1. Reden wir miteinander ...

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hilfos gegen pädagogen

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Schamanin, 23 September 2011.

  1. Schamanin

    Schamanin Gast

    bei meinem sohn stellen sich mir die haare auf, wenn ich das lese, weil es für ihn anders nicht gehen würd. was mir an der schule gefällt, in die mein sohn geht: die förderschule ist im gleichen gebäude untergebracht, wie die volksschule. das ist ein guter kompromiss. der kontakt ist da und es wird sich immer um kooperation bemüht. mein sohn ist einer regelklasse ganz einfach nicht zumutbar. selbst mit der besten betreuung würd er den schulbetrieb zum erliegen bringen und seine förderung könnt net stattfinden.

    ich hab mal eine doku über finnland's schulsystem gesehen, wo ein asperger-mädel an 3 tagen in der mittelschule war und an 2 tagen an einer art förderschule (also ganz ohne kommen's auch net aus). war auch nicht wirklich ein vergnügen jede woche hin- und hergerissen zu werden.

    mich trifft dieser artikel insofern hart, weil ich gerade am eigenen leib erlebe, wie schwierig es ist, mit pädagogen in ein gespräch zu kommen, wenn's um fehler ihrerseits geht. mein positives erlebnis heute: mit der bezirksschulrätin ist zum reden gewesen.
     
  2. Berthold

    Berthold Gast

    Ja, Schamanin. Ich bin auch durchaus der Ansicht, dass es Extreme gibt, für die man eigene Lösungen finden muss - in mehreren Richtungen. Die würden in einem einheitlichen Gesamtschulsystem wohl nie gut aufgehoben sein.
    Trotzdem denke ich, dass für die ganz, ganz breite Mitte eine Gesamtschule bis 14 die bessere Lösung wäre als die Entscheidung (der Schüler/Eltern) und Selektion (von Schulseite) mit 10.
     
  3. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Passt vielleicht auch zum Thema Selektion:

    Eine von F5s typischen Aktionen als 11-jährige:
    F5 klettert beim Schulausflug in die Ausgrabungstätte. Das Rufen der Lehrer ist wie Hintergrundmusik, der Gedanke, dass das was mit ihr zu tun hat, kommt ihr nicht mal. Wenn der Lehrer sie nicht über die Absperrung an Kapuze und Oberarm gepackt hätte, wäre sie in der Ausgrabungsstätte mit Einsturzgefahr verschwunden, ohne auch nur mitzukriegen, das das jetzt nicht erwünscht ist. Ähem. :rolleyes:
    Solche Aktionen muss man sich mit einer gewissen Regelmäßigkeit vorstellen, und ohne dass klein F5 irgendwie verbal zu erreichen wäre.

    Heute bin ich mir relativ sicher, dass ich damals pubertäre 0815-Wahrnehmungsstörungen hatte. Sobald ich in meinen coolen Plan gefasst hatte, gab es nur mich und meine partners in crime. :D
    Aufforderungen und Ermahnungen - keine Chance, ich habe es nicht mitgekriegt. Zum Direktor schicken? Hu, wie kann man jemanden einen Weg beschreiben, der einen nicht hört? Und beim Direktor sitzt dann dieses niedliche kleine Mädchen mit dem Vorzugszeugnis und ist absolut konsensfähig und hat keine Ahnung, warum es vorher nicht hören wollte, selbstverständlich wird es das nächste Mal tun, was man ihm sagt, weil jetzt gerade ist es ja in der selben Gegenwart wie andere Leute auch. :angel:

    Die meisten Lehrer haben instinktiv begriffen, dass man die kleine famousfive in ihren Abwesenheitsmomenten nur mit Berührung, Aufmerksamkeit und Augenkontakt erreicht und es verbal vergessen kann. Entsprechend haben mich einige (sehr friedfertige und skrupulöse Menschen übrigens) mal festgehalten oder auf die Schulter geklapst, um wieder wahrgenommen zu werden. Korrekterweise hätten sie mich eigentlich nur in die nächste Sonderschule verfrachten können, denn in diesen Momenten hörte ich nix und mit mir im Klassenverband war Chaos. Korrekt hätte mich die Klassengemeinschaft, mein Maturazeugnis, mein Studium, meine Lehrer, meine Mitschüler und meine Freunde gekostet.

