Halbschwester-Mama-Verständniss

Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll zu erzählen.
meine mama hat mit 16 jahren ihr erstes kind ein mädchen bekommen das bei den grosseltern des vaters aufgewachsen ist. mich bekam sie mit 35. ich erfuhr erst im alter von cirka 14 jahren das ich eine halbschwester habe und das nur durch zufall. letztes jahr im herbst nach meiner krankheit nahm ich allen mut zusammen und gab die wenigen daten die ich von meiner schwester hatte an ein detektivbüro für personensuche. und tatsächlich nach cirka 1 monat und nach bezahlung bekam ich eine adresse und den neuen nachnamen. seit dezember trage ich diese adresse mit mir rum, und genausolange habe ich auch gebraucht um einen brief zu verfassen, den ich ständig umgeschrieben habe. so gut, letzen mittwoch dachte ich mir aus, wenn ich den brief jetzt nicht abschicke mache ich es nie. gesagt getan! donnerstag nachmittag ein anruf einer nummer die ich nicht kannte. es war tatsächlich meine schwester. ich sagte nur das ich sie am abend rückrufe da ich in der arbeit bin. ich rief am abend retour, und wir haben cirka 2 stunden geredet und uns total gut verstanden. und in 2 tagen treffen wir uns das erste mal, und ich bin furchtbar nervös, könnte dauernd losheulen, vor freude und auch vor angst, angst das wir uns dann doch nichts zu sagen haben und uns nicht verstehen.
die andere geschichte, ich verstehe bis heute nicht, wie meine mama nicht um ihr kind kämpfen konnte.
sie war schwanger hat geheiratet, ehe ging auseinander, meine mama noch nicht volljährig sie bekam nicht die vormundschaft für das kind sondern die oma väterlicher seits. vater ging nach schweden, meine mama folgte ihm, kehrte aber nach 4 jahren wieder nach wien zurück. da war sie dann volljährig. ich verstehe bis heute nicht warum sie dann nicht um ihr kind gekämpft hat, meine schwester war 14 jahre alt als sie meine/unsere mama das letzte mal sah, unbegreiflich für mich. muss dazu sagen das ich sicher nicht die komplette geschichte kenne, wenn ich meine mama darüber ausfragen will fängt sie immer gleich zu weinen an, und ich erfahre so gut wie gar nichts. sie hat mir auch verboten irgendwas zu unternehmen das ich meine schwester finde.
ich freue mich unendlich meine halbschwester kennenzulernen, gleichzeitig denke ich daran das ich das auch irgendwannn meiner mama sagen muss, und die frage nach dem *wie* wird sich dann stellen. denn meine schwester hat eine tochter die fast so alt ist wie ich und die will umbedingt ihre oma kennenlernen,
also eine verzwickte geschichte die das leben schrieb, aber wahr und unser grosses familiengeheimiss!

lg doris

 

es ist echt arg, sogar eure antworte berühren mich und treiben mir tränen in die augen. ich freue mich echt auf freitag und bin soooo neugierig.

 

hallo,

habe meine schwester kennengelernt! wir sind an jenem freitag nachmittag 5 stunden zusammengesessen und haben geredet. (ich kann es noch immer nicht glauben, dass das wirklich real ist) witzig fand ich am anfang, dass sie meiner(unserer) mama gar nicht ähnlich sieht, aber je länger wir beieinander saßen, desto mehr sah sie mama ähnlich sogar sehr.

vor 2 wochen war das 2. grosse treffen, meine schwester, mein schwager, meine nichte mit freund und ich mit freund. es war ein super lustiger nachmittag, gesprächsstoff gab es soviel, und wir verstehen uns einfach alle prima, das klingt so unglaublich, ist für mich noch immer wie ein traum, auch wenn ich jemanden erzähle, *meine schwester ....* das klingt so komisch für mich.
meiner mama habe ich bis jetzt noch nichts erzählt, ich muss mir gut überlegen wie ich das anstelle und wann. meine schwester drängt mich dazu nicht, sie sagt, das mama jung war und keine möglichkeit hatte sie aufzuziehen, und sie ist ihr auch nicht böse, aber sie überlässt es mir ob ich es mama erzähle oder nicht.

es ist auf alle fälle eine sehr riesen grosse bereicherung in meinem leben, ich wollte immer eine grosse familie habe, jetzt hab ich sie.

LG Doris