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Im Anschreiben Lernbedarf zugeben?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von KittyMe, 7 Oktober 2014.

  1. KittyMe

    KittyMe eat me
    VIP: :Silber

    Hallo,

    eine Freundin will sich für eine Stelle bewerben in einem internationalen Konzern bewerben. Sie erfüllt den Großteil der Anforderungen laut Ausschreibung. Allerdings werden auch eher spezielle technische Kenntnisse gewünscht, die sie nur in sehr groben Zügen hat. Da die Stelle erst Anfang nächsten Jahres besetzt wird, meint sie, da wäre genug Zeit sich dieses Wissen anzueignen. Soll sie das im Anschreiben erwähnen, oder die Wissenslücke verschweigen?

    Ich bin ja leider ein hoffnungslos naiver Mensch und habe ihr ersteres vorgeschlagen. Weil einerseits, würde ich die Ehrlichkeit der Bewerberin schätzen, aber besonders ihr Engagement, sich schon vor Jobantritt in diesem Teilbereich weiterzubilden. Meine Freundin meinte, in der Bewerbung dürfe man nie ein Defizit zugeben.

    Hier gibt's ja ein paar HR erfahrene, wie seht ihr das?
     
  2. anroma

    VIP: :Silber

    Also in der Bewerbung nie ein Defizit zugeben ist so eine Sache - keine Firma nimmt dir ab, dass du keine Schwächen hast, denn dann wärst du wohl Gott.

    Ich würde sehr wohl deinen Rat annehmen und zugeben, dass es in diesem Bereich noch Lernbedarf gibt, sie aber das fehlende Wissen vor Antritt der Stelle aufholt.

    Denn - wenn sie zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wird und fachspezifische Begriffe erklären können muss, und sie kann das nciht und hat es auch nciht erwähnt, ist sie ziemlich sicher draussen.
     
  3. farbenfroh

    VIP: :Silber

    Ich würde die Defizite anführen, aber Bereitschaft und großes Interesse in diesem Bereich erwähnen.
     
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  4. bernstein

    bernstein Gast-Teilnehmer/in

    ich würde die Schwächen nicht extra betonen, aber eben auch vor allem darauf eingehen, dass ich sehr lernbereit bin und großes Interesse habe. Im Idealfall auch begründen, warum man so großes Interesse hat, weil großes Interesse einfach nur so, hat wohl bald mal jemand.
     
    Morgengrauen gefällt das.
  5. LaraCroft

    VIP: :Silber

    ich würde kein Definzit formulieren, aber ein Interesse und eine Bereitschaft mich spezifisch in diesem Bereich weiterzubilden. Evtl schon mit einem konkreten Plan zb Unilehrgang xy mit Beginn xy.
     
  6. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Ich würde Defizite und Schwächen in einem Anschreiben nicht besonders erwähnen. Das Anschreiben sollte ausschließlich positiv formuliert sein.
     
    anna-mari gefällt das.
  7. BuddhaLight

    VIP: :Silber

    Keinesfalls.
     
    Belico und 0xym0r0n gefällt das.
  8. MeadowDaisy

    VIP: :Silber

    Ich bin auch für Ehrlichkeit.
     
  9. Belico

    VIP: :Silber

    Nie und nimmer. Die Schwächen bitte keinesfalls thematisieren.
     
  10. Grinsekatze

    Grinsekatze Schnucki-Katz
    VIP: :Silber

    Im Anschreiben sicher nicht. Wenn die Sprache im Bewerbungsgespräch darauf kommt, kann das ausgeführt werden. Ansonsten schießt man sich schon vorab ins Aus.
     
  11. Maritina

    VIP: :Silber

    Schriftlich nicht thematisieren. Sollte es jedoch zu einem Vorstellungsgespräch kommen, wird auch nach den "Learnings" gefragt werden, dann kann sie ja erwähnen, dass sie gerade eine Ausbildung, einen Kurs, ein Projekt,... bzgl dieser technischen Fertigkeit durchführt
     
  12. KittyMe

    KittyMe eat me
    VIP: :Silber

    Sie hat's nicht reingeschrieben und meinte, sie würde wenn dann im Gespräch drauf eingehen, auch weil sie das Gefühl hat, da würde eine "Eier legende Wollmilchsau" gesucht.
    (Ich hätt's sicher reingeschrieben und dann dicke Krokodilstränen geweint, wenn sich keiner meldet …)
     
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  13. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Hätte ich auch, weil ich es persönlich ganz super sympathisch fände, wenn jemand sich NICHT als Supergirl herself darstellt.
     
    ClaHRa gefällt das.
  14. BuddhaLight

    VIP: :Silber

    Es gibt soviele Gelegenheiten im Leben, wo Ehrlichkeit und Offenheit supertoll und empfehlenswert sind, aber Bewerbungssituationen gehören einfach nicht dazu.
     
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  15. Grinsekatze

    Grinsekatze Schnucki-Katz
    VIP: :Silber

    Im Bewerbungsprozeß muss man supertoll sein, sonst dringt man nicht zu einem Gespräch durch.

