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Med-Uni - Frauen bevorzugt

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von lizz696, 14 März 2012.

  1. lizz696

    lizz696 Gast-Teilnehmer/in

    Ich habe gerade diesen Artikel gelesen, was haltet ihr davon?

    [ame="http://diepresse.com/home/bildung/universitaet/739885/MedUni-Wien_Bewerberinnen-bevorzugt?_vl_backlink=%2Fhome%2Findex.do"]Med-Uni Wien: Bewerberinnen bevorzugt « DiePresse.com[/ame]
     
  2. lorenzra

    lorenzra Gast-Teilnehmer/in

    Ich habe das heute auch in den Nachrichten gelesen und finde das es vom Ansatz her ja nicht schlecht klingt. Als ich die Überschrift gelesen habe, war mir erst nicht klar wie das mit der genderspezifischen Bewertung funktionieren soll, aber das mit den angepassten Mittelwerten klingt ja mal nicht schlecht. Bin gespannt wie das ganze dann in der Praxis aussieht und ob die Männer dann wiederum zu kurz kommen.
     
  3. Clemens

    Clemens Gast

    Nachdem weder Frauen noch Männer schlechter geeignet sind für den Beruf als Mediziner und nachdem zumeist bei einem höheren Anteil angetretener Frauen mehr Männer den Test schaffen, enthält der Test irgendwo eine Schieflage und diese sollte ausgeschaltet werden.

    Die Schieflage kommt von einer nicht geschlechtsunabhängigen Vorbildung die Testfragen betreffend und somit ist eine Korrektur zu befürworten.
     
  4. lizz696

    lizz696 Gast-Teilnehmer/in

    @Clemens...könntest du diese nicht geschlechtsunabhängigen Testfragen erklären? Ein Beispiel bringen?

    Ich selbst studiere nicht, habe nur den Artikel gelesen und mich haben eure Meinungen interessiert. Dass dies wirklich befürwortet wird, verwundert mich etwas (wenn man die Kommentare beim Artikel liest, sieht das anders aus).
     
  5. Clemens

    Clemens Gast

    In Graz ergab die Auswertung regelmäßig, dass bei den Kenntnisfragen Männer besser abschneiden als Frauen.

    Das heißt, Männer sind besser geeignet als Frauen Medizin zu studieren. Oder sie lernen fleißiger, sind intelligenter.

    Oder aber: Der Test ist so gestaltet, dass sich Männer leichter tun als Frauen.

    Das heißt, die Testfragen sind dergestalt, dass sie der Vorbildung der Männer besser entsprechen.

    Das heißt weiters, dass die Vorbildung von Männern und Frauen unterschiedlich ist. Vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich (Kenntnisfragen beim Aufnahmetest) und vor allem in Österreich (Studierende anderer Länder haben diesen Unterschied nicht so stark).

    Das meine ich mit nicht geschlechtsunabhängiger Vorbildung die Testfragen betreffend.

    Da es nun gesellschaftlich so ist, dass männliche Schüler/Kinder eher in die naturwissenschaftliche Richtung gefördert werden, als weibliche, die Frauen sich im Studium aber nicht schwerer tun als die Männer, sollte diese Schieflage des Testes ausbessert werden, um allen die gleichen Startchancen zukommen zu lassen.
     
  6. lizz696

    lizz696 Gast-Teilnehmer/in

    Danke für deine Erklärung, das hört sich sehr logisch an.
    Ich denke, dass viele männliche Studenten frustriert sein könnten, weil die "Schlechteren" aufgenommen werden könnten und die Männer - obwohl besser - nicht.
    Wenn ich selbst studieren würde, wüsste ich nicht, ob ich es als Mann so fair finden würde. :eek:
     
  7. Clemens

    Clemens Gast

    Natürlich ist es nicht fair. Denn was können die Männer dafür, dass sie eher naturwissenschaftlich gefördert wurden.

    Umgekehrt, was können die Frauen dafür, dass unser Schulsystem sie weniger fördert.

    Mit dem neuen System gelingt es vielleicht geschlechtsunabhängig unfair zu sein.
     
  8. Teres

    Teres Gast-Teilnehmer/in

    ich war beim vortrag über die studienergebnisse dieser uni-tests.
    diese tests wurden genau unter die lupe genommen (von uni-prof.) und das ergebnis war, dass die tests so forumliert sind, dass sie männerspezifisch sind. fachfragen und -gebiete, in denen frauen eindeutig besser abschließen als männer wurden kaum verwendet.. man hätte die fragen auch anders formulieren können, machte man aber nicht.
    deswegen ist diese korrektur nun der zweitbeste weg.
     
