Kindergartentante vs Pädagogin

Das hängt nur vom KIGA ab. In unserem nennen sich die Pädagoginnen weiterhin Tante...

 

bei uns sagen die kinder den vornamen und wenn ich mit den kindern über mehrere red, sag ich tanten (bei den einzelnen sag ich auch den namen) ...aber offiziell sind es pädagoginnen. ich find aber pädagoginnen auch schrecklich, das muss ich zugeben.

 

Ich schätze aber mal, dass dich hoffentlich jeder beim Namen nennt (oder wärst du über Tante glücklich *g*) ...

So halten sie es auch bei uns im KIGA - Pädagoginnen werden von den Kindern mit dem Vornamen angesprochen. Find ich auch ganz normal und legitim.

 

Ich könnte dich oder Kollegen mit Schnucki ansprechen.
Das vermittelt auch Nähe und so ließe es sich leichter arbeiten.

Ich find das traurig - 28 Jahre nachdem ich meine Ausbildung beendet habe wird darüber noch immer diskutiert.
Und am traurigsten finde ich, dass es Menschen gibt, die nicht bereit sind zu akzeptieren, dass manche (bzw. die meisten) sich so nicht anreden lassen wollen. Es braucht wirkliche keine Rechtfertigung und Erklärungsbedarf warum nicht die Tante für alle sein will.

 

ich denke, weil die Bezeichnung "Tante" abwertend ist, es impliziert, dass eine KIGA-Pädagogin einfach nur eine liebe Frau ist, die auf Kinder aufpasst. Den Begriff "Kindergartenpädagogin" finde ich allerdings auch etwas sperrig, warum kann man nicht einfach "Kindergärtnerin" sagen?

 

nein, bei uns ist es eh auch so.. die pädagoginnen werden prinzipiell mit dem namen angeredet, von den eltern und von den kindern.

aber wenn ich, was nicht sooo oft vor kommt, mit meinen kindern über mehrere pädagoginnen spreche, sag ich aus gewohnheit und weil es sich für mich besser anhört: tanten. aber nicht zu ihnen direkt. ich sprech sie nicht so an (und meine kinder auch nicht)

 

stimmt, das klingt viel besser mMn

 

Ich kann dieser Argumentation gar nicht folgen.

Entweder bist du FR. XYNachname oder du bist XYVorname.
Wo ist da das Problem?
Muss man, wenn man angesprochen wird, sich über den Beruf definieren?

Kinder haben viele Bezugspersonen, die nicht aus der Familie stammen und die daher keinen Verschwandschaftgrad und damit verbundenen Familientitel tragen.
Die Taufpatin, die beste Freundin, die Mutter des besten Freundes des Kindes.... sind das jetzt alles Tanten oder Frau Taufpatin, Frau Mutter von XY....?

 

Ui, ja, ich sag auch Tante, bins von früher so gewohnt und finde es einfach besser als immer ewig lang Pädagogin zu schreiben, außerdem finde ich das Tante für die Kinder auch schöner.

Aber wir sagen auch immer den Namen hinten dran noch.

 

Ich würde nie auf die Idee kommen, Tante zu sagen, ich würde mein Kind auch nicht in einen Kindergarten geben, wo das noch üblich ist. Eigentlich hat es mich schon als Kind etwas irritiert, dass ich zu einer fremden Frau "Tante" sagen soll, für mich war das schon damals eindeutig eine Verwandtschaftsbezeichnung und sonst nichts. Der Vorname vermittelt auch genug Nähe, finde ich.

 

Ein Nachtrag dazu, warum dein Vergleich hinkt.

Es geht um das direkte Gespräch - sprich die Person steht direkt vor dir und man spricht sie mit dem Vor- oder Nachnamen an.

Eine ergänzende Erklärung, um wen es sich handelt, kommt erst dann dazu, wenn man von Dritten, nicht Anwesenden spricht.
Der Bankbeamte XY, die Kassierin XY, die Freundin XY, die Historikerin XY....

Interessanterweise bekommen tatsächlich nur Pädagoginnen im offenen Gespräch eine verniedlichende Berufsbezeichnung und manche bringen die richtige Berufsbezeichnung aus welchen Gründen auch immer, nicht über ihre Lippen.

 

Seh ich auch so...

Bei mir wars ja noch üblich, dass ich auch zu Freundinnen unserer Familie Tante gesagt hab (würde mir auch nicht im Traum einfallen, dass ich meinen Kindern sag, sie sollen zu unseren weibl. Freunden Tante sagen)...

 

Das einerseits.
Andererseits auch, weil ich es nicht gut finde, wenn ein Kind jeden Erwachsenen außerhalb der Familie als Onkel oder Tante betiteln muss (so, wie das in meiner Generation noch üblich war)

LG,
Glueckskatze

 

Hmm, also meine sagen auch Tante zu anderen bzw. sag ich zu ihnen das ist die Tante soundso, auch wenns nicht ihre richtige Tante ist, (ich persönlich) finde das nicht schlimm.

 

Ich durfte/musste auch nie zu Freunden meiner Eltern Tante oder Onkel sagen, meine Mutter hatte Angst, dass ich sonst mal von einem "Onkel" verschleppt werde, das ist auch der Grund, warum ich dieser Bezeichnung so verständnislos gegenüberstehe. Ich mag auch die Anrede "Schwester'" für eine Krankenpflegerin nicht, das klingt so nach einem geistlichen Beruf (der er früher ja auch mal war).

 

in unserem kiga war es auch verpöhnt die "KINDERGARTENTANTE" zu sagen...
großes begleitschreiben dazu inklusive..

mir kommt es so vor da es in der gesellschaft leider so ist, dass die betreuung von kindern weder als arbeit noch als wirklicher beruf (mit den dazugehörigen weiterbildungen ect.) angesehen wird, der ausdruck pädagogin dem ganzen ein professionelleres image verleihen soll.

 

Ich finde es gnaz normal und nur höflich, dass ich einen Menschen so anspreche, wie dieser gerne genannt werden möchte. also mit Frau XY oder der Berufsbezeichnung.
Mein Kind nennt die Tagesmutter Tante, weil diese das so eingeführt hat, die Kindergärtnerin wird es beim Vornamen nennen, weil das dort so üblich ist.
Allerdings ist es nicht zu leugnen, dass es bis vor wenigen Jahren üblich war die Pädagoginnen "Tante" zu nennen. Und ich finde es andererseits ein wenig eigenartig, dass die Kindergärtnerinnen sooooo eingeschnappt und beleidigt reagieren, wenn einem doch mal ein "tante" über die Lippen kommt. Mir passiert das schon ma. Nicht aus Boshaftigkeit, sondern aus gewohnheit, weil ich meine kindergartentanten auch tante genannt habe und weils einfacher ist zu einem Kleinkind zu sagen: wenn du aufs klo musst, sag es einer Tante als: wenn du aufs Klo musst, sag es Susi oder Eva oder Paula. Mich nervt es, wenn ich da jedes mal erbost korrigiert werde und schriftliche zettel in die Hand kriege.
Schliesslich sagt man Tante ja in der Regel zu lieben Menschen, es ist also keine Beleidigung oder so - eher eine altmodische Angewohnheit. In meinem Beruf werd ich übrigens öfters mal "Schwester" genannt. Verwandt bin ich mit keinem von denen. Mein Berufstitel ist auch ein ganz anderer. Ist das jetzt respektlos?

 

Naja, schon mein jetzt 18-jähriger Sohn hat nicht mehr Tante gesagt in einem stinknormalen Gemeindekindergarten in Niederöstereich übrigens. Es ist also schon seit mindesten 15 Jahren nicht mehr allgemein gewünscht und es wundert mich, dass sich gerade diese Bezeichnung so lange hält.

 

Schlimm find ichs jetzt auch nicht, aber mir wäre es einfach komisch vorgekommen unseren Kindern zu sagen, dass das Tanten und Onkel sind, obwohl sie es ja gar nicht sind ...

Ich sag übrigens noch immer Tante/Onkel + Vorname zu den alten Freunden unserer Familie - eigentlich ziemlich schräg, aber ich könnte mir gar nicht vorstellen, sie nur beim Vornamen zu nennen.