1. Reden wir miteinander ...

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junkies mit kinderwagen regen mich auf

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von rivella, 21 Januar 2010.

  1. rivella

    rivella Gast-Teilnehmer/in

    ich weiß schon, drogenabhängigkeit ist eine krankheit. und ich bemühe mich niemanden zu diskriminieren. ob mir das so gut gelingt, will ich bezweifeln. das mag an alten geschichten aus der jugend liegen, warum ich darauf nicht gut zu sprechen bin. so, das dazu.

    aber wenn dann augenscheinlich drogenabhängige am karlsplatz mit einem kinderwagen auftauchen, dann möcht ich ihm das kind weg nehmen und davon laufen. ich denk mir dann immer, das darf doch nicht sein! niemand kann mir erzählen, dass solch ein umfeld keinen schaden bei den kleinen menschen verursacht.

    die abschließende frage:
    - kann ich persönlich was tun, das diesen kindern hilft?
    - wie denkst du darüber?
     
  2. Amica32

    Amica32 Es ist alles nur geklaut!
    VIP: :Silber

    Schrecklich ....ganz ganz schlimm! Bei uns gibt es so etwas ja gar nicht...jedenfalls nicht so öffentlich wie in Wien!
    Ich hab letzten Sommer in einem Cafe gesessen und hab ein Paar ..die waren echt sehr sehr tief ...beobachtet...die sind gessesen und haben ein grosses Bier nach dem anderen getrunken...und ein kleiner Bub im KInderwagen...ca 1 Jahr hat nur geschaut...nix gespielt oder geweint ...nein gar nix...

    Das hat mich sehr betroffen....und ich bin mir auch sicher das sich diese Elter nicht gut um ihr Kind kümmern können!


    Was kann man machen.????..in schlimmen Fällen würde ich persönlich die Polizei anrufen!
     
  3. plusminus

    plusminus Gast

    meine leibliche war zu lebzeiten auch schwerste alkoholikerin...mein papa hat 2,5 jahren zugeschaut (viel zu lange, unverzeihbar für mich) und mich dann mit 2,5 im verlausten, schmutzigen, angekackten, angepinkelten zustand und mit zähnen die mehr schwarz als sonst was waren aus der wohnung geholt und mich zu einer tagesmutter gebracht (die meine mama wurde :love:) , sich scheiden lassen und mich von meiner mama adoptieren lassen!!

    meine leibliche ist dann im alter von 28 (ich war 6) an leberzerrose gestorben! ich hab seit ich 2,5 bin nie mehr etwas von ihr gehört oder gesehen!

    außenstehende konnten nix tun!!! außer mehr schaden anrichten...

    traurig aber wahr!!!
     
  4. Bob-the-B

    Bob-the-B Gast

    Allerdings diese Eltern wissen wie tief man fallen kan und wissen was sch... ist. Ich will nicht sagen das es gut ist,aber wenn sie es schaffen aus der Szene zu kommen das sie dann schlechte Eltern sind.
     
  5. bergie

    VIP: :Silber

    Erinnert mich an die Lamentos meiner Mutter, die immer beklagt, wie furchtbar es ist, dass Satanisten Babys opfern und sie darüber fast verzweifelt.
    Sicherlich gibt es arme Kinder aus Junkiebeziehungen und ermordete Babys von Satanisten.
    Aber bitte wieso legen wir unsere Energien nicht lieber auf die Rettung der vielen Babys und Kinder, die täglich sterben oder gequält werden, die aber leicht gerettet werden können? Meine das geschlagene Kind von der Nachbarin oder von an Durchfall sterbenden Babys in armen Ländern. Das sind doch viel, viel mehr und das regt fast niemanden auf. Mir kommen die zahlenmäßigen Relationen einfach strange vor.
     
