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Managergehälter max.12x höher als niedrigster Arbeitslohn

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Vivienn, 25 November 2013.

  1. Vivienn

    Vivienn Vedo scintille

    In der Schweiz ist eine Volksabstimmung mit 2/3 abgelehnt worden, wonach das höchste entlohnte Gehalt eines Unternehmens max. das 12-fache des Niedrigstlohnes betragen soll. Die vorangegangene Volksinitiative brachte noch ein umgekehrtes Ergebnis.

    Presseberichten zufolge lag das Verhältnis zwischen Niedrigst- und Höchstbezug bei Nestle bei 1:73, beim Pharmakonzern Novartis bei 1:266 und bei der Credit Suisse noch um Vielfaches höher. Einer Studie der TU Zürich gemäß wären bei der 1:12-Umsetzung über 1.000 Firmen betroffen gewesen, darunter kaum Schweizer Unternehmen, hpts natürlich multinationale Konzerne.

    Mich würde interessieren, ob die Abstimmung eine gegenteilige Mehrheit gebracht hätte, wenn der Faktor zB 1:25 / 1:30 gewesen wäre.

    Interessant wäre auch, in welcher Größenordnung sich die entgehenden Steuereinnahmen und Sozialabgaben belaufen würden, die durch die Verlagerung der den Faktor übersteigenden Gehälter in Unternehmen ins Ausland und nach Gewinnbesteuerung des Konzerns in der Schweiz der Mittelstand durch Steuerbelastungen tragen müßte.

    Und wie wohl so eine Abstimmung bei uns in Ö. abschneiden würde :unsure:

    Schweizer lehnen Begrenzung von Managergehältern ab - Schweiz - derStandard.at › International
     
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  2. Kaktusbluete

    Kaktusbluete Matriarchin aus Leidenschaft
    VIP: :Gold

    o.t. Auch dass die Familienintiative der SVP dermaßen stark abgelehnt wurde, irritiert mich.
    Wir hatten heute morgen eine kleinere Diskussion zu diesem Thema.
     
  3. Ipani

    Ipani Gast-Teilnehmer/in

    Was ich jetzt schreibe, ist vielleicht nicht sehr fundiert und kann vermutlich leicht zerlegt werden, aber so aus dem Bauch heraus:

    Irgendeine Begrenzung gehört auf jeden Fall her, und zwar in jedem Land. Das kann`s ja nicht sein, wir reden von Mindestlöhnen um die 1000,--, vielleicht ist es ein bissl mehr, aber einfacher zum rechnen:
    Das wäre beim Faktor 1:73 ein Managergehalt von 73.000,-- pro Monat. Der kann sich jeden Monat ein Einfamilienhaus kaufen.
    Bei 1:266 reden wir von 266.000,-- pro Monat. Da brauchen andere 20, 30 Jahre, um so viel zu verdienen.
    Und es geht offenbar noch schlimmer, wie Vivienn schreibt. Das sind auf jeden Fall keine sinnvollen Relationen mehr.

    Vielleicht kam "dem Volk" der Faktor 1:12 zu niedrig vor, weil es ja weiß, dass schon mancher GF einer 50-Leut-Firma mehr verdient als das.

    Auch bei einem höheren Faktor hat man (auch bei uns) vermutlich Sorge, dass dann die "guten" Manager entweder nicht im betreffenden Land arbeiten wollen (da würd ich aus dem Bauch heraus sagen, dann sollen sie sich halt schleichen) oder aber halt bei einer anderen Konzerntochter im Ausland angestellt werden (da würd ich wieder sagen, dann sollen sie auch dort leben, wo sie so gut verdienen und ihr Geld - vermutlich niedriger- versteuern).

    Immer dieses Drohen mit Abwanderung und diese Gewinnverlagerung bei den Konzernen, das geht mir schon so auf den Nerv. Überhaupt geht mir auf den Nerv, dass Geld die Welt regiert und dass der exorbitante Reichtum weniger auf Ausbeutung vieler beruht, aber da geht schon wieder mein Gerechtigkeitssinn mit mir durch.

    Ich könnte mir vorstellen, dass eine Abstimmung bei einem 1:20 oder 1:25 Faktor anders ausginge, zumindest hoffe ich das.

    Vielleicht sollte man das Pferd anders aufzäumen - der niedrigst bezahlte Mitarbeiter muss mindestens 1/20 des Chefbezugs verdienen, und dann das Minimum nach Ebenen staffeln. Dann sei den (wenigen) Damen und (vielen Herren) der Führungsetage gerne ihre Spitzengage gegönnt, und das Steueraufkommen durch die sogenannte Mittelschicht wäre auch wieder hoch genug.
    Aber ach, das geht ja auch wieder nicht, weil dann geht`s ja der WIrtschaft nicht gut...
     
  4. Q

    Q Gast

    Meiner Ansicht nach wäre das vorrangigere Anliegen, Lohndumping durch gesetzliche Mindestlöhne zu verhindern. Derartige Regelungen führen nur dazu, dass die wenigen Spitzen-Köpfe, die dazu in der Lage sind, Weltmarktführer aufzubauen, zu entwickeln und zu behaupten, abwandern oder ihre Kreativität auf Umgehungslösungen statt auf die Führung ihrer Unternehmen verschwenden.

    Zahnlos ist das ganze so und so, da es über Unternehmensbeteiligungen auf primitivste Weise aushebelbar ist. Und vor einer Beschränkung auf staatsnahe Betriebe sei ausdrücklich gewarnt, denn dann bekommen die in noch größerem Ausmaß als bisher nur die "zweite Garde" ab, die halt mit dem zufrieden ist, was man dort von Gnaden der Boulevardpresse verdienen darf. Siehe Politik,
     
  5. Ipani

    Ipani Gast-Teilnehmer/in

    Und wozu brauchen wir bitte Weltmarktführer? Wem nützen die? Ja, eh, sie geben der Bevölkerung Arbeit, vor allem dort, wo sie nicht viel dafür zahlen müssen.

    Und arbeitet man wirklich um, sagen wir 250.000 im Monat , so viel besser als mit 210.000,-- ?
     
  6. Vivienn

    Vivienn Vedo scintille

    bluegrassbluegrass
    Wie denkst du darüber oder stellst du dir auch die gleichen Fragen? :)
     
  7. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Ganz im Gegenteil: Das war eine sehr gescheite und fundierte Meinung!

    Da es keine weltweite politische Entscheidungskraft gibt, während die Wirtschaft aber weltweit handelt und immer genau dorthin geht, wo es den meisten Gewinn gibt, wird dieser Wunsch Utopie sein und sich niemals ohne vorhergehende Katastrophe von selbst regeln und ausgleichen.
     
    Ipani gefällt das.
  8. bluegrass

    VIP: :Silber

    Nachdem dieses drollige Völkchen erst 1971 das Frauenstimmrecht eingeführt hat, der Kanton Innerrhoden gar erst 1990, stelle ich mir bei denen gar keine Fragen.
    Man sollte ihnen vielleicht noch einige Jahrhunderte Zeit lassen.
     

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