Mathematik Matura: Wer kann es noch? ;)

Ich brauche schon mal ca. 1h für das Behirnen der ersten 4 Erklärungsseiten .... und ich hatte einen 2er auf die Schriftliche ...

 

Das Format ist ja schon mal witzig. Multiple Choice und Lückentext bei der Matura
Ich finde die Schwierigkeit stark schwankend, da ist für jeden was dabei. Ist eh ok, dass man die Punkte fürs Durchkommen auf jeden Fall zusammenkratzen kann.

Seltsamer fand ich eigentlich, dass bei Deutsch nur Schwafelthemen zur Auswahl waren und gar keine Literatur- oder Gedichtinterpretation.

 

Habe mir heute gedacht, wow, das sollen die Maturafragen sein? Ich wusste jede von Ihnen.
Dann ist mir aufgefallen dass es die Erklärung war
Würde die Beispiele aktuell nicht lösen können, allerdings liegt meine Matura auch schon weit zurück.
Ich denke aber dass es nicht allzu schwer war, wenn man im "Mathelernen" drin ist.

 

Schwierig ist anders, aber da ich die Matura prinzipiell fragwürdig finde, passt es schon so.

 

Ich finde die Aufgaben auch nicht schwierig. Ich hatte im Gym allerdings keine Wahrscheinlichkeitsrechnung, daher bin ich bei der nicht so sattelfest. Integrieren kann ich auch nicht mehr, aber das habe ich seit 1992 auch nicht mehr getan. Müsste ich ein bissl auffrischen, dann ginge es.
Es zielt aber doch deutlich auf Verständnis ab. Ich habe in Erinnerung, dass die, die bei uns stur jeden Typ Beispiel auswendig gelernt haben, erfolgreich waren. Das wären sie hier womöglich nicht so sehr gewesen - die Interpretation eines Wendepunktes einer Kurve ist ohne Verständnis wohl nicht so leicht.

 

Also ehrlich: die würd ich aus dem Stand auf (mindestens) ein Gut schreiben. (Was aber an meiner weitergehenden mathematischen Ausbildung im Zuge des Studiums liegt)

Allgemeine Anmerkungen dazu:
- es fällt auf, dass die Abfrage von "Lernwissen" nahezu absolut vermieden wird. Zu unserer Zeit wäre es denkunmöglich gewesen, dass die relevanten Formeln (und teilweise sogar schon die halben Interpretationen) schon in der Angabe stehen. Zum Teil kann man das mit ein bissl Wissen wie bei der Millionenshow lösen: die Alternativen sind so absurd, dass schon beim Durchlesen nur mehr die richtige Antwort übrigbleibt.
- es gibt keine geschlossenen Angaben mit mehrstufigen aufeinander aufbauenden Lösungsschritten: das ist eine der wesentlichsten Vereinfachungen. Man muss hier keine Lösungswege mehr kennen, und schon gar nicht mehr die Fähigkeit zeigen, Lösungswege selbständig neu kombinieren zu können, um zu einem Ergebnis zu gelangen (sog. "Umkehraufgaben", die bei uns für den Gut - Sehr Gut Level immer in den Schularbeiten / Maturaarbeiten drin waren)
- das Niveau geht - gemessen an meinem Mathematikunterricht in einem humanistischen / neusprachlichen Gymnasium - jedenfalls nicht über das Niveau der 6. Klasse hinaus.

Insgesamt scheint die Zielsetzung zu sein, dass die, die es durch die Oberstufe geschafft haben, jedenfalls nicht mehr an der Matura scheitern sollen. Gleichzeitig sehe ich eine enorme Steigerung der Marktchancen für die Externistenmatura, denn die Hürde "schriftliche" ist jedenfalls deutlich entschärft worden (ich geh mal davon aus, dass die Externisten auch nix Anderes schaffen müssen)

Die wirkliche Herausforderung (für die Schulorgansiation) scheint eher die VWA zu sein, die p.T: Lehrerschaft hat ka Freud mit der Mehrarbeit.

 

Differenzieren ist ein Handwerk, Integrieren eine Kunst.

Das forumsinduzierte Beschäftigen mit der Zentralmatura und den gestellten Fragen hat mir letzte Nacht etwas eingebracht, über das ich mich schon lange hinweggekommen wähnte: Einen Traum, in dem ich zur Matura antreten musste. Natürlich waren die Rechenbeispiele im Traum unlösbar, ich hab mich im Wissen, bereits die Matura abgelegt zu haben, schlussendlich geweigert, mit der Matura fortzufahren.

Zur Schulzeit hab ich in den großen Ferien immer geträumt, in die Schule gehen zu müssen, obwohl ich im Traum gewusst habe, dass gerade Ferien sind. Das hat mich immer fuchsteufelswild gemacht.

 

Das habe ich früher auch so geträumt, aber auch schon jahr(zehnte)lang nicht mehr.

Solange du mich da jetzt nicht aufforderst, irgendwas per vollständiger Induktion zu beweisen, krieg ich noch GAR keine Albträume! Und lebe locker damit, dass ich diese Kunst nicht mehr beherrsche, auch weil ich vielleicht im Hinterstübchen weiß, dass ich es auf Gymnasiumsniveau in ein paar Jahren wieder können werde ...

 

Genau das wurde mir beim Durchblättern der Matura gestern auch bewusst, dass ich mich da wahrscheinlich nochmal reintigern werde (müssen).

 

Ich habe keine Ahnung, wie sich meine Kinder in der Oberstufe tun werden. Noch sind wir in der Volksschule, da lässt sich noch überhaupt nichts sagen.
ABER zum Glück ist es mir scheiß egal, wie 'MAN' darüber denkt, sollte es in der Tat dazu kommen

 

Ist der mündliche Teil auch zentral vorgegeben?

Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 13 Mai 2015, Oberer Text geschrieben: 13 Mai 2015)

Ich kann mich noch an die mündliche Matura erinnern, aber so gar nicht an die schriftliche... vielleicht hab ich die ausgelassen.

 

Und warum bitte sollte man seinen Kindern nicht helfen dürfen? Bei dir klingt das so, als wäre Matura mit Elternhilfe (oder wahrscheinlich auch Nachhilfelehrer) irgendwie geschummelt.

 

Ooooch, du, dein Beitrag lässt mich schmunzeln. Ich hoffe, ich werde ihnen nicht helfen müssen, das ist richtig. Aber ich bin mir zu 100% sicher, dass ich es werde können, wenn es nötig ist. Und vielleicht freu ich mich sogar darauf, wieder Gymnasiums-Integrieren "neu" zu lernen, es soll so komische Leute geben.

 

War das nicht immer so?
Die Oberstufe des Gymnasiums ist der Initiationsritus der Mittelschicht unserer Gesellschaft, die Matura selbst nur der formelle Abschluß. Früher haben die Lehrer halt augenzwinkernd dafür gesorgt, daß ziemlich klar war, welches Segment des Stoffes abgeprüft wird, jetzt ist zwar der gesamte Stoff Prüfungsgebiet und soll auch noch verstanden werden, doch sind offenbar die Fragen so konzipiert, daß nur die allerdümmsten scheitern.
Also alles beim Alten.

 

Bei uns habens halt Nachhilfen gehabt, die es nicht derpackt haben.

 

Ja, für die Oberstufe vielleicht nicht, für ein Studium dann aber schon.

Ich plädiere ja für Erlaubnis zur Blödheit. Warum darf ein genialer Mathematiker zB nicht Legastheniker sein?