1. Reden wir miteinander ...

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Ich glaube, die wirkliche Krise kommt erst...

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Alex3, 14 Juli 2014.

  1. Alex3

    VIP: :Silber

    Ich hoffe ja, ich täusche mich, aber derzeit habe ich den Eindruck, als nehme der private Konsum, was vor allem größere Investitionen betrifft, rapide ab. Langsam kommt die Krise auch beim Gewerbe an.

    Die bei uns in der Firma in den letzten Jahrzehnten übliche Auftragslage, die eine Auslastung über mindestens ein halbes Jahr und oft weit darüber hinaus beinhaltete, ist rapide geschrumpft und wir sind nicht sicher, ob wir die volle Belegschaft auch noch im Herbst behalten können (was uns persönlich jetzt gar nicht so stören würde, aber bedenklich ist es trotzdem). In unserer Gegend (Grundstückpreise sehr hoch) sieht man kaum mehr Firmenfahrzeuge anderer Firmen. Die Fertigteilhausfirmen stürzen sich in Bauträgerprojekte und Hotelbauten und andere Abenteuer. Die Kollegen vom Baunebengewerbe, mit denen wir oft zu tun haben, jammern, dass kaum neue Aufträge ins Haus kommen. Bauleiter von Tiefbaufirmen klagen, dass immer weniger zu tun ist...

    Ich weiß nicht, ob sich dieses Bild auch in anderen Branchen zeigt, aber ich habe den Eindruck, der Mittelstand ist echt ausgeblutet und es reicht gerade noch fürs tägliche Leben, ein paar Wirtshausbesuche (die boomen augenscheinlich) und Urlaube. Die privaten Autos werden immer kleiner und billiger. Die teuren sind fast ausschließlich Firmenfahrzeuge - zumindest in unserer Umgebung.

    Wie beurteilt ihr die Lage?
     
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  2. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Genauso.
    Das Vermögen wird immer ungleicher verteilt, die ganzen "Krisenlösungen" waren Flickwerk, die später umso schlimmer zurück kommen. Und der ehemalige Osten überholt uns wirtschaftlich mit riesigen Schritten. Kein Mensch kommt mehr auf die Idee neue Werke, Filialen oder Headquarter in Österreich zu errichten, wenn er es z.B. in Bratislava auch und viel besser kann.

    Zudem haben wir das Problem, dass die phlegmatischen Österreicher sich von ihren Politikern in den seltenen Wahljahren immer einlullen lassen, sodass niemand rechtzeitig gegensteuert. Bis es halt kracht. Irgendwann...
     
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  3. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Ich sehe es ähnlich, was für mich nicht weiter verwunderlich ist. Die Kaufkraft sinkt seit Jahren.
    Deshalb verwundert es mich an jedem Wahltag aufs Neue, wer da wieder gewählt wird.
    In Österreich leben viele komplett auf Pump bzw sind völlig abhängig von Sozialleistungen, die der Staat wiederum auf Pump finanziert. Die Steuern und Abgaben treiben die Preise hoch und Normalsterbliche können sich kaum mehr einen regulären Handwerker leisten. Dementsprechend registriere ich auch einen massiven Anstieg in der Schattenwirtschaft ohne der wiederum viele ihren Lebensstandard niemals halten könnten.
     
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  4. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Wenn ich mir BörsenIndezes ansehe ist die Krise überwunden ..

    Allerdings in der Baubranche würd ich auch sagen das die Krise kommt weil die letzten Jahre viele Ihr Erspartes verbaut haben.

    Zur Wahl - Ich bin froh das wir eine Regierung haben die ihr möglichstes versucht, Ich bin nicht der Meinung das eine FPÖ was besser machen könnte.
    Es sind nicht nur die Sozialleistungen an "Arme" es sind genauso Förderungen an "Reiche" die das Budget belasten.
    Und Sozialleistungen garantieren auch sozialen Frieden ...
     
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  5. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Der soziale Frieden ist nicht der Regierungsarbeit geschuldet, sondern dem Phlegmatismus der Österreicher, die sogar zum Revoltieren während den letzten paar hundert Jahren immer zu blöd waren.
     
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  6. Alex3

    VIP: :Silber

    Ich habe mir letztes Jahr den zweifelhaften Spaß gemacht, die Geldsumme, die wir für den Staat bei den Kunden in Form von Mehrwert- und etlichen anderen Steuern eingetrieben haben, aufzusummieren und bin blass geworden, obwohl es nicht überraschend war...
    Wenn ich daran denke, mit wieviel Mühe es verbunden ist, Aufträge zu lukrieren und umzusetzen und mit welcher Leichtigkeit der Staat das erwirtschaftete Geld in Form von diffusen Förderungen wieder beim Fenster hinauswirft wird mir schlecht.
     
    Eistee und no-mercy gefällt das.
  7. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Du meinst, weil die Banken sich dort gegenseitig die Kurse hochjagen, damit sie finanziell wieder besser da stehen?
    Ja, das ist ein guter Indikator! :D
     
  8. Alex3

    VIP: :Silber

    Es gefällt mir eigentlich nicht, aber es stimmt. Das gesamte Förderunwesen gehört als erstes, da am leichtesten machbar, durchforstet. Lauter Geschenke an die eigene Klientel, egal von welcher Partei...
     
