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Gute Idee oder Ghettoisierung?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von no-mercy, 7 Januar 2013.

  1. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Was haltet ihr von der Bedingung, dass ausreichende Deutschkenntnisse ein Kriterium für Schulreife sind?

    Vorschule bei Sprachproblemen kommt - wien.ORF.at
     
  2. Q

    Q Gast

    Das ist m.E. populisitischer Unfug. Was mach ich dann mit einem Migrantenkind, das mit 9 nach Österreich kommt und schon 3 Schuljahre hinter sich hat? Das ist in Ö dann auch "nicht schulreif", weil es nur russisch oder nur portugiesisch spricht?
     
  3. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in


    ich bin für eine gute durchmischung der klassen mit deutsch-muttersprachigen und nicht-deutsch-muttersprachigen kindern und eine separate förderung der nicht-deutschmuttersprachigen kinder in deutscher und ihrer muttersprache.
     
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  4. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Spricht es Englisch wird es als Vorbild dargestellt

    Wenn ein Kind nichtdeutsch spricht wird es dem Schulunterricht nicht folgen können, daher bin ich schon der Meinung das es Deutsch sehr wichtig ist. Daher finde ich ein verpflichtendes Kindergartenjahr sehr wichtig, da so sichergestellt ist das Schulanfänger Deutsch können, bzw. das Vorschuljahr - so kann man das Problem leicht lösen und manchen den Wind aus den Segeln nehmen.

    Allerdings bin ich in Q Meinung das viel populistisches Potential darin steckt
     
  5. Steinfrau

    Steinfrau Gast-Teilnehmer/in

    Was Wien angeht, gibt es das verpflichtende letzte Kigajahr, es werden vor diesem, bzw. zu Beginn eben dieses Jahres Sprachstandsfeststellungen gemacht, diese werden dann im Frühjahr wiederholt. Daher gibt es eigentlich schon eine Vorerhebung wo die Kinder stehen. Kinder mit erhöhtem Förderbedarf werden im Kiga gefördert.
    Meiner Meinung ist ein Jahr als Fördermaßnahme vor der Schule sehr knapp bemessen, aber bitte....
    Eigene Klassen für Kinder die die deutschen Sprache noch unzureichend für einen guten Schulstart beherrschen in Klassen zusammenzuziehen halte ich für falsch, mehr Begleit/Teamlehrer, speziell ausgebildete Lehrer in Klassen mit einem hohen Anteil an nicht deutschsprechenden Kindern wäre schon hilfreich, und zwar nicht nur für läppische 8 Stunden in der Woche sondern permanent.
    Das was hier vorgeschlagen wird sind kosmetische Maßnahmen, die nichts am Problem lösen, da müßten sie endlich in die Elementarpädagogik investieren, weil es sind sehr wenig Kinder die wirklich ganz ohne Erfahrung mit Deutsch in die Schule kommen, das sind dann wirklich meistens Quereinsteiger, die aus dem Ausland während oder knapp vor dem Schuljahr dazu kommen, für diese gibts dann aber verschiedene Möglichkeiten und Hilfestellungen.
     
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  6. wenn die kinder nicht deutsch sprechen, dann behindern sie den normalen unterricht.
    ich finde es gut, wenn sie in eine vorschule gehen und dann das lernen, was sie eigentlich schon können
    müssten.
     

  7. dann muss man sich da auch etwas einfallen lassen.
    fakt ist, dass es immer mehr menschen gibt, die hier leben, aber unsere sprache nicht beherrschen.
     
  8. Steinfrau

    Steinfrau Gast-Teilnehmer/in

    Na ja nicht unbedingt, erstens kommts darauf an wieviele solcher Kinder in der Klasse sitzen und zweitens wie der Unterricht aufgebaut ist. In der Klasse meiner älteren gabs in jeder Schulstufe Quereinsteiger mit wirklich gar keinen Deutschkenntnissen, auch heuer in der vierten wieder. Die Erfahrung mit diesen Kindern hat schon gezeigt dass sie sehr schnell von den andren gelernt haben, natürlich in manchen Fächern wie D oder Sachunterricht nicht benotet werden konnten, im zweiten Jahr allerdings war das dann schon möglich. Die Begleitlehrerin hat diese Kinder immer wieder extra betreut, was die Deutschförderung anging, mehr Stunden wären hier sicher hilfreich gewesen, im Wesentlichen gehts um Ressourcen, wie eh immer.
    Integrieren konnten sich diese Kinder natürlich viel schneller als wenn sie in eine Extraklasse gesteckt worden wären.
     
