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Im falschen Beruf - was tun?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Konkylie, 13 April 2011.

  1. Konkylie

    Konkylie Gast-Teilnehmer/in

    Hallo,
    ich lese schon länger in diesem Forum, und jetzt wende ich mich das este Mal an euch, weil es mir wirklich schlecht geht und ich Rat brauche.

    Ich habe damals mit 18 ein Medizinstudium begonnen und habe es auch fertig gemacht, ich hatte oft das Gefühl, es ist nicht das ganz das richtige, ich weiß, es war falsch, es fertigzumachen.

    Dann habe ich angefangen zu arbeiten, anfangs ging es noch, aber irgendwann habe ich es nicht mehr gepackt. Ich habe nie weniger als 60 Wochenstunden gearbeitet, meist waren es 70-80, oft auch mal 90, meist Überstunden, immer unbezahlt. Viele Dienste. Ich war todunglücklich.
    Eine Kollegin hat sich umgebracht, weil sie den Job nicht mehr ausgehalten hat.

    Wir wurden im Krankenhaus als unterste in der Hierarchie mies behandelt, es hat mir keinen einzigen Tag Spaß gemacht.
    Es ging sowei, dass ich richtige Aggressionen entwickelt habe, gegen die Patienten, die gar nichts dafür können. Ich habe mich dennoch bemüht, frendlich zu bleiben.

    Durch die Übermüdung sind mir (nicht nur mir) auch Fehler passiert, ich habe einmal ein Antibiotikum einem falschen Patienten mit gleichem Namen angehängt usw.. Ich habe teilweise 49 Stunden durchgearbeitet und dabei 2 Stunden geschlafen, natürlich nicht am Stück.

    Schlimm wurde es als ich meinen Freund kennengelernt habe, dieser hatte für mich den "Traumjob." Angestellter im technischen Bereich, Gleitzeit, Respekt, der ihm entgegengebracht wurde, etc.. Ich war ständig neidisch, musste immer zurückstecken.

    Seit diesem Zeitpunkt fiel mir erst auf, auf wieviel ich verzichten muss, wie anders mein Leben ist. Von 4 Wochenenden hatte ich nur 1 frei, wie oft mussten wir einen Ausflug/Urlaub absagen/stornieren, weil ich nicht frei haben konnte. Ich habe am Heiligen Abend gearbeitet und an Silvester, eigentlich immer, ich habe nur gearbeitet und war fertig mit der Welt. Ich habe 2 Jahre lang keinen Urlaub bekommen (Urlaubssperre aufgrund der Personalsituation), und wenn, dann nur mal 2-3 Tage. Als Studentin bin ich gerne gereist, nichts ging mehr. Mein Freund ist schließlich alleine in den Urlaub gefahren, er musste mal raus.
    Es hätte beinahe unsere Beziehung zerstört. Ich konnte nicht mehr lachen, bin in Selbstmitleid versunken, und habe in meiner Freizeit nur geschlafen.

    Ich bin dann schwanger geworden, wobei ich sagen muss, ich wäre es auch geworden, hätte ich den Traumjob schlechthin. Ich leide nämlich an PCO, ich war über 30 und die Zeit drängte. Es hat gleich geklappt.

    Jetzt, in der Karenz geht es mir sehr gut, und ich habe Kraft gefunden, den Turnus in Teilzeit fertig zu machen, und habe das auch vor.
    Aber danach?
    Ich kann es mir nicht vorstellen, mit Kindern diesen Job zu machen. Ich möchte in den Weihnachtsferien auch mal frei haben, und mit meinem Kind Schifahren gehen, ich möchte nicht jedes Wochendende arbeiten und nicht mehr 49 Stunden am Stück, 90 Stunden die Woche.

    Ich würde gerne nochmal ein Studium machen, Chemie, das hat mich immer interessiert, oder eine Ausbildung, aber ich bin unsicher. Wovon soll ich leben? Ich würde nebenbei kellnern, aber geht sich das aus? Wir brauchen bald eine größere Wohnung, mein Freund kann nicht alles für mich zahlen, er kann nicht für alles alleine aufkommen. Und wir wünschen uns irgendwann ein 2. Kind. Wenn ich fertig bin, bin ich 40, nimmt mich dann wer?
    Letztens hätten wir eine super Wohnung gefunden, leider viel Miete, und mein Freund meinte, die können wir uns nicht leisten, weil "du ja wieder studieren willst." Ich will nicht, dass meine Familie darunter leidet,weil ich den falschen Weg gegangen bin. Aber sie leiden auch, wenn ich wieder als Ärztin arbeite.