    Ich meine nicht, dass es schön oder ideal ist, jemanden am Arm zu packen oder dergleichen. Aber in manchen Situationen gibt es keine Alternativen, die schön oder ideal sind.
    Und wer als größtes moralisches Dilemma im Leben hatte, mal ein Kind etwas fester festgehalten zu haben, der muss dankbar sein für sein Leben vom Ponyhof.
     
  4. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    ich stimme dir zu - und deswegen bin ich auch für eine verpflichtende ganztagsschule.

    nach meiner einschätzung verlagern sich immer mehr inhalte in richtung schule, die früher im kontakt mit anderen kindern und erwachsenen in der freizeit vermittelt und trainiert werden konnten.
    viele kinder gehen nach der schule heim, zur konsole, weil draußen herumstromern, mit kindern unterschiedlichen alters was "erleben" geht nicht, das ist nicht mehr möglich.
    andere erwachsene sind nicht greifbar, weil alle arbeiten.

    in der derzeitigen unterrichtszeit den stoff UND noch wertevermittlung durchbringen, und das von einer einzigen lehrperson, die in der klasse anwesend ist, halte ich für einen anspruch, den niemand erfüllen kann.
     
  5. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin auch für eine verpflichtende Ganztagesschule.
    Eltern von Schulkindern müssen so gut wie alle arbeiten, unbeaufsichtigte Freiräume gibt es nur sehr wenige (sogar im Hof regen sich ja die Leute über spielende Kinder auf), ...
     
  6. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Voll zach. :( Habt ihr auch zusätzliche Betreuungsmöglichkeiten außerhalb der Schule?
     
  7. mo-mo

    VIP: :Silber

    quasi kasernieren und von den eltern, die unfähig sind ihre kinder gesellschaftsfähig zu erziehen, so lang als möglich fernhalten scheint mir eine lösung, die halt sehr kostenaufwändig ist. andererseits ist es ev. eine variante dem übel ein ende zu setzen.
    interessant wäre noch, ob dies ein internationales problem ist.
     
  8. muell23

    muell23 Gast

    Da bin ich mal voll bei dir und zwar ab dem 4 oder 5 Lebensjahr als verpflichtendes Kindergarten bzw. Vorschuljahr.

    Und ich bin dafür, dass in jeder !! Schule ein Logopäde, ein Ergotherapeut, ein Schulpsychologe, Stützlehrer, Begabtenförderungslehrer, Integrationslehrer, etc.. arbeitet. Sicher immer noch kostenersparender als Sonderschule und spätere KK Therapie. Früh genug behandelt bzw. erkannt würden viele Probleme gar nicht erst zur Eskalation gebracht.

    Des weiteren bin ich für Gesamtschule bis 16 also gute 11 oder 12 Schuljahre und ein Modulsystem ab der Unterstufe mit Basismodulen und Erweiterungsmodulen in den Begabungsfächern - auch in Werken, Sport, Kunst, etc...

    Ich bin auch dafür, die Schule wieder bedingt kostenpflichtig zu machen (die Eltern würden sich die Kosten für den Hort ersparen - da Ganztagsschule - und könnten dieses Geld in schulische Belange stecken), denn wenn ich sehe, was einige Kurse kosten und die Eltern zahlen diese gern - mehr oder weniger gern :D - und freiwillig als Freizeitangebote bzw. Nachhilfeangebote, dann könnens das sehr wohl auch schulintern zahlen und damit die Qualität der Schule bzw. der Ausbildung steigern.

