1. Reden wir miteinander ...

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Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von lucy777, 24 Dezember 2011.

  1. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    angeregt durch eine debatte im tierforum geht mir die frage im kopf herum:

    was ist hilfe?
    gibt es gute hilfe und schlechte hilfe?
    heiligt der zweck die mittel?
    was nimmt man in kauf, wenn die gute hilfe nicht möglich ist?

    um das wirre gestammel vielleicht zu erklären:
    tierschützer haben unterschiedliche auffassungen, was tierschutz ist,
    menschenschützer haben unterschiedliche auffassung, was dem menschen dient.

    z.b. gibt es menschenorgas, die menschen nur helfen, wenn sie sich an regeln halten, kein alk, keine tiere, männlein und weiblein getrennt.

    andere akzeptieren, dass der alkoholiker seine bottel mittnimmt, und beim gegenüberliegenden billa hinspeibt,und damit die orga angreifbar macht.

    einige sagen: dem offensichtlich hergekarrten bettler nix geben, wenn er noch so erbärmlich daliegt am boden. weil da steckt die mafia dahinter.

    ei den tieren haben manche einen (ihren) standard als vorgabe, wenn der nicht erfüllt wird, dann muss das viech halt sterben, besser gut gestorben als schlecht gelebt.
    und tiere aus dem ausland? haben wir nicht selber tierheime genug?

    usw. usw.

    ganz unweihnachtlich gehts mir da, weil ich auch nicht weiß, was richtig ist.
     
  2. Komodowaran

    Komodowaran Gast-Teilnehmer/in

    ich mach keinen unterschied, sondern vertrau auf meine urteilsfähigkeit, festzustellen, ob jemand hilfsbedürftig ist. und da ist es wirklich nicht von bedeutung, was die armut für einen hintergrund hat (ob mafia oder alkoholismus). ich finde es bedenklich, wenn man hinsichtlich deiner genannten besipiele unterschiede in der hilfeleistung macht, weil man z.b. der meinung ist, ich geb dem speibenden alkoholiker kein geld, da er es sicher für alk verwendet. es gibt zuviele vorurteile gegenüber hilfsbedürftigen menschen, gerade bei alkohol und mafiabettlern, das ist irgendwie schlimm.

    den tierschutz sehe ich eher als logistische gesetzliche herausforderung, das ist meiner meinung nach ganz anders anzugehen.
     
  3. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    wo ist für dich die "grenze" tier-mensch"?
    und welche ideen hättest du diesbezüglich.

    für mich vermischen sich da oft die grenzen, ich trenn nicht strikt in tier oder mensch, was das leid und die hilfsbedürftigkeit anlangt, obwohl mir andererseits schon auch die notwendigkeit einer trennung in bestimmten situationen klar ist.
     
  4. Komodowaran

    Komodowaran Gast-Teilnehmer/in

    die Tiere selbst werden ja unterschiedlich behandelt, da gibt es viele grenzen. Ein Kanalratte hat ein anderes Image als ein Hund. Eine Ameise ist wohl etwas anderes als ein Pandabär (zumindest in unseren Köpfen). Es ist fast dasselbe wie mit Alkoholikern. Vorurteile bestimmen oft den Zugang zu Mensch und Tier.
     
  5. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    oder wie mit bösen und guten nationen?
     
  6. susa66

    susa66 Gast-Teilnehmer/in




    :hug:

    Ja mir geht es auch so. Heute morgen las ich einen Artikel im Geo "Hilflos in Haiti" über die Hilfe für Haiti die eigentlich eine Katastrophe ist weil die zugesagten Hilfsgelder nie ankommen, oder irgendwo verschwinden viele NGOS dort sind aber nix weiter geht , und dort bin ich auf ein Buch gestossen von Linda Polman "die Mitleidsindustrie" das ich mal lesen werde.
    Glaubst du es ist Zufall, wenn gestern im Mittagsjournal und in Antenne noch einige Beiträge kommen über die Caritas und deren Beratungsstellen und dass die Caritas finanziell am Ende ist , nach dem Motto, jetzt machen wir den hetzenden und kaufenden Menschen (an das leckere Weihnachtsessen denkende ) so richtig ein schlechtes Gewissen... das spült wieder einige Tausender in die Kassen (Ablasshandel heute...).