  9. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    @Alex3@Alex3 in deine Richtung gesprochen könnte man auch Architektenhonorare kürzen bzw. die zum sparsamen Umgang auffordern wenn es um öffentliche Projekte geht.
    JEDER wüßte sofot Vereine denen er Förderungen kürzen könnte, jeder weiß "unnnötige" Ausgaben. Nicht zuletzt 1860 wie die Wiener Staatsoper erbaut wurde und auch viele dagegen waren, ..

    Die FPÖ würde sicher die Rüstungsausgaben wieder erhöhen ..
     
  10. Alex3

    VIP: :Silber

    Daher wäre ich für ein generelles Aus sämtlicher Förderungen. Allen voran die unsägliche Wohnbauförderung, die nur manipuliert aber im Grunde gar nichts bringt.

    Ad Architekten: Ich kenne da fast nur Hungerleider und zwei ziemlich betuchte, da im öffentlichen Bereich tätig... ;)
     
    0xym0r0n gefällt das.
  11. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Aber gerade die Wohnbauförderung verschafft dem privaten Bau Jobs durch privaten Hausbau
     
  12. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Die Wohnbauförderung ist nur zum Machterhalt und Pfründesichern gut. In Wien fliessen zum Beispiel die Wohnbauförderungen fast vollständig in die Genossenschaften (parteikontrolliert) und die investieren und beauftragen wiederum nur "ihre" Firmen und vergeben die Wohnungen an "ihre" Klientel.

    Fair wäre die Summe, die die Wohnbauförderung ausmacht, einfach auf alle Österreicher gleich auszuschütten. Da hätten alle mehr davon. Es ist auch absolut nicht einsichtig, dass am Land alle ein Einfamilienhaus haben müssen.

    Wieviel investiert wird, hängt nur von der echten Kaufkraft der Haushalte und Familien ab. Reduziere die Steuern und Abgaben und schon wären viele Förderungen gar nicht mehr notwendig.
     
  13. Alex3

    VIP: :Silber

    In NÖ ist die Wohnbauförderung an teure Auflagen gebunden, daher ein Nullsummenspiel...

    Wenn man auf die Wohnbauförderung angewiesen ist, sollte man besser gar nicht bauen. Die meisten unserer Kunden verzichten gänzlich darauf und bauen dafür das, was sie wollen und nicht was Onkel E.s Beamte vorschreiben. ;)
     
    Eistee gefällt das.
  14. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Architekten sind in Ö bis auf wenige Ausnahmen arme Schweine. Es kann kaum wer als Architekt leben und die Gratispraktikanten aus Deutschland haben die Lohnstruktur nachhaltig zertrümmert.

    Bevor wir Rüstungsausgaben erhöhen, bräuchten wir zuerst wieder ein paar gute Rüstungsfirmen in Ö. Eine der wenigen Branchen, die es sich nämlich leisten kann Arbeitsplätze in Westeuropa zu halten.
     
  15. Alex3

    VIP: :Silber

    Neuestes Beispiel: Handwerkerbonus
    Soll Handwerk fördern, erfordert aber soviel administrativen Mehraufwand für maximal 600,--, dass man besser gleich darauf verzichtet, das anzupreisen...
    Daher weg mit den Förderungen und runter mit den Steuern!
     
    Nunda gefällt das.
  16. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Was sich Architekten bei öffentlichen Bauten erlauben ist aus sicht der Allgemeinheit eine Frechheit, für das Geld was sie dafür bekommen können sie nicht arm sein. Es ist aber ein Fehler den Architekten alle Freiheiten zu erlauben - z.b. Kindergarten da sollte der Nutzen ÜBER dem Design stehen - der Gegenteil ist der Fall
     
  17. Sonja20

    Sonja20 Gast

    Und ich staune immer was die Leute an Geld mit sich tragen ist hier zwar ein bissl OT aber auch nach einem halben Jahr komme ich da noch nicht aus dem staunen raus o_O
     
  18. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    wie meinen? Bist du Taschendiebin, dass du das so genau weisst, was die Leute an Geld mit sich tragen? *ggg*
     
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  19. Sonja20

    Sonja20 Gast


    Nein im Einzelhandel und wenn ich kassiere ziehen die meisten einen fächer von scheinen raus das handelt sich nicht nur um paar hunderter sondern mehrere tausend euro oder mehr........... entweder lose in der Hosentasche eingesteckt oder mit einer Geldklammer im zaum gehalten.......
     
  20. Q

    Q Gast

    Es ist fraglich, ob der private EFH-Bau außerhalb des unmittelbaren Speckgürtels wirklich noch als Konjunkturindikator herhalten kann. Wir sehen hier einen von einer extrem autofeindlichen Politik geprägten Paradigmenwechsel - ich frag mich, wer, der in Wien arbeitet, heute noch - sagen wir mal - im Weinviertel ein EFH bauen sollte, wenn man davon ausgehen muss, dass privater Autoverkehr in 10 Jahren entweder massiv beschränkt oder unleistbar teuer sein wird.

    Die Entscheidung für kleine und billige Autos geht sicher auch in die Richtung - ein Fingerschnipp der EU oder von irgendwo losgeleinten Grünen, und du kannst größere Autos zum Kilopreis verkaufen, wennst nicht gleich für die Entsorgung selber blechen kannst. Lieber immer das neueste kaufen und kurz nutzen, dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass du es wenigstens teilweise noch benützen darfst. Und billig, um das Risiko eines Totalverlustes zu beschränken.

    Ich treffe in meinem Leben sicher keine Entscheidung mehr, die mich von meinem Auto existenziell abhängig macht.
     

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