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Hesse "Siddharta"

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von muffin, 18 Februar 2007.

  1. muffin

    VIP: :Silber

    Der Autor:

    Hermann Hesse ( Pseud. Emil Sinclair ) wurde am 2. Juli 1877 in Calw geboren und starb am 9. August 1962 in Montagnola ( Schweiz ). Er arbeitete als Buchhändler und Antiquar in Basel, dann als freier Schriftsteller. Er lebte, von Reisen nach Indien und durch Europa abgesehen, zurückgezogen am Bodensee und später im Tessin. 1964 erhielt er den Nobelpreis, 1955 den Friedenspreis des Dt. Buchhandels.
    Hesse schrieb stark autobiographische, Werke die seine krisenhafte Entwicklung darstellten. Er ist stark durch die indische Philosophie geprägt und stellt zeitweise das meditative Element in den Vordergrund, auch Einflüsse der Psychoanalyse lässt er stark in seinen Werken einwirken.

    Weitere Werke:
    Der Steppenwolf, Unterm Rad, Demian, Narziß und Goldmund,...
     
  2. muffin

    VIP: :Silber

    Inhaltsangabe:

    Siddhartha wird als Sohn eines reichen Bramahnen geboren. Bereits früh stellt sich heraus, dass er überaus intelligent ist. Er lernt die Religion und die Weisheiten seiner Umgebung, doch erkennt er, dass diese Lehren zuwenig, zu lebensfremd sind, um die Erlösung zu erlangen. So entscheidet er sich eines Tages, mit seinem Freund seine Heimat zu verlassen, um sich den Waldmönchen, so genannten Samanas anzuschließen, die versuchen ihre Erlösung darin zu finden, indem sie völlig asketisch leben (kaum Nahrung zu sich nehmen, Kleidung und Pflege vernachlässigen, keinen Vergnügungen nachgehen,... ) und sogar versuchen ihr Ich überwinden, es ganz abzustreifen. Sie meinen, dass Begierde der Ursprung aller Leidens ist.
    Später entschließen sie sich, diese Samanas zu verlassen und einen gewissen Gotama Buddha zu suchen. Sie finden ihn auch und sind beeindruckt von seinen Lehren. Siddhartha jedoch will seinen Weg zur Erlösung nun alleine gehen, um nicht von trügerischen Lehren abgelenkt zu werden. Doch diesmal trennt sich sein Freund Govinda von ihm, um dem Gotama Buddha zu folgen, dessen Lehren ihn sehr beeindrucken.
    Siddhartha zieht weiter zu einer großen Stadt. Dort beschließt er einige Zeit zu leben und seine Wanderung für einige Zeit zu beenden um Zeit für das Erkennen seines Ichs zu finden. Er beginnt ein Verhältnis mit der schönsten Kurtisane, Kamala, die ihm die Liebe lehren soll und arbeitet als Händler bei einem reichen Mann, Kamaswami , der ihn dank seiner Fähigkeit, schreiben zu können, aufnimmt und zu großen Reichtum verhilft. Anfangs fühlt er sich den anderen Menschen überlegen, die verzweifelt versuchen, Geld und Macht anzuhäufen. Er sieht das ganze als ein Spiel. Doch während die Jahre vergehen, kommt er von seinem Ziel ab, wird wie die anderen, die er so verachtet hat und wird habgierig. Durch einen Traum und die Erinnerungen an seine Jugend und frühere Zeiten, fasst er schließlich den Entschluss, wieder alles aufzugeben und wieder weiterzuziehen. Er verlässt die Kurtisane Kamala, die schwanger von ihm ist, was er allerdings nicht weiß, und zieht weiter.
    Als er zu dem Fluss kommt, von dem er viele Jahre zuvor gekommen ist, beschließt er, dort zu bleiben. Er hilft einem Fährmann, Vasudeva, der sein Freund wird, bei der Arbeit. Dieser meint, er solle vom Fluss lernen und Erlösung finden. Als der Gotama Buddha im Sterben liegt, beschließt Kamala, ihn mit ihrem Sohn zu besuchen. Doch sie wird von einer Schlange gebissen. Siddhartha findet sie und erfährt, dass der kleine Junge sein Sohn ist. Als Kamala stirbt, beschließt Siddhartha, sich um den Jungen zu kümmern. Doch der Junge ist verwöhnt und hasst seinen Vater. Siddhartha bringt ihm all seine Geduld und Liebe entgegen, doch der Junge läuft schließlich davon. Siddhartha, der seinen Sohn liebte, wird mit dem Verlust anfangs nicht fertig. Eines Tages jedoch sieht er im Fluss das Gesicht seines Vaters, der ihn auch verloren hatte und erkennt, dass er auch auf das Glück einen Sohn aufzuziehen verzichten muss. Er geht zu seinem Freund, dem Fährmann, und redet lange mit ihm. Dieser geht mit ihm zum Fluss und befiehlt ihm zuzuhören: Siddhartha erkennt die Wahrheit des Seins, alles, was er bisher gesucht hatte durch die Kraft und das "Om" des Flusses.
    Kurze Zeit später stirbt der Fährmann. Siddhartha hat mittlerweile den Ruf eines Weisen, eines Erleuchteten erlangt. Wenig später begegnet ihm sein Jugendfreund Govinda wieder. Er hat die Erlösung noch nicht gefunden, obwohl er nach den Lehren des Buddhas lebt. Bevor sie sich wieder trennen, gibt Siddhartha ihm noch seine Lehren mit, die Govinda allerdings anfangs seltsam erscheinen. Doch dann erkennt er, dass auch Siddhartha erleuchtet und ein Buddha ist.
     