    Ach ja und jetzt melden sich die Kirchenfürsten in den zeitungen wieder , mit mahnenden Worten nicht bei den armen zu sparen , ziehen sich ihre teuren Messgewänder an und fressen sich den Bauch voll zelebrieren mit der Society die Weihnachtsmette , anstatt mit obdachlosen und armen zu feiern...
    Ganze Pfarrhöfe stehen leer aber Asylanten etc. werden nicht aufgenommen, weil wir uns die schönen Gebäude nicht versauen lassen (o Ton einer Klosterschwester...)

    Ganz arg habe ich es empfunden, dass streunendene Hund aus der Ukraine nach Österreich gebracht werden auch schon ein gutes Platzerl haben.... wie die Menschen dort leben und viele Frauen als Prostituierte im Westen arbeiten müssen das interessiert niemanden...

    Interessant war auch die Diskussion im Journal Panorama am Mittwoch über das Bettelverbot, wie aggressiv die Dame der Bettellobby reagiert hat, als der Polizist einige Methoden geschildert hat...



    Gestern war ich in der Schule von Sohn (Sonderschule) und dort wurden zwei Damen geehrt, die für die Schule gesammelt haben, sie sind von haus zu Haus gegangen... eine meinte in ihren Dankesworten mit Tränen in den Augen (sie bekam eine Packung Merci) dass sie gerne für die "armen Behinderten" sammelt....
    Ich empfinde meinen Sohn nicht als behindert und vor allem nicht als arm wegen seiner Behinderung. Die Kinder viele schwerstbehindert waren mit so leuchtenden Augen und mit so viel Freude bei der Weihnachtsfeier es war so schön dabei zu sein.


    So jetzt ruft wieder die Arbeit - Käse hobeln und fürs Raclette vorbereiten....

    Ich wünsche dir von Herzem einen erholsamen besinnlichen Tag OHNE SCHLECHTES GEWISSEN (auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren ;))

    LG
    susa
     
  7. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    das wünsche ich dir auch von herzen - und einer meinung muss man ja nicht immer sein.
     
  8. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Ein paar Aspekte, die mir im Zusammenhang mit Helfen einfallen:
    Darf man eine korrupte Regierung schmieren um eine Hilfslieferung in die Flüchtlingslager der Region zu bringen?
    Darf man kompromittierende Informationen über Entscheidungsträger einsetzen um ihre Unterstützung für ein gutes Werk zu kriegen?

    Mit einem Wort:
    Wieviele "gute" Prinzipien darf man opfern um das "große Ganze" zu fördern oder zu schützen?
     
  9. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Es gibt m.M.n. sowieso nur willkommene und unwillkommene Hilfe.
    Alles andere ist nur eine Frage der persönlichen Prioritätensetzung.
     
  10. electra

    electra hexe

    also sollte man die hunde sterben lassen, solange die anderen probleme nicht gelöst sind?:rolleyes:
     
  11. susa66

    susa66 Gast-Teilnehmer/in


    Gegenfrage, wieso muss sich jemand aus Österreich in die Probleme eines fremden Landes einmischen?
    Wir haben hier genug überfüllte Tierheime, warum die Tiere auch noch aus dem Ausland holen.

    Wir haben hier genug Menschen die (unfreiwillig) auf der Strasse leben müssen.
    Menschen(leben) kommen vor streunenden Hunden.

    susa
     
  12. minzi

    minzi Gast-Teilnehmer/in

    Ein klares Ja für Auslandshilfe.
    Da geht es ums nackte Überleben. Hat eine ganz andere Dimension als bei uns.

    Minzi
     
  13. susa66

    susa66 Gast-Teilnehmer/in


    Auslandshilfe wenn es um Menschen(leben) geht, aber nicht um streunende Hunde.
     
  14. minzi

    minzi Gast-Teilnehmer/in

    Auch streunende Hunde sind Lebewesen.
    Einfach aus Respekt vor dem Leben .


    Minzi
     
  15. Eule

    VIP: :Silber

    Für mich zählen Güte und Barmherzigkeit.
    Widerstand gegen "böse Regime" um helfen zu können zählt für mich auch zum "Guten", solange dabei nicht gemordet wird. Dabei Bestechung anzuwenden ist für mich ok, das ist nur Geld. Allerdings sollte man am Grundübel arbeiten, nicht nur Symptome bekämpfen.

    Was Tierschutz betrifft ist meine Maxime "artgerechte Haltung" einzufordern. Ich bin dafür Menschen und Tieren zu helfen, Menschenhilfe aber vorzuziehen, es sei denn ganze Ökosysteme kommen dabei unter die Räder. Dann würde ich mich wieder für Tier- bzw. Naturschutz entscheiden, weil das in Folge ja viele Menschen treffen könnte, wenn man nichts täte. Oft kann man Hilfeleistungen aber auch kombinieren.
    (Massenweise streunende Hund würde ich erschießen, die kann man nicht mit unseren Familienhunden vergleichen. Denen kann man nicht helfen. Verstand und Verantwortung zu übernehmen ist meiner Meinung nach sinnlosem Mitleid vorzuziehen.)

    Bei Menschenschutz würde ich eigentlich immer Hilfe für das Ausland vorziehen, weil Probleme anderswo 1.000 mal ärger sind als die bei uns. Für unsere Probleme würde ich unsere Regierung in die Pflicht nehmen, nicht spendende Bürger. Freiwilliges Engagement in allen möglichen Institutionen und Vereinen dagegen finde ich sehr gut.
     
  16. susa66

    susa66 Gast-Teilnehmer/in

    Was Tierschutz betrifft ist meine Maxime "artgerechte Haltung" einzufordern. Ich bin dafür Menschen und Tieren zu helfen, Menschenhilfe aber vorzuziehen, es sei denn ganze Ökosysteme kommen dabei unter die Räder. Dann würde ich mich wieder für Tier- bzw. Naturschutz entscheiden, weil das in Folge ja viele Menschen treffen könnte, wenn man nichts täte. Oft kann man Hilfeleistungen aber auch kombinieren.
    (Massenweise streunende Hund würde ich erschießen, die kann man nicht mit unseren Familienhunden vergleichen. Denen kann man nicht helfen. Verstand und Verantwortung zu übernehmen ist meiner Meinung nach sinnlosem Mitleid vorzuziehen.)

    Danke!
    Bin ich auch der Meinung, habe mich nur nicht getraut es so deutlich zu schreiben.

    Susa
     
  17. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Ich sehe es so:

    Prio1: Menschen die ich kenne
    Prio2: Menschen aus dem eigenen Land
    Prio3: Menschen aus Europa
    Prio4: Menschen aus dem Rest der Welt
    Prio5: Tiere im eigenen Land
    Prio6: Tiere anderswo

    PS: Einziger Grund Tiere höher zu priorisieren ist der Schutz von Ökosystemen, die auf die höheren Prioritäten Einfluss haben.
     
  18. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Ich finde Hunde ok (wenn ich auch Pferde und manche andere Tiere lieber habe).

    Aber solange im genau selben Land, der Ukraine, die Straßenkinder herumstreunen und sich zT absichtlich mit Aids infizieren lassen, um in Hilfsprogrammen vorgereiht zu werden... Da finde ich es echt seltsam, wie viele Leute Geld und Emotionen für streunende Hunde lockermachen können.

    On a sidenote (alle werden mich hassen):
    Streunende Hunde sind unangenehme, gefährliche Viecher, die Menschen anfallen, Krankheiten übertragen etc. Ehrlich gesagt finde ich es unverantwortlich, sie sterilisieren und dann weiterstreuenen (!) zu lassen. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass man die Streuner alle domestiziert und dann werden sie friedliche Familientiere...
     
  19. susa66

    susa66 Gast-Teilnehmer/in



    Oh da wird die Krone- Tiereckengemeinde aber böse sein ;)

    Nein, du hast vollkommen recht. :)

    susa
     
  20. Dryade

    Dryade Gast-Teilnehmer/in

    Spruch von Albert Schweizer: Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit.
     

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