man keinen verbindlichen Mindeststandard, von den globalen Unterschieden in Bezug auf universitäre Ausbildung/Titel und ihre Aussagekraft möchte ich gleich gar nicht zu schreiben beginnen, das würde zu weit führen.
     
  14. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Wieso will man immer zwischen Dumm und Inteligent trennen ?
    Wieso fördert man nicht auch "dumme" ; nur weil einer in einem Fach nicht so gut ist will man ihm gleich die Chance nehmen in anderen Fächern überdurchschnittlich zu werden.
     
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  15. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber

    Allgemeinbildung ist ein wesentlicher Faktor von Intelligenz. Es geht nicht darum, dass ein einzelnes Fach den Ausschlag über Weiterkommen oder nicht geben soll, sondern viel mehr ein universales Downgrading mit schlußendlich unerfreulichen Konsequenzen u.a. für die heimische Wirtschaft und Unternehmen.
     
  16. aretha

    aretha unverdünnt

    willkommen in österreich!
    wo die berge hoch, die seen klar und der durchschnitt absolut erstrebenswert ist!

    :confused:

    evtl. würd sich ein wenig ändern wenn nicht nur die schwächeren schüler förderung erhalten, sondern auch die überdurchschnittlichen, die deutlich über der leistungsgrenze liegen ADÄQUAT gefördert würden...
    dann wärens auch nicht mehr so lästig in der schule....

    :(
     
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  17. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Ich kann mit deinem Posting nur bedingt was anfangen ..
    Wieso gibt es nun 3 unterschiedliche Pflichtschulmodelle ? HS - NMS - Gym ?

    Gerade die ÖVP als Partei für Wirtschaft und unternehmen will ja getrennte Schulsysteme; wieso soll einer der in Deutsch schlecht ist, nicht Mathematik auf Gymniveau gebildet werden
     
  18. piscisrabida

    VIP: :Silber

    da wäre es aber a) einfacher und b) sinnvoller, die zugangsbeschränkungen und knockoutprüfungen in den studien zu überdenken und der matura damit wieder ihren ursprünglichen sinn zu geben.
     
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  19. hejoka

    hejoka Gast-Teilnehmer/in

    Wieso soll mir das klar sein bzw. ist das für dich so klar?
    Wenn ich eine Abschlussprüfung in Frage stelle, wo jahrelang fast wöchentlich Test statt finden, heisst das doch noch lange nicht, dass ich diese Schulform abschaffen will.

    Gruss
    Manuel
     
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