    Ich frage euch? Wer von euch, hat im 2. Bildungweg ein Studium gemacht OHNE Selbsterhalterstipendium (auf das habe ich keinen Anspruch) Wovon habt ihr gelebt, wie ging das mit Kind?

    Wer von euch kennt das Gefühl, im falschen Job zu sein, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben, wie geht ihr damit um?

    Das schlimsmte für mich sind die Selbstvorwürfe, das Bereuen. "Hätte ich nur," könnte ich die Zeit zurückrehen.." etc. Ich war auch in Therapie deswegen, es hat nichts gebracht. Seit ich zu Hause bin, bin ich ein anderer Mensch, glücklich zufrieden. Aber ich bin ein leistungsbereiter Mensch, möchte wieder arbeiten, auch Vollzeit, wenn die Kinder größer sind, brauche einen Job, um glücklich zu sein. Aber ich kann einfach nicht mehr in den Arzt-Job zurück.

    Danke euch.
     
  2. bezii

    bezii Gast-Teilnehmer/in

    Hallo, ich hab nicht studiert, hab auch nie soviel gearbeitet, aber meine Meinung ist;

    ich würde mit Kindern niemals wieder Vollzeit arbeiten gehen, würde mir den Stress einfach nicht geben...Haus Kinder Vollzeit, das wär mir zuviel - dafür ist mir meine Lebensqualität und meine Freiheiten viel zu wichtig.

    Kannst du nicht als Ärztin Teilzeit arbeiten, kenn Ärzte - gerade Frauen die Kinder haben - die nur Teilzeit beschäftigt sind, vielleicht macht dir dann der Job auch wieder Freude wenn du statt 50 60 Stunden, einfach *nur* 25 - 30 Stunden arbeitest.

    Lg
     
  3. katanna

    katanna Gast-Teilnehmer/in

    Ich kann dir leider dahingehend auch keinen Rat geben, vielleicht nur, dass ich das Gefühl kenne, im falschen Job zu sein. Ich arbeite nur Teilzeit und in meiner Freizeit mache ich genau das, was ich immer machen wollte.

    Grundsätzlich ist die Frage ob die Richtung die vollkommen falsche ist oder einfach die Arbeitsbedingungen so mies. Als Ärztin wird es ja auch andere Arbeitgeber als ein Krankenhaus geben, vielleicht wäre das eine Möglichkeit.
    Oder im Rahmen deiner Ausbildung eine Zusatzausbildung die weniger lang dauert, wie ein vollkommen neues Studium.
     
  4. anyanca

    anyanca Gast-Teilnehmer/in

    Hallo du!

    Hast du schon mal überlegt, in die Pharma-Industrie einzusteigen? Ich hab mal in einem Pharma-Unternehmen gearbeitet, und dort saßen viele studierte Mediziner an allen möglichen Positionen, von Forschung über Regulatory Affairs oder Sales bis hin zur Qualitätskontrolle. Zu guter Bezahlung und "normalen" Bürozeiten - auch Teilzeit.

    Vielleicht kannst du dich da mal umhören.

    Liebe Grüße
    Anyanca
     
  5. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Hallo Konkylie,
    ich bin gerade zwischen Mitte und Ende meines Zweitstudiums, kriege also auch kein Selbsterhalterstipendium.
    Und ehrlich: ich würde es kein zweites Mal machen.
    Ausgangspunkt waren für mich fürchterliche Bedingungen in meiner damaligen Firma, sodass ich nach einem ausgewachsenen Burnout gekündigt habe. So, was mache ich nun? Erster Gedanke war, nach meinem Wirtschaftsstudium ein Sprachstudium zu absolvieren, also habe ich das gemacht, mit dem Plan, daneben Teilzeit zu arbeiten. Allerdings war ich von meinem Erststudium her verwöhnt, da konnte man problemlos 20 Stunden/Woche nebenher arbeiten. Das ging jetzt nicht mehr - Bologna sei Dank. Ich arbeite auf selbstständiger und freiberuflicher Basis, das bringt leider nicht sehr viel ein und ich komme mehr schlecht als recht zuwegen.
    Nun haben ja Sprachstudien den Nachteil, dass sie wenig einbringen: Sprachen können soll jeder, aber bezahlen will keiner dafür. :rolleyes:
    Also wird es mir wohl finanziell auch nicht viel nützen. Ich möchte aber zu diesem Zeitpunkt (gut ein Jahr vor Abschluss) auch nicht mehr abbrechen, also ziehe ich es durch.

    Auch ein wichtiger Punkt: die Studiendauer. Ich werde erst nach 10 Semestern den Bachelor haben. Es geht einfach nicht schneller. (zum Vergleich: nach 11 Semestern hatte ich meinen Mag. rer. soc. oec.)
    Das bereitet mir zusätzliche Kopfschmerzen wegen der finanziellen Situation.

    Ich kenne Chemie zu wenig, aber ich kenne einige Pharmaziestudenten (das Fach ist ja ähnlich) - das Studium dauert sehr lang, teils bekommt man auch keinen Laborplatz, obwohl man die Prüfungen bestanden hat, weil zu wenig Plätze zur Verfügung stehen. Und dasselbe Problem wie bei uns: fliegt man durch die falsche Prüfung, hat man erst ein Jahr später wieder Gelegenheit, mit dem Studium weiterzumachen, weil der Laborplatz dranhängt.

    Das war jetzt ein langes Epistel. :D
    Ich schließe mich bezii an: wie wär´s, wenn du Teilzeit weiterarbeitest und mal schaust, wie dir das gefällt?

    LG,
    Glueckskatze
     
  6. Lilawelle

    Lilawelle Gast-Teilnehmer/in

    Ich hatte auch Phasen, wo ich extrem viel gearbeitet habe (natürlich nicht 49 Stunden am Stück) und meine ganze Freizeit verschlief, weil ich einfach für nichts Energie hatte. Damals habe ich auch oft gezweifelt, ob es dass ganze Wert ist und ob ich mich nicht neu orientieren sollte. Der Unterschied war aber, ich wurde in meiner Arbeit respektiert und geschätzt und ich habe gutes Geld dafür verdient. Durch die Wirtschaftskrise wurden die Projekte weniger, meine Lebensqualität wurde viel besser und dann ging ich in Karenz. Bin schon sehr gespannt wie es wird wenn ich wieder arbeite, ich werde allerdings nur Teilzeit tätig sein.

    Ich habe vor kurzem einen Bericht gelesen, dass sehr viele Landärzte eine Nachfolge suchen aber niemanden finden. Dass wäre doch vielleicht eine Alternative zum Krankenhaus? Pharmareferenten sollen auch sehr gut bezahlt sein und können sich Ihre Zeit frei einteilen. Vielleicht wäre das etwas für Dich, da brauchst kein Studium mehr und die Prüfung ist sicher ein Klacks für Dich, bist ja vom Fach.
     
  7. Hast du dir auch schon überlegt bei einer Praxisgemeinschaft mitzumachen und dann weniger Stunden zu arbeiten? Eine Idee wäre vielleicht auch als Betriebsärztin oder Arbeitsmedizinerin zu arbeiten oder wie bereits genannt als Pharmareferentin zu arbeiten. Es gibt mehrere Möglichkeiten auch in der Medizinbranche weniger Stunden zu arbeiten. Die Frage ist halt, ob du dir den Beruf mit weniger Stunden vorstellen kannst oder ob du dich komplett neu umorientieren möchtest. Hast du auch daran gedacht eine Berufsberatung in Innsbruck in Anspruch zu nehmen, um dir klarer zu werden, was es für Möglichkeiten gibt?

    Alles Liebe beim Finden deines Weges
     
  8. arf

    arf
    VIP: :Silber

    eventuell Zusatzausbilung als Schularzt, Amtsarzt, Arbeitsmediziner?!
     
  9. Konkylie

    Konkylie Gast-Teilnehmer/in

    Danke für eure lieben Antworten. Prinzipiell kann ich mir nicht vorstellen, in diesem Job zu bleiben, auch wenn die Bedingungen passen.
    Ich hatte noch nie zeitgleich mit meinem Freund Urlaub, ich habe ihn kaum noch gesehen, das hat mich sehr belastet. Er arbeitet Montag bis Freitag Mittag und unternahm viel ohne mich, hatte an jedem Fenstertag frei. Wann immer wir etwas planten, kam mir ein Dienst dazwischen.

    Als Mutter eines Kindes kann ich diesen Job nicht mehr machen. Ich hatte eine richtige Wut entwickelt, auf alles, was sich in diesem System abspielt dass ich gesagt habe, ich möchte für immer der Medizin den Rücken kehren.

    Ganz schlimm war es nach dem Selbstmord der Kollegin, da bin ich in ein richtiges Loch gefallen. Schlimm war der Tenor an der Abteilung, sie wurde ganz einfach als zu "schwach" gesehen, geändert hat sich nichts.

    Teilzeit kann ich mir auch nicht vorstellen, die Ärztinnen in Teilzeit hätten eigentlich von 7 bis 11 arbeiten müssen, der Chef verlangte aber die Anwesenheit bei der Besprechung um 13 Uhr, im Endeffekt haben sie 7 Stunden tgl. gearbeitet, 3 davon unbezahlt. Die Kinder mussten vor dem KIGA warten und von irgendwelchen Müttern mit nach Hause genommen werden.

    Jetzt sehe ich das ganze etwas distanzierter und denke, ein Studium wäre toll, aber wenn ich irgendeine Nische finden würde, wo es passt, kann ich mir die medizinische Richtung weiter vorstellen.
    Leider bin ich nicht die einzige, der es so geht und die sogenannten familienfreundlichen Tätigkeiten sind heillos überlaufen. Ich besitze absolut kein Vitamin B.

    Manchmal schäme ich mich sehr. Da ist man priviligiert und studiert, der Staat und die Steuerzahlern kommen für einen auf, und dann das.

    Der Grund warum ich in Therapie war, war der, dass ich aus dem Gedankenkreis "hätte ich doch" nicht mehr rauskam. Durch die Beziehung zu meinem Freund, der halb so lange wie ich studiert hat, der Annehmlichkeiten wie Gleitzeit, freie Fenstertage, Betriebsurlaub zu Weihnachten etc.. konsumieren kann, hat sich das ganze verschlimmert. Mir wurde ständig vor Augen geführt, was ich hätte haben können, hätte ich... Das Selbstmitleid wurde immer größer, das gebe ich auch zu, dass ich vor lauter Selbstvorwürfen eine wartende starre Haltung eingenommen habe und nicht mehr die Kraft hatte, aktiv was zu ändern.

    Ich danke euch sehr, dass ich hier darüber schreiben kann.
     
  10. Lilawelle

    Lilawelle Gast-Teilnehmer/in

    Du wirst sicher einen Weg finden Dich beruflich zu verwirklichen und einen wichtigen Beitrag zu unserer Gesellschaft leisten. Du musst aber mit der Vergangenheit abschließen, dass Hättiwari bringt Dich nicht weiter, zieht Dich nur runter. Viele von uns bedauern gewisse Entscheidungen im Leben die nicht mehr zu ändern sind. Du hast eine super Ausbildung und musst nun versuchen das Beste daraus zu machen. Alles Gute!
     
  11. gerda23

    gerda23 Gast-Teilnehmer/in

    ich kann dich verstehen, ich beneide echt keinen arzt bzw. keine ärztin (bin selber dgks)....
    falls du doch noch in der medizin bleiben willst, eine bekannt von mir (auch ärztin), hat sich nach dem turnus als wahlärztin für allgemeinmedizin selbstständig gemacht und arbeitet nur 3 nachmittage in der woche.
    finanziell geht es sich aus, sie hat auch 2 kinder und will eben ihre zeit auch mit der familie verbringen.
    wäre das ev. eine möglichkeit?
    somit wärst du dein eigener chef!

    oder eine andere bekannte auch ärztin und mutter, macht urlaubsvertretung für hausärzte und da ist sie zwar wochenweise sehr eingespannt hat dann aber wieder länger frei.

    oder falls es einen ärztenotruf bzw. bereitsschaftsdienst gibt, ev. dort für ein paar dienste melden (zb. 2 wochenenden den rest des monats frei, kenn ich auch eine ärztin).

    falls du gar nimma als ärztin arbeiten willst kann ich dir nur empfehlen eben nochmals zu studieren (wenn das finanziell irgendwie geht), stell ich mir allerdings auch sehr stressig vor mit kleinkind!
    ich wünsche dir auf jeden falls alles gute für deinen weiteren weg, egal was du machst!!!!!!:wave:

    Gerda
     
  12. Clemi

    VIP: :Silber

    Hallo!

