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Kosten Psychotherapie

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von spacedakini3, 13 November 2014.

  1. spacedakini3

    VIP: :Silber

    ich sehe grad, dass die recht unterschiedlich sind, von 60 bis 130 Euro pro Stunde.

    Da stellt sich die Frage, warum?
    Sind die teueren besser? Die billigen schlechter?
    Liegts an der schöneren/teureren Praxis?

    Sie die teureren nur selbstbewußter?

    Was meinst ihr?
     
  2. LaraCroft

    VIP: :Silber

    Eine Mischung von allem.
    Wer eine teure Praxis in guter Lage hat, muss auch mehr verlangen.
    Nicht alle sind außerdem gleichermaßen geschäftstüchtig und das soziale Gewissen ist auch unterschiedlich ausgeprägt.
    Wer eine gute Auslastung hat zb durch Ausbildungstätigkeit, kann oft mehr verlangen, als jemand der/die sich noch mehr in der Aufbauphase befindet.
    Den einfachen Rückschluss: teurer ist gleich besser kann man sicher nicht machen.
     
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  3. spacedakini3

    VIP: :Silber

    Dann tät es sich auszahlen, in einen "billigen" Bezirk zu fahren.....
     
  4. LaraCroft

    VIP: :Silber

    Ja, könnt sich wohl auszahlen :)
     
  5. KittyMe

    KittyMe eat me
    VIP: :Silber

    Ich denke mit der Lage der Praxis hat das kaum zu tun, ein/e Therapeut/in ist eher weniger auf Laufkundschaft angewiesen.

    Der Stundensatz meiner Psychotherapeutin bewegt sich in dem von dir genannten oberen Bereich, sie argumentiert das mit ihrem sehr langen Ausbildungsweg, zahlreichen Zusatzqualifikationen, Berufserfahrung und laufender Weiterbildung. Durch den Preis kann sie sich eine begrenzte Anzahl an Patienten leisten und damit steigt auch die Betreuungsqualität. Und da ich den Spruch "Warum bist du so teuer?" selbst nicht mehr hören kann, zahle ich den Betrag gerne. Ich will niemanden pauschal verurteilen, aber: "You pay peanuts, you get monkeys."

    An deiner Stelle würde ich mich eher bei der Suche eher auf die Art der Therapie konzentrieren und nicht nur auf den Stundensatz. Im Regelfall kosten klinische Psychologen mehr als reine Therapeuten. Eine Analyse ist kostspieliger als eine Verhaltenstherapie, usw.
     
  6. spacedakini3

    VIP: :Silber

    Ich hab mich ja nicht beschwert, dass es ungerechtfertigt teuer ist, ich hab mich nur über die Unterschiede gewundert.
    Und naja, ich gehe ja nicht nur einmal hin, sondern jede Woche über eine zeitlang..das wär dann schon 4*130 monatlich= 520 Euro jedes Monat.... Das fehlt dann schon. 4*60= 240 monatlich geht ja irgendwie noch.
     
  7. KittyMe

    KittyMe eat me
    VIP: :Silber

    Ich hab's auch nicht als Beschwerde gelesen. :) Die GKK erstattet heiße € 22,-- pro Stunde zurück. Eine volle Übernahme ist mit langen Wartezeiten verbunden. Wenn es keine Akutsituation ist kannst du dir ja mehrere anschauen und auch die Möglichkeiten der Zuschüsse besprechen. Viele Therapeuten bieten auch sozial gestaffelte Preise an.
     
  8. jo-jo

    jo-jo Gast-Teilnehmer/in

    Therapeuten die nicht mit der Krankenkasse abrechnen können (die sind noch in Ausbildung und praktizeiren unter Supervision) verlangen meist auch weniger. Heißt aber nicht, dass die weniger gut sind. Meine ist so eine, verlangt 60,- und sie ist spitze!
     
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  9. BuddhaLight

    VIP: :Silber

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  10. spacedakini3

    VIP: :Silber

    Hm..*grübel* Sooo arm bin ich auch wieder nicht. Ist das dann nicht unfair gegenüber denen die wirklich sehr finanzschwach sind?? Denen ich einen Platz wegnehmen würde?
     