  9. Teres

    Teres Gast-Teilnehmer/in

    zudem schneiden bis zum ende des med.studiums die frauen wiederum eindeutig besser als die männer ab.
     
  10. Minerva

    Minerva Gast-Teilnehmer/in

    Nicht nur das Schulsystem - die ganze Gesellschaft. Irgendwann hat sich mal festgesetzt, dass Mädchen in MINT Fächern schlechter sind, als Jungen - das ganze ist so eine Art selbsterfüllende Prophezeiung.

    Überall kichern erwachsene Frauen herum, dass sie in der Schule schon keine Mathe konnten und ernten dafür Zustimmung, als ob das selberverständlich sei. Es gibt deutlich weniger Lehrerinnen in den Naturwissenschaften, dafür dominieren Frauen die Stellen für Sprachen.

    In einer Tour trichtere ich meinen Töchtern ein, wie super Naturwissenschaften sind und bin damit eine Ausnahme. Der Gipfel war eine Dummtussi, die auf einem Elternabend in Klasse 5 berichtete, dass Mathe eh nicht für Mädchen geeignet sei und sie die Klassenarbeit ihrer Tochter auch nicht besser hätte lösen können. 5. Klasse Gymnasium - der Tussi bin ich quer über die Tische ins Gesicht gesprungen!

    Es ist sicher kein Zufall, dass Mädchen in reinen Mädchenschulen in den Naturwissenschaften besser abschneiden, als die Mädchen in gemischten Schulen.

    Es ist nur logisch, dass sich diese Schieflage in die Universitäten fortsetzt.
     
  11. lizz696

    lizz696 Gast-Teilnehmer/in

    Mir war das selbst nicht so bewusst, wenn ich ehrlich bin. Ich bin in eine technische Schule gegangen.

    Diese kichernden Frauen, die sich gerne in einigen Bereichen dumm hinstellen, "kenne" ich allerdings.

    Denkt ihr, wenn die Gesellschaft Frauen mehr fördern würde, dass auch mehr Frauen daran interessiert wären? Ist es in der heutigen Zeit wirklich so, dass Frauen eher in eine HBLA gehen oder Friseurin, Bürokauffrau und ähnliches lernen, weil sie bei den "Männer"themen nicht gefördert werden? Oder liegt da einfach das Interesse der meisten Frauen ?
     
  12. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Was kommt als nächstes? Werden nun alle Tests so lange angepasst, bis das "richtige" Ergebnis rauskommt? Machen wir als nächstes genderspezifische Führerscheinprüfungen, weil da fallen prozentuell mehr Männer als Frauen durch? Das stinkt doch nach Benachteiligung. ;)

    Bitte mich richtig zu verstehen, aber wenn die naturwissenschaftliche Bildung von Mädchen nicht optimal ist, dann ist eine Herabsetzung der Anforderungen wohl kaum eine adäquate Reaktion.
    Wenn die Fragen zu sehr auf vielleicht irrelevante Fachgebiete fokussieren, so ist dies selbstverständlich zu ändern, aber die Anforderungen sollten schon für alle gleich sein.
     
  13. Teres

    Teres Gast-Teilnehmer/in

    nicht eine herabsetzung der forderungen, sondern eine veränderung dieser. man könnte auch anforderungen wählen, bei denen frauen besser als männer abschneiden?

    das ergebnis zeigte, dass frauen im medstudium erfolgreicher sind als männer. nur die eingangsphase (test) ist für frauen schwieriger zu bewältigen. beim studium selbst sind die frauen erfolgreicher.
     
  14. Clemens

    Clemens Gast


    Wobei der schlechte Ruf von Mathematik, Physik oder Chemie nicht alleine Frauen-basierend ist.

    Solange Politiker, Künstler, etc. noch immer voll Stolz erzählen, wie schlecht sie nicht in diesen Fächern waren und eine breite Öffentlichkeit dies noch sympathisch findet, wird sich wenig ändern.

    Umgekehrt würde keinem Politiker einfallen zu erklären, er möge Haydn, Klimt oder Horvath nicht.

    Weiß wer, woher eigentlich dieser schlechte Ruf kommt?
     
