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Mehr Privatkonkurse durch Vermögenszuwachssteuer

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von no-mercy, 17 November 2010.

  1. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    So kurios es klingen mag, wenn die derzeitigen Entwürfe für die Vermögenszuwachssteuer umgesetzt werden, wird sich die Anzahl der Privatkonkurse und Zwangsversteigerungen deutlich erhöhen.

    Warum?

    All jene, die Kredite mit Endfälligkeit haben, sparen ja ihr Geld, meist in Fondssparplänen. Fonds werden jedoch durch die neue Steuer sowohl im Fonds selbst bei Kauf und Verkauf der Einzelwerte, als auch beim Kauf/Verkauf des Fondsanteiles selbst getroffen. Das heisst sämtliche ilgungspläne wurden mit Renditen berechnet die nun durch die neue Steuer um mindestens ein Viertel reduziert werden. Das wird sich in höheren Raten und Zwangskonvertierungen auswirken, wo fraglich ist, ob sich alle Betroffenen die neuen Bedingungen dann auch noch leisten können :rolleyes:
     
  2. ElternFisch

    ElternFisch Gast-Teilnehmer/in

    Also schonen wir die Banken, Großkapital und die Aktionäre ?
     
  3. Holzmichl

    Holzmichl Gast

    Also eins vorweg, ich finde die Vermögenszuwachssteuer auch Schwachsinn, weil sie in erster Linie nur den kleinen Mann mit seinem Klein-Vermögen und nicht die wirklich Reichen trifft.

    Aber:
    So eine Finanzierungsform ist sowieso mit Risiko verbunden.
    Die Rendite ist auch ohne Steuer sehr schwankungsanfällig.

    Es war also auch vorher schon in gewisser Weise Glücksspiel.
     
  4. IronEagle

    IronEagle Gast-Teilnehmer/in

    So nebenbei - der Großteil von uns ist Aktionär - es reicht, wenn du eine Pensionsversicung abgeschlossen hast.

    Und warum immer die Banken genannt werden, versteh ich sowieso nicht.

    SG
    IE
     
  5. lakritzchen

    lakritzchen Gast-Teilnehmer/in

    Also laut Aussage meiner Tilgungsträger/Lebenversicherung
    (2 verschiedene Firmen und 2 Mal ähnliche aussage:)

    "Die Einführung der Kest für Wertpapiere hat keine Auswirkung auf Ihren Vertrag.
    Die Versicherungen bleiben grundsätzlich mit 4% endbesteuert. Das gilt auch für Ihre fondsgebundene Lebensversicherung."


    Natürlich hake ich da noch nach, denn ich glaube die haben sich damit noch nicht im Detail auseinander gesetzt
     
  6. no-mercy

    no-mercy Fulgurator


    Das ist auch völlig korrekt, weil Fonds, die in Versicherungen laufen ausgenommen sind. Die Tilgungsträger sind jedoch nicht bei allen Kreditnehmern mit Versicherungen gekoppelt (weil bis dato spesenintensiver)
     
  7. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Sorry, ich gehe davon aus, dass du es nicht besser weisst, aber ansonsten müsste ich feststellen, dass ich bisher selten so ein so dummes posting erlebt habe.:boes:

    Ad Banken:
    Investment Banken, die ihr Geld mittels Spekulationen verdienen gibt es in Österreich gar nicht. Die Banken, die in Ö sind, müssen sowieso ihre Gewinne, soferne sie nicht vorher über Gruppenbesteuerung auf Null gebracht wurden, versteuern. Kein Unterschied zu früher. Und die Bankenabgabe wird in jedem Fall, egal was jetzt bedeuert wird, auf die Kunden abgewälzt.
    Um wirklich etwas zu machen, hätte man nur die Gruppenbesteuerung abschaffen müssen.

    Ad Großkapital:
    Großkapital transferiert schon längst sein Geld und unsere heimischen Banken helfen da mit Tochterfirmen im Ausland und Kooperationsverträgen fleissig mit.

    Ad Aktionäre:
    So ziemlich jeder Österreicher ist Aktionär, die meisten sind nur zu dumm um es zu begreifen. Wo denkst du landet das Geld deiner Lebensversicherung (auch wenn es eine klassische LV ist?) oder wo ist das Geld der Mitarbeitervorsorgekassa investiert?
    Und wenn du einmal ein bißchen Geld gespart hast und der Meinung bist, dass 0,125% an Zinsen dir zuwenig ist, wo wird es dann wohl landen? Vielleicht in einem Fonds? Ups, Anleihen und Aktien sind da ja drinnen.
    Das "Aktionärebashing", das gerade so modern ist, ist leider ein Beweis, der Dummheit der Österreicher, die sogar noch jubeln, wenn sie sich selber treten.:(
     
  8. Bob-the-B

    Bob-the-B Gast

    Ich finde eine Steuer auf Gewinne aus dem Finanzmarkt nicht schlecht, KEST zahlt man ja auch brav, nur Aktien etc. sind steuerbegünstigt.

    Und es ist ja 0,1% oder 0,01% im Gespräch .. das wäre mir egal, das trifft mich nicht wirklich !

    Auch wenn viele Österreicher Aktionäre sind über das eine oder andere Produkt; deswegen die die extrem Gewinne machen zu schützen ist auch falsch.
    Wenn man sich seit 2008 die Gewinne ansieht die der Finanzmarkt macht denke ich ist die Steuer richtig.
    Getroffen hat es "den einfachen Österreicher" ohnehin durch weniger Löhne, Kurzarbeit, Verzicht auf Prämien, etc. viele Firmen haben 2009 2010 wieder Rekordbilanzen - aber es kommt wieder der Spruch gehts der Wirtschaft gut gehts und allen gut .. aber die Medien wird ja immer gesagt das es uns eh nicht gut geht ..

    Die Gruppenbesteuerung wird ja auch aus ähnlichen Gründen nicht abgeschaft, es fördert den Wirtschaftststandort Ö, die Konzernzentralen wandern sonst ab ..

    Mir gefällt WK-Präsident Leitl der meint das die Sozialpartnerschaft wieder gestärkt gehört !
     
  9. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Jetzt sind halt dafür nur die bevorzugt, die gleich mit ganzen Immobilienobjekten spekulieren ;)
    Ehrlich gestanden hätte ich weniger Probleme mit einer Transaktionssteuer in der geplanten Höhe von 0,01-0,1%, als mit der jetzigen Form, die nämlcih ein riesiges bürokratisches Konstrukt ist, weil ja alles vor dem 1.1.2011 gekaufte nicht darunterfällt.

    Welche Konzernzentrale meinst du? Östereich hat m.E. nämlich keinen einzigen Konzern, der diesen Namen verdienen würde und die Verlagerungen werden trotzdem durchgeführt.
     
  10. IronEagle

    IronEagle Gast-Teilnehmer/in

    der bringt es auf den Punkt:
    Mit der bisherigen Regelung werde "die wirkliche Spekulation getroffen", das sei künftig nicht mehr der Fall, da werde sie vielmehr "gefördert", sagt Felderer in einem Interview mit der "Presse" von heute, Freitag.
    Derzeit werden Gewinne aus Aktienverkäufen von unter einem Jahr Behaltefrist mit der Einkommensteuer besteuert - hier liege der Steuersatz bei bis zu 50 Prozent, erinnert der Leiter des Instituts für Höhere Studien (IHS). In Zukunft brauche man nur 25 Prozent zu zahlen, was für Felderer "eine Förderung der Spekulation darstellt".
    Sinnvoller wäre aus Sicht Felderers bei der Wertpapier-KESt eine Fristverlängerung bzw. ein schrittweiser Abbau der Steuerpflicht, abhängig von der Haltedauer. Die geplante Neuregelung sei "nichts Anderes als ein politischer Kompromiss innerhalb der Regierung".
    Auch Kritik der Wiener Börse
    Das Vorstands-Duo der Wiener Börse, Heinrich Schaller und Michael Buhl, bezeichnet die neue Aktiensteuer in der Zeitung als "Rückschritt". Es sei der falsche Weg, wenn Risikokapital, das man der Wirtschaft zur Verfügung stellt, schlechter gestellt werde, so Schaller. Die Steuer werde die Börse sehr stark belasten, "wir sehen sie sehr negativ", sagt Buhl: "Fest steht, dass für Privatinvestoren jedes Investment in Wertpapiere deutlich unattraktiver wird."

    http://www.wirtschaftsblatt.at/home...rt-spekulanten-447725/index.do?_vl_pos=r.1.NT

    so nebenbei erinnere ich euch, dass die Politik die private Vorsorge am Kapitalmarkt noch immer bewirbt ...

    SG
    IE
     
  11. edelfee

    edelfee Gast

    der gute herr felderer verschweigt aber hier (bewußt?), daß bisher praktisch NIEMAND spekulationseinkünfte versteuert hat. wir haben ein bankgeheimnis, niemand hat diese einkünfte deklariert. wenn überhaupt 1% der spekulanten auch nur irgendwann einmal etwas in die steuererklärung geschrieben hat, würde mich das wundern.

    zu behaupten, daß die geplante neuregelung die spekulanten gegenüber dem status quo begünstigen würde, ist also eine ziemliche frechheit. denn jetzt werden sie dsa erste mal steuern zahlen, was sie bisher nicht gemacht haben.

    und daß gewinne aus wertpapierkäufen einer steuern unterliegen - wieso nicht? ich muß auch von meinen arbeitseinkünften steuern zahlen. wieso muß ich für etwas steuern zahlen, wo ich immerhin wöchentlich 40 stunden oder mehr meiner lebenszeit investiere und dort wo das geld sich einfach so vermehrt und man für den ertrag wenig bis nichts arbeiten muß, soll steuerfrei sein? sehe ich wirklich nicht ein.

    wurde zeit, daß so etwas endlich mal kommt. nur wäre es fein gewesen, wenn sie im gegenzug die lohnsteuern gesenkt hätten.
     
  12. edelfee

    edelfee Gast

    bei immobilienspekulationen muß man wenigstens 10 jahre warten, bis dahin hat man 50% steuersatz. wertpapiere sind da viel häufiger umgeschichtet als nur alle 10 jahre. ;)
     
  13. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Soll Immobilienspekulanten geben, die häufig ihren Wohnsitz ummelden bzw. gaanz viele Ferien-/Wochenenddomizile haben und wenn die Immobilie für den Eigenbedarf verwendet wurde, ist die Spekulationsfrist schon auf 3 Jahre reduziert. ;)
     
  14. jador

    jador Gast-Teilnehmer/in

    Bei Immobilienkauf wird aber 3,5 % Grunderwerbssteuer und noch 1 % Grundbuchseintragung fällig - also auch immer noch deutlich mehr als die 0,1 bzw. 0,01 % (vom Gewinn!)
     
  15. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Hinweis: Die Finanztransaktionssteuer ist NICHT beschlossen und wäre 0,01-0,1% vom Umsatz bei JEDER Transaktion.
    Beschlossen wurde eine 25% Gewinnertragssteuer auf den Gewinn von Wertpapieren aller Art. ;)
     
  16. jador

    jador Gast-Teilnehmer/in


    stimmt, das hab ich jetzt ducheinander gebracht.
     
  17. edelfee

    edelfee Gast

    naja, befreit ist nur der hauptwohnsitz, da müßte man sich immer für 2 jahre fix wo melden, könnte das dann nach 2 jahren verkaufen und müßte dann wieder 2 jahre woanders wohnen, etc. also so einfach geht das auch nicht. die ferienwohnungen und wochenenddomizile fallen nicht unter die befreiung! da kann man immer gerade nur mit einer immobile spekulieren. und nach 2 jahren hat die noch keinen riesigen wertzuwachs. im gegenteil, dan muß man erst mal die transaktionskosten wieder aufholen.

    und wie schon oben gesagt: jedesmal 4,5% von jeder transaktion, vom wert des grundstückes - das ist nicht so wenig und kann leicht einmal die 25% vom wertzuwachs übersteigen.
     
  18. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Als Hauptwohnsitz gemeldet sein, heisst nicht unbedingt, dort auch zu wohnen ;) So kleine Verstösse gegen das Meldegesetz sind doch fast alltäglich. Ausserdem gibt´s noch einen Ehepartner und Kinder. D.h. ein paar Objekte gehen schon so.

    Ausserdem (aber da hat man natürlich kein Recht darauf):
    Habe jetzt nur eine deutsche Seite als Quelle gefunden, wird aber in Österreich ähnlich gehandhabt:
    Von der Spekulationssteuer auf Immobilien wird 2010 zudem dann abgesehen, wenn die Immobilien über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren selbst oder aber von den eigenen Kindern genutzt wurde. Auch dann, wenn sie als Feriendomizil dient, sieht das Finanzamt mitunter von der Berechnung der Spekulationssteuer ab.
    http://www.forwarddarlehen-vergleich.de/blog/spekulationssteuer-immobilien-2010/
    Korrekt, wenn man jedoch bedenkt, dass bei Immobilienkäufen meist der Käufer zahlt, sind es nur 4,5% und ab 18% Wertzuwachs ist man besser dran (und deutlich mehr als 18% Wertzuwachs nach 3-5 Jahren sind wirklich keine Seltenheit).


     
  19. edelfee

    edelfee Gast

    naja, dsa ist aber jetzt schon ziemlich kompliziert oder?

    allerdings kann ich dir mit 100%iger Sicherheit sagen, daß das in Österreich nicht so gehandhabt wird wie in Deutschland. in Österreich sind die Behöden sogar ziemlich streng, da mußt du vom Kauf weg ununterbrochen 2 Jahre dort gelebt habe und darfst dann nicht etwas weggezogen sein und es dann verkaufen, weil dann hast du es schon wieder verspielt. diu bekommst genau 6 monate adaptierungsfrist fürs einziehen und dann werden die fristen genau berechnet. feriendomizile fallen in österreich niemals unter die hauptwohnsitzbefreiung. in dem bereich kenne ich mich zufällig ziemlich gut aus. ;)

    also 18% wertzuwachs in drei Jahren? glaube ich nicht, außer du hast eine super lage mit potential. ich habe meine wohnung 2007 gekauft und könnte sie mit sicherheit nicht mit 20% wertzuwachs verkaufen.
     
  20. IronEagle

    IronEagle Gast-Teilnehmer/in

    der "Staat" ist wohl selbst schuld, wenn er Gesetze verabschiedet, die er nicht kontrollieren kann. So nebenbei hat auch keiner seine Verluste steuerlich geltend gemacht, was jetzt zwar weiterhin möglich ist, man aber nicht automatisch erhält. Und die großen Spekulanten sind sehr wohl steuerlich belastet worden, weil die Transaktionen in ihren Bilanzbücher aufscheinen.

    Dein Vergleich mit deinem Lohn hinkt ebenfalls,weil du da kein Risiko eingehst.

    SG
    IE
     

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