1. Reden wir miteinander ...

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hilfos gegen pädagogen

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Schamanin, 23 September 2011.

  1. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Hab nur das erste gelesen, aber das ist eindeutig ein überlegenes System.

    Wobei ich meine persönliche Einschätzung hinzufügen muss, dass das österreichische Maturaniveau deutlich über dem skandinavischen/finnischen liegt (jetzt in Mathe, Naturwissenschaften, Literatur etc... Englisch ungefähr gleichauf), und dass das von Ö eigentlich schon nicht so hoch ist.
     
  2. Artemis

    Artemis Gast-Teilnehmer/in

    Wenn das stimmt, dass dort 72 Prozent eines Jahrgangs studieren, dann ist das aus meiner Sicht genau die Scheibe, die wir uns hier abschneiden könnten. Nämlich mit all dem Umgang damit (vor allem in den ersten Schuljahren). Das Niveau selber: keine Ahnung. Auf alle Fälle imponiert mir das gesamte System einfach. Und wie sie mit "oberhalb und unterhalb des Schnitts Liegendem" umgehen. Ich finde, man hat nicht viel von einem hohen Niveau, wenn so viele am System scheitern. Am Niveau selbst kann man ja arbeiten. Wird Finnland sicher auch laufend machen, denke ich.
     
  3. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Ja, das stimmt.
    Ich finde es in Ö total hässlich, wie sehr das gesamte System aus "aussieben" und "ausschließen" besteht. Und dass die Lösung fast aller Probleme ist, das Problem an die Kollegen von der Klasse drunter zu übergeben.
     
  4. Rhea84

    Rhea84 Gast

    Wobei, in vielen Ländern gilt alles, was nach dem 16. bzw. nach 18. Lebensjahr gemacht wird, als akademische Ausbildung. Insofern wären unsere HAKs, HTLs, HBLAs, etc. miteingerechnet, was den selben Stellenwert hat, wie in anderen Ländern akademische Ausbilung, hätten wir ebenfalls einen weitaus höheren Akademikeranteil. Das wird nur gerne vergessen.

    Artikel zu dem Thema: [ame="http://diepresse.com/home/bildung/universitaet/694099/Die-Maer-von-den-fehlenden-Akademikern?from=suche.extern.google.at"]Die Mär von den fehlenden Akademikern « DiePresse.com[/ame]
    [ame="http://news.orf.at/stories/2067235/"]Experte: Geringe Akademikerquote "zum Teil" Strukturproblem - news.ORF.at[/ame]
     
  5. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    unter kaputtmachen fällt auch, einem kind alles zu gewähren und ihm keine korrektur aufzuerlegen.

    mein halbbruder väterlicherseits ist so ein "kind".
    mit 7 jahren schwer adipös, weil die oma um mitternacht noch ein "schnitzi" gemacht hat, weils "burli so ein hungerl hat (o-ton)" und heute mit 42 noch immer nicht ohne unterstützung durch meine stiefmutter lebensfähig.
     
  6. Berthold

    Berthold Gast

    Das muss aber nicht in der Schule passiert sein. Nur, die Schule darf es dann ausbaden.
     
  7. Berthold

    Berthold Gast

    Tja. Die wurden auch kaputtgemacht, mit Laissez-faire nämlich.
     
  8. Berthold

    Berthold Gast

    Naber geh. Wo doch genau das alles dafür verantwortlich ist, dass es bei uns noch so was wie Leistung und Elite gibt ... *ironieoff* :rolleyes:
     
  9. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    darauf habe ich mit "vorher" abgezielt.

    schule ist m.m. grundsätzlich dazu da, um wissen zu vermitteln - regeln und grenzen, soziales verhalten sollten kinder klarerweise im elternhaus lernen.
    es passiert aber immer öfter eben NICHT.
     
