Geölter Parkett - Wachs als Erstpflege?

hi bugi!
wurde der boden nach dem verlegen auch noch mal geölt?

ich benutze die woca bodenseife und reine baumwoll-wischbezüge. die baumwoll-wischbezüge gibt es bei hornbach oder obi. bei vielen ist nämlich irgendeine microfaser auch dabei und die ist angeblich nicht ideal für unsere böden. die woca seife bestelle ich immer über den internetshop. ist zwar etwas teuerer, doch sehr ergiebig.
ich wische immer mit 2 kübeln. eine mit einem wasser zum auswaschen des fetzens und einen mit der seife. vorallem wenn er noch recht staubig und dreckig ist die methode nicht schlecht.

lg nicki

 

hi
wir haben nach dem Verlegen kein Wachs sondern nur Öl verwendet.
für die Pflege verwende ich so wie sulnicki die woca Bodenseife (gibts auch beim Rudda zu kaufen).
lg
gitte

 

Der Boden sollte auf jeden Fall zuerst geölt werden bis er wirklich gesättigt ist (im Regelfall wäre dies 2 – 3 mal. Zwischen den Öl-Vorgängen sollte eine Pause von jeweils ca. 48 Stunden sein.
Zusätzlich kann man Wachs verwenden – dadurch entsteht ein seidenmatter Glanz.
Aber vor dem Auftragen von Wachs sollte der Boden immer mit dem Öl gesättigt werden.

 

Bugi,
für uns stand (nach monatelanger Recherche) fest dass wir einen geölten Boden haben wollen. und bei geölten Böden kann man - muss man aber nicht das Wachs als finish drübergeben.

Vielleicht gibt es auch eine nur Wachs Variante ? aber Wachs und danach Öl kann ich definitiv nicht glauben.

Ich hatte in meiner Recherche Zeit ein ein sehr gutes Gespräch mit einem Verkäufer bei Rudda - war unter der Woche dort und er hat sich ca. 2 Stunden Zeit genommen - mir alles erklärt und gezeigt....
War wirklich sehr hilfreich für uns.

 

auf keinen Fall niemals Wachs drauf. Da kleisterst dir den Holzboden zu. Ich bin immer wieder entsetzt, was die sogenannten "Profis" für Schwachsinn erzählen....
Wenn du da Wachs draufgibst verschließt du die ganzen Poren. Wie sollte da das Öl in den Boden eindringen können? Überleg doch mal....
Der Boden wird ordentlich geölt nach der Verlegung und dann mit der Bodenseife gepflegt. Und die braucht ein echter geölter Boden auch wirklich. Die Seife wird richtig "reingesaugt" und aufgenommen. Da kannst richtig zusehen sozusagen.

 

Hm, das ist schwierig. Das Wachs verschließt natürlich die Poren. Unser Verkäufer meinte auch, dass man einen rein geölten Boden nehmen sollte, weil er von der Pflege her einfacher ist, als wenn er gewachst ist. Das Wachs befindet sich quasi nur oberflächlich und kann daher schneller unregelmäßig abgenutzt werden. Öl hingegen zieht tiefer in die Oberfläche ein. lässt die Poren aber offen. Von den meisten Firmen gibt es einen Grundreiniger, mit dem man den Parkett wieder komplett reinigen kann, ich glaub, da geht das Wachs dann auch weg, aber dann muss er natürlich intensiv neu geölt werden.

 

wo habt ihr denn den boden gekauft?
ihr habt ihn auch selbst verlegt oder? kennst vielleicht einen tischler, der sich das anschauen und dir weiterhelfen kann?

 

Das kann auch nicht funktionieren - das Wachs versiegelt den Boden für eine bestimmte Zeit und Öl kann direkt danach aufgetragen nicht eindringen.

Die Bodenseife hat eine ähnliche Wirkung wie das Wachs.
Anfänglich nimmt der Boden die Lauge auf, bis das er gesättigt ist - danach versiegelt die Seifenlauge ebenfalls die Oberfläche für eine gewisse Zeit und schützt so den Boden: Wasser und andere Flüssigkeiten können nicht mehr in den Boden eindringen und perlen an der Oberfläche ab - das ist eine erwünschte Wirkung.

Ein geölter, echter Holzboden braucht beides - Öl und Oberflächenschutz.
Das Öl gibt dem Holz die Notwendigkeit Feuchtigkeit, das Wachs oder Bodenseife versiegelt die Oberfläche und schützt den Boden. Ob du nun für den Oberflächenschutz Wachs oder Bodenseife verwendest, ist wurscht. Die Seife lässt sich leichter auftragen.

 

Ich würde jetzt nicht mehr nachwachsen und etwas Geduld haben bis das das Wachs sich abgenutzt hat; das kann natürlich einige Wochen, auch Monate dauern.
Und dann ölt ihr den Boden richtig gut ein und behandelt ihn dann regelmäßig mit Bodenseife oder eben auch Wachs.

Nur Mut, euer Boden wird sicher noch so schön wie ihr euch erhofft habt, dauert halt nur etwas länger; aber kaputt machen kann man bei so einem Boden eigentlich nichts.

 

Wahrscheinlich geht euer Verkäufer davon aus, dass der Boden vorgeölt war und daher keinen Öl mehr braucht und gleich gewachst werden kann.
Auch unser Boden war vorgeölt, hat aber trotzdem noch nach dem Verlegen zweimal gutes Ölen vertragen und kräftig aufgesaugt.

 

ich war gestern in einem WP Schauraum; da wurde uns der geölte Boden NUR schlechtgeredet - zu pflegeintensiv, macht keiner, dann aufregen, weil der Boden nicht schön ist,..
ich möchte aber gerne einen geölten
in dem mitgenommenen Prospekt finde ich jetzt bei "naturgeölter Oberfläche": Naturöl aus natürlichen, pflanzlichen Rohstoffen und NaturHARZEN, das tief in die Poren eindringt", auf einer anderen Seite: "bei der Pr*VitalOberfläche setzen wir auf natürliche pflanzliche Öle und WACHSE"

heißt das, das der neue Boden schon mit Wachs "beschichtet" ist kein Öl mehr aufnimmt ?
arbeiten andere Anbieter NUR mit Öl?

interessant auch zu Parkettverlegung: während uns zwei "Berater" zu kleben geraten haben, war der dritte der Meinung: ohne Fußboden heizung reicht schwimmend mehr als aus, ist billiger und vor allem, wenn es eine Mietwohnung ist, könte man den auch ohne große Schwieigkeiten mitnehmen (daran hätt ich überhaupt nicht gedacht)
was spricht für / gegen kleben, was für / gegen schwimmend verlegen?

 

Ich würde woanders hingehen und denen kein Wort mehr glauben.

Wir haben unseren geölten Boden seit vier Jahren - nicht pflegeintensiv, wunderschön und massive, gehobelte und gefaste Eichendielen.

Wachs nutzt sich mit der Zeit ab und nimmt dann natürlich auch wieder Öl auf.
Wir pflegen regelmäßig mit Seifenlauge - hat einen ähnlichen Effekt wie Wachs - und ölen zusätzlich periodisch.

Jeder Boden muss z.B. mit Seifenlauge regelmäßig gepflegt werden (bei uns wöchentliches Aufwaschen, da kommt ein bisserl Seifenlauge ins Aufwischwasser).
Durch diese Pflege wird der Boden oberflächlich geschützt, bleibt geschmeidig und versiegelt immer mehr.
Wenn du nun z.B. etwas verschüttest, dringt die Feuchtigkeit nicht in den Boden ein sondern bleibt oberflächlich (außer du wischt es nie weg, dann dringt es irgendwann in den Boden ein).
Diese Versiegelung ist aber immer nur temporär und nutzt sich durch die tägliche Beanspruchung ab.

Darüberhinaus braucht der Boden regelmäßig intensive Pflege, indem er geölt wird.
Da saugt er sich so richtig fest, bekommt die Feuchtigkeit und Sättigung, die er braucht um nicht spröde zu werden. Anfänglich wird man öfters ölen müssen, vielleicht alle 6-8 Monate, später wird es einmal im Jahr oder alle drei Jahre reichen. Umso öfter er schon geölt wurde, desto gesättigter ist er.
Man merkt es selber, wenn der Boden wieder Pflege braucht und eine Ölung notwendig ist, also keine Bange. Er ist dann schon sehr matt bzw. würde Nässe leicht eindringen können.

Es gibt Unterschiede zwischen Parkett und Dielen.
Mittlerweile wird hier auch Schindluder getrieben und Leuten ein geölter Holzboden verkauft, von dem sie glauben, dass er hochwertig ist, und dann hast gerade einmal 2mm Nutzschicht wie bei einem Parkett, aber eben nicht versiegelt sonder geölt. Ist auch ok, solange man sich bewusst ist, dass man damit nicht die Vorteile eines Massivholzbodens hat, den man durch punktuelles Schleifen leicht ausbessern und Nachölen kann. Wenn man da einen Kratzer hat, dann ist man schnell einmal auf der Trägerschicht des Parketts angelangt, die aber ganz anders beschaffen ist als die Oberfläche und man den Unterschied auch optisch erkennen kann.
Ist aber noch immer besser als versiegelter Parkett, denn wenn man dort einen Kratzer hat, dringt die Feuchtigkeit dort ein und kann aber nicht mehr raus wie bei einem geölten Boden und der Riss wird dann immer größer und unansehlicher und schleifen kann man auf einem versiegelten Boden auch nichts.

Wenn du verklebst, dann verschaffst du dir den direktesten Weg von Estrich zu Oberfläche, alle Schichten sind ganz eng miteinander verbunden, ohne Spielraum und die Wärme (bei einer Fußbodenheizung) kann schneller an die Oberfläche treten als wenn es schwimmend verlegt wäre.
Bei massiven Böden (wie unserem, wir haben 2cm massives Eichenholz) ist das die sinnvollere Verlegeart, insbesondere da Holz ja ohnehin ein wesentlich trägerer Wärmeleiter als z.B. Fliesen sind).

Vorteil von schwimmender Verlegung ist - kostengünstiger, schneller, und wie vom Verkäufer angeführt - der Boden ist nicht mit den festen Hausteilen verbunden, das kann mitunter bei Mietwohnungen und versicherungstechnisch sehr wohl ein Thema sein.

 

inkale, danke für deine sehr ausführliche Antwort !

es ist recht interessant, wie unterschiedlich die Meinungen von verschiedenen Verkäufern sind; im Endeffekt muss man - wie bei vielen anderen Dingen auch - so lange nachfragen und recherchieren, bis man sich selber eine ausreichende Meinung bilden kann -
auch wenn´s "nur" eine Mietwohnung ist; das heißt für mich nicht, dass ich dort "hässlich" und "billig" wohnen muss

 

wenn ich mir das so durchlese... was bin ich froh das ich mir nur laminat leisten konnte