    Eine Bekannte von mir hatte vor der Karenz ähnliche Arbeitszeiten wie du. Während der Karenz hat sie diverse Kurse in TCM gemacht und ist jetzt gerade dabei, damit eine eigene Praxis aufzumachen. Die Nachfrage ist jedenfalls schon enorm. (und sie praktiziert es derweil an 2 Vormittagen oder so).

    Vielleicht wäre so eine medizinische Spezialisierung, also z.B. Allgemeinmedizinerin mit Homoöpathie etc. etwas für dich. Ist denke ich sehr gefragt und wenn es durch Praxisgemeinschaft oder so gelingt, die Fixkosten gering zu halten, dann lässt sich selbstständig sicher auch Teilzeit weniger arbeiten. (Wobei mein Schwiegervater Arzt war und ich weiß, was die Ausstattung mit medizinischen Geräten wie etwa einem Ultraschallgerät so kostet:eek:...)
     
  13. Ellinor

    Ellinor Gast-Teilnehmer/in

    Wie wärs mit Pharmazie? Einige Freunde und Freundinnen haben das gemacht und das ist der total familienfreundliche Job. Es wird in Zehntel eingeteilt und im Prinzip kann eine Pharmazeutin es sich super aussuchen, wie viel sie arbeiten mag. Da gibt es viel mehr Möglichkeiten als 20 oder 30 oder 40 Stunden arbeiten.
    Und: Alle unsere Pharmazeuten-Freunde haben sofort einen Job bekommen.

    Alles Liebe dir. Geh nicht wieder zurück in deinen alten Job. :)
     
  14. Maritina

    VIP: :Silber

    Aber genau diese Annehmlichkeiten hättest Du auch alle - und dazu einen gut bezahlten Job in einer sehr krisensicheren Branche - wenn Du den Vorschlag mit der Pharmaindustrie aufgreifen würdest. Außerdem wäre alles,was Du in Deine bisherige Karriere gesteckt hast nicht verloren, sondern käme Dir als Erfahrung zugute...
     
  15. Verenalein

    Verenalein Gast-Teilnehmer/in

    Kann dich gut verstehen! .... ich würd in diesen Job auch nicht mehr zurück wollen...

    Wie schon jemand geschrieben hat, hast du dich schon mal erkundigt, worauf du dich spezialisieren könntest? Da gibts ja viele Bereiche in denen man selbständig arbeiten kann, wo die Nachfrage sicher zum Teil sehr groß ist...

    - TCM
    - Craniosacral / Osteopathie
    - irgendeine Massageform?
     
  16. nikkita

    nikkita Gast-Teilnehmer/in

    Hallo!

    Also ich will nur sagen: Ich verstehe das vollkommen, es ist so, als ob du meine Gedanken aufgescrieben hättest, ich habe auch gleich nach dem Studium gemerkt, dass die Realität meinen Illusionen gar nicht entspricht.
    Ich habe mir jetzt in der Karenz auch überlegt umzusteigen. Einfach ein 0815 Job, von 9-17 Uhr, keine Verantwortung, alles vorhersehbar...
    Mir ist nämlich sogar ein Patient gestorben im ND, es war jetzt nicht wirklich viel zu machen, es war ein geplatztes Bauchaneurysma, aber die Vorwürfe...und es gab damlas niemanden, der mit mir darüber geredet hätte und ich hab mich kaum noch in die ND getraut.
    Aber dann hab ich mir gedacht, wer nimmt mich denn, so ohne jede andere Qualifikation, ich kann es mir auch nicht leisten, mit Familie, einfach so eine andere Ausbildung zu machen, und vor allem... werde ich es denn nicht später bereuen, nicht weitergemacht zu haben?? Außerdem ist da der Druck von außen.

    Komme aus einer Akademiker-Familie, da wird so etwas nicht geduldet... Wenn ich mit meiner Mutter darüber rede, heißt es nur: Du hast es dir doch ausgesucht, du hast es wollen!!

    Egal, ich habe jetzt eine Teilzeit-Stelle gefunden, mit dem kann ich noch leben. Außer, dass es mir evtl. nicht angerechnet wird, wie in einem anderen Thread schon beschrieben.

    Was ich mir noch vorstellen könnte, vll wäre es auch was für dich, später an einer Dialysestation zu arbeiten (bei uns gibt es die auch separat), oder in einer Rehaklinik, Kurort etc... einfach feine Stelle, ohne viel Verantwortung, keine ND, Urlaub wie du willst...
    Wieviel fehlt dir denn noch vom Turnus???

    Viel Glück noch, Kopf hoch und lg
     
  17. Habea

    Habea Gast

    Huch, warum wurde denn mein Beitrag von gestern gelöscht? Ist euch das auch schon einmal passiert?
     
  18. Konkylie

    Konkylie Gast-Teilnehmer/in

    @Pharma-Industrie: Das wäre eine Idee, allerdings rechne ich mir da mit einem Chemie-Studium auch die besseren Chancen aus. Ansonsten werde ich wohl "nur" über den Außendienst den Einstieg schaffen, wobei sich das immer noch besser anfühlt als das Arztsein.
    Leider ist die Pharmabranche sehr auf Wien konzentriert, bei uns tut sich da nicht viel.
    Dazu brauche ich aber auch einen abgeschlossenen Turnus, bis vor 2 Monaten wollte ich nicht mal den fertig machen.
    @Nikkita: Nur mehr die "kleinen" Fächer fehlen mir.

    Gibt es niemanden, der im 2. Bildungsweg noch ganz was anderes gemacht hat, wie schafft man es, mit den Fixkosten etc... Ich will und kann nicht von meinem Partner abhängig sein.

    @Eltern: Damit gibt es überhaupt kein Problem, im Gegenteil, sie haben mir das Med-Studium anfangs ausreden wollen, hätte ich nur auf sie gehört-Während des Studiums haben sie mich allerdings ermutigt, weiterzumachen, ich hätte bei einem Wechsel auch kein Stipendium mehr bekommen...
    Jetzt finden sie es schade, aber Druck machen sie mir gar nicht, ich bin die einzige in der ganzen Verwandtschaft, die studiert hat, viele haben Verständnis und auch mein Freund sagt, er hat gar nicht gewusst vorher, wie das abläuft mit den Ärzten.
    Meine Eltern sind allerdings sehr dafür, dass ich zumindest den Turnus fertig mache.
    Sie wollen mir aber das Studium ausreden, sie haben eben Angst, dass ich wohl nie eigenes Geld verdiene, und auch wegen der Kleinen.
    Sie wünschen sich für mich, dass ich den Umstieg in ein anderes Berufsfeld auch so schaffe, ohne zurück auf die Uni zu müssen. Ich hoffe das auch sehr für mich, aber derzeit sieht es nicht danach aus.
    Finanziell können sie mich nicht unterstützen, sie haben selber nur ein geringes Gehalt, und ich habe 3 Brüder.

    TCM und Akupunktur interessiert mich sehr, die Ausbildung kostet leider ein Vermögen, ich habe die Akupunktur-Ausbildung schon zur Hälfte und werde sie definitiv fertig machen. Aber diese Ausbildung hat heutzutage auch schon jeder. Wie man sieht, bin ich ja nicht die einzige.

    @Nikkita: Das dir der Patient verstorben ist, tut mir leid, wäre aber wohl auch dem Oberarzt passiert. Du solltest auf jeden Fall darüber reden, wenn es keine Supervision gibt, solltest du dir therapeutische Hilfe suchen. Es ist sehr wichtig, dass du das machst. Eine Einheit würde da vielleicht schon helfen. Haben einige Kollegen so gemacht, vor allem nach dem Suizid.
     
  19. nikkita

    nikkita Gast-Teilnehmer/in

    @ Therapie: Ich mache zur Zeit sowieso eine Therapie, allerdings wegen Depression, hat sicher auch mit dem Beruf zu tun...

    Kannst dir das auch nicht vorstellen als Sekundarärztin, paar Tage in der Woche zu arbeiten? Wir hatten inder Ambulanz oder auf der Station immer ein paar solche, die nur Teilzeit da waren. Und Teilzeit kann man auch so machen, dass man nur paar Tage aber ganz macht, als nix mit mittags gehen und so...

    Vll wäre das eine angenehmere Variante ohne viel Druck?
     
  20. minzi

    minzi Gast-Teilnehmer/in

    Ich denke ,es gibt auch für Mediziner "Lebensqualitätsjobs". Zb. Bei einer Versicherung, als Amtsarzt, in einem Ambulatorium...
    Spital muss ja nicht sein.

    Alles Liebe

    Minzi
     

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