Kreuz im Klassenzimmer Ja/Nein

das liegrt vermutlich daran, weol der egmr immer konservativer wird. er wird seit 5 jahren auch von vertretern aus dem osten beschickt, die in dieser sache eine wesentlich wertkonservativere haltung vertreten. insofern ist das urteil auch nicht weiter erstaunlich.

 

"Mein Gott, Walter" ist wahrscheinlich angebrachter.

O.T.: Bringen staatliche Instutitionen ihre Symbole in Kirchen, Gebetshäusern, Moscheen oder sonstigen religiösen Versammlungsstätten an?

 

Wenn nicht ein bluttriefender nackerter sterbender Mann daraufgetackert ist, ist es mir egal....

 

Ja.
Wer gestaltet mit? Hast du den Eindruck, du könntest mitgestalten? Interessant- in dem Zusammenhang wäre ich nie auf die Idee kommen, es so zu sehen, dass ein einzelner die Rechtssprechung so auf die Schnelle mitgestalten könnte.

!

 

es geht einfach darum, dass in Ö die trennung von kirche und staat gilt.
daher hat in öffentlichen gebäuden wie schulen, krankenhäusern, ämtern... kein kreuz zu hängen, fertig.

da gehören auch keine anderen religiösen symbole hin.

 

Du verstehst nicht was ich mein, gell? Na egal, macht nix.

Was hat das jetzt damit zu tun?
Meine Ausgangsfrage war: wie man sich von einem Glaubenssymbol unangenehm berührt fühlen kann wenn man mit dieser Religion nix am Hut hat?

 

Weil diese Religionen Einfluss auf meine Umwelt haben und ich die Auswirkungen dieses Einflusses für schlecht halte. Symbole können sehr mächtig sein.
Ganz krass ausgedrückt: Da sollte mir das Swatsika, als nationalsozialistisches Symbol, wohl auch egal sein, weil ich mit dem Gedankengut dahinter nix am Hut hab.
Und bevor der Aufschrei kommt: Ich stelle die heutige römisch-katholische Kirche nicht mit Nationalsozialismus und all seinen Auswirkungen im letzten Jahrhundert auf eine Stufe (oder irgendeine andere Kirche). Es geht mir hier rein um die Macht von Symbolen.
Ich bin gegen alle religiösen oder politischen Symbole in Schulen.

 

Im Prinzip ist es mir egal, ob sie in der Klasse hängen oder nicht. Wir hatten eins hängen von der Volksschule bis in die HAK. Hat für mich eher was traditionelles.

Was ich unmöglich finde, ja schon eine Frechheit, ist dass da gleich geklagt werden muss. Wir sind nunmal ein Land, wo das Kreuz zur Religion dazu gehört (da sind wir wohl auch wieder bei der Tradition). Und nur, weil heutzutage so viele andere Religionen bei uns vorhanden sind - ich sags jetzt einfach: durch die eingewanderten Ausländer - bzw. so viele aus der Kirche austreten, muss doch nicht gleich geklagt werden, damit das Kreuz aus der Schule verschwindet.

 

Also diese Dinger find ich auch schrecklich. Die haben nirgends was zu suchen, weder in Schulen noch irgendwo anders.

 

Der Kläger war Atheist und soweit ich weiß, waschechter Niederösterreicher. Vielleicht war er aber auch ein zugewanderter Ausländer, sprich Wiener.

 

Auf dem Weg zur VS sieht meine Zweitgeborene leider jeden Tag auf eine Mauer hingekritzelte Hakenkreuze. Ich habe mit ihr drüber geredet, warum ich diese Symbole da erschreckend finde und habe schon laut überlegt, wie man die mit einem Stift einfach in was Unbedeutendes ummalen könnte. Aber: ich bin mir sicher, dass mein Kind kein Nazi wird, weil es diese Swastikas dort sieht.
Der Vater in dem österr. Urteil befürchtete ja, dass sein Kind nicht unbeeinflusst von Religion aufwächst, wenn in der Klasse ein Kreuz hängt. Und das kann ich einfach nicht glauben bzw. bin ich mir auch zu 100% sicher, dass ein Kreuz an der Wand keinen Einfluss hat.
Ich sage nicht, dass Religion und Weltanschauung keinen Einfluss auf die Kinder hat. Aber das bloße Symbol nicht, besonders nicht, wenn ich mit den Kindern drüber rede. Ich kann mit meinen Kindern über die Kreuze UND Hakenkreuze reden.

 

Von "auf die Schnelle" habe ich nie etwas gesagt. Aber ich äußere meine Meinung, ich wähle in meinem Sinne, und wenn das andere Leute auch tun, kann sich sehr wohl etwas bewegen.
Außerdem hast du ja schon ein Problem mit der Diskussion an sich - das finde ich aber schon sehr undemokratisch von dir.
Komisch: pro Religion darf man immer sein (zumindest wenn es sich um die einzige wahre römisch-katholische handelt, beim Islam samma dann schon nimma so tolerant). Gegen Religionen aber nicht, die sollen gefälligst ihre Pappen halten.

 

Ehrlich, ich kann das echt nicht nachvollziehen und nicht verstehen wie ein Symbol Einfluss auf meine Religion oder Umwelt hat wenn ich diesen Einfluss nicht an mich heranlasse. Vielleicht hab ich ja derzeit ein Brett vor dem Kopf oder der Vollmond macht mich denkunfähig.