  11. BuddhaLight

    VIP: :Silber

    Sie haben nicht so extrem viel Andrang, kannst ruhig mal anrufen. ;)
     
  12. spacedakini3

    VIP: :Silber

    So, ich hab schon angerufen und hab einen Termin für ein Erstgespräch.
    (übrigens in einem "teuren Bezirk" und preislich eh nicht so schlimm. Das ist nicht das wichtigste, aber halt schon ein Grundkriterium. Ausschlaggeben für meine Wahl waren Nähe und dass mir die Praxis gefallen hat. Alles andere muss ich eh im persönlichen Gespräch herausfinden.)
    Danke euch so sehr für die Beratung!!!
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 14 November 2014, Oberer Text geschrieben: 14 November 2014)
    zu spät....hab schon einen Termin bei mir in der Nähe. Da kann ich zu Fuß hin. Das ist ja auch ein Kriterium.

    Aber passt schon, das iwik ist so weit weg, und zum Umsteigen. Und U6, uagh, die ist immer soo vollgestopft mit Menschen. Das halte ich nicht immer aus.
     
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  13. BuddhaLight

    VIP: :Silber

    Die U6 mag ich auch nicht. ;)
     
  14. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber

    Auch wenn ich wie du keine Freundin von Lohndumping bin, finde ich den Spruch absolut daneben und die darin vorgetragene "Attitude" disqualifiziert sich selbst, erklärt man damit doch all jene Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen in schlecht bis unterdurchschnittlich bezahlten Jobs ihr Dasein verbringen müssen zu "monkeys".

    Unabhängig davon, bin ich auch überzeugt, dass die Qualität einer Psychotherapie und die erzielten Erfolge nicht primär vom Stundenhonorarsatz abhängig sind, wenn überhaupt. ;)
     
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  15. KittyMe

    KittyMe eat me
    VIP: :Silber

    Ich möchte ungern spacedakinis Faden zu einer Grundsatzdiskussion verwenden, trotzdem kurz zur Erklärung.

    Bei Waren ist das Motto "Geiz ist geil" verpönt, aber bei Dienstleistungen nicht? Versteh ich genauso wenig. Ich spreche nicht von der Billa Regalbetreuerin, sondern von einer Berufsgruppe die einen langen und auch kostspieligen Ausbildungsweg hat, der später honoriert werden soll.

    Ausgenommen bei Therapeut/innen in Ausbildung ist ein Stundensatz von € 60,-- in meinen Augen Lohndumping. Muss man sich nur mal ausrechnen, wie viele Patienten man betreuen müsste, um davon leben zu können.

    Natürlich steigt die Qualität eines Angebots mit der Erfahrung des Anbieters und gerade meine Psyche möchte ich persönlich ungern als Versuchsfeld anbieten. Außerdem sollte es Ziel der Therapie sein, den Patienten nach einer bestimmten Zeit ziehen zu lassen. Manche Therapeuten mit großem Erwerbsdruck lassen das ungern zu und gut gepflegte Abhängigkeitsverhältnisse sind problematisch. Stichwort "Coachings" etc.
     
  16. LaraCroft

    VIP: :Silber

    Und trotzdem spielen viele Faktoren rein.
    Manche Therapeutinnen arbeiten neben einem Angestelltenverhältnis in freier Praxis.
    Da muss man zb schauen, keine Grenzwerte für Steuer und Sozialversicherung zu überschreiten und wird wahrscheinlich den Stundensatz nicht ganz hoch ansetzen, da einem nicht viel davon bleiben würde.
    Ausserdem macht es einen Unterschied ob man eine eigene Praxis samt Nebenkosten finanzieren muss, oder ob man zu einem fixen Preis in einer bestehenden Praxis eingemietet ist.

    Zur Erfahrung:
    Natürlich spielt die eine Rolle. Genausogut kann es aber sein, dass man an eine junge, und noch besonders engagierte Therapeutin kommt.
    Gerade am Anfang der Berufslaufbahn ist die Supervisionsdichte meist noch sehr hoch, was auch ein Vorteil ist.
     
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  17. Litesa

    VIP: :Silber

    so ist das auch. im prinzip ist der stundensatz letztendlich verhandlungssache auf persönlicher ebene nach gegebenen möglichkeiten. reden muss man halt schon ;)
     
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  18. spacedakini3

    VIP: :Silber

    na super (ironie), wenn einen eh grad nicht so gut geht, muss man auch noch verhandeln?? :jawdrop:

    Egal, ich hab eh schoon einen Termin und auch über den Preis und über Krankenkassenrefundierung gesprochen.
     