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  9. gaffatape

    gaffatape Gast

    nur, dass man eine sprache so nicht lernt
    eine sprache lernst du indem du sie verwendest und dazu sind sie stärker gezwungen, wenn sie einfach normal in die 1. klasse gehn und nicht mit kindern, die großteils die gleiche erstsprache haben wie sie selbst zusammengesteckt werden
    weil wozu sollen sie dann deutsch lernen? verstehen sich untereinander ja eh
    nicht falsch verstehen ... es ist wichtig, dass sie sich in ihrer erstsprache unterhalten dürfen
    aber wenn das ausschließlich so ist, dann haben sie keinerlei veranlassung sich mit den deutschsprachigen kindern zu vermischen

    ein kind, das einen dementsprechend gut aufgebauten unterricht besucht, kann sich nach einem jahr auf deutsch unterhalten und nach zwei jahren hats die sprache drauf und das ohne die anderen kinder runtergezogen zu haben

    klar, in gegenden, in denen der anteil der kinder mit nichtdeutscher muttersprache hoch ist, funktioniert das schwerer, aber da müsste man dort ansetzen, dass die schulen stärker durchmischt werden

    das wichtigste ist, den kindern eine motivation zu geben um die deutsche sprache erwerben zu wollen! und nicht ihnen irgendwelchen förderunterricht zukommen zu lassen
     
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  10. DerStefan

    DerStefan Gast-Teilnehmer/in

    Ich wäre sogar für einen weiteren Schritt, wie von entsprechenden Experten gefordert: verpflichtende fremdbetreuung von Kindern aus bildungsfernen oder deutschschwachen Familien ab 2 Jahren. Dad dritte lebensjahr ist eines der entscheidendsten was die sprach- und Wortschatzbildung betrifft.
    Hier werden dem Kind 75% der.Chancen genommen,wenn es statt in den kindergarten zu gehen, daheim rumhockt. Zu diesem Zeitpunkt wird quasi der Bildungslevel vererbt.

    Hat aber für einen riesen Wirbel gesorgt,als es vorgeschlagen wurde...
     
  11. Kalliope

    Kalliope Gast-Teilnehmer/in

    Goodpost!

    War jemand von Euch vielleicht im Schulalter für ein Jahr im Ausland? Das war phantastisch, oder? Zu Beginn war es furchtbar, man war in einer Klasse unter lauter Kindern, die man nicht verstand, hatte Unterricht in einer Sprache, die man nicht oder kaum kannte. Aber - welch Wunder - nach ein paar Monaten hat sich das geändert, plötzlich war man genauso wie alle anderen, konnte dem Unterricht folgen, konnte die Sprache verstehen, und dieses eine Jahr/diese Zeit im Ausland war prägend für das ganze weitere Leben.

    Hoppla - solche Kinder müssen ja dann auch erst einmal in eine Vorschule (10jährige?? 13jährige??)! Nein, wir wollen keine Kinder, die kein Deutsch können, die sollen das erst einmal in Ghettos lernen, danach dürfen sie dann in unsere Schule. - Ach, danach sind sie schon wieder weg? Schade für sie!

    Oder: ja, das sind ja die guten Ausländer? Na, DIE dürfen ja ohne Deutschkenntnisse in die Schule. Die sprechen ja nicht türkisch, sondern englisch oder französisch, spanisch oder italienisch. Die dürfen natürlich gleich in eine Klasse.

    Zum K.... find ich das ganze. Die Aufgabe wäre, wie oben schon geschrieben: zeitgerecht für eine gute Durchmischung sorgen. Dann gibt es halt (oder zum Glück) keine Schule, die sich auf die Fahnen heften kann, nur "Inländer" oder "wenn, dann nur gute Ausländer" in den Klassen zu haben. Dann sitzen in jeder Klasse zwei oder drei Kinder, die kein oder wenig Deutsch beherrschen, die bekommen dann zusätzlichen Deutschunterricht, und die Ghettoisierung hebt sich auf.
     
  12. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Wenn ein Kind, das in Österreich geboren ist, bei Schuleintritt nicht ausreichend Deutsch kann, ist es eigentlich schon zu spät, ich bin für mindestens 2 verpflichtende Kindergartenjahre, ähnlich wie Stefan. Das Vorschuljahr/Vorbeireitungsjahr ist Augenauswischerei und höchstens für Kinder geeignet, die gerade nach Österreich gekommen sind, also gar kein Deutsch können.
     
    Kinderstube gefällt das.
  13. hejoka

    hejoka Gast-Teilnehmer/in

    Ich habe es so verstanden, dass es nur für Schulanfänger gilt. Eine Feststellung der Schulreife gibt es ja danach nicht mehr.

    Allen ist klar, dass eine Durchmischung für alle gut wäre, aber wie macht man das?
    Dürfen dann die Migrantekinder nicht mehr in die nächstgelegene Schule gehen und müssen in andere Bezirke auspendeln? Wie macht das eine Mutter mit mehreren Kindern?

    Ich glaube, dass Thema Durchmischung schreibt sich einfach, ist aber in der Praxis kaum umsetzbar.

    Generell bin ich aber davon überzeugt, dass der Gratiskindergarten in Wien das Sprachproblem sehr entschärfen wird, weil die Kinder viel früher den Kindergarten besuchen.



    Gruss
    Manuela
     
  14. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Das glaube ich nicht, Es ist mMn vielmehr so, dass hauptsächlich ältere Frauen kein Deutsch können (da gibt es wirklich welche, die nicht einmal ja oder nein sagen können:eek: ), bei den Jungen gibt es kaum welche, die nicht Deutsch sprechen, ausgenommen diejenigen, die gerade gekommen sind, aber das Herholen von Bräuten aus Nicht-EU-Ländern wird ja auch immer schwieriger.
     

  15. in meinem job habe ich bei besprechungen immer einen dolmetsch gebraucht, weil menschen mit migrationshintergrund absolut nicht deutsch konnten.
    viele von ihnen waren schon jahrelang in Ö.
    ich kenne wirklich viele fälle, wo der unterrichtsstoff nicht durchgezogen werden konnte, weil es einige kinder gab, die nichts verstanden haben.
     

  16. aber alle anderen kinder leiden darunter, wenn da einige sitzen, die nur bahnhof verstehen.
    ich finde die vorschule sehr gut, denn das bringt etwas und die kinder in der volksschule werden nicht ausgebremst.
     


  17. stimmt aber. ;)
     

  18. das interessante ist, dass man auf viele eltern gar nicht mehr hört.
    die geben ihren nachwuchs in keine öffentlichen schulen mehr, sondern bezahlen teuere privatschulen.
    warum?
    weil sie in solchen einrichtungen, diese probleme nicht haben.
    ich habe wirklich gerne dafür bezahlt und es hat sich ausgezahlt.
     
  19. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Das ist eines Deiner Lieblingsthemen und - Entschuldigung -ein großer Blödsinn. Mein Kind besucht eine öffentliche Volksschule im 12. Bezirk und alle Kinder in der Klasse sprechen Deutsch entweder als Muttersprache oder sind perfekt zweisprachig, weil sie hier geboren sind und im Kindergarten waren. Es sind manche GROßMÜTTER, die kein (dann aber wirklich kein) Deutsch sprechen, selbst die Eltern der Kinder sind oft schon hier geboren oder als Kleinkinder nach Österreich gekommen und könne ausreichend Deutsch.
    Auch mein Sohn hat eine öffentlich Volkksschule mit 75% Ausländeranteil in der Klasse besucht (im 5. Bezirk), damals gab es das verpflichtende Kindergartenjahr noch nicht und einige Kinder konnten nicht perfekt Deutsch, und er maturiert heuer. Hat sich also auch ausgezahlt:D :p
     
    Weirdpunk, Ipani und Schokozwerg gefällt das.
  20. Schokozwerg

    Schokozwerg Gast-Teilnehmer/in

    Wenn man in Wien in der U Bahn sitzt und zuhört wie sich Jugendliche unterhalten, kann man dem Slang gar nicht mehr folgen. und da gehts nicht nur um Migrantenkinder. Es wird nur mehr in Denglish und Abkürzungen gesprochen und auf die Grammatik beim Sprechen wird ohnehin geschi..en. Zusätzlich entwickelt sich noch eine eigene Jugendsparache mit Wörtern wie abpixxeln, Chillaxen oder smirten. SMSén tragen auch noch das ihrige dazu bei.

    Also ich persönlich versteh das ja noch. Bei der älteren Generation lösen solche "Mithöraktionen" oft nur Kopfschüttel aus.

    Vielleicht sollte man Eltern einen Deutschkurs anbieten, denn das Kinder die eigene Sprache lernen (sprechen) sehe ich schon auch in der Verantwortung der Eltern. Das Kind hört 5 Stunden im KiGa richtiges "deutsch". Was ist mit der restlichen Zeit des Tages?

    Kurze Anmerkung: Wichtig war ja das Englisch und teilweise der PC in der Volksschule eingeführt wurde. Deutschprüfung macht der Rechner. Ist ja auch wichtig dass man eine Fremdsprache lernt, wenn man die eigene nicht kann. Wäre vielleicht ein anderer Ansatz zu wählen. Englisch in der VS als, sozusagen, Wahlpflichtfach. In Deutsch gut => Englischstunde
    Deutsch Aufholbedarf => Deutschstunde

    Wäre für mich sinnvoll, da die Gruppe für die zusätzliche Deutsch/Englischstunde aufgeteilt ist und der Lehrer somit besser auf die schlechteren Schüler eingehen kann.
     
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