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Mehrwert der Lebensmittel - Beweise?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von MarBig, 5 August 2011.

  1. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Durch Zufall ist mir ein Buch über Lebensmittelanalyse in die Hände gefallen, es geht dort um die unterschiedlichen Lebensmittelanalysen. (Grundlage sind unzählige wissenschaftliche Arbeiten aus Europa, zu einem kleinen Teil aus USA und Russland)

    Immer wieder wird mit Lebenmitteln geworben die einen Mehrwert haben, nur kann man den auch nachweisen ?
    Begriffe wie Almmilch, kontrolierter Anbau, Bio, Ökö, nachhaltig, .. findet man ja überall in der Werbung. Aber kann man einen Unterschied finden?

    Die Proben waren biologischer Kleinbetrieb, biologische Supermarkware aus bekannten Produktlinien, örtlicher Bauer/Hersteller, konventioneller Betrieb und typische (billige) Massenware.

    "Man schmeckt es!"
    Es wurde Testpersonen jeweils eine Anzahl x an (gleichen) Gemüse zum Kosten und bewerten gegeben. Bewertet wurde Geschmack,Geruch,Aussehen. Es gab eine gleichmässige Verteilung. Sagte man es sei konventionelles und 1 Probe biologisches Gemüse, gaben ca. 50-80% einer Probe eine bessere Bewertung in Geruch und Geschmack, Aussehen war gleichmässig verteilt.
    Bei Paprika lag die Erkennung der konventionellen/Massen Ware recht hoch,die örtliche/regionale Ware hatte Bestnoten.
    Kartoffeln wurde statistisch relevant nie erkannt, Tomaten wurden teilweise erkannt.
    Bei den Coktailtomaten wurde der Supermarkt Bioline und der MassenWare gleich schlechte Bewertung gegeben.
    Hier gab es auch nationale Unterschiede, in den USA wurden rote Apfel höherwertiger angesehen, in Russland eher gelbliche. Auch spielt die Größe der Frucht eine Rolle, "hochwertige" Kartoffeln müssen in Europa kleiner sein als in den USA.

    "Spritmittel, Pestizide, .. kann man nachweisen"
    Ja in der Massenware wurde oft was nachgewiesen. Jedoch wurde je nach Gemüsesorte in den Produkten aus dem konventionellen Anbau auch keine Pestizide und Spritzmittel nachgewiesen. Viele Kleinbetriebe sind zwar nicht BIO-zertifiziert produzieren aber sogesehen BioWare.

    "Ein Tier kann sich nicht irren"

    Im Tierversuch mit Ratten,Mäusen, Federvieh zeigte sich das ein die Prüfmenge mit BioGetreide weniger brauchte, die Tiere zwar gesünder waren, aber auch früher starben. Sie hatten mehr Würfe, aber eine geringe Anzahl.

    "Vitamingehalt,Nährstoffgehalt"

    Mitteleuropäisches -nicht unbedingt heimisches- Gemüse und Obst hat schlechtere Werte als in der Heimat des Gemüse/Obst.
    Hier kann durchaus sein das Massenware ähnliche Werte,konventionelle Ware bessere Werte hat als aus Biologischer Herkunft.

    Konv. Gemüse Obst ist größer, Bio oft geschmackvoller und kleiner.

    Spezielle Analysenmethoden
    Redoxmessungen, Kompostierversuche, ph-Wert, Radikalmessungen,etc.

    Hier zeigten sich zwar immer wieder unterschiede zwischen konv und BioWare, nur konnte aus den Ergebnissen oft nicht schließen ob der Wert X nun Besser/Schlechter als Wert Y ist. (Metallsalzkristallisation,RedoxPot,..)

    Die im Buch zitierten Tests sind hoch technisch/chemisch und oft sind sie nicht reproduzierbar, eine Verbesserung um 4% bei einer Schwankungsbreite von 3% ist zwar Mathematisch eine Verbesserung um 1% aber das ist ja nur was für die Werbung/Marketing.

    Der Nachweis von Almmilch,Bauernmilch,.. etc. ist insofern schwer möglich da ja Milch so stark verarbeitet wird (Lagerfähigkeit,Abtrennung von Milchprodukten) das vom ursprünglichen Mehrwert nichts mehr überbleibt.

    Zusammenfassend kann man aber sagen das billige Produktion egal ob konv oder Bio sich schlecht auf die Qualität auswirkt, konv. Ware oft ebenso gute Werte wie BioWare hat.
     
  2. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Gestern kam ich mit der Bäckerin meines Vertrauens ins Gespräch und sie meinte das gerade in Ihrer Branche viel "Schindluder" getrieben wird.
    Die Bäcker sollten Salz reduzieren - schwer möglich beim Salzstangerl.

    Zum Thema MehrWert:

    Der Kleine Bäcker leistet sich kein Bio-Ökozertifikat, zu teuer und zu aufwändig, er darf daher sein Brot auch nicht so kennzeichnen. Im BioBrot dürfen aber Backhilfstoffe, natürliche Aromen, Konservierungsstoffe drinnen sein - zwar nur bis zu 1-3% aber das nützen manche aus, sie hat aber so gut wie keine drinnen - Ihr Brot hält halt nicht so lange, sie verkauft das Brot aber auch innerhalb eines Tages.
    Das Brot vom kleinen Bäcker ist so gesehen mehr Bio als das Bio-Supermarktbrot :(


    Im übrigen kann schwer nachgewiesen werden wie alt das (Industrie)Brot wirklich ist, es kann sein das das Brot von Heute gestern um 11h produziert worden ist - zu Anfang der Schicht eben.
     

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