haustiersuche

ich hab katze von dort. auf das tagebuch bin ich erst durch deinen hinweis gestoßen, also ich kann mich nicht beschweren.
ich denk, wennst im tierschutz arbeitest siehst SEHR VIEL und bekommst dadurch eine gehörige portion misstrauen gegen menschen.

 

ich kenne frau höss persönlich, der kater meiner schwiegermutter ist von dort und ich unterstütze ihre gruppe auch mit einem mtl. beitrag.

was ich nachvollziehen kann, fr. höss ist keine faserschmeichlerin.
und ja - manchmal ist sie auch extrem in ihren standpunkten.
aber ich denke, der ist auch schon genug untergekommen.

ich hab sie kennengelernt, da hat sie noch in einer wohnung gelebt mit ihren schützlingen.
der kontakt kam so zustande, dass ich auf ihrer HP ein foto von einem hund gesehen habe, der von den besitzern abgegeben werden sollte, weil er so "wild" war, dass sich die leute im haus fürchteten, an ihm (der war scheinbar dauernd dort angehängt) an ihm vorbeizugehen.

das bild ist mir derart eingefahren, dass ich sofort ein mail an sie geschickt habe, was da los ist.
sie hat sofort geantwortet, dass sie schon kontakt mit den leuten aufgenommen hat, und sie auch denkt, dem hund muss sofort geholfen werden - nur kann sie nicht weg, weil sie grad kein auto hat.

ich hab dann in einem anderen forum gepostet, ob wer helfen kann, ob vielleicht jemand in der nähe des hundes wohnt etc. eine mir wildfremde frau hat sich gemeldet, und gemeint, wenn ich mitfahre, dann holt sie mit mir den hund.
sie in wien, ich in NÖ, der hund in ÖO.

ich hab die höss angerufen, die hat sofort grünes licht gegeben, sie kann den hund bei einer pflegestelle in der nachbarschaft unterbringen.

wir haben uns auf einer autobahnraststätte getroffen und sind losgedüst nach OÖ.
der hund saß - genau wie auf dem foto - angekettet auf einer art terrasse, der IQ aller bewohner der ebenerdigen wohnung gemeinsam wahrscheinlich unter dem des hundes.
in einem körbchen lag ein (m.m.) sterbender pekinesenwelpe.
es war wie in einem skurilen traum, die frau, die plötzlich zu weinen begann, der hund, der wie irre herumsprang.
wir haben den hund (ein riesenschnauzer) gepackt, gezahlt was die wollten und sind geflüchtet, ich mit dem schwarzen riesen auf dem rücksitz, die frau am steuer in einem kleinen hupferl.
ca. 200 m vor dem ziel hat er mich dann vollgekotzt.

diritissima also zur höss und mit ihr, ihren drei oder vier hunden, der frau von der pflegestelle und unserem schützling auf eine große wiese zum austoben.
wir waren dann noch eine weile in kontakt, etliche leute aus dem forum haben für den hund ein bisschen geld gespendet, bis er dann vermittelt wurde.

ich habe frau höss als eine kämpferin kennengelernt und ich vertraue ihr.

 

@TE

jetzt würd mich mal interessieren - du warst bei fr. höss, obwohl du gar kein haustier wolltest?
und was hat sie dann schlimmes in ihrem tagebuch geschrieben?

 

ok.

aber irgendwas scheint bei dir noch nicht abgeschlossen zu sein.
sonst würdest du nicht über die "haustiersuche" reden wollen.

magst du im detail darüber reden?

 

wie du willst.
wobei - ich wär schon gerne auf deine zeilen eingegangen.

ich möcht nur nicht, dass in der zwischenzeit, durch eine (durchaus nachvollziehbare) gefühlsanwandlung von dir, hier eine schlammschlacht gegen frau höss losbricht.

weil die dynamik in solchen threads ist leider:
tritt einmal eine(r) hin, haben die anderen auch keine hemmung mehr.
und tierschutzarbeit ist sensibel, schwer durchzuziehen, aber leicht in den dreck zu zerren.

als allgemeinen denkanstoss: wenn ich mich von jemandem nicht gut behandelt fühle, dann sag ich das.
und zwar: DEMJENIGEN, der mich nicht gut behandelt.
durchaus auch nach einer nachdenkphase, durchaus auch schriftlich.