  10. blondieee

    blondieee Gast-Teilnehmer/in

    zum thema: in gewisser hinsicht glaube auch schon, dass eltern und schüler gegen pädagogen hilflos sind.

    ich kenne sehr viele schüler, die mit einem lehrer in ihrer schülerlaufbahn probleme hatten. und auch nur ein lehrer kann einem das leben sehr sehr schwer machen.

    auch ich musste diese erfahrung machen. ein lateinlehrer. ich war nie eine ruhige, schüchterne schülerin, auch keine aufsässige, laute. selbstbewusst, sehr guter durchschnitt.

    tja, es standen im lateinunterricht keine ohrfeigen an der tagesordnung, aber mobbing, sexistische aussagen, schlechtmachen vor allen anderen - ich war aber auch in diesem fach nie schlecht.
    dieser lehrer wurde von einer anderen schule geschmissen, weil er angeblich eine schülerin sexuell angegriffen hat. tja - sowas kommt nie an die öffentlichkeit.

    und gerade deswegen finde ich es gut, dass endlich mal was passiert!!! ist ja egal, was genau in diesem fall geschehen ist - aber vielleicht hilft es so manchen schülern in der gegenwart und zukunft!
    es sollte nicht mehr nur weggesehen werden, sondern endlich mal genau hingeschaut werden, was in den klassenzimmern österreichs so passiert!

    lg
     
  11. Rhea84

    Rhea84 Gast

    Dann hab ich das vorher etwas anders verstanden. Allerdings ist es schwer, das in der Schule dann zu ändern bzw. irgendwie "auszubügeln" (bitte, das heißt nicht prügeln! - von wegen freund'sche Verleser und so...)

    Die Frage ist nur, was tut man dann? Wie will man sicherstellen, dass soziales Verhalten gelernt wird? Ich denke, wenn man da ansetzt, dann wäre durchaus einiges an Verbesserung, im Gegensatz zu heute drinnen.

    Und wenn man dann vielleicht noch ein paar Verbesserungen bei den Lehrern mache (es gibt ja wirklich welche, die als Pädagogen schlichtweg ungeeignet sind), dann wäre das schon richtig gut.
     
  12. Berthold

    Berthold Gast

    Yep. Das stimmt vollkommen - und sollte man mitbedenken, wenn man jammert, dass überall Krankenpflegepersonal, KindergartenpädagogInnen etc. akademisch ausgebildet sind, nur unsere nicht. Die Ausbildung bei uns ist mindestens gleich gut, nur nennen wir sie halt nicht "akademisch" und woanders schon.

    Abgesehen davon bin ich nicht der Meinung, dass es irgendwie erstrebenswert wäre, die Studierendenquote auf Biegen und Brechen zu erhöhen, nur damit unser Land auf dem Papier mehr Akademiker hat. Man sollte schon schauen und steuern, welche gebraucht werden und wie viele unsere Unis überhaupt ausbilden können. Und was vielleicht außer Akademikern sonst noch gebraucht würde hierzulande (Facharbeiter, z.B.).
     
  13. Berthold

    Berthold Gast

    Ja, völlig d'accord.

    Die Frage ist aber wirklich: Was macht die Schule dann in/mit solchen Fällen? Wenn die Eltern nicht kooperativ sind, sondern opponieren und auch klagen?

    Ich sehe 2 Extreme, früher überwog das eine, heute das andere. Beide sind bullshit. (Zum Glück gab und gibt es dazwischen einen großen Bereich, in dem es mehr oder weniger funktioniert.)
     
  14. Berthold

    Berthold Gast

    Das ist das Problem. Bei uns ist der Lehrerberuf so schlecht bezahlt und angesehen, dass man jeden nimmt - nehmen muss - der ihn überhaupt machen will. Wurscht, warum und wurscht, ob irgendwie dafür geeignet. Ein Aussieben findet niemals statt - weder am Anfang noch zwischendrin, und ganz sicher nicht, wenn sie schon mitten in der Schule stehen. Das ist das eine ganz große Manko. (In anderen Ländern - Finnland wurde schon genannt - bewerben sich 10x so viele, wie gebraucht werden, und 1 von 10 wird genommen. Das sind dann die Besten.)