    Ist man erstmal in einem Gespräch, reduzieren sich beide Seiten wieder auf "Mensch", und man kann durch ein authentisches Auftreten vieles, was vielleicht nicht passt, besprechen und auffangen.
     
  16. KittyMe

    KittyMe eat me
    VIP: :Silber

    Und deswegen werden wir beide niemals Karriere in einem internationalen Konzern machen. Macht aber nix. Weil dann müssten wir ja auch seriös werden. :)
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 13 Oktober 2014, Oberer Text geschrieben: 13 Oktober 2014)
    Das klingt für mich irgendwie, als würde die Unehrlichkeit des Bewerbers einkalkuliert, nein gewünscht. Der potentielle Angestellte erfüllt diese Erwartungen in dem er sich über den grünen Klee selbst lobt. Und im folgenden Einstellungsprozess muss dann gefiltert werden, wer wo wie viel übertrieben hat. Weil mir scheint, die andere Seite lässt die Jobs auch gerne glamouröser erscheinen, als sie eigentlich sind. Reichlich kompliziert. Wär's nicht zielführender, Zeit und Geld sparender, wenn alle ehrlich miteinander wären?
     
  17. Grinsekatze

    Grinsekatze Schnucki-Katz
    VIP: :Silber

    Schön wär's, ich hab es leider so kennengelernt. Wobei ich immer auf dem Standpunkt gestanden habe: wenn man mich nur nimmt, weil ich mich gut verkaufen kann, hab ich in der Firma nichts verloren. Ich will genommen werden, weil man meine Fähigkeiten sucht. Sich gut verkaufen können, aber ne hohle Nuss zu sein, scheint heutzutage allerdings üblicher zu sein als umgekehrt.
     
  18. ClaHRa

    ClaHRa Gast-Teilnehmer/in

    Ich finde eine Bewerbung ekelhaft welche trieft voller Selbstlob, mit Kentnissen eines Mr. Spok ausgestattet ist und mit Soft Skills abgerundet wurde.
    Natürlich wird alles wünschenswerte in eine Bewerbung gepackt aber mit dem Wissen, dass es so und so keinen passenden Bewerber dafür gibt. Würde er passen, wäre eine Einarbeitungszeit nicht notwendig, ausgenommen die Vorstellungsrunde.
    Ich würd mich köstlich amüsieren wären spezielle technischen Kenntnisse gefordert, diese laut Bewerbung vorhanden und im Gespräch stellt sich heraus, dass diese erfunden wurden.
     
  19. Grinsekatze

    Grinsekatze Schnucki-Katz
    VIP: :Silber

    @ClaHRa@ClaHRa

    Ich denke, das Maß macht's. Abgesehen davon ist es ein himmelweiter Unterschied, vorzugeben, Kenntnisse zu haben, die man dann nicht hat, oder lediglich das Fehlen von Kenntnissen nicht zu thematisieren.

    Oft ist es auch so, dass Stellen ausgeschrieben und mit einem wahren Wunschkonzert an Fähigkeiten versehen werden (alles rein, was an der Stelle vielleicht mal Sinn machen könnte), und im aktiven Gespräch stellt sich dann oft heraus, dass viele Dinge fakultativ zu sehen sind.

    Beispiel: bei meiner derzeitigen Stelle waren SAP-Kenntnisse gefordert. Ich hab genau NULL Ahnung von SAP, habe das in der Bewerbung nicht thematisiert, und in beiden Berwerbungsgesprächen wurde es weder von mir noch von der Personalabteilung oder der Abteilungsleitung thematisiert. Ich hab die Stelle bekommen, und die geforderten SAP-Fähigkeiten beschränken sich auf genau eine Funktion, die ich einmal im Monat für ca. 1 h benötige und deren Bedienung mir innerhalb von ca. einer Viertelstunde aneignen konnte.

    Wenn ich jetzt geschrieben hätte, dass ich keine SAP-Kenntnisse habe, hätte es aber sein können, dass die Personaler (die hier extrem unflexibel und ablaufgesteuert sind), das zum Anlaß genommen hätten, mich gar nicht erst einzuladen, weil halt ein Punkt der Checkliste nicht erfüllt gewesen wäre.
     
  20. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Ich kann die Situation ein bisschen von beiden Seiten her beurteilen und muss sagen, dass diese die letzten Jahre/Jahrzehnte eingerissene "Supertopcheckerbunny"-Mentalität im Ausschreibungs-Bewerbungsprozess de facto nur (Hochstapler ausgenommen) Verlierer mit sich bringt. Auf der Suche nach langzeitgeeignetem Personal tun sich weder der/die Bewerbende, der/die sich nach langwieriger Einschulungsphase schlussendlich auf einem vollkommen falschen Posten wiederfindet, noch die suchende Firma, die topgeeignete KandidatInnen beim Filterprozess verliert, mit MacGyveritis einen Gefallen.

    Aber so ist´s nunmal am Bazar: Auch wenn man einen angemessenen Preis ausruft, wird trotzdem noch jeder handeln wollen.
     
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