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Ist das Leben auf dem Land wirklich billiger?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Birke, 4 Januar 2012.

  1. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Gibt es unter Euch jemanden, der diese Erfahrung gemacht hat? Sind die Lebenshaltungskosten am Land tatsächlich niedriger als in einer Großstadt, wie immer behauptet wird? Unter "Land" versteht ich übirgens kein Kleinstadt oder das Einzugsgebiet einer Großstadt, sondern das Leben in einer kleinen bis mittelgroßen Gemeinde ohne unmittelbare Nähe zu einer Großstadt.
    Hintergrund: Eine Freundin, die wirklich wenig Geld, aber 3 Kinder hat (ihr Mann ist aufgrund einer chronischen Krankheit jetzt in Pension), überlegt ernsthaft, aus Wien wegzuziehen und ein altes Haus am Land (nördliches Waldviertel, südliches Burgenland, Oberösterreich etc) zu mieten, weil sie da Gemüse und Obst selbst anbauen könnte, die Kinder mehr Platz zum Spielen hätten und sie eben der Meinung ist, dass das Leben am Land überhaupt günstiger ist. Ich kann das nicht so ganz glauben, immerhin sind die Mobilitätskosten (Auto ist ja fast Verpflichtung!) dort wesentlich höher. Oder lebt man in Wien eigentlich billiger, wenn man "arm" ist (Sozialleistungen etc)?
     
  2. sunflower81

    sunflower81 Gast-Teilnehmer/in

    Ich denke, das lässt sich pauschal nicht beantworten.

    Ein ländliches Gebiet in z.B. Tirol kann ziemlich teuer sein (Tourismus, hohe Mieten, lange Wege).

    Ich bin in einem sehr kleinen Ort (auch dort ausserhalb des Ortsgebietes) aber im Einzugsgebiet einer KLEINstadt aufgewachsen. Auto bräuchte man dort nicht unbedingt (Fahrrad und Bus wäre OK) ist aber bequem. Mieten weiß ich nicht, sind glaub ich mittlerweile im Ort nicht ganz so preiswert.
    Diese Kleinstadt mit ca. 15t EW hatte (und hat) eine bessere Infrastruktur, eine größere Auswahl an Geschäften als z.B. die Stadt in deren Einzugsgebiet ich jetzt wohne (25t EW).

    Abgesehen von der Infrastruktur stellt sich ausserdem die Frage in welchem Alter die Kinder gerade sind und welche Ambitionen sie haben. Im ländlichen Bereich kann es kompliziert werden (lange Wegstrecken), wenn Kind ein spezielles Hobby (z.B. ein nicht so gängiges Instrument) hat oder ins Teeniealter kommt, in dem es dann unbedingt mobil sein möchte.
     
  3. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in

    Konsum- und Gebrauchsgüter kosten überall das Gleiche.

    Der einzige wesentliche Unterschied liegt bei den Wohnkosten.
    Am Land sind diese deutlich niedriger pro m².
    Selbst wenn man dann noch ein Auto einrechnet, sollte das noch billiger sein.
    Wenn allerdings Leute von der Stadt aufs Land ziehen, dann vergrößern sie damit i.d.R. auch ihre Wohnfläche massiv. Somit steigen auch wieder die Wohnkosten.
    Daher kommt es, dass effektiv nichts gespart wird bzw. es sogar teurer wird, da die höheren Mobilitätskosten oft unverändert hohen Wohnkosten gegenüberstehen.
    Man tauscht bestenfalls nur einen Komfort gegen den anderen. (längere Einkaufs- und Arbeitswege gegen mehr Wohn- und Gartenfläche)

    Bei gleicher Wohn- und Gartenfläche sollte das Landleben aber günstiger sein.
     
  4. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Sie haben sich da schon ein bißchen übers I-Net informiert, ein altes, renovierungsbedürftiges bzw. nicht ganz auf dem heutigen Stand befindliches (zB mit Öfen zum Einheizen) Haus in einer eher abgelegenen Gegend (deshalb nördliches Waldviertel, südl. Burgenland etc., dass es keine ausgesprochene Touristenregion werden darf, ist ihnen klar), kosten in etwa so viel Miete wie sie jetzt in Wien zahlen (wohnen privat auf 70m², würden sehr lange auf eine Gemeindewohnung warten, weil der Überbelag zwar vorhanden, aber nicht sehr groß ist). Der älteste Sohn hat besucht die 1. Klasse Gymnasium, das schränkt sie in der Suche zusätzlich ein, weil es ja einen Bus in die nächste Kleinstadt mit Gym. geben müsste, die beiden anderen sind im Kleinkindalter, sie ist noch in Karenz. Die Frage ist ja auch, wie es in so einer Gegend um Arbeitsplätze bestellt ist, sie war zum Schluß Ordinationshilfe bei einem Zahnarzt. Ich habe da Bedenken, dass sie wieder etwas findet, nicht umsonst pendeln so viele Leute nach Wien ein.
     
  5. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Das sehe ich auch so, eventuell könnten sie etwas bei den Lebensmitteln sparen, wenn ein Garten vorhanden ist.
     
  6. sunflower81

    sunflower81 Gast-Teilnehmer/in

    Bzw. z.B. Kartoffeln in größeren Mengen direkt beim Bauern zum Einlagern kaufen. Ebenso wie Milch, Eier, etc. durch Direktvermarktung erwerben, das ist durchaus etwas günstiger. Obst wird Dir in der Saison auf dem Land oft nachgeschmissen, weil fast ein jeder einen Garten hat und zuviel Obst um alles selbst zu verarbeiten.
    Wenn man die Zeit hat und Arbeit nicht scheut kommt man auch günstig zu Holz wenn man es selbst verarbeitet (viele Bauern kommen nicht mehr dazu da liegt das Zeug dann im Wald herum).
    Was teurer wird ist vermutlich die Haushaltsversicherung (wenn das gemietete Haus größer als die Wohnung ist).
    Das mit dem eigenen Garten ist eine gute Idee, es ist die Frage, ob sie das zeitlich auch noch packt wenn sie wieder arbeiten geht?
     
  7. Lacrima-gaudii

    Lacrima-gaudii Gast-Teilnehmer/in

    für mich wäre das leben am land definitiv teurer als in wien.ich hätte nämlich so eine sehnsucht nach großstadt, dass ich enorme fahrtkosten hätte.bin nicht fürs land gemacht
     
  8. susi75

    susi75 Gast-Teilnehmer/in

    Hallo,

    ich glaube nicht, dass das Leben auf dem Land billiger ist, weil

    - Mobilität (oft reicht in der Familie nicht einmal 1 Auto, weil es zb. bei uns kaum öffentliche Verkehrsmittel gibt od. diese nur 2 Mal am Tag fahren :rolleyes:)

    - Kinderbetreuung ein Problem ist und viele daher nur sehr schwer einer Berufstätigkeit nachgehen können (was hilft ein Kiga, der wochenlang Urlaub macht, was hilft eine Tagesmutter, die Dein Kind genau dann, wenn Du sie brauchen würdest, das Kind nicht nehmen darf, weil sie genau zu diesem Zeitpunkt eh schon "genug" hat) und sonst gibt es keine öffentlichen Einrichtungen. Dazu brauchst dann Oma, Freundin, Verwandte oder so und für diese gibt es widerum keine Zuschüße, wenn es um bezahlte Kinderbetreuung geht...

    - Einkaufsmöglichkeiten vor Ort sehr beschränkt sind und in den näheren (10km) entfernten Orten es keine Diskounter gibt wie Hofer, Lidl, Penny, sondern eher höherpreisige wie Spar und Billa und ansonsten musste schon 20-30 km für eine Wegstrecke rechnen.

    - man selbst zum Arzt, Zahnarzt, Apotheke nicht mit dem Rad/zu Fuß kommt

    - Schulwege oft weit sind und ebenso abhängig sind vom öffentlichen Verkehr (Schulbusse fahren zwar öfters, aber es kommt bei uns durchaus vor, dass die Kids 2 Stunden oder mehr auf den Bus warten müssen, so werden einige dann wieder von den Eltern abgeholt...)

    - es hier zb nur einen Fußballclub gibt für Jungs und einen Kirchenchor :rolleyes:, aber weder Musikunterricht oder andere Sportarten hier angeboten werden und dies widerum Mobilität + Zeit!!! (keine Tagesmutter wird Dein Kind zum Musikunterricht chouffieren und Öffis gibts so nicht) voraussetzt, um den Kindern das zu ermöglichen.

    - Du bei Garten und Grünfläche einen Rasenmäher/Geräte brauchst, diese wollen zum Service gebracht werden, dann ist mal was daran kaputt, Benzin musst kaufen dafür (wir vermähen allein in einer Saison ca. 200,-- Euronen)
    Der Gemüsegarten bei Trockenheit gewässert werden will, ebenso natürlich die Dekopflanzen und da kommst mit 100 Liter nicht weit... Abgesehen davon kostet Saatgut oder fertige Jungpflänzchen auch so einiges oder wenn man Obstbäume, -sträucher pflanzen will.
     
