1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

    Information ausblenden

gunter sachs ist tot

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von lucy777, 8 Mai 2011.

  1. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    er hat seine letzte entscheidung getroffen.
    möge er in frieden ruhen.
     
  2. susa66

    susa66 Gast-Teilnehmer/in

    warum wird immer geschrieben, dass er der "letzte Playboy" war?

    Ähm gibts von denen keine mehr??

    Oder was verlieh dem Mann diesen Titel ??

    Danke
    Susa
     
  3. au. oh. und das in dem alter. eine mutige entscheidung.

    (ich kenn ihn eher mit dem beinamen "ewiger playboy")

    edit: das is sicher oag für die brigitte bardot. falls die im guten auseinander gegangen sind.
     
  4. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber


    warum mutig?
    ich denke diese Entscheidung wurde eher aus Angst gewählt.
     
  5. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in

    ich finde ja, den suizid zu wählen, hat oft in der regel mit mut zu tun.

    man besimmt selber den zeitpunkt des todes und führt ihn aus.
     
  6. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber

    er hatte Angst immer mehr am Alzheimer zu erkranken, es trieb in die Angst vor der Krankheit zu diesem Schritt.

    Wahrscheinlich braucht es schon so etwas wie Mut oder einfach nur totale Verzweiflung?
     
  7. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in

    ich tippe eher auf mut. aber ich bin da auch ein laie.

    man bringt sich ja nicht ohne gründe um.

    wenn alles gut läuft, dann tut man das nicht.

    man bereitet dem leiden ein ende.

    da kommt mir immer möllemann in den sinn.

    man benötigt schon mut, wenn man den fallschirm einfach nicht öffnet.

    egal welchen.
     
  8. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    es kann auch eine akzeptanz der endlichkeit sein, das wissen, dass die letzte station erreicht und es nur eine frage der zeit - und vielleich der letzten würde ist, die sich ein mensch nicht nehmen lassen will.

    wenn du den verfall eines alzheimer-patienten erlebt hast (der letzte, den ich bisher erlebt habe,ist vor zwei wochen begraben worden. es war ein hochintelligenter mann, der zuletzt 35 kg wog und zwei jahre lang eine bettlägrige hülle, unfähig zu irgendeiner lebensäußerung war), dann verstehst du vielleicht, was ich meine.
     
  9. DerStefan

    DerStefan Gast-Teilnehmer/in

    Auch, wenns unpassend klingt - aber ich finde es gut so.
     
  10. ich finde die entscheidung unheimlich mutig. egal, welches gefühl dahintersteckt. offenbar war die angst vor der krankheit mächtiger als die angst vor dem tod.
     
  11. AlinaMama25

    AlinaMama25 Gast-Teilnehmer/in

    es war vermutlich die angst, da er seinen nächsten nichts mehr geben konnte. in seinen gedanken jedenfalls.

    wenn man in der gesellschaft keinen eigenen wert mehr findet, suchen sich viele einen einfachen ausweg.

    was wäre für die witwe von ihm wohl schwieriger ?

    den freitod des mannes zu verkraften oder zusehen beim geistigen verfall durch die krankheit und die konsequenzen aushalten?
     
  12. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    für mich wäre es leichter, den raschen einschneidenden verlust zu betrauern, als jahrelang dem verfall zuzusehen.
    ganz brutal, ganz egiostisch und ganz ehrlich gesagt.
     
  13. mcw

    mcw Gast

    ohne zu dem speziellen fall und der motivation dahinter was zu schreiben (ich finde es auch immer anmaßend über die situation anderer ein moralisches urteil abzugeben, so lange man nicht zu den unmittelbaren betroffenen gehört, hat man letztlich einfach zu wenig einblick in die persönlichen hintergründe), möchte ich folgendes anmerken:

    es stimmt mich traurig, dass für viele das leben anscheinend wertlos wird, wenn es in anderen bahnen als den gewohnten verläuft. ich glaube, dass ja das erstrebenswerte und derzeit absolut utopisch anmutendene ziel jenes wäre, dass man jedem menschen, egal, wie gut/schlecht es ihm/ihr gerade geht, das gefühl gibt, ein teil des ganzen und somit wertvoll zu sein. aber immer mehr führt der jugendwahnsinn dazu, dass sich alte und/oder kranke menschen, als nutzlos und last empfinden. depressionen, suizid, völliger rückzug aus der welt, sind die folgen.
    auch zur demenzerkrankung kann man sehr unterschiedliche zugänge haben, siehe z.B. arno geigers buch "der alte könig in seinem exil".
     
  14. Alex3

    VIP: :Silber

    Ich hab den letzten Arno Geiger noch nicht gelesen und kenne daher seinen Zugang zu dem Thema nicht.

    Für mich sind es allerdings zweierlei paar Schuhe, der Umgang mit der Demenzerkrankung eines Angehörigen und die Schlüsse aus der eigenen Betroffenheit.
    Ich würde betroffenen Verwandten sicher nicht das Lebensrecht absprechen, hoffe aber trotzdem, für mich selbst noch beizeiten die für mich richtigen Handlungen setzen zu können...

    Ich finde diesen Abschied sehr ritterlich und selbstlos, denn wer beschneidet schon gerne seine eigene Lebenszeit, nur um anderen nicht zur Last zu fallen...
     
  15. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    ich hab das buch auch nicht gelesen - und weiß nicht, wie sehr herr geiger mit der betreuung des kranken vaters befasst war.
    aber ich habe in den letzten jahren das jahrelange sterben von zwei dementen männern (bei beiden typ alzheimer) aus der nähe miterlebt (der eine war mein onkel).
    es hat keine lebensqualität mehr gegeben. keine.
    nicht für die angehörigen, nicht für die kranken.
     
  16. mcw

    mcw Gast

    ich weiß, wovon du schreibst. trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob nicht eher der zugang fragwürdig ist, der die grenze zwischen lebenswert und nicht lebenswert (von außen) zieht. der jeweils betroffene mensch kann das natürlich machen. ich finde jedoch den gedanken traurig, dass man sich umbringt, weil man keine last sein möchte, allerdings nachvollziehbar.
     
  17. whoopie

    whoopie Gast-Teilnehmer/in

    Oskar Wilde sagte einmal:

    "Selbstmord ist ein Kompliment, dass man der Gesellschaft nicht machen dürfte"

    Leider kannte ich vielen Menschen die dieses Entscheidung getroffen haben, und habe es immer wieder genauso erfahren.

    lg whoopie
     
  18. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    ja , es IST traurig, dass der körper UND der geist des menschen verfallen können, verfallen müssen und dass es manchmal jahrelang dauert.
    dass menschen nicht mehr schlucken, nicht mehr reden, ihren kot und urin nicht mehr halten können, ihre engsten verwandten nicht mehr erkennen, nicht mehr wissen, wie sie heissen oder welches jahr grad geschrieben wird.
    es IST ganz ohne zweifel traurig - aber ich frage mich, ob es weniger traurig ist, je länger es dauert.

    GEGEN das abkürzen (durch den betroffenen selber, wohlgemerkt) spricht für mich dann nur mehr das stellen eines gottes-willen über den eigenen.
     
  19. AlinaMama25

    AlinaMama25 Gast-Teilnehmer/in

    Also darf man Selbstmord auch als etwas positives sehen ?
     
  20. mcw

    mcw Gast

    ja, wenn dein leben als wertlos betrachtet wird, dann schon...
     

Diese Seite empfehlen

  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden