1. Reden wir miteinander ...

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Kräfteverteilung von Wirtschaft-Politik-Konsument

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Komodowaran, 22 Dezember 2010.

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  1. Politik

    1 Stimme(n)
    10,0%
  2. Wirtschaft

    6 Stimme(n)
    60,0%
  3. Konsument

    1 Stimme(n)
    10,0%
  4. Sonstiges

    2 Stimme(n)
    20,0%
  1. Komodowaran

    Komodowaran Gast-Teilnehmer/in

    Aufgrund einer heutigen Diskussion mit einem Freund möcht ich die Frage stellen, inwieferne ihr die Kräfte/Machtverteilung zwischen Politik, Wirtschaft(Industrie/Produzenten) und Konsumenten einschätzt. Wer hat eurer Meinung nach den stärksten Einfluß, wesentliche weltverbesserische Änderungen zu bewirken. (sieh Umfrage). Mit offener Diskussion.
     
  2. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Unsere Welt wird von Wirtschaftsinteressen bestimmt. Lobbyisten kaufen gegebenenfalls Politiker und diese knebeln die Konsumenten mit entsprechenden Gesetzen.
    Somit für mich ganz klar: Wirtschaft
     
  3. Komodowaran

    Komodowaran Gast-Teilnehmer/in

    Wie würdest du die Kräfteverteilung in % abschätzen, betrachten wir mal z.B. den Bereich Petflaschen. Oder auch ganz allgemein. Ist es deiner Meinung nach z.B. überhaupt sinnvoll, Umweltschutz über die Konsumenten zu spielen. Wir hören ja immer wieder. Liebe Konsumenten, tut brav Müll trennen und die richtigen Produkte kaufen, weil ihr bestimmt mit eurer Nachfrage ja, welche Produkte sich durchsetzen. Wie stark schätzt du hier beispielsweise die Politik ein (Schaffung von Kennzeichnungspflichten etc.)
     
  4. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Die Kräfteverteilung liegt zu 90% bei Wirtschaft, Politik und Konsumenten jeweils 5%.
    Was die wirklich Großen in der Wirtschaft nicht wollen, das passiert einfach nicht.
    Stichwort Umweltschutz: Nur wenn es im Interesse der Wirtschaft ist, also es bereits wieder Nutznießer gibt, geschieht etwas. Typisches Beispiel Energeisparen am Beispiel Beleuchtung. Verbot der Glühbirnen um die Energiesparlampen zu pushen, die aber selbst Sondermüll sind...
    Beispiel Produkte: 3 große Konzerne bestimmen in Österreich im Einzelhandel, was verkauft wird. Nichts da, von wegen Konsument bestimmt. Wenn die Njet sagen, gehst Pleite ohne wenn und aber.

    Wenn das noch nicht reicht, ein kleiner Blick nach Brüssel. Es gibt fast doppelt soviele Lobbyisten wie EU-Abgeordnete. Die werden alle sehr gut von der Wirtschaft bezahlt und die Wirtschaft zahlt bekanntermaßen nur für Sachen, die etwas bringen....
    Oder gerade aktuell, die Einblicke in den Ablauf der Privatisierung der BUWOG. Politik und Wirtschaft sind eng verbunden, aber die Wirtschaft sitzt am längeren Ast und besetzt inzwischen auch oft gleich die politischen Ämter mit genehmen Personen (Stichwort Quereinsteiger)

    PS: Und ein geniales Beispiel für die wahren Kräfteverhältnisse waren die Vorwürfe der Bestechung gegen BAE-Systems, die daraufhin einen englischen Minister zum Rücktritt zwangen und die Antikorruptionsbehörde kurzerhand für 400 Mio Euro zur Einstellung des Verfahrens überredeten...
     
  5. Sonderzeichen

    VIP: :Silber

    hahaha, Lobbyismus

    weiteres siehe
    [ame]http://de.wikipedia.org/wiki/Externe_Mitarbeiter_in_deutschen_Bundesministerien[/ame]


    die verharmlosenden bzw. die untertanen verar…enden bezeichnungen, welche die deutsche obrigkeit dafür verwendet, lauten:

    "Personalaustauschprogramm", "externe Mitarbeiter“, "Entsendung", "Abordnung"

    bruhahaha, aber sicher doch!

    ich begriff und begreife es nicht, wie dumm die deutschen untertanen sind :mad:
     
  6. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Die Österreicher sind aber auch nicht schlauer.
    Allerdings muss man zur Verteidigung sagen, dass die Konsumenten/Wähler nichts tun können. Sie entscheiden nur, welche korrupte Bande sich gerade Regierung nennen darf :rolleyes:

    Selbst im hypothetischen Fall einer Revolution müsste sich ein neuer Machthaber wieder mit der Wirtschaft verbünden, da ansonsten der soziale Friede nicht gewährleistet werden kann (Wirtschaft kontrolliert direkt die Bereiche Arbeitsmarkt und Steueraufkommen=Finanzen eines Staates). Man sieht auch weltweit, dass die schlimmsten Regime vor Weltkonzernen sofort in die Knie gehen, was ein weiterer Hinweis auf die tatsächlichen Kräfteverhältnisse ist.

    Das einzige Land, wo derzeit wirklich die Politik noch mächtiger als die Wirtschaft ist, ist Russland. Das hat jedoch historische Wurzeln, dass vor der Wirtschaft, der Geheimdienst seine Vernetzung aufgebaut hatte und dadurch einen Vorsprung hatte.
    Trotzdem wäre es fast binnen 10 Jahren gelungen, dass die Oligarchen die eigentliche Macht übernehmen. Putin hat das verhindert, aber ich glaube, sein Befreiungsschlag hat bestenfalls weitere 10 Jahre gebracht. Dann ist Russland genauso unter der Kontrolle von Wirtschaftstycoonen wie die restliche Welt.
     