  9. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Der Mann ist ja zu Hause, kann aus gesundheitlichen Gründen wahrscheinlich nie mehr arbeiten gehen, aber in seinem eigenen Tempo im Garten arbeiten, das würde sicher gehen. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob sie wieder so leicht Arbeit findet, wenn, dann wahrscheinlich nur mit längerem Anfahrtsweg und damit verbundenen höheren Kosten.. also, ich weiß nicht, sie können sich ja nichtmal ein Auto leisten, in Wien ist alles per Öffis erreichbar..ob die Einsparungen wirklich so groß wären, dass sich der Umzug auszahlt, jetzt rein finanziell gesehen habe ich Bedenken, eine Steigerung der Lebensqualität v.a. für die Kinder wäre es sicher.
     
  10. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Ich glaube, ich zeige den Beiden mal den Thread...
     
  11. ellela

    ellela Gast

    Mein Stundensatz im Beruf ist weitaus höher als ich mir mit Obst- und Gemüseanbau ersparen könnte...Abgesehen davon, dass mir mein Beruf mehr Freude bereitet.

    Wenn ich dann noch die Mobilitätskosten dazu rechen, wäre das für mich ein riesiges Verlustgeschäft.
     
  12. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Verstehe ich, aber da er in Pension ist und sie eher im Niedriglohnbereich tätig (Ordinationshilfen bekommen ja nicht gerade üppig bezahlt), fällt das MMn schon ins Gewicht.
     
  13. susi75

    susi75 Gast-Teilnehmer/in

    Ja, mach das. Und zum letzten Punkt: Kartoffelanbau rechnet sich net wirklich :D (die hauens Dir im Supermarkt im Herbst als Einlagerungsaktion nach), wenn dann Obstbäume, höherwertiges Gemüse etc.
    Weiß schon, wie Du es meinst, sie legen keinen Wert auf Grundstückspflege ;) vermutlich.
    Da muss man aber auch aufpassen, es gibt selbst am eigenen Grundstück manchmal Vorschriften, dass zb. 2 mal abgemäht werden muss pro Jahr oder auch nette Nachbarn, die ein einen Wildwuchsgarten nicht so gerne sehen, der mit Unkrautsamenstände überfüllt ist (welcher dann bei Wind direkt beim Nachbarn das Unkraut ansät usw. :D).

    Bzgl. der Lebensqulität für Kinder: Ja, wenn die Kinder klein sind, ist ein Haus mit Garten super. Da kann man ein Planschbecken aufstellen, sie können direkt vorm Haus im Sand wühlen usw.
    Größere Kinder interessiert das alles allerdings nicht mehr, die sitzen entweder vorm Fernseher, vorm Computer (und da ist es wurscht ob Du in den Großstadtwohnung sitzt oder im Haus am Land), wollen ins Kino (da darfst sie dann natürlich hinfahren und irgendwo derweil einen Kaffee trinken, weil es ist ja uncool, wenn Mama auch im Kinosaal sitzt :cool: oder zumindest solltest dann möglichst weit weg einen Platz haben :D), wollen ins Hallenbad/Freibad (da darfst sie halt auch hin- und herkutschieren, dabeihaben wollen sie einen auch net wirklich - Eltern sind in dieser Zeit einfach zum Schämen :D), später dann in die Disco/auf den Ball (Mama/Papa-Taxidienst eh klar).
    Später dann läufts gleich bei der Berufsausbildung...
    Also Jugendliche sind sicher besser in der Großstadt dran, kleinere Kinder am Land :).

    Ich lebe trotz allem gerne am Land :eek: und für mich ist die Großstadt nix (ein Besuch mal gerne zum Shoppen :D).
     
  14. ellela

    ellela Gast

    Vielleicht bin ich ja naiv. Aber wenn er in Invaliditätspension ist, dann wird Vollzeitkinderbetreuung und Gartenbau möglicherweise nicht ganz so lustig und einfach für ihn sein. Wie kommt er mit der eingeschränkten Mobilität am Land klar?
    Hat er die medizinische Betreuung die er möglicherweise (vielleicht auch nicht) braucht.

    Und irgendwie finde ich sind Obst und Gemüse nicht gerade die teuersten Posten auf meiner Monatsbilanz. Wieviel kann man sich im Endeffekt wirklich einsparen? Wenn man Kosten für Humus, Gartenwerkzeug, Wasser, Dünger, Pflanzenschutzmittel etc. rechnet? Abgesehen davon, dass man einfach auch unglaublich abhängig vom Wetter ist.
     