  19. Honey

    VIP: :Silber

    Die Finanzierung einer Psychotherapie ist immer mehr Leuten nicht mehr möglich, obwohl es immer mehr möglich sein sollten!

    Einerseits werden immer mehr Menschen psychisch krank, überall hört man von Mobbing-Opfern, Burn-Out, ADHS, Depressionen, etc., jeder kennt mittlerweile irgendwen, oder hat irgendwen in der Familie, der psychisch krank ist, wenn man nicht gar selbst betroffen ist, und man ermutigt die Leute natürlich dazu, dazu zu stehen, was ich ja an und für sich gut finde!

    Wenn man lange Zeit Vergleiche zieht, und sich einige hundert Homepages von Therapeuten ansieht, dann wird einem schnell klar, dass die Kostenrückerstattung von 21, 80 Euro ein Tropfen auf den heißen Stein ist, für den Hilfesuchenden selbst, wenn eine Einheit regulär 180 Euro (keine Seltenheit!!) kostet. Von 160 Euro leben manche Menschen ein Monat!

    Um jedoch guten Therapieerfolg zu erzielen, wird einem schon nahegelegt, eine wöchentliche Frequenz einzuhalten.

    Dass eine Psychotherapie auch mit Teilrückerstattung der Krankenkasse monatlich für manche dann soviel kostet, wie z.B. die monatliche Miete der eigenen Wohnung, macht die selbige zu einem Luxus, den sich finanziell schwache Menschen kaum mehr leisten können.

    In aller Munde ist natürlich die Therapie auf Krankenschein, was an sich eine sehr gute Idee ist, um auch finanziell Schwachen die Möglichkeit zu geben sich Hilfe zu holen, doch wie es z.B. speziell in Niederösterreich mit der tatsächlichen Versorgung dazu aussieht, wissen vielleicht die wenigsten.

    Ich wandte mich an die Clearingstelle für Psychotherapie, bei welcher man in Erfahrung bringen kann, wie viele und welche Therapeuten in der Wohngegend vollrefundierte Plätze anbieten.

    In meinem Bezirk (NÖ), gab es 10 Psychotherapeuten welche vollrefundierte Kassenplätze anbieten/anboten.

    3 davon konnte ich schon mal von der Liste streichen, da sie männlichen Geschlechts waren, und für mich nur eine weibliche Therapeutin in Frage kommt. Von den restlichen 7 boten 2 eine analytisch orientierte Psychotherapie an, welche ich auch von der Liste streichen konnte, denn diese Therapierichtung kommt für mich nicht in Frage.

    Von den restlichen 5, sagten mir zwei, dass ihre Wartezeit, bis zu einem Jahr betragen würde, und obwohl ich mich natürlich auf die Liste setzen lies, bringt mir oder anderen Betroffenen so etwas in dem Moment nichts, denn man sucht ja nicht in einem Jahr nach Psychotherapie sondern JETZT, weil der Leidensdruck JETZT so groß ist, dass man Hilfe braucht.

    Zwei von den verbliebenen drei, wunderten sich, warum ich bei ihnen anrief, denn sie hätten keinen Vertrag mit der NÖ GKK, lediglich mit der Bauern- oder Eisenbahnerversicherung, etc.

    Und die letzte, war am Telefon schon so schnippisch und unsympathisch, dass ich froh war, als sie mir sagte, bei ihr würde die Wartezeit ca. 6 Monate betragen.

    Wobei man dazu sagen muss, dass die Sympathie ja ein weiterer, sehr wichtiger Grund ist, auf den man getrost schauen darf und sollte, als Klient, denn gerade auf der Sympathie baut sie die Therapeuten-Klienten-Beziehung und eine effiziente Arbeit ja auf.

    In meiner Not klapperte ich auch alle Kassen-Therapeuten der umliegenden Bezirke ab, doch so wie in meinem Wohnbezirk war auch dort alles genauso. Extreme Wartezeiten, männliche statt weibliche Therapeuten, für mich kontraproduktive Therapierichtung, etc.

    Auswahlmöglichkeiten hat man da als finanziell schwacher Hilfesuchender so gut wie keine mehr, man muss entweder die sprichwörtliche Katze im Sack nehmen und blind zugreifen, sobald sich ein Platz bietet, egal welcher, oder man muss sich so lange mit seinem Problem arrangieren, und ausharren, bis die ellenlangen Wartelisten abgestottert sind und eines Tages das Telefon klingelt, weil ein Platz frei ist.

    Hilfsorganisationen, wie Cari*as oder H*lfswerk, sind da nicht anders, denn dort gibt es zum einen auch nur eine begrenzte Auswahl, zum anderen ist dort der Wunsch seitens des Klienten nach einer bestimmten Therapierichtung total fehl am Platz, denn viele Therapierichtungen sind dort nicht mal vertreten und das wird einem auch ganz unverblümt und ehrlich gesagt. Der Therapeut wird einem zugeteilt, d.h. die Auswahl wird von der Einrichtung übernommen.

    Gratis und vollrefundiert werden die Plätze weder bei der einen, noch bei der anderen Organisation angeboten. Man kommt den Klienten jedoch z.B. bei der Cari*as mit Sozialtarifen entgegen (wie es beim H*lfswerk ist muss ich erst rausfinden), d.h. neben der Teilrefundierung der Kasse, wird man selbst von der Organisation unterstützt, so dass man einen winzigen Betrag zahlt, also den sogenannten Sozialtarif.

    Was bleibt einem also noch über? Einzig die Ausweichmöglichkeit in die nächste Stadt, wobei ich dann eben der ÖBB und den Wiener Linien wöchentlich das zahle, was ich sonst einer Psychotherapieorganisation zahlen würde.

    Ich habe aus akademischem Munde schon mal das Argument gehört: "Für finanziell schwache, welche sich keine Therapie leisten können, hat unser Land stationäre Therapieeinrichtungen, welche sehr effektiv und gut sind!".

    Ja, das mag stimmten, von Tulln oder Eggenburg z.B. hört man sehr gutes. Aber welcher (arbeitender) Mensch kann sich denn mir nichts, dir nichts, eine Auszeit von 12 Wochen gönnen um so einem stationärem Therapiezyklus beizuwohnen.

    Heutzutage ist es in den meisten Berufssparten schon schwer sich bei einer Grippe ordentlich auszukurieren, da man oft schneller den Arbeitsplatz los ist als man denkt, speziell in der Privatwirtschaft.

    In solchen stationären Therapieeinrichtungen sieht man also auch nur noch ein bestimmtes Klientel, nämlich Menschen im Dauerkrankenstand oder Pensionisten.

    Im Bereich "Psychotherapieversorgung" gehört noch enorm viel geändert und ausgebaut. Denn es ist zwar gut, dass man heutzutage schon besser und offen über psychische Krankheiten sprechen kann und die Menschen ihre Scheu davor verlieren, und man immer öfter den ermutigenden Satz von anderen hört: "Hol dir Hilfe, das ist so wichtig!", wo früher noch ein betretenes Schweigen herrschte.

    Aber man muss sich auch Hilfe holen können, unabhängig von der Geldbörse!
     
    morty und Morgengrauen gefällt das.
  20. spacedakini3

    VIP: :Silber

    Nachdem die Theraapeutensuche ja geklärt ist, können wir gerne Grundsatzdiskutieren.

    Es besteht ja auch die Möglichkeit, dass ein Therapeut absichtlich nicht so viel verlangt, weil er genau dieses "You pay peanuts, you get monkeys." Klientel nicht haben möchte. Da sind sicher einige "Ich zahle, der Therapeut soll sich anstrengen, ich ändere nix an meinem Leben" Leute dabei, die eventuell mühsam werden könnten.

    Ein berühmter Arzt (ich glaub das war der Volker Korbei, bin aber nicht sicher) hat einmal gesagt, "zu mir muss sogar die Frau Minister mit einem Krankenschein kommen" weil er einfach keine Privatpatientinnen hat (und betüdeln will/muss), sondern lieber ein Arzt für alle Kranken ist. Und die "Frau Minister" musste im Wartezimmer warten wie alle anderen.

    Ich hab schon Privatärzte probiert und Kassenärzte, und ehrlich gesagt, der Unterschied liegt im top-gestylten Wartezimmmer, den Marmor am Klo und bei den Vorzimmertussen, die aussehen wie Supermodels und die einem Kaffee anbieten und sich entschuldigen, wenn man mehr als 10 min warten muss. In der ärztlichen Beratung habe ich keinen Qualitätsunterschied feststellen können.

    Und vor kurzem habe ich einen Bio & fair trade Löskaffee gekauft, der war um einiges billiger als andere, und er ist wirklich gut. Manchmal zahlt man wirklich für die Marke und das Drumherum und nicht für die Qualität.
     
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