    Das andere große Manko ist, dass die Ausbildung genau dort nicht stattfindet, wo die Lehrpersonen dann arbeiten sollen: in der Schule (von ein paar Praktika abgesehen). Die "Experten" für Pädagogik - wieviel sind sie jemals selber in einer Klasse gestanden? Wieviele Stunden haben die Beamten im Bildungsministerium selber unterrichtet?
    (Obwohl, wenn ich mir die Gehrer anschaue, die war selber mal Lehrerin und trotzdem als Ministerin grottenschlecht. Also, Garantie ist das auch keine.)
     
  15. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    ich halte nix von der Theorie, dass ein Klaps ewige pädagogische Verdammnis bedeutet.
    Jemand kein ein absolutes Aas sein, und nie Hand gegen irgendwen gehoben haben. Und jemand kann ein total lieber, verständnisvoller Pädagoge sein, der 2x in seiner 30-jährigen Karriere jemanden eins auf die Finger gegeben hat. Solche Leute abzusägen und niederzuklagen fände ich schade.
    Sadistische, übeergriffige Bösmenschen gehören aber selbstverständlich weg.
     
  16. muell23

    muell23 Gast

    ich will sie nicht schlecht machen, aber die Frau war HANDARBEITSLEHRERIN :rolleyes:, das würde ich noch nicht an die Spitze der Pädagogischen Ausbildungspyramide setzen.

    Wenn eine Unterrichtsministerin mal was ändern will, muss sie zuerst mal die Gewerkschaft aussetzen und das geht nur mit solider Mitarbeit der Eltern und Aushungern der Lehrer - a la Margaret Thatcher. Da traut sich doch keiner drüber.
     
  17. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Gefällt mir, eine thatcheriske Unterrichtsministerin, die die allmächtige Lehrergewerkschaft niederbügelt. :D
     
  18. Berthold

    Berthold Gast

    *seufz* Ich hatte auch so einen, in Englisch. Sozial absolut indiskutabel.

    Das Problem ist: die, die "solche Sachen" machen, hätten es eh nicht nötig - bei dem hat sich eh keiner zu mucksen getraut.
    Aber es gibt auch die anderen, die selber Hilflosen. Denen täte es wohl wirklich gut, wenn sie sich mal durchsetzen könnten - ja, auch physisch, wenn es sein müsste. Ein einziges Mal. Damit die Rangordnung im Rudel wieder hergestellt ist.
    Aber grad die werden sich nie trauen, und wenn, wird auf sie der geballte Zorn der Eltern, Schulbehörden und Gerichte niederfahren. *doppelseufz*

    Die einen müsste man stärken, die anderen runterholen. Aber es gibt weder gegenüber Lehrern, noch gegenüber Schülern wirksame Sanktionen, wenn sie einmal über ein gewisses "nix scheißen"-Level drüber sind. Das ist die Crux bei der Sache.
     
  19. hejoka

    hejoka Gast-Teilnehmer/in

    Sehe ich nicht so.
    Der Mensch ist ein Sozialwesen und die wichtigste Grundlage für das Lernen ist eine positive Beziehung zwischen Lernendem und Lehrendem.
    Eine Beziehung baut sich aber nicht auf, wenn einer vorne steht und doziert, sondern im gemeinsamen erleben.

    Ganz abgesehen davon ist es utopisch zu glauben, dass Kinder kleine Erwachsene sind und sich das soziale Lernen auf die Zeit mit den Eltern beschränken lässt.

    Ein gutes Schulsystem schafft deshalb auch Rahmenbedingungen, die Beziehungen fördern und beschränkt sich nicht auf das Vermitteln von Wissen.


    Gruss
    Manuela
     
  20. Artemis

    Artemis Gast-Teilnehmer/in

    :goodpost:

    Steht übrigens auch ziemlich genauso im finnischen Text drin, dort scheint man es auch schon heraus gefunden zu haben ;)
     

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