  15. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Kommt drauf an wie "Land" definiert wird
    Ich lebe nahe der Westbahn und nahe der Autobahn, hab Diskounter in gleicher nähe wie andere Geschäfte,
    In den nächste Bezirkshauptstadt ca. 20km Landeshauptstadt 40km

    zu meinem Arbeitsplatz 1 Stunde
    1 Auto in der Familie

    Ich spare mir das Fitnesscenter (weil ich im Garten/Haus arbeiten kann), ich kann 0,5m ab der Haustür in der Natur laufen, ich hab 50m zum Grill, 10m in den eigenen Garten, 5-10min in die Stadt/Freunde/Gasthaus/Pub


    Das mit den Wegen ist so ne Sache ob ich in Wien 30 min in der U-Bahn sitz oder 30 min im Zug ist egal; ob in Wien der nächste Hofer wirklich so ums Eck liegt für den WoEndeinkauf frag ich mich auch.

    Gerade bei Getränken im Gasthaus merkt man schon ein Stadt-Landgefälle.

    Natürlich muß einem das ganze auch liegen .. logo

    Es kommt auf die Wertigkeiten und Bedürfnisse drauf an.
     
  16. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Da hast Du völlig recht. Ich sehe auch sonst nicht wirklich Einsparungsmöglichkeiten beim Landleben, wahrscheinlich wäre es für die Familie am besten, etwas außerhalb Wiens, aber nahe einer Bahnstrecke, vielleicht am Rande einer Kleinstadt, die eines dieser Einkaufzentren hat, die es schon in fast jeder Bezirkshautstadt gibt (Diskonter!), zu finden. Trotz Wohnbeihilfe sind die Mietkosten nämlich der größte Posten bei ihren Ausgaben, vielleicht könnten sie in einer solchen Gegend eine größere Wohnung oder ein kleines Haus zum selben Preis bekommen, dann hätten sie wenigsten mehr Platz.
     
  17. Apfelmost

    Apfelmost Gast-Teilnehmer/in

    Hallo,

    mein Vater ist in der Pension von Wien ins südliche Burgenland gezogen und zieht jetzt wieder nach Wien.

    Sie wohnen (noch) in einer kleinen Gemeinde. Heizen mit Holz. Renovierungsbedürftiges Haus (wobei er das schon hergerichtet hat).
    Scheinbar die gleichen Vorraussetzungen die deine Freundin jetzt möchte - und er würde es nie wieder tun.

    Seine Nachteile:
    - am Haus ist immer etwas zu tun. Kaum hat er etwas angespart, muss es wieder ins Haus gesteckt werden. Umbau, Erhaltung (Dach), Fenster....
    Für Urlaube ist kaum Geld übrig.

    - heizen - stellt man sich ja romantisch vor. Ist es aber nicht. Wenn man morgens aufsteht und den Hauch sieht.
    Ist man mal einen Tag unterwegs dauert es lange bis das Haus wieder schön warm ist.

    - Kosten - er fährt im Monat um die 3000km!!! - zu Ärzten, Einkaufen, mal auf einen Cafe
    das kostet Benzin, das Auto/Reifen wird schnell er abgenützt....

    Er freut sich auf seine Wohnung, wo er nicht ständig Geld reinstecken muss. Es war halt wirklich ein schönes altes Bauernhaus - aber IMMER etwas zu tun, das hört nicht auf. Er war manchmal wirklich schon sehr verzweifelt.

    ICH würde es nicht tun, weil ich bei meinem Vater sah, dass es zwar sehr nett klingt, aber im Endeffekt eine sehr große Belastung für ihn war.

    lg
     
  18. ellela

    ellela Gast

    Das kommt ja auch noch dazu.
    Ich wohne in einem Niedrigenergiehaus. Hab kaum Heizkosten. Wasser ist sofort warm, da brauch ich nichts laufen lassen.
    Ich bin mir sehr sicher, dass die Energiekosten in einem Einfamlienhaus (sofern es nicht tip-top thermisch saniert ist) um einiges höher sind.
     