  15. kira

    kira Gast-Teilnehmer/in


    ich habe unterstufe gym besucht, und dort folgendes erlebt:
    1,2 klasse mathe+physiklehrer mochte mädls nicht, hat sie nicht gefördert und tendenziell abgewertet (desinteresse und weniger begabung unterschwellig als normal angenommen):
    physiknoten u mathenoten der mädls waren eher schlecht, die mädls mochten mathe nicht.

    in der 3. klasse hat dann der lehrer gewechselt:
    der neue hat immer wieder betont, dass mädchen in mathe u. physik so super wären,
    dass er mädls so gerne unterrichtet weil sie so interessiert und fleissig wären.
    die buben hat er in dem alter eher für lausbuben gehalten.
    der effekt war aber folgender:
    das interresse an den fächern bei den mädls ist sprunghaft angestiegen - wir wurden gelobt , gefördert
    und die noten der mädls in den beiden fächern waren als ergebnis dann plötzlich gut bis exzellent,
    und im durchschnitt besser als das bubenergebnis...
     
  16. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Genau das habe ich gemeint, wäre der richtige Weg, WENN derzeit falsche Gebiete abgefragt werden.
    Wenn jedoch die richtigen Gebiete geprüft werden, nur eben Frauen darin schlechter abschneiden, dann ist das kein Grund etwas zu ändern.

    Diese Aussage gilt jedoch für ALLE Studien und ist somit als Argumentation für die Unfairness des Med-Tests ungeeignet. Man könnte daraus genausogut schliessen, dass sich Frauen eher durchbeissen und von auftretenden Schwierigkeiten weniger leicht zum Aufgeben bewegen lassen.
     
  17. Minerva

    Minerva Gast-Teilnehmer/in

    Vielleicht, weil man sich nicht durchmogeln kann? In Physik zeigt sich, wer selbstständig denken kann und Sachverhalte wirklich verstanden hat. Über ein Gemälde von Dali kann ich zur Not herumschwafeln, eine Beschleunigung kann ich berechnen oder nicht.

    Zahlen, Daten, Faken - kaum Spielraum zum Blubbern.

    Wobei ich finde, dass Frauen Naturwissenschaften anders angehen als Männer - grob verallgemeinert. Männern haust du eine Formel hin, sagst: "So geht das." und schon rechnen sie drauf los. Frauen mögen neben der Formel gern auch wissen, wofür das ganze gut ist, warum das alles überhaupt so ist und ob ich den Sachverhalt auch wo anders gut gebrauchen kann. Vielleicht ist es deshalb aufwändiger Mädchen zu unterrichten?

    Meine Biotechnologielehrerin (!) hat viele komplizierte Sachverhalte mit Küchenvergleichen erklärt. Die Frauen in meiner Klasse waren begeistert, die Männer haben ein wenig schräg geguckt. Aber hey, eine Flüssigextraktion ist nunmal an einer Kaffeemaschine super zu erklären!
     
  18. spacedakini3

    VIP: :Silber

    Da kennst aber viele schlechte PhysiklehrerInennen nicht...:vomit:

    Wer das Beispiele anders rechnet als vorgegeben (eben weil sie das ganze verstanden hat und nicht das blöde Schema runter x-en will, sondern durchschauen, was sie da rechnet) die kriegt schon einen 5 er....

    (Buben sind mitgemeint)
     
  19. Clemens

    Clemens Gast

    Heißt das, ich muss immer wieder ausschalten, ein wenig durchlaufen lassen und wieder einschalten, sodass ich auch mehr heraushole. Oder ich trinke Espresso.

    Ich glaube allerdings nicht, dass ich in der Musik oder Literatur, ja nicht einmal in der bildnerischen Kunst herumschwafeln kann, vor allem nicht vor einem Gegenüber, das sich auskennt.

    Die geschlechtsabhängige Herangehensweise an naturwissenschaftliche Aufgaben halte ich eher für ein Vorurteil, kann aber mit keinen faktenbasierten Gegenargumenten dienen.
     
  20. Minerva

    Minerva Gast-Teilnehmer/in

    Dann hatte ich vielleicht mit meinen Glück?

    Ich habe mal Punkte auf eine Aufgabe bekommen, bei der ich zum Ergebnis schrieb: "Ich weiß, es ist falsch, ich weiß aber nicht warum." Für das Mitdenken kriegte ich die Hälfte der Punkte.
     

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