  6. rivella

    rivella Gast-Teilnehmer/in

    das ist für mich ganz klar. jeden betrifft aus meiner sicht das am meisten, womit er ein nahverhältnis in der einen oder anderen form hat. bei mir ist das zb. der fall, weil ich sehr oft die karlsplatz-passage benutze.

    mit satanisten habe ich keinen überschneidungspunkt, muss aber auch sagen, dass ich darüber nicht bescheid wusste und mir bisher darüber keine gedanken gemacht habe.

    für mich persönlich ist es realistischer mich im geografisch nahem gebiet zu engagieren, als in fernen ländern. vielleicht weil ich hier besser erkennen kann, was ich bewirke.

    es ist doch aber gut, wenn jeder sich da einbringt, wo sein persönliches interesse liegt. denn es gibt so viele möglichkeiten zu helfen. dir mag dieses thema nicht am herzen liegen, weil die relation nicht stimmt, das verstehe ich. hätte ich nicht ein kleinkind, würde es mich vermutlich nicht so stark bewegen wie es das aktuell tut.

    du schreibst, kinder die gequält, geschlagen oder misshandelt werden, könnten leicht gerettet werden. was meinst du damit? mir fällt außer spenden für vereine wie zb. die möwe nichts ein. ich habe zudem ein wachsames auge und würde handeln, käme ich in eine entsprechende situation.


     
  7. latella

    latella Gast-Teilnehmer/in

    klar gibts junkies, die ihre babys vernachlässigen. das gehört auch der juwo gemeldet und eine ambulante familienbetreuung gehört installiert (mindestens, eventuell sogar fremdunterbringung besser, aber das sehen sie ja vor ort).

    es gibt aber auch eine dunkelziffer von junkies, die aus gründen der beschaffung zwar ab und zu in der szene auftauchen, ansonsten aber kein problem haben, ihr leben im griff zu haben (zumindest kein größeres als der durchschnittsösterreicher).

    junkie ist nicht gleich junkie. manche können durchaus gute eltern sein (sogar bessere als so manche durchschnittsbürger ohne drogenkonsum).
     
  8. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Es gibt aber zig andere, die das auch machen, und auch da sollte man eingreifen.

    Ich finde es nicht berauschend, wenn Abhängige Kinder grossziehen - Koabhängigkeit ist genauso beschissen, wie die Abhängigkeit selbst.
    Aber wer sagt, dass diese ihre Kinder vernachlässigen? Vielleicht sind sie wirklich bemüht ihr Kind und ihre Sucht irgendwie auf die Reihe zu bekommen?

    Im Schwimmbad habe ich einen abhängigen Vater gesehen (er sah schrecklich aus, war high bis über den Kopf), der war sehr bemüht, seinem Sohn gerecht zu werden. Ich hatte nicht das Gefühl, dass der Sohn irgendwie vernachlässigt gewesen wäre, oder sich der Vater im Bad nicht um ihn gekümmert hätte (das einzige, was ich mir gedacht habe, war, dass mir der Zustand des Vaters als Jugendliche extremst peinlich gewesen wäre)

    Schwieriger sehe ich es, wie man das Kind dann von den Mustern der Eltern weg bekommt. Aber das betrifft illegalen Drogenkonsum genauso wie den legalen. Das fängt beim Heroin/Kokain an, geht über so Dinge wie Computersucht und hört bei einem falschen Körperbild auf.
     
  9. DerStefan

    DerStefan Gast-Teilnehmer/in

    In Wien gabs 2009 - soweit ich mich erinnern kann - rund 11000 Meldungen wegen Vernachlässigungen von Kundern.
    Junkie-Eltern waren in den wenigesten Fällen der Grund.
     
  10. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Sein Leben nicht im Griff haben ist immer ein Problem in der Elternschaft. Und sich selbst ruinieren ist verantwortungslos als Elternteil.

    Allerdings sehe ich Alkohol als weitaus größeres Problem als Drogen.
     
  11. latella

    latella Gast-Teilnehmer/in

    ...oder erwachsene abgrundtiefe dummheit, oder erwachsene defizitär-bedingte egoistische bedürftigkeit, psychische erkrankungen, aggressive (beziehungs)dynamiken...

    es gibt viele nicht-drogenbedingte gründe, warum eltern ihr eigenes leben nicht unter kontrolle haben und daher für ihre kinder keine guten eltern sein können.

    genauso wie es junkies gibt, die ihren drogenkonsum und ihr leben durchaus im griff haben - und dadurch fähige gute eltern sind.
     
  12. Pappa44

    Pappa44 Gast-Teilnehmer/in

    Es ist schon schlimm das du deinen Vater vorwirfst zu lange zugeschaut zu haben . Du solltest Ihm Dankbar sein das er es nach 2,5 Jahren geschafft hat und das er nicht vorher aufgegeben hat .

