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Geht die AUA in Konkurs?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von 0xym0r0n, 3 Juni 2014.

  1. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Die AUA hat heute das (im Prinzip vorhersehbare) Gutachten erhalten, dass sie die vor 2 Jahren getroffene radikale "Lösung" mit dem Betriebsübergang zur Tyrolean Tochter nicht vom alten (und für die Firma unleistbaren) AUA-Kollektivertrag befreit, sondern dieser weiter gültig ist.

    Dieser damals getroffenen Radikal-Entscheidung vorausgegangen waren Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Firmenleitung wegen Auflösung und Änderung des alten KV, bei dem der BR nicht zu für den langfristigen Firmenerfolg ausreichenden Zugeständnissen zu bewegen war (eh klar, wer verzichtet in Österreich schon freiwillig auf "Rechte" und "Gehalt").

    Das heute bekannt gewordene Gutachten wird Grundlage für ein Urteil des EUGH sein, welches im Herbst erwartet wird. Entscheidet das Gericht (wie ebenfalls zu erwarten) gemäß dem Gutachten, kostet das die AUA ein paar hundert Millionen Euro, die sie nicht hat.

    Mir persönlich ist es relativ egal, ob die AUA in Konkurs geht oder nicht (sie gehört auch nicht mehr dem Staat, also kostet mich als Steuerzahler das nichts). Aber ich finde es schon irgendwie bezeichnend, welche Auswüchse das an sich gut gemeinte (und im Regelfall auch gut funktionierende) Zusammenspiel zwischen Personalvertretung und Management haben kann.

    Der versteckte Hintertürl-Clou an der vom Management getroffenen Radikallösung "Betriebsübergang" (die jetzt rechtlich scheitert) ist die Befreiung des Markennamens "Austrian Airlines" von den Schulden und den Kalamitäten. Man kann die Tyrolean in den Konkurs schicken und die AUA mit dem bekannten Markennamen neu gründen. Ich vermute sehr, dass das jetzt so geschehen wird.

    Wäre ich der Inhaber der AUA, ich würde sie nicht in Österreich sondern anderswo (in den Emiraten?) neu gründen.

    Traurig, dass die österreichische Politik nicht endlich erkennt, dass die Arbeitskosten in Österreich wirtschaftlich für immer weniger Firmen tragbar sind und damit die Arbeitslosen automatisch immer mehr werden.
     
    Marion.T gefällt das.
  2. BuddhaLight

    VIP: :Silber

    Hast du eine Firma? :cautious:
     
  3. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Nein.
     
  4. D.J.Winston

    D.J.Winston Gast-Teilnehmer/in

    Es ist einfach nur Schade...und eine Schande.

    Es ist eine Schande das es unserem hochqualifiziertem Staat nicht gelungen ist ein paar "Flugzeugerln" wirtschaftlich zu betreiben und die Airline wettbewerbsfähig zu halten, Noch immer werden neue Fluglinien gegründet und das sogar recht erfolgreich.

    Ich sehe das wahrscheinlich nicht so nüchtern wie andere....aber ich würde den Verlust der Fluglinie einfach sehr bedauern. Wenn ich irgendwo auf der Welt in ein Aua Flugzeug steigen durfte dann war ich schon ein wenig Stolz, fühlte mich der Heimat schon etwas näher als in einem anderen Flugzeug.....und wenn es nur die Walzerklänge und die vertrauten Tageszeitungen waren, es ist doch ein Stück Heimat das verloren ginge.

    Traurig, Traurig.
     
  5. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    D.J.WinstonD.J.Winston
    Das ist es ja, wir haben nur ein paar Flugzeuge und somit war die StarAlliance die einzige Chance in einem größeren Verbund zu fliegen. Fluglinien kommen und gehen und auch große (US)Airlines gingen in Konkurs.
    Ein Problem ist das wir in Österreich nur einen wirklichen Flughafen haben. Alle anderen sind eher zubringer für andere Flughäfen.
    Was erwartest du ?
    Gerade Firmen wie AUA richten es sich ja eh wie sie es wollen !

    der einzelne Österreicher will hohe Leistungen vom Staat, will keine Steueren zahlen, will eine Insel der seeligen sein (EU ist böse)
     
  6. Tina11

    VIP: :Silber

    Ich kenne "Insider" und all die sagen:
    "AUA, Konkurs? Nie und nimmer!"

    Mir wurde unter anderem erklärt, dass der Flughafen gerade wegen dieser Firma nicht gross genug gebaut wurde, damit keine Airbusse abgewickelt werden können, da sonst die AUA nicht mehr "gebraucht" wird.

    Rund um mich herum arbeitens alle am Flughafen. Einige bei der AUA, manche direkt bei VIAS. Aua ist oft Gesprächsthema, aber dass diese nie wirklich in Konkurs gehen wird, da sind sie sich alle einig :)
    Es war mal Thema, dass Lauda die Aua in die Hände nimmt. Wie jetzt weiss ich nicht mehr, aber das wollte dann doch keiner, da Lauda die "Bücher" eliminiert hätte. All die, die zu viel Geld kosten wären weg.
     
  7. ClaHRa

    ClaHRa Gast-Teilnehmer/in

    Es ist eine Schande, wie manche Politiker, Betriebsräte usw. ein Unternehmen missbraucht haben und somit dazu beigetragen haben, dass es für immer verloren ist.
    Man wollte den Umbruch im Markt nicht sehen und somit wäre die logische Konsequenz der Konkurs um sich den alten Verträgen entledigen zu können.

    Es ist doch sehr viel Romantik in dem Beitrag versteckt, den aber immer weniger Menschen bereit sind zu bezahlen.
    Ein Flugzeug ist was es ist, ein Beförderungsmittel so wie ein Bus oder die Bahn, nicht mehr.


    Ich verstehe das Problem nicht, klär mich auf !
    Muss zwangsweise jedes Bundesland einen Flughafen haben der mit halb Europa verbunden ist, oder reichen 4 Zubringer pro Tag zu den Hubs wie Wien, München, Zürich, FFM aus?
    Den Rest ordne ich ebenso in die Mappe "Flughafenromantik" aus den 60ern ein.
     
  8. Q

    Q Gast


    Naja so ganz seh ich das nicht, die Standortqualität und damit das Potential hängen schon sehr von der verfügbaren Verkehrsinfrastruktur ab.

    Warum ein Einzugsgebiet wie Großraum Wien mit an die 3 Millionen Menschen nicht ausreichen sollte, ein gut vernetztes Langstrecken-Hub zu erhalten, hat sich mir noch nie so richtig erschlossen.
     
    anna-mari gefällt das.
  9. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Was sollen die Leute am Flughafen sonst auch sagen?
    Geht die AUA in Konkurs ist es für sie alle eine Katastrophe. Wie am Flughafen Zürich damals, als die Swiss Air in Konkurs ging. Und heute? Heute sind alle am Flughafen Zürich froh, dass der Konkurs die neue Swiss so erfolgreich machen konnte, wie man sich das nie vorstellen hätte können. Das wird bei der AUA auch so sein.

    Bei der AUA gibt es jetzt exakt 2 Optionen:
    1. Der Betriebsrat lenkt ein, zieht die Klage zurück und stimmt dem vom Management vorgelegten neuen KV (mit maximal leichten Änderungen) doch zu.
    2. Die Tyrolean (wohin die AUA ihren Flugbetrieb ausgelagert hat) geht in Konkurs.
    Die 3. Option, die dummen Steuerzahler zahlen die Differenz um "Arbeitsplätze zu schützen", gibt es nicht mehr. Das macht die Situation für uns Beobachter ja so interessant. Es wird nur mehr rein betriebswirtschaftlich entschieden.

    Die AUA wurde jahrzehntelang nicht wirtschaftlich geführt, jeder Verlust wurde automatisch von den Steuerzahlern ausgeglichen bzw. ein hoher Berg an Schulden angehäuft. Es ist klar, dass dem jetzt jahrelange Sparmassnahmen folgen müssen, um den Berg abzubauen. Das Geld, welches die Piloten vorher mehr (im Vergleich zu anderen Fluglinien) bekommen haben, bekommen sie jetzt leider weniger. Da nützt es nichts zu sagen "die Piloten bei der Emirates verdienen viel mehr!".

    Der Flughafen hat dasselbe Problem wie die AUA (abgemildert dadurch, dass er noch immer uns Steuerzahlern gehört). Er wurde jahrzehntelang nicht nach wirtschaftlichen, sondern nach protektiven politischen Gesichtspunkten geführt. Die Kosten waren extrem hoch, damit die staatliche AUA ein Fast-Monopol auf Landungen hatte. Die AUA bekam diese Kosten vom Staat (der auch deren Eigentümer war) gestundet oder ersetzt. Nur leider ging es der AUA schon seit langem schlecht und