Kind als Hitler verkleidet.

Schräge britischer Humor?

 

"Second world war fancy-dress day" - da stehen die Fettnäpfchen aber flächendeckend, muss man wohl zugeben.
Mehr Info:
The boy dressed as Hitler: are Nazi costumes ever acceptable? | Life and style | The Guardian

 

Ich vermute, die Eltern sind selber Anhänger dieser Ideologie.. anders kann ich mir das nicht vorstellen

 

Wenig Bildung, Siegernation und 4 Generationen "removed". Sadam Hussein wäre wahrscheinlich auch ein gutes Halloween-Kostüm. Einschlägige Gesinnung würde ich nicht unterstellen. Prinz Harry war schon als SS-Scherge verkleidet auf einer Party.
In UK ist Hitler eine Witzfigur für viele.

 

Lest doch den Link.

 

Nicht jeder kann Englisch

 

Ich glaube, dass in England dieses "als Nazi/Hitler verkleiden" einen anderen Stellenwert hat als bei uns, wo es ja eindeutig in Richtung Wiederbetätigung geht. Die Engländer haben im 2. Weltkrieg eine Teil ihres Widerstandswillens daraus bezogen, dass sie sich über den Feind, also die Nazis lustig gemacht haben, es ist ja auch eine Strategie, um Angst zu überwinden, den Gegner lächerlich zu machen. Hitler wurde gerne als lächerliche Figur dargestellt, es gab Spottlieder (über seinen angeblich fehlenden 2. Hoden z.B.) etc. Deshalb ist es für sie wie ein Halloweenscherz, sich als Hitler oder Nazi zu verkleiden.

 

Ich finde es schlimm, ein Kind da reinzuziehen.
Sich ueber Hitler lustig zu machen , finde ich nicht schlimm, Charly Chaplin hat das damals bravourös gemacht.
Hitler hat nicht das Recht, nach seinem Tod noch Angst und Schrecken zu verbreiten
Und am Besten lacht man ueber ihn, das haette ihn zu Lebzeiten wohl auch am meisten verletzt.
Natuerlich nicht ueber seine schrecklichen Taten, aber , er als Person ist sehr wohl laecherlich

 

Ich glaube nicht, dass wir uns da hineindenken können. GB tickt was den 2. WK angeht komplett anders.
Wiederbetätigung wie bei uns gibt es als Straftat nicht.
Hitler wurde trotz aller Schrecken immer mehr als "Narr, der an die Macht" kam gesehen. Vermutlich war es während des 2. WK auch eine Überlebensstrategie um die Abwehrmoral hoch zu halten, weil dass England nicht gefallen ist, war nicht ganz so selbstverständlich wie es heute oft dargestellt wird.
In unseren Breiten wäre es ja generell unvorstellbar eine Schulverkleidungsparty unter dem Motto 2.WK abzuhalten, in GB ist das jedoch nicht ungewöhnlich.

 

also unter uns gesagt: ich fürcht´mich vor leuten mehr, die heute lebende rechtsradikale verharmlosen, als vor welchen, die sich über einen toten diktator lustig machen. die jetzigen rechten, die das verharmlosen, was in der nazizeit viele getan haben (und nicht nur einer an der spitze)...
ich fürchte die jetzigen volksverhetzer, die nur für die eigenen leut´etwas tun wollen, die anderen können ruhig verhungern, ersaufen....hauptsache draussen und nicht bei uns.

 

Keine Ahnung von etwas.... anders ist das ja kaum zu erklären!!!

 

Hier haben das viele ganz richtig geschrieben - UK hat eine ganz andere Einstellung dazu. Das hat nichts, absolut nichts, mit Nicht-Wissen zu tun. Ganz im Gegenteil. Wie ganz richtig geschrieben haben die Briten einen sehr schraegen Humor und hatten schon im 2. Weltkrieg die Tendenz dazu gehabt den Krieg durch Witze zu gewinnen. Und bitte nicht vergessen - GB ist hier die Siegernation. Die sehen sich als die Helden, nicht ganz so wie die Amis, aber halt die europaeischen Helden. Hier wird auch nicht von klein auf das Leiden der eigenen Menschen eingetrichtert, weil es das in dem Ausmass nicht gab. Die Blitzkriege sind ja im Vergleich was im Land Oesterreich passiert ist nicht wirklich viel. Wir Oesterreicher wachsen mit Geschichten auf, die von unseren Grosseltern erlebt wurden, aus erster Hand ueberliefert. Die Briten wachsen mit glorifizierten Heldengeschichten auf. Auch hier hat das nichts mit Unwissen zu tun, aber die Empathie ist eine ganz andere.
Die Briten sind ausserdem davon besessen sich generell ueber die Deutschen und ganz speziell die Kriegsgeneration-Deutschen lustig zu machen. Es gibt unzaehlige Kabarettisten, die sich von vorne bis hinten staendig ueber Hitler und Konsorten lustig machen. Allen voran John Cleese (Monty Pythons) und Rowan Atkisnon (Mr. Bean).

Ich habe selbst viel mit der 40s re-enactment Szene zu tun und war im Sommer auf einem Festival wo mir eine Freundin, die dort gecampt hatte, erzaehlte, dass am Abend wer mit SS Uniform auftauchte und wie komisch/unangebracht das war und sie nicht verstand, dass der nicht sofort rausgehaut wurde. Auf den Tickets stand ausdruecklich, dass SS Uniformen nicht erwuenscht sind. Das ganze hat sich dann in ein Gespraech entwickelt wie verschiedene Nationen andere Sichtweisen haben, weil ich meinte, dass ich eben als Oesterreicherin mit einem ganz anderen Kriegsbewusstsein aufgewachsen bin und daher Uniformen generell nichts wirklich abgewinnen kann, weil auf einem 40er Jahre Festival sind natuerlich ganz viele (britisch und amerikanisch) uniformierte und das findet meistens sehr viel Anklang bei den Damen. Saemtliche Briten die an diesem Gespraech beteiligt waren fanden das sehr interessant und hatten das nie so bedacht. Und natuerlich hat das nichts mit Unwissen zu tun - gerade die beschaeftigen sich sehr mit dieser Aera, aber wie gesagt die Empathie ist eine ganz andere.

Ich lebe ja in UK und was auch noch dazu gesagt werden sollte - der Bub war auf keiner Party, sondern das war ein Geschichte-Tag in der Schule. Das wird hier so gehandhabt - jedes Jahr wird eine andere Aera hergenommen und an einem Tag wird dazu passend verkleidet. Letztes Jahr hab ich meiner Chefin geholfen ein 40s Outfit fuer ihre Tochter zu finden und eine andere Bekannte hat vor kurzem via FB nach einem viktorianischen Kostuem fuer ihre Tochter gesucht. Ich finde diese Art zu lernen uebrigens ganz toll - die Briten verkleiden sich gerne und zu absolut JEDEM Anlass und so macht lernen doch wenigstens Spass. Hitler oder jegliches andere SS/Nazi Kostuem finde ich sehr unangebracht und so hatten ja eh auch die Lehrer reagiert.