    Als Vater hast du in Österreich kaum eine möglichkeit deinem Kind zu helfen. Von den vorausgesetzten finanziellen Mittel die man dazu braucht ganz zu schweigen -
     
  13. Doertie-Goertie

    Doertie-Goertie Gast-Teilnehmer/in

    absatz 1 und 2 seh ich auch so

    absatz 3 nicht wirklich. junkies, die drauf sind (worauf auch immer), haben ihr leben, zumindest in ausnahmesituationen, meiner ansicht nach nicht wirklich im griff
     
  14. latella

    latella Gast-Teilnehmer/in

    genauso wie es gelegenheitsraucherInnen gibt, gibts auch gelegenheitstrinkerInnen und gelegenheitsdrogenkonsumentInnen. und die haben ihr leben ganz genauso im griff (oder nicht) wie durchschnittsösterreicherIn. gerade im hinblick "die junkies sind alle gleich drauf/fertig/link" gibts sehr viele vorurteile;) es gibt viele, die stehen GANZ NORMAL im gesellschaftlichen (berufs)leben, niemand würde ihnen jemals ihr "hobby" ansehen:)
     
  15. rivella

    rivella Gast-Teilnehmer/in

    ich hab keine drogenerfahrung, kann ich mir aber auch nicht vorstellen. bis auf zb. kokain, schränken diverse substanzen das reaktionsvermögen und die realistische einschätzung von zb. alltagssituationen ein.
    mag sein, dass junkies liebevoll mit ihren kindern liebevoll umzugehen in der lage sind. aber die soziale umgebung solcher personen bietet aus meiner sicht halt nicht die besten vorraussetzungen. co-abhängigkeit ist ein weiteres problem in diesem zusammenhang. nicht zu vergessen, die gefahr für die kinder, später die gleiche problematik zu leben.

    alkohol ist kein geringeres problem, nur gesllschaftlich akzeptierter. auch medikamente sind nicht optimal.
     
  16. amanin

    amanin Gast

    Mir persönlich zerreisst es schon bei rauchenden Schwangeren das Herz.
     
  17. rivella

    rivella Gast-Teilnehmer/in

    mir auch
     
  18. Doertie-Goertie

    Doertie-Goertie Gast-Teilnehmer/in

    ich hatte jetzt ein dahingehendes gespräch mit 2 leuten, die seit 15 jahren in der drogenszene sind und die meinen beide, dass es KEINE gelegenheitsjunkies gibt

    entweder du bist drauf, oder nicht

    grade wenns um harte drogen wie h etc geht, dann rennt das bei keinem nach dem motto "ok, dann setz ich mir zweimal im monat einen schuss, aber nicht öfters"

    mag beim kiffen funktionieren, aber nicht bei heroin, kokain etc.

    und klar könnens normal im leben stehen und ihrem alltag nachgehen, aber sobalds keinen stoff mehr haben, wirds ungemütlich

    der gier nach dem feeling ist scheinbar so groß, dass man (o-ton beide) spätestens nach dem 4., 5. schuss so angefixt ist, dass man mehr und immer will

    alkohl, zigaretten und gras mag gelegenheitstauglich sein, aber "richtige" drogen, lt den beiden insidern, definitiv nicht
     
  19. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Aber das trifft auf zig andere Gruppen auch zu. Ein Mitschüler meiner Tochter wächst in einer ziemlich rechten Familie auf. Ich sehe dort zum Beispiel ein ähnlich gelagertes Problem.

    Eine Freundin von mir war jahrelang heroinsüchtig. Ich wusste als eine der wenigen, dass sie "drauf" ist, sie ging auch während dieser Zeit immer einer geregelten Arbeit nach. Der Grossteil ihres Freundeskreises war übrigens nicht abhängig oder sonst irgendwie seltsam. Als sie feststellte, dass sie trotz ärztlicher Prognosen schwanger sei, entzog sie und ist seit mehr als 12 Jahren "clean".

    Es gibt auch bei Drogensucht so viele Facetten, man kann einfach nicht alle in einen Topf werfen.
     
  20. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Ich finde das interessant, ich habe eine andere Erfahrung gemacht. Ich kannte einen, der ist immer wieder mal drauf, für ein paar Wochen, dann entzieht er, dann ist er wieder für ein halbes Jahr clean, dann ist er wieder drauf. Das zog sich über Jahre so, ist vielleicht immer noch so.

    Wobei ich es nicht glauben hätte können, wenn ich es nicht wirklich mit erlebt hätte.
     

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