1. Reden wir miteinander ...

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Linkslinke Gedanken zur Abtreibung

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Desmond, 24 August 2009.

  1. Desmond

    Desmond Gast-Teilnehmer/in

  2. agnellina

    agnellina tabula rasa

    "Das Selbstbewusstsein, also das Sich-selbst-erkennen-können eines Menschen bildet sich zwischen dem 2. und dem 3. Lebensjahr. Die Menschwerdung findet statt, indem sich das Kind aus den rein auf räumlich-zeitliche Explikationen begrenzten Wahrnehmungsmöglichkeiten des Tieres befreit."

    Das würde ja dann in der Logik der Autorin / des Autors nach sich ziehen, dass Kindstötungen bis zum vollendeten 2. Lebensjahr (mindestens) straffrei sein sollten.

    Daher konnte ich den Artikel leider schon nach dem 2., 3. Satz nicht mehr ernst nehmen.
     
  3. lu.cy.777

    lu.cy.777 Gast-Teilnehmer/in

    bestätigt meine meinung zum thema abtreibung im großen und ganzen.
     
  4. Schamanin

    Schamanin Gast

    Ich hab mich durchgequält. :confused::confused::confused:

    @ zerlina: gewagtes Gedankenexperiment. Erinnert mich an einen Spruch, den ich vor Jahren hörte. Bis 2 hat man sie zum Fressen gern und dann wünscht man sich, man hätte sie gefressen. :D
     
  5. Juergen35

    Juergen35 Gast-Teilnehmer/in

    Hast du ned alle Tassen im Schrank, nimmst du den Artikel wirklich ernst??:vomit:
     
  6. Ich-bin-Ich

    Ich-bin-Ich Gast-Teilnehmer/in

    die frage nach der "menschwerdung" oder "dem beginn des lebens" löst das problem nicht.
    bereits neugeborene sind in ihrem wesen derartig unterschiedlich, dass ich mir schwer tu sie nicht als "vollwertige menschen" anzuerkennen. und vergleich ich die beiden von mir erlebten schwangerschaften, so tun sich ebenso riesige unterschiede der beiden kinder allein durch ihr "bauchverhalten" auf.

    ich empfinde die österreichischen gesetze als ganz guten kompromiss für einen im grunde unlösbaren konflikt. auch für spätabtreibungen finden sich hierzulande durchaus brauchbare vorgehensweisen.
     
  7. Arielle

    Arielle Gast-Teilnehmer/in

    Aus welcher Anstalt ist denn dieser Autor geflohen :boes:
     
  8. Ging mir ebenso. Und ich zähle mich zu den Befürwortern der Fristenlösung.

    Es hat mich dann aber doch zur Überschrift "Kindeswohl" hingezogen, dort steht:
    In den Medien wimmelt es geradezu von Propaganda, die den leiblichen Nachwuchs zu einem Statussymbol erhebt, von pseudowissenschaftlichen Dokumentationen, in denen fast täglich neue, Mutterglückshormone auslösende Hirnregionen gefunden werden, von Hetze gegen körperliche Trennung von Kindern und natürlich gegen Schwangerschaftsabbruch. Die menschliche Larve, Hauptsache, sie ist unter 6 Jahre alt, wird zu einem rasend intelligenten Wesen stilisiert, das, prädestiniert zu überirdischen, ja gottgleichen Leistungen, zu behandeln ist wie ein rohes Ei, mit maximaler Zuwendung und 24-Stunden-Bedienung – jede „Gefühlsenttäuschung“ muss vermieden werden!

    Die menschliche Larve.
    Das würde nicht mal einer Misanthropin einfallen.
     
  9. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Das ist ein klassisches Schulbeispiel für fehlgeleiteten Feminismus: Frauenaufwertung durch massive Abwertung des Kindes. Und dann heißt's wieder, die Emanzen sind alle so drauf. :rolleyes: Also, zum Protokoll gegeben: Ich hab schon einige feministische Artikel gelesen, aber so irre wie der da war noch keiner. Und vor allem so menschenverachtend.
     
  10. lu.cy.777

    lu.cy.777 Gast-Teilnehmer/in

    :roflsmiley:

    schon beinhart, wenn man sich als die krone der schöpfung sieht, das gebe ich zu.
    aber larve empfinde ich nicht als schimpfwort - ebensowenig wie ich herauslese, dass der artikel auffordert, zweijährige zu töten.
    das sind halt interpretationen - und es kommt darauf an, was man will, sachlich drüber nachdenken oder emotionalisieren.
    ich erinnere mich an einen thread von ellen (ohne jede chance) wo du - es ging allerdings um geborenes leben - eigentlich einen sehr, wie sag ichs nur - wenig kuscheligen standpunkt, was die heiligkeit des lebens anlangt, eingenommen hast.

    ansonsten finde ich gerade den von dir zitierten absatz wirklich gut getroffen - wenn auch sehr sarkastisch - aber lies dich mal durchs forum:D
     
  11. Belico

    VIP: :Silber

  12. lu.cy.777

    lu.cy.777 Gast-Teilnehmer/in

    bist du dir sicher, dass du nicht einen sprung in der schüssel hast - um beim geschirr zu bleiben?
    du kannst mit mir über alles diskutieren, ich stehe gerne rede und antwort - aber schiff bitte jemand anderem derart ansatzlos ans bein, gell.
     
  13. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Es ist einfach schlecht argumentiert. Die Autorin will ja vorab gleich mal das ihr lästige ethische Problem wegdiskutieren und benutzt dafür das Argument, dass ein Mensch unter zwei-drei Jahren eh kein richtiger Mensch ist, also könne man ruhig abtreiben. Nur, mit dem Argument könnte man aber eben auch Kinder bis zum Alter von zwei-drei Jahren töten. Entweder stehe ich dann dazu, dass ich das so auch richtig finde (spreche mich also pro Kindstötungen NACH der Geburt aus), oder ich kann diese Denkschiene gar nicht verwenden - auch nicht zur ethischen Rechtfertigung von Abtreibung.
     
  14. lu.cy.777

    lu.cy.777 Gast-Teilnehmer/in

    ich hab nicht gelesen, dass sie schreibt, menschen unter 2 wären keine richtigen menschen.
    warum hängst du das thema am mord an zweijährigen auf?

    es geht um das schlechte gewissen, dass menschen (in erster linie frauen) haben sollten, wenn sie sich für einen schwangerschaftsabbruch entscheiden.
    ich bin nicht dafür, abtreibung als form der familienplanung zu nutzen, aber ich finde deinen versuch, diese frauen als mörderinnen einzustufen, einfach mittelalterlich.

    der artikel ist plakativ und provozierend und hat schwachstellen - no na - und nimmt keiner frau das denken oder die entscheidung ab.
    er hat aber auch gute und v.a. wahre ansätze und entlarvt die scheinmoral unserer gesellschaft.
     
  15. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Ich bezeichne abtreibende Frauen absolut nicht als Mörderinnen, damit das klar ist. Ich analysiere nur die Art der Argumentation in dem Artikel, die zu Beginn, bei der "lästigen", aber im Grunde einzig wesentlichen ethischen Grundfrage, schon komplett versagt. Denn DOCH, Lucy, der Artikel bezeichnet Kinder unter 2-3 Jahren tatsächlich als nicht-menschlich:

    Um den philosophisch-emotionalen Part der leidenschaftlich und meist heuchlerisch geführten „Abtreibungsdebatte“ vorweg zu nehmen: Das Selbstbewusstsein, also das Sich-selbst-erkennen-können eines Menschen bildet sich zwischen dem 2. und dem 3. Lebensjahr. Die Menschwerdung findet statt, indem sich das Kind aus den rein auf räumlich-zeitliche Explikationen begrenzten Wahrnehmungsmöglichkeiten des Tieres befreit.

    Man kann das vertreten. Man kann alles vertreten. Nur müsste man in zwingend logischer Folge(!) dann auch Kindstötungen im frühen Kindesalter legitim finden. Will man nicht so weit gehen, dann kann man das obige Argument aber auch nicht als Legitimierung für Abtreibungen hernehmen. Ganz oder gar nicht.
     
  16. lu.cy.777

    lu.cy.777 Gast-Teilnehmer/in

    ganz so sehe ich es nicht.
    wir haben gesetze, an die wir uns zu halten haben.
    einen geborenen menschen zu töten ist mord. aus maus.
    wobei es mildernde umstände gibt, wenn eine mutter ihr kind im geburtsschock tötet.

    und was die "menschwerdung" betrifft, im bezug auf das "sich erkennen" und als abgegrenzt von der umwelt zu empfinden, stimmt es ja, was die autorin schreibt.
    ich lese daraus aber noch keine berechtigung für mord an zweijährigen.
    wobei zugegeben, diese argumentation breite angriffsfläche bietet und den leser des kritischen nachdenkens nach drei zeilen enthebt.

    scharfsinnig wie du bist, hast du das am leichtesten widerlegbare argument, das gleichzeitig den emotionalsten zündstoff bietet und billige punkte hier im forum bring, herausgepickt.

    schade. aber nicht zu ändern.
    macht allerdings eine weitere diskussion fruchtlos.
     
  17. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Wir diskutieren hier nicht über die uns allen klare rechtliche Seite sondern über die moralische.

    Mir scheint, du verstehst meinen Punkt nicht... Da du aber ohnehin schon wieder ins unnötig Sarkastische abdriftest, isses eh wurscht.
     
  18. M.Berger

    VIP: :Silber

  19. Ich-bin-Ich

    Ich-bin-Ich Gast-Teilnehmer/in

    8 monate - fremdelphase --> das ist die erste abgrenzung des ich´s vom rest der umwelt und der ausstieg des kindes aus seinen anfänglich symbiotisch anmutenden anfangsbeziehungen. soviel mal zu "sauber recherchiert".

    ich weiß nicht ob das gelesen wurde, es geht in dem artikel, zumindest so wie ich ihn verstanden hab, nicht um die fristenlösung, die ja aus diversen gründen sinn macht, sondern um spätabtreibungen (!)... also abtreibungen nach der 12. speziell aber nach der 24. woche. dieses ethische problem wird aber tatsächlich so wie zerlina schreibt einfach weggekehrt.
    ab ungefähr der 24. woche (eher 26.) haben kinder ex-utero bei entsprechender medizinischer versorgung überlebenschancen und es wird auch mit sehr viel aufwand und teurer medizinischer technik um sie gekämpft.
    abtreibungen sind zu diesem zeitpunt laut einer übereinkunft der größeren spitäler österreichs (nichts rechtlich abgesichertes, wohlgemerkt) nur nach zusammenkunft einer ethikkommission (bestehend aus ärzten, krankenschwestern, psychologen, hebammen) möglich und bedürfen einer medizinischen indikation (wobei z.b. das down syndrom dabei schon nicht mehr hinlänglich als abtreibungsgrund gelten muss).

    das dilemma, um das leben des einen 26. wochen kindes mit allen mitteln und finanziellen ressourcen der krankenkassa zu kämpfen, auch wenn es vermutlich nur mit schweren behinderungen überlebt und das andere, weil es die mutter halt nicht will (so wie im artikel gefordert) oder aufgrund einer schweren behinderung abzutreiben, ist ein sehr reales und spielt sich tagtäglich in den neoantologien dieses landes ab.
    was viele übersehen ist auch der punkt, das spätabtreibungen ärzte auch nicht unberührt lassen und gyns leben in dem spannungsfeld, es ist also so und anders schon nicht mehr nur angelegenheit der mutter, außerhalb der fristenlösung eine abtreibung zu wünschen (wobei sich immer auch ein arzt finden wird, zur not mit ausreichenden geld).
     
  20. lu.cy.777

    lu.cy.777 Gast-Teilnehmer/in

    du bezeichnest frauen, die sich für einen schwangerschaftsabbruch entscheiden, als auf einer ebene stehend mit frauen die ein zweijähriges kind töten.

    moral ist letzlich was sehr persönliches - du kannst über die moral eines anderen so wenig urteilen wie ich.

    ich finde es nicht unmoralisch eine ungewollte schwangerschaft zu unterbrechen.
     

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