  3. muffin

    VIP: :Silber

    Auszug:

    " Was soll ich dir, Ehrwürdiger, wohl zu sagen haben? Vielleicht das, dass du allzuviel suchst? Das du vor Suchen nicht zum Finden kommst?"
    " Wie denn?" fragte Govinda. " Wenn jemand sucht", sagte Siddhartha, "dann geschieht es leicht, dass sein Auge nur noch das Ding sieht, das er sucht, dass er nichts zu finden, nichts in sich einzulassen vermag, weil er nur immer an das Gesuchte denkt, weil er vom Ziel besessen ist. Suchen heißt: ein Ziel haben. Finden aber heißt: frei sein, offen stehen, kein Ziel haben. Du, Ehrwürdiger, bist vielleicht in der Tat ein Sucher, denn, deinem Ziel nachstrebend, siehst du manches nicht, was nah vor deinen Augen steht."

    "....Ich sage, was ich gefunden habe. Wissen kann man mitteilen, Weisheit aber nicht. Man kann sie finden, man kann sie leben, man kann von ihr getragen werden, man kann mit ihr Wunder tun, aber sagen und lehren kann man sie nicht. Dies war es, was ich schon als Jüngling manchmal ahnte, was mich von den Leuten fortgetrieben hat. Ich habe einen Gedanken gefunden, Govinda, den du wieder für Scherz und Narrheit halten wirst, der aber mein bester Gedanke ist. Er heißt: Von jeder Wahrheit ist das Gegenteil ebenso wahr! Nämlich so: eine Wahrheit lässt sich immer nur aussprechen und in Worte hüllen, wenn sie einseitig ist. Einseitig ist alles, was mit Worten gesagt und mit Gedanken gedacht werden kann, alles einseitig, alles halb, alles entbehrt die Ganzheit, des Runden, der Einheit. Wenn der Erhabene Gotama lehrend von der Welt sprach, so musste er sie teilen, in Sansara und Nirwana, in Täuschung und Wahrheit, in Leid und Erlösung. Man kann nicht anders, es gibt keinen anderen Weg für den, der lehren will. Die Welt selbst aber, das Seiende um uns her und in uns innen, ist nie einseitig. Nie ist ein Mensch oder eine Tat, ganz Sansara oder ganz Nirwana, nie ist ein Mensch ganz heilig oder ganz sündig. Es scheint ja so, wie wir einer Täuschung unterworfen sind, dass Zeit etwas Wirkliches sei. Zeit ist nicht wirklich, Govinda, ich habe dies oft und oft erfahren. Und wenn Zeit nicht wirklich ist, so ist die Spanne, die zwischen Welt und Ewigkeit, zwischen Leid und Seligkeit, zwischen Gut und Böse zu liegen scheint, auch eine Täuschung."
     
  4. Spitzmaus

    Spitzmaus Gast

    Bis jetzt bin ich erst auf seite 27. Das Buch ist leicht zu lesen. Der junge Mann scheint bis jetzt absolut nicht glücklich mit sich und seinem Leben zu sein.
     
  5. muffin

    VIP: :Silber

    und ich werde erst heute abend starten dann!
     
  6. malala

    malala Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin auf Seite 62, hätte nicht gedacht, dass es so schnell und einfach zum Lesen ist.

    Wie gefällt es euch bis jetzt?
     
  7. Spitzmaus

    Spitzmaus Gast

    Ist nicht schlecht geschrieben das Buch. Noch hab ich aber gemischte Gefühle.
    lg
     
  8. malala

    malala Gast-Teilnehmer/in

    Gemischte Gefühle inwiefern? Wo bist du gerade?
     