  7. Sonderzeichen

    VIP: :Silber

    völlig richtig. das südafrikanische apartheid-system würde heute noch existieren, wenn nicht mercedes-benz dort mitteilung gemacht hätte: "hallo, mir ham a marktforschung gmacht. ergebnis: unseren kunden in europa wär es irgendwie lieber, wenn ihr, liebe afrikaaner, ein bissel lieb seid zu den kaff…ääääh, den schwarzen afrikanern…"



    genau aus diesem grund kürzlich meine antwort im fredl "liebster nachbar". allerdings ist meine prognose nicht so düster wie deine;)
     
  8. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    finde weder den Faden noch deine Prognose :eek:
     
  9. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

    Die Wirtschaft hat mMn den größten gelebten Einfluss.

    Die Konsumenten hätten einen noch größeren, würden sie sich zusammen schließen und gemeinsam humanistische Interessen vertreten.

    Ohne der Gier der Konsumenten wären diverse Unternehmen aus Produktion und Dienstleistung machtlos.....
     
  10. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Die Konsumenten sind jedoch die Lohnsklaven der Wirtschaft.

    Humanismus muss man sich leisten können und das Geld dazu kommt wieder aus der Wirtschaft. Ich sehe da aus Konsumentensicht keinen Hebel zum Ansetzen.
     
  11. Berthold

    Berthold Gast

    Medien hast vergessen.

    Ich würde sagen, Wirtschaft und Politik ziemlich gleichauf auf Platz 1 (mal die vorn, mal die - aber eh ziemlich verflochten). Dann mit deutlichem Abstand die Medien, und abgeschlagen die Bürger/Konsumenten.
     
  12. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Worin siehst du die Macht der Politik?
    Gerade in Hinblick auf Medien, die für mich zur Wirtschaft gehören, sehe ich kaum Macht bei der Politik. Sie dürfen das Chaos verwalten, aber nur innerhalb, der von der Wirtschaft gesteckten, Grenzen.
     
  13. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

    Das Konsumieren um des Konsumierens Willen, das Steigern des Vermehrens Willen, sowie das Anhäufen der Gier wegen, sind die Hebel.

    Wenn Shoppen und Geldveranlagen aufhören, Freizeitbeschäftigungen zu werden und wenn das Sein mehr wert wird, als das Haben, wäre ein turn around möglich.

    Ist aber reine Theoretisiererei.
     
  14. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Sehe ich auch so, weil ohne diesem Streben, würde die menschliche Zivilisation bald aufhören zu existieren.
     
  15. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

    Das ist die immer wieder gerne angewendete Begründung der Vertreter der freien Marktwirtschaft.

    Ein Killerargument.

    Nur gewinnt es deswegen nicht an Wahrheitsgehalt.......


    Entwicklung heißt nicht "immer mehr".
     
  16. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Vergiß einen Moment die Marktwirtschaft.

    Entwicklung heisst immer mehr!
    Es ist die Gier, die die Menschen antreibt. Egal ob Besitz, Wissen, Macht. Ohne der Gier und dem ständigen Bestreben aus allem noch mehr zu machen, wäre die Menschheit schon lange am Ende. Vielleicht liegt am Ende des Pfades nach immer mehr Wissen, einmal die Erkenntnis, dass Materielles unwichtig ist. Aber auch beim Wissen ist es Gier. Wir nennen es halt Wissensdurst und bei Materiellem sprechen wir von Gier und bei Macht von Hunger. Aber es ist immer das Gleiche.
     
  17. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

    Nein, Entwicklung heißt, dass etwas bezüglich seiner Umweltbedingungen verbessert wird. In der Natur heißt Entwicklung (Evolution), dass ein höherer Grad an Komplexität, an Differenzierung entsteht.

    Gier mag es geben. Neu-Gier vor allem.

    Aber die Gier nach Mehr ist die trivialste, primitivste Form davon.

    Es wäre schon ein Entwicklungsschritt, wenn es v.a. die Gier nach Wertvollerem wäre....

    Und was steckt denn hinter der Gier?

    Das Bedürfnis von Sicherheit, das Bedürfnis, vor allen anderen ausgezeichnet zu sein, der Wunsch nach Glücksgefühlen, die uns gut tun.
     
  18. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Wo ist der Widerspruch? Ein mehr an Komplexität und ein mehr an Differenzierung

    Ich sag nur Pawlow´sche Bedürfnispyramide. Erst wenn die "niederen" Instinkte befriedigt sind, beginnt die Beschäftigung mit "Höherem"
     
  19. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

    Qualität vor Quantität.

    Und derzeit geht es nur um die Quantität.

    Pawlow ist der mit dem Hund. ;)

    Maslow ist der mit der Pyramide.

    Aber zu Deiner Feststellung: bist Du der Meinung, dass die Menschen Mitteleuropas noch mit der Befriedigung er elementaren Bedürfnisse (=Lebenserhaltung) beschäftigt sind?
     
  20. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Ja, hast Recht. Man sollte nicht Kind ablenken, Christbaum aufstellen und PAFO-schreiben zugleich ;)

    [​IMG]
    Ja, ich bin davon überzeugt, dass die Menschen Mitteleuropas zwar das Hungerproblem gelöst haben (Ebene 1), aber massivst beschäftigt sind bei der Erfüllung des Sicherheitsbedürfnisses (Kriminalität, Arbeitsplatzsicherheit, Wirtschaftsflüchtlinge, etc.).
    Oder warum denkst du, können die ganzen rechten Parteien punkten? Sie sprechen genau oder eigentlich nur diesen Aspekt an.
     

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