    Ich möcht schon sehen, was mit den privaten Milliarden, die Eltern in die schulische Ausbildung und Nachhilfe stecken im Schulsystem zu veranstalten wäre. Wenn jede Schule ihre eigene Finanzgebarung hätte und dementsprechende Angebote stellen könnte, wäre sicherlich einiges zu bewirken. A la, die Basis stellt der Bund, den Rest die Schule mittels Förderer und Elterninitiativen.
     
  9. Berthold

    Berthold Gast

    Muell, ich seh schon, bei den Unterrichtssystemen sind wir ganz auf einer Linie!
    Wenn wir jetzt noch die Musikschulen und Sportvereine integrieren könnten ...
     
  10. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Definitiv ein must, es wäre jammerschade, wenn funktionierende Systeme gekillt werden.
     
  11. Berthold

    Berthold Gast

    Naja, Musikschulen sind Landessache, die funktionieren nicht überall gleich gut. In OÖ ist das Level sehr hoch, das soll nicht überall so sein.

    Aber was mich grad heuer wieder geärgert hat - die Termineinteilung. Wenn es da eine ordentliche Abstimmung mit den Schulen gäbe, oder man sich wenigstens als Eltern das Taxi spielen von der einen Einrichtung in die andere sparen könnte - da wäre noch einiges an organisatorischer Verbesserung drin!
     
  12. muell23

    muell23 Gast

    :D Dein Wunsch sei mir Befehl - selbstverständlich wäre auch eine musikalische oder sportliche Ausbildung sehr wünschenswert. Könnte leicht integriert werden. Eltern zahlen jetzt die Musikschule und die Turnkurse, dass könnens auch in der normalen Ganztagsschule.
     
  13. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Definitiv.
    Übers Niveau bei uns kann ich nicht urteilen, meinen Kindern gefällt's jedenfalls. :)
     
  14. argo

    argo Gast-Teilnehmer/in

    Es gibt ja, auch im angrenzenden deutschsprachigen Ausland, durchaus schon sehr brauchbare Ganztagsschulen. Ich habe mal einen sehr interessanten Beitrag auf Ö1 gehört, von einer Schule in der Schweiz. Da war die Ganztagsschule mehr als eine "Kasernierung". Der Unterricht selbst läuft da ja schon ganz anders ab, als der hierzulande praktizierte Frontalunterricht. Dort wurde und wird viel in Gruppen selbst erarbeitet, in Projekten und fächerübergreifend. Diese Spirale aus "Vortragen - Lernen - Prüfen - Vergessen" ist dort nicht Standard. Schüler wie Lehrer sind den ganzen Tag zusammen - nicht nur während des Unterrichts. Sie essen gemeinsam zu Mittag, sporteln und rennen draußen herum, reden also ganz anders miteinander, weil Schüler wie Lehrer sich ganz anders kennenlernen, also auch von der "privaten" Seite ... beide Seiten profitieren da voneinander, weil man Stärken und Schwächen kennenlernt .... ich meine, so utopisch ist das ja nicht, das Schweizer Modell da, dass man das nicht auch bei uns umsetzen könnte?
    Bei uns werden Schulen mit einem neuen Namensetikett versehen und das war dann eine Reform? :confused:
    Ich persönlich glaube ja, dass viele Schüler gerne in so eine Schule gehen würden - auch am Nachmittag - ich hätte es meinen Kindern gewünscht, aber das wird sich beim österreichischen Tempo und Reformunwillen nicht mehr ausgehen.
     
  15. Schamanin

    Schamanin Gast

    net genug. :mad:

    bitte scho im kindergarten! wobei man aber aufpassen muss, dass es nicht in zuviel bevormundung ausufert.
     
  16. Artemis

    Artemis Gast-Teilnehmer/in

    muell, du beschreibst gerade den Link, den ich vor zwei Seiten verlinkt habe ;) Das genau sind die aus meiner Sicht positiven Seiten des finnischen Systems.

    Somit volle Zustimmung, das wünsch ich mir genauso.
     

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