  9. tintifax99

    tintifax99 Gast-Teilnehmer/in

    Mir gefällt es bis jetzt sehr gut, paßt im Augenblick zu meiner Stimmung. Diese Suche, den Weg zum eigenen Ich zu finden..
    Außerdem finde ich die Sprache wunderschön.
     
  10. Spitzmaus

    Spitzmaus Gast

    Ich kann noch nicht sagen, obs mir wirklich gefällt. Hab ja grad vor kurzem den Alchimisten gelesen, vielleicht vergleich ich die Bücher zu sehr miteinander . :confused:
    Stand: er hat Budda verlassen und zieht weiter.
     
  11. malala

    malala Gast-Teilnehmer/in

    Aha, das können wir uns dann gleich für die Diskussion merken, Vergleich - Alchimist - Siddhartha!
     
  12. fuzzyduck01

    fuzzyduck01 Gast-Teilnehmer/in

    hab gestern gestartet - liest sich relativ schnell find ich obwohl ich die sprache irgendwie holprig finde. also bis jetzt gefällts mir nicht so gut, irgendwie kommt mir das alles ein bissl oberflächlich vor? ich weiss nicht - vielleicht ist mir aber auch die tiefe des buches bis jetzt verborgen geblieben...
     
  13. nw0783

    nw0783 Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin heute bis zur Hälfte gekommen.

    Ich hab mir das Buch genauso vorgestellt. Angenehm zu lesen und zum nachdenken, aber zum angenehmen nachdenken.

    Wills morgen dann fertig lesen.

    LG
     
  14. fuzzyduck01

    fuzzyduck01 Gast-Teilnehmer/in

    hm, ok mir bleibt wohl wirklich der tiefere sinn verborgen. ich hab bis jetzt eigentlich noch keine minute bei dem buch nachgedacht. es regt mich auch nicht dazu an irgendwie - ich lass mich davon mehr berieseln.

    bin jetzt auch ca. bei der hälfte - seit dem er sozusagen ein weltliches leben lebt gefaällts mir auch besser, es kommt mir nicht mehr so hochtrabend vor. ich bin jetzt schon gespannt wies ausgehen wird, ok darüber hab ich jetzt nachgedacht :D

    vergelich mit der alchimist: also das wäre mir gar nicht aufgefallen, beim alchimist war ich wirklich sehr beeindruckt von der sprache und es hat so gut zu meiner lebenssitutaion damals gepasst dass ich sehr viel auch drüber nachgedacht habe. das fehlt mir hier gänzlich
     
  15. nw0783

    nw0783 Gast-Teilnehmer/in

    Bin grad fertig geworden.

    War nicht schlecht, aber nicht meins !
    Es wurde aber schön kurz gehalten und war auf das wichtigste beschränkt.

    Eine nette Geschichte, auch die Sprache hat mir gut gefallen und es war eine interessante Sichtweise über den Buddhismus.
    Aber irgendwas hat gefehlt :confused:
     
  16. Belico

    VIP: :Silber

    Hermann Hesses Bücher sind für mich die schöne Erinnerung an das Ende einer aufgewühlten Pubertät, Siddharta war auch dabei. Kam genau zum richtigen Zeitpunkt als Wink mit dem Zaunpfahl, diese egoistische Phase mal ad acta zu legen ...
    Kann mir noch immer keinen schöneren Erzählstil dieser Zeit vorstellen als Hesse, Thomas Mann vielleicht, aber der war nicht so verträumt ...

    lG
    beli
     
  17. Bealee

    Bealee Gast-Teilnehmer/in

    das beste Referat des Schuljahres und meiner Schulkarriere :cool: weiß nimmer, wie oft ich das damals gelesen hab... werds mal wieder hervorkramen - hoffentlich sind die Seiten noch nicht verblichen :D
     
  18. fuzzyduck01

    fuzzyduck01 Gast-Teilnehmer/in

    Meine beste Freundin hat sowas ähnliches gesagt alsi ich ihr erzählt hab ich lese das buch. Vielleicht bin ich einfach schon ein paar jahre zu spät dran damit und vrestehs deshalb nicht so richtig...
     
  19. muffin

    VIP: :Silber

    war mal wieder mit dem 1. absatz mittendrin! :cool:

    is für mich einfach immer wieder was besondres wenn ich das buch les!

    meine ersten assoziationen:

    - wärme

    - gelb/orange/rot

    - licht

    - auf der suche sein

    - weisheit

    - in sich gehen

    - träumen

    - ruhe

    - frieden

    ...:love:
     
  20. tintifax99

    tintifax99 Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin jetzt fast fertig und ich liebe dieses Buch, ich glaube, ich lese es gerade zum richtigen Zeitpunkt.
    Mehr dazu morgen!

    LG Tina
     

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