mit kleiderspenden doch nichts gutes tun?

Das weiß man schon seit ewigen Zeiten und es gibt immer wieder Reportagen - damit nimmt man in Rumänien, Russland, Afrika etc. den kleinen Gewerbetreibenden die Lebensgrundlage - genauso wie z.B. Produktions-Überschüsse in Dosen oder gefroren verschifft etc. werden und dortige Hendl-Bauern auf ihren Erzeugnissen sitzen bleiben.

-Fleur-

 

Ist doch eh gut, dass alles ins Ausland geht, in Österreich leben ja eh alle im Wohlstand und kein einziger Mensch braucht Spenden.

Ich hab die Sendung zwar gesehen, aber doch am Anfang etwas verpasst. Weiß man was das Rote Kreuz damit macht?

 

Tja ich wusste das zwar aber dennoch hats mich bei der Reportage wieder grissen,
man muss schon genau schauen und hinterfragen,...

 

komisch ist, dass bei uns noch genug leute die container *ausräumen*
da gibts menschen die vor den supermärkten stehen und zeitungen anbieten, die haben interesse an der kleidung.
ich weiß das, weil wir sie öfter bei den containern gesehen haben. sie haben die sackerln rausgefischt ( ist gar nicht leicht) und haben sich die kleider angeschaut und probiert.
mich hats nicht gestört, weil ich mir dachte, die brauchens auch.
damals wusste ja keiner, dass das alte gewand auch noch geld bringt.
ich finde das irgendwie sonderbar.

 

ich hab noch nie was in diese boxen getan, die waren mir immer schon suspekt durch diverse berichte.
ich nehme von der ganzen familie säckeweise ausgemustertes mit nach ungarn. in unserer ortschaft gibts so arme leute, da verkommt nichts

 

ich bringe es auch persönlich wohin, oder gib es denen die es brauchen. Oder ich mache aus mehreren Sachen dann ein neues Stück draus

 

.) irgendwohin bringen (lassen), wo man weiß, dass es die leut brauchen
.) vernähen
.) wie im beitrag eh erwähnt wurde über share and care verschenken (ich glaub, die hälfte meiner wohnung ist dort gelandet, nachdem ich hier mal ausge'mistet' hab)

 

Oje, das ist mir neu - hab den Beitrag nicht gesehen, muss ich nachholen.
Hab mir schon manchmal bei Humana was gekauft - manchmal bekommt man ja sogar Stücke, die ich mir neu nicht leisten könnte, weil irgendeine Dame wieder einmal ausgemustert hat oder zu blad geworden ist
Aber bisher bin ich davon ausgegangen, dass das Geld, das man dort ausgibt, auch wirklich für eine guten Zweck verwendet wird.

 

Ich habe begonnen, den Leuten, die vor den Supermärken betteln (also den Frauen), gebrauchte Kinderkleidung anzubieten, die haben sie bis jetzt immer dankbar genommen, ich denke mir, enweder bekommen das Romakinder in Ungarn, Rumänien oder wo auch immer oder die Frauen könne sich wenigstens damit etwas dazuverdienen und gehe das Risiko ein, dass die Kleidung ev. weggschmissen wird, diese Risiko habe ich ja auch,wenn ich die Kleidung in Container schmeisse.

 

ja, es ist zum speiben.

 

ich gebe es auch ungarischen familien weiter, alles was die selber nicht brauchen, geben sie weiter an nachbarn, verwandte und bekannte. da weiß man wenigstens, was damit passiert....

 

Das ist sehr wichtig, dass sie verkauft werden und nicht verschenkt, denn sonst gehen die lokalen Schneiderinnen pleite. Die ganze Gegend würde bald nur noch auf Kleiderspenden aus Europa warten, statt sich selbst versorgen zu können.
So gibt es SchneiderInnen und HändlerInnen und die verdienen Geld damit, das auch größtenteils dort ausgegeben wird.
Handel und Gewerbe betreiben ist immer beser als Spendenempänger zu sein.