  19. AboutMe

    AboutMe Gast-Teilnehmer/in

    Ich lebe im südlichen Burgenland...
    Das größte Problem am Land sind ohne Diskussion der Mangel an Arbeitsplätzen. Man kann sich nicht vorstellen wie viele Leute täglich nach Wien pendeln. Meine Worte waren immer: Mit Kind nehm ich das nie wieder auf mich... aber jetzt wo's soweit ist und die Karenz dem Ende zugeht, wird mir nix anderes übrig bleiben.
    Von den Fahrtkosten reden wir erst gar nicht... Monatskarte für den Dr. Richard Bus kostet um die 200 Euro exkl. Öffis in Wien. Ich suche einen 20-25 Std. Job, Tagesmutter muss auch bezahlt werden. Ich brauche glaube ich niemandem vorrechnen was hier am Monatsende übrig bleiben wird...

    Mein LG pendelt für etwa 150 Euro im Monat auch täglich nach Wien...

    Bei den Mietkosten kann ich jetzt nicht wirklich mitreden, unser Reihenhaus mit kleinem Garten kostet teilweise weniger als kleinere Wohnungen in einer Kleinstadt. Kommt natürlich auf den Standpunkt an.
    Aber ein renovierbedürftiges Haus würd ich mir nie nehmen...

    Billig-Discounter haben wir sehr wohl alle in der Nähe, genauso gibt es in unmittelbarer Nähe das Angebot eines Musikunterrichtes, verschiedene Schulen, Einkaufszentrum etc.

    Ich denke, dass Wien aufgrund der Öffis doch etwas günstiger kommt - abhängig vom Lebensstil und ob man Arbeit am Land findet.
     
  20. gitarrensaite

    gitarrensaite Gast-Teilnehmer/in

    Nie wieder würd ich aus der Stadt wegziehen!!!
    Ich komm aus einem kleinen Kaff am Land, bin jetzt in Graz und die Vorteile einer "Groß"stadt überwiegen für mich auf jeden Fall.

    Beispiele:
    *Ich kann einfach so, ohne ewige Herumfahrerei ins Kino/was Trinken -auch mal unter der Woche- gehen und bin nicht an ein Kino/ein Dorflokal gebunden, sondern kann aus :kopkra: weiß nicht 4,5..20 verschiedenen so was wählen.
    *Ich mag die Gartenarbeit nicht, meine Eltern jedoch schon. (gut das ist individuell--)
    *Man ist am Land einfach nicht mobil. Bin als Teenie öfters mal mit Freunden nach Klgft. gefahren, Kino, Shoppen usw. Wenn wir Glück hatten, spielte ein Elternteil Taxidienst, und wir sparten uns die 6€ für den Bus (in eine Richtung) also gesamt 12€. Sonst verschlang allein die Busfahrt pro Person 12€. Ewig unterwegs in eine Richtung, man muss immer den Busplan im Auge behalten, etc. Hier fährt dauernd eine Straßenbahn, ein Bus. Komme mit den Öffis überall hin. Brauch nicht länger als eine 3/4Stunde raus zum Ikea oder nach Seiersberg z.B.
    *Es gibt praktisch kaum kulturelles Angebot, kaum Restaurants (wenn man vom Kirchenwirt absieht).
    *Viele glauben, ein großes Haus sei so praktisch, ich finde, es ist ein Mehraufwand (putzen, Erhaltung, dauernd ist man "anghängt").
    *Man bekommt in einem Kaff keinen vernünftigen Job, d.h. man muss pendeln. Pendeln er und sie, und womöglich auch noch in verschiedene Städte, so braucht man zwei Autos, denn die Öffis kann man vergessen. Und dann frag ich mich, ob man wirklich günstiger kommt (in Summe). Kriegt man am Land einen Job, sind diese äußerst mies bezahlt. Die Zeit, die man mit Pendeln verbringt, könnt man viel sinnvoller nutzen.
    *Die Menschen am Land, und ich meine wirklich die alt eingessenen, leben auch ihr Landleben, d.h. Sonntag Kirche, bei jedem Dorffest dabei sein, wennst da nicht mitspielst wirst schnell zum Außenseiter und als "Zugraster" wirst sowieso schief angeschaut. Wenn dir in der Stadt dein Nachbar nicht zusagt, wen interessierts? Wenn du am Land einen Vollkoffer als Nachbar hast, wird er dein Nachbar bleiben, den keiner wird sein Haus so schnell umstellen können.

    Wär eine Alternative nicht, wenn sie aufs Land zieht, aber nicht unbedingt an den A**** der Welt? Sondern irgendwohin mit guter Bahnanbindung, Autobahn...

    Es gibt so viele Faktoren, die man beachten muss, wenn man aufs Land zieht. Man schränkt sich meiner Meinung nach wieder ziemlich ein, wenn man mal den Luxus einer Stadt gewohnt war.
     

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