 

Persönlich kenn ich Fr. Höss nicht, nur die Stunden die ich mit ihr schon vertelefoniert hab, möcht ich nicht nachzählen
Ich denk, wennst so lang wie sie im Tierschutz tätig bist, redest nicht lang um den heissen Brei - mach ich auch.
Und wenn mir schon beim Gespräch oder bei einem Besuch Fehler im Umgang mit meinen Schützlingen auffallen, dann sag ich das, klar und deutlich. Mir geht z.B. die Galle hoch, wenn jemand versucht einen Hund ins Sitz zu drücken.....
Genauso dürfen alle meine Hunde Besucher mehr als freundlich begrüßen. Die sollen sehen, wie Neufis sind. Wenn da schon jemand die Krise bekommt, weil er vollgesabbert wird, dann hat der die Probe einfach net bestanden. Kann mich da zu gut an ein Paar erinnern, wo er im dunkelblauen Hugo Boss Sakko da stand und sie im weissen Hosenanzug. Tja....und dann kamen 5 Neufis und 1 Labi zur Begüßung - obwohl ich sie vorher aufmerksam gemacht hatte. Der Besuch war sehr kurz und Hund gabs keinen von mir

 

Oder dieses reiche Ehepaar, welches mal da war
Der Hund hätte bestimmt alles auf dieser Welt bekommen, nur kein Verständnis. Ich hab sie nur ersucht, nicht so laut zu sprechen und diese hektischen Handbewegungen zu unterlassen.
Als Antwort kam: " Ich bin so, und wenn XXX damit nicht klar kommt, dann wird sie es lernen müssen."
Tja....so reich und "gstopft" konnten die gar nicht sein, dass sie von mir diesen Hund bekommen!

 

Also ich sags sehr pauschal:

Generell muss einmal mein Bauchgefühl beim Erstgespräch stimmen. Ich stell sicher keine Fragen nach Einkommen oder lass mir einen Gesundheitsbogen ausfüllen. Ich will die Leute sehen, ich will sie kennen lernen, ich will miterleben wie mit meinen Hunden umgegangen wird.
Leider haben meine Hunde die blöde Angewohnheit, wenn Fremde zu Besuch kommen, dass sie hinstürmen und die Taschen und Säcke durchsuchen. Anfangs hab ich ihnen das abgewöhnen wollen, nur leider sind unsere Besucher so begeistert, dass sie sofort mit der "Zucki"-Verteilung beginnen. Somit hab ich mich damit abgefunden und lass es einfach zu. Kommt jemand bekannter zu uns, ist es meist eine kurze Begüßung und alles schläft wieder friedlich.
Aber genau diese Situationen möcht ich dann sehen. Wie reagieren Interessenten, wenn 3,4,5....Hunde auf sie zustürmen. Was machen sie, wenn alles friedlich schläft u.s.w....
Ich möcht auch keine Leut vor mir sitzen haben, die mir erzählen, wie gut und wie g´scheit sie sind, was sie nicht alles für Hundeerfahrung haben u.s.w...Ich will, dass sich die Leut so natürlich wie möglich zeigen, ich will Menschen - wie du und ich - sehen.
Die "Nachkontrollen" gestalten sich bei uns eher als freundschaftlicher Kaffeeplausch, da ich mit all meinen Hundebesitzern in sehr gutem Kontakt bin. Wir telefonieren sehr viel und ich möchte erste Ansprechpartnerin für Probleme, Sorgen etc. sein. Geht dann so weit, dass am Sonntag um 5.30 das Telefon läutet, weils dem Hundsi net guat geht....Mich stört das nicht, ich machs gern und bin wirklich 365 Tage 24 Stunden für meine Leut da.
Ein oder zwei Mal im Jahr machen wir dann so eine kleine Österreichrundfahrt und wir besuchen unsere Hunde in den Bundesländern. Im letzten Jahr gingen einige Hunde nach Deutschland, Berlin oder Ostfriesland. Da tu ich mir mit der Nachkontrolle etwas schwer, nur auch mit diesen Leuten sind wir in Kontakt bzw. werden diese direkt über befreundete Tierschutz-Orgas weiter betreut.
Ich kündige sowohl die Vorkontrolle als auch die Nachkontrolle an. Ich möcht auch nicht, dass plötzlich jemand in meiner Türe steht und zum Kontrollieren kommt. Die Leut sollen ja keine Angst vor mir haben!!!