Das wird wohl den lokalen Preisen für Blusen und Hemden etc entsprechen.
Baumwolle/Leinen anbauen, Stoff weben und Bluse nähen ist schon insgesamt 1-2 Tage Arbeit pro Bluse.
Womit wir schon wieder bei der Größenordnung von 300 Euro sind.

Kleidung ist nur bei uns so extrem billig, weil die Löhne im Vergleich zu unseren so extrem niedrig sind. Wenn Kleidung von Menschen erzeugt wird, die soviel verdienen, wie die Käufer, dann schaut das Verhältnis schon anderes aus.

 

Die Menschen in Afrika als Handelspartner sehen, nicht als Almosenempfänger, das hat was mit Würde und Respekt zu tun.

Wenn eine Afrikanerin spart, bis sie die 3 Euro zusammen hat und sich dann ein tolles T-shirt aus Europa leistet - warum denn nicht?

Ich kann da nichts schlimmes erkennen.

 

wenn sie sich aber nichteinmal essen und medikamente leisten können, wie sollen sie sich dann geld für ein t-shirt sparen?

 

Hauptsache die Container bleiben da wo sie sind. So entsorge ich alle Fetzen schnell und zu jeder Tages oder Nachtzeit.

 

Als logistisches Nackerpatzerl mal die Frage.
Was kann es kosten, sagen wir mal eine Tonne Gewand von hier, dorthin zu transportieren.
Weil ich mich jetzt nicht einlesen will, soweit ich weiß, wird das Gewand dort in Würfeln gebunden verkauft und gewählt wird nach Stoff und Muster was man halt von außen sieht, wie schwer ist so ein Würfel.

Die Ware ist quasi geschenkt.
Verpackung und Transport werden bezahlt.
Wäre auch o.k.
Wer´s ausrechnen kann weiß auch, ob überbezahlt oder nicht.

Was die Leute sich wo leisten können und sollen, möchte ich nicht bewerten.
Viel wird umgenäht und dann verkauft, hier schaffen doch einige Frauen den Weg in die unabhängige Selbstständigkeit. Da gehört nun mal auch dazu sich das Rohmaterial zu besorgen und sich nicht schenken zu lassen, und sie tun es auch, manche nicht ohne Stolz - das finde ich persönlich wieder gut.

 

genau dasselbe ist doch auch in europa passiert mit der textil und schuhproduktion seit es den ganzen schrott aus china (bangladesh, indien und co) gibt.

zum thema: kann mir nicht vorstellen dass es soviele bedürftige in europa gibt die die massen an second hand kleidung aufnehmen können.

und wie sollte man den transport der täglich anfallenden kleiderspenden für afrika finanzieren? der herr humana himself? das einzige was sauer aufstösst ist doch dass den leuten immer noch vorgegaukelt wird die kleidung wird an bedürftige verschenkt und stattdessen macht der herr humana (stellvertretend für alle in der kette) gewinne auf kosten der "bedürftigen" in afrika (wer kann dort 1/4 seines lohnes für ein t-shirt ausgeben, doch nicht die bedürftigen oder?

 

Vor ca. 20 Jahren ist es mir erstmalig zu Bewußtsein gelangt - ja, du hast recht, ist in Europa auch so und es gefällt mir nicht, man sollte danach streben die Wirtschaft in den div. Ländern anzukurbeln und nicht immer mehr zu vernichten.
Wenn ich keine dirkekten Abnehmer für mein Abgelegtes finde, bin ich daher eher dazu geneigt - es der Energie-Gewinnung zur Verfügung zu stellen.


-Fleur-

 

ich bring unsere sachen bekannte, die schau sich alles an, nehmen was sie brauchen können. den rest geben sie wieder ihren bekannten usw. es bleibt garantiert nichts über.
auch zb elektrosachen (alt, auch kaputt) stell ich vors gartentor, in zwei stunden ist alles weg.