1. Reden wir miteinander ...

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Ihr als Staatslenker....

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von no-mercy, 20 Juli 2011.

  1. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Stellt euch vor, ihr seid verantwortlich für die Geschicke Österreichs.
    Die Kinder setzen sich in ihrer Begabung in drei Gruppen zusammen.
    10% überdurchschnittlich, 80% durchschnittlich, 10% unterdurchschnittlich

    Ihr könnt in eurem Budget in der Bildungspolitik nur eine der drei folgenden Varianten umsetzen um die Absolventenqualität (spitze, überdurchschnittlich, durchsschnittlich, unterdurchschnittlich) zu beeinflussen.

    Variante 1: Förderung der 10% mit überdurchschnittlicher Begabung.
    um einen möglichst hohen Anteil Spitzenabsolventen zu bekommen.

    Variante 2: Förderung der 10% mit unterdurchschnittlicher Begabung
    um einen möglichst geringen Anteil an unterdurchschnittlichen Absolventen zu bekommen

    Variante 3: Förderung der Kinder mit durchschnittlicher Begabung um den Anteil an überdurchschnittlichen Absolventen zu erhöhen.


    Wie würdet ihr entscheiden und warum?
     
  2. fraumamma

    fraumamma Gast-Teilnehmer/in

    Pfuh, was für eine Frage. Würd jetzt mal Variante 3 nehmen... Aber begründen kann ich das nicht :D
     
  3. Jorja

    Jorja Gast

    überdurchschnittliche begabung ist kein garant für erfolg.

    ich fördere die durchschnittlich begabten, aber nicht, um die menge der überdurchschnittlichen zu erhöhen, sondern um allgemein den durchschnitt zu heben.

    variante 1 kommt wg elitebildung nicht in frage
    variante 2 hat meiner ansicht nach einen zu geringen hebel
     
  4. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Ich würd das Geld anderes investieren.

    Die Mischung scheint mir sehr ausgewogen und in einem gut funktionierenden Staat braucht es alle drei Gruppen.
    Was täten wir, hätten wir nur überdurchschnittlich Begabte und keine unterdurchschnittlich Begabten mehr?

    Wenn Förderung im Bildungsbereich, dann nicht Förderung einer homogenen Gruppe sondern ein Förderprogramm der Stärken des Einzelnen, unabhängig von der Gruppemzugehörigkeit.
     
  5. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Wenn es so simpel wäre, wäre es kein interessantes Thema ;)

    stimmt, es hebt jedoch die Chancen
    ich tendiere zur Zeit auch in die Richtung Förderung des Durchschnitts, wenngleich ich die Befürchtung hege, dass dann sehr bald nur ein Giesskannenprinzip entsteht, das wirkungslos verpufft.

    Variante 2 ist auch aus meiner Sicht wenig zielführend.
    Bei Variante 1 hätte ich keine Probleme mit der Elitenbildung, die würde ich sogar positiv sehen, aber langfristig und in Anbetracht, dass nur eine Variante geht, würde ich die Menge der Überdurchschnittlichen steigern wollen.


    Ich sehe die Gefahr sehr groß, dass unterdurchschnittlich Begabte oft sehr leicht in die Gruppe "Abfall der Gesellschaft" abrutschen.
     
  6. Alex3

    VIP: :Silber

    Bei den Summen, die Staaten heutzutage zur Verfügung stehen, wäre jede neue Förderung vermutlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein und maximal ein politisches Zuckerl einer Partei, der wirkungslos verpufft, abgesehen davon, dass der größte Teil in der zu schaffenden Verwaltung verschwände...

    Vermutlich machen aber überdurchschnittlich Begabte auch ohne spezielle Förderung ihren Weg, auch der durchschnittlich Begabte wird seine Schäfchen ins Trockene bringen.

    Bleibt eigentlich nur die Förderung von Minderbegabung als Investition in den sozialen Frieden...
     
  7. Colorit

    VIP: :Silber

    In einer Demokratie bleibt wohl nur Variante 3
     
  8. einszwo

    einszwo Gast-Teilnehmer/in

    deine bevorzugte variante 1 ist im endeffekt das, was die USA praktizieren. ein großes volk sollte man dumm halten um sie leicht beeinflussen zu können. der elitäre kreis ist man ja selbst. eigentlich wie in einer monarchie. denn demokratie ist oft nur ein traum :)
     
  9. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Warum? Derzeit haben doch wohl eher Variante 2.
     
  10. einszwo

    einszwo Gast-Teilnehmer/in

    naja genaugenommen rennts so bei uns: die unteren 10%werden gepusht damit man ein gutes gewissen hat. aber nicht mit allem. die oberen 10% kriegen noch was plus einen netten job oder ein paar goodies.
    der mob schuftet für alles und darf dafür den mund halten ;)
     
  11. Maritina

    VIP: :Silber

    In einer Gesellschaft, die einigermaßen Chancen bietet ( so wie z.B. die unsere im Vergleich zu klassischen Zweiklassengesellschaften in Drittwelt- oder Schwellenländern), fördern sich die überdurchschnittlich Begabten selbst, verschaffen sich Zugang zu den Bildungsressourcen und nutzen die Chancen, die sich ihnen bieten, bestmöglich für sich. Diese brauchen also keine Förderung --> Variante 1 scheidet aus.

    Die 80% der durchschnittlich Begabten spalten sich widerum auf in solche, die Förderung annehmen, da sie ein interessiertes, förderndes Elternhaus haben und solche, die weniger Nutzen aus der Förderung ziehen würden.

    Stellt sich die Frage, welcher Art die Förderung sein sollte. Als jemand, der hier das Sagen hätte, würde ich wohl im Sinne der Sicherheit für alle die untersten 10% so fördern, dass sie "Hilfe zur Selbsthilfe" bekommen, in größerem Ausmaß fähig sind / werden, für ihren Lebensunterhalt selbst aufzukommen und ein Leben in Zufriedenheit zu führen.

    Davon abgesehen imponiert mir das einzigartige Projekt eines venezolanischen Musikers, José Antonio Abreu, der es tatsächlich geschafft hat die Allerärmsten der Armen mit - teil selbst fabrizierten - Musikinstrumenten auszustatten und in einem ganzen Land damit eine ganze Generation von Jugendlichen von der Straße weg zu holen, hinein in Musikschulen und Musikensembles: http://de.wikipedia.org/wiki/Sinfónica_de_la_Juventud_Venezolana_Simón_Bolívar Dieses Projekt ist für mich beispielgebend...
     
  12. Artemis

    Artemis Gast-Teilnehmer/in

    Variante 4: ein System wählen, in dem allen der obig Genannten Förderung zuteil werden kann ;)
     
  13. Colorit

    VIP: :Silber

  14. whoami

    whoami Gast

    Variante 5: absolut blunzn wer gefördert wird; meine Firma soll sich jedoch eine Provision dafür einstreifen können :D
     
  15. Berthold

    Berthold Gast

    Gar nicht. Ich würd 90% von meinem Budget für alle verwenden, und sowohl die Über- als auch die Unterdurchschnittlichen bekämen jeweils 5% zusätzlich für ihre Förderung. In Zahlen: Der Durchschnitt bekäme 72% und die jeweiligen Randgruppen 14%.

    Salomon war ein Lercherlschaß gegen mich. :verycool:
     
  16. missChica

    missChica Gast-Teilnehmer/in

    Variante 2

    Diese Personengruppe braucht die meiste Unterstützung, deshalb soll sie sie auch bekommen (außerdem haben unterdurchschnittlich Begabte kaum / keinen Nutzen für den Staat)
     
  17. Berthold

    Berthold Gast

    Das stimmt nicht - auch die überdurchschnittlich Begabten bräuchten unbedingt spezielle Förderung! Dass man das bisher nicht erkennt/umsetzt, ist eines der Grundübel unseres Schulsystems.
    Und zwar nicht (nur) um des Nutzens für das Gemeinwesen willen, sondern vor allem für sie selber!
     
  18. missChica

    missChica Gast-Teilnehmer/in

    Inwiefern @ Berthold

    Bin mit dem Thema nicht sehr vertraut..
     
  19. Berthold

    Berthold Gast

    Sehr vereinfacht:
    überdurschnittlich begabte Kinder wollen und müssen gefordert werden. In einer Klasse mit lauter durchschnittlichen (oder sogar unterdurchschnittlichen) Kindern ist ihnen einfach fad. Die Aufgaben in der Schule haben sie viel früher fertig, die Lehrer/innen sind immer nur für die anderen da ("weil die brauchen sie ja dringender" - kommt dir das bekannt vor?): sag, was sollen die da lernen? Wozu? Glaubst du, dass sie so eine Herausforderung haben, an der sie arbeiten müssen, die ihnen nicht in den Schoß fällt?
    Und schlimmstenfalls wird ihr besonderes Talent gar nicht erkannt. Dann sind sie Außenseiter, für das Lehrpersonal Störenfriede, die sich nicht benehmen können - für die anderen Schüler Streber. Sie brauchen einfach mehr und andere Aufgaben und auch Förderungen als die anderen Schüler! Die kriegen sie aber nicht, und deswegen verkümmern sie.

    Ist es wirklich so schwer zu akzeptieren, dass man ALLES, was aus der Norm fällt - ob nach oben oder nach unten - besonders fördern muss, weil es eben mit dem Durchschnitt nicht zu vergleichen ist?
     
  20. missChica

    missChica Gast-Teilnehmer/in

    Entschuldige, ich hab nur ganz normal nachgefragt und keinenfalls geschrieben, dass ich das nicht akzeptiere...

    Natürlich hast du nicht Unrecht und soweit ich weiß gibt es ja eine Schule für Hochbegabte in Wien .(ist jedoch wohl nicht ausreichend).

    Es ist vermutlich ohnehin unmöglich zu entscheiden ob Hoch- oder Minderbegabte die Förderung "verdient" hätten ... Nur mein Gefühl hat sofort zu Variante 2 tendiert ...
     

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