 

ok. aber voraussetzung für mich: du liest meine zeilen nicht als angriff, nur als gemeinsames durchdenken der situation.

erstmal, ja, die höss ist eine herbe - ich sag und schreib das immer dazu, wenn ich die haustiersuche weiterempfehle.
und wenn man sie nicht KENNT, kommt einem manchmal ihr schreiben im tagebuch wirklich überheblich vor.

einen ganz guten einblick in die arbeit - jetzt konkret von frau höss - kriegst du, wenn du dich in ihr TB vertiefst, dir ev. die traurigen bilder der misshandelten tiere anschaust, liest, was menschen mit tieren machen, unter welchen fadenscheinigen ausreden sie abgegeben werden, wieviele termine ausmachen und dann nicht kommen, nicht mal absagen usw.
die frau macht das seit vielen, vielen jahren, und das färbt ab.
sitzt man ihr gegenüber, sieht man, wie sie mit den tieren umgeht, weiß man, dass sie sich die ärgsten beißer und grimmigsten gesellen selber behält usw., dann schaut man ein bisschen hinter die fassade -und spürt den menschen. und ich denk, der ist in ordnung.

ich möcht vorausschicken, ich glaub dir, dass es euer hund gut bei euch hat,und dass deine kinder keine tierquäler sind - aber ich denke, es war dieser hund eben nicht euer hund - da hat einiges nicht gepasst.
ich verstehe dich, dass du dich da irgendwie nicht gerecht behandelt vorkommst, dass du dich ärgerst.

aber weißt du - wenn jemand so eine szene schildert, wie du oben, dann überleg ich immer, wie hat das die ANDERE seite gesehen.

wie war das für die pflegestelle oder das vorfrauerl, wenn kinder "natürlich" den kuchen wollen und "natürlich" alles anbröseln,ein weinregal fliegt und "natürlich" den welpen tobend bespielen, und die mutter offensichtlich relativ tatenlos zuschaut.
ich versuch nur hineinzuschlüpfen in die andere haut.
wertfrei.
und immer hat alles zwei seiten.

wie hase schreibt, man hat seine richtlinien, man kann nur nach seinem gefühl und seinen erfahrungen gehen und handeln, man muss nach bestem wissen und gewissen entscheiden, denn jede falsche entscheidung büßen dann die tiere, für deren schutz man sich verpflichtet fühlt.

deshalb wäre mein vorschlag: schreib dir deine gedanken von der seele, ohne hass und sarkasmus, sag, wie die sache auf dich gewirkt hat, und dann verzeih und denk dir, besser einmal unnötig vorsichtig - als ein tier falsch untergebracht.

 

Was mir noch dazu einfällt:

Meine Pflegestellen oder ich haben ja die jeweiligen Tiere bei uns im Haus. Wir leben mit ihnen. Unsere Nothunde schlafen genauso bei uns im Schlafzimmer, sind auf Spaziergängen mit u.s.w. Sie werden absolut so behandelt, als wären es unsere eigenen Hunde - so weit dies je nach Zustand des Hundes möglich ist.
Vor wenigen Wochen hatte ich eine total liebe Interessentin bei uns, welche eine Hündin von uns wollte. Diese Frau hat auch einen 1j. Neufundländer Rüden. Ich hätt ihr unsere Hündin sofort und blind gegeben, wäre da nicht ihr Rüde gewesen. Der Rüde war super lieb, aber halt rotzfrech und stürmisch - wie alle Neufis mit einem Jahr. Unsere Hündin ist eine ganz sanfte, ruhige Prinzessin, die braucht einen jungen Rüpel nicht. Sie will ihre Ruhe.
Ich hab mir wirklich schwer getan, weil diese Frau war echt der Hammer, nur ich hab ihr erklärt, dass ihr Rüde und unsere Hündin einfach nicht zusammen passen. Beide wären arm gewesen, er wollt spielen und toben und sie wollt kuscheln und ihre Ruhe.
Und in solchen Situationen die passenden Worte zu finden, ohne dass man die Person jetzt wirklich verletzt, ist halt auch nicht jedermann Sache. Niemand hört gerne, dass der eigene Hund eine "Wildsau" ist und er aus diesem Grund (s)einen Traumhund nicht bekommt.

 

Schick!
Nur Garantie übernehm ich keine....

[email protected]

 

Hallo!

Ich wollte nur mal kurz sagen, dass ich die "Kommunikation" (ich kann es nicht anders beschreiben ) in diesem Fredl echt toll finde!

Es ist (leider) oft so, dass man gleich nach dem ersten Beitrag mehr oder weniger gesteinigt wird...

Ich weiß, das war jetzt ein total unnötiger Beitrag, aber mich das hat mich einfach gefreut und ich wollte das jetzt auch loswerden

LG Snoopymausi