Ich kapier es echt nicht und vielleicht kann mir das jemand genau erklären, wie sich dieser Einfluss äußert.

Bergie, finde ich, hat das sehr gut beantwortet.

Wie schon gesagt macht sich im Grunde jeder die Macht der Symbole selbst bzw. richtet sich danach aus.
Ein politisches Symbol wäre demnach auch ein Foto eines Landesoberhauptes. Auch hier wäre die Entfernung angebracht, wenn ich vermeiden möchte, dass dieses Symbole Macht hat und diese Einfluss möglicherweise ein schlechter ist weil diese politische Einstellung nicht meine ist.

Ich persönlich hab mit beiden Varianten in beiden Fällen kein Problem denn ich kann mit oder ohne Kreuz im Klassenzimmer und mit oder ohne politischem Foto in der Schule und sonstigen öffentlichen Einrichtungen.

 

stimmt, man sollte nicht klagen müssen. es sollte selbstverständlich sein, dass da keine kreuze hängen.

im übrigen gabs im schmelztiegel österreich schon immer andersgläubige. das ist keine erscheinung der letzten jahrzehnte.

 

Dein Post find ich sehr gut und richtig.

Ich persönlich bin gegen jegliche religiösen Symbole in öffentlichen Räumen/Gebäuden, ich bin für eine klare Einhaltung der Trennung von Staat und Religion.
Im Reliunterricht kann man ja durchaus ein relig. Symbol hinstellen oder aufhängen, ich verstehe seit jeher nicht warum in den Klassen Kreuze hängen, sie haben mich nie gestört, nur finde ich die Trennung von Staat und Kirche sehr wichtig und daher ist diese auch einzuhalten, meine Meinung.

 

wo steht das? es gibt nirgendwo in der österreichischen verfassung einen expliziten passus, wonach Staat und Kirche getrennt sind. Es läßt sich in gewisser Weise aus manchen Grundprinzipien herauslesen (dem republikanischen und dem liberalen Grundprinzip), aber wir haben definitiv nach unser Verfassung KEINEN laizistischen Staat, wie Frankreich und die Türkei. Wir haben auch definitiv keine Staatkirche wie die Spanier. Wir sind dazwischen.

Nachdem wir keinen Laizismus in Österreich haben, bedeutet das, daß der Staat nicht alle religiösen Symbole aus dem öffentlichen Leben entfernen muß. Nachdem wir keine Staatskirche haben, darf nicht die katholische Kirche als einzige gefördert werden.

Inwieweit der Staat sich für eine bestimmte Religion stärker als für andere einsetzen darf, ist eine Wertungsfrage, die in gewisser Weise im Spielraum des Gesetzgebers liegt. Dabei ist die Religionsfreiheit zu beachten, insbesondere auch die negative Religionsfreiheit - es darf niemand dazu gezwungen werden, eine Religion zu haben.

Nachdem sowohl der VfGH für Österreich als auch der EGMR für Europa entschieden haben, daß das Kreuz im Klassenzimmer nicht gegen die negative Religionsfreiheit verstößt, ist das zur Kenntnis zu nehmen.

Die in Österreich derzeit geltende Trennung von Kirche und Staat, die mittelbar aus unser Verfassung zu entnehmen ist, verlangt jedenfalls nicht unbedingt, daß es keine Kreuze geben darf.

 

was du nicht sagst. das weiß ich alles, ich habe politikwissenschaft studiert. allerdings nur im nebenfach.

es wird seit gründung der 2. republik so gelebt und auch durchexerziert, dass die trennung von kirche und staat gilt.
abgesehen davon solltest du wissen, dass Ö keine verfassung besitzt. genaugenommen. es hat das staatsgrundgesetz und eine fülle von beschlüssen, die verfassungsgebend sind. aber eine verfassung wie zb. die USA hat Ö definitiv nicht.

und es sollten in öffentlichen räumen einfach keinerlei religiöse symbole angebracht werden. das gehört da nicht hin. glaube ist privatsache.

 

Abgesehen davon, dass ich dir inhaltlich völlig zustimme:
Ist das Fettgeschriebene dasselbe wie das Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG) und viele weitere Gesetze im Verfassungsrang? So hätte nämlich ich es gelernt.

 

Bei uns hing auch noch der Herr Bundespräsident an der Wand (ähh nur das Bild...)

aber beides Kreuz und Bundespräsident passen nicht in ein Klassenzimmer.

Susa

 

Analog gälte für mich auch, wenn ein fanatischer Katholik klagen würde, damit er ein Kreuz im Klassenzimmer aufhängen dürfte, dass der nicht ganz bei Trost sein könne und/oder hinter ihm eine größere Glaubensgemeinschaft, sprich kath. Kirche, stehen müsse, deren Interessen durch den Kläger vertreten würden.
Das würde natürlich eine breite Diskussion auslösen- wozu? Um den Leuten ins Bewusstsein zu rufen, dass es die kath. Kirche gibt?

Im stattgehabten Fall: Um der breiten Masse ins Bewusstsein oder in Erinnerung zu rufen, dass es Leute gibt, die sich am Christentum stoßen? Wozu? Welchem Zweck könnte das dienen?

In Wahrheit wurde da wahrscheinlich schon erfolglos versucht, Einigung zu finden, die Gemüter sind so in Wallung geraten, dass der eine klagen "musste". Modernes Camillo und Peppone, hoffe ich, das die Dorfgrenzen überschritten hat.

Nein, maulen ist erwünscht.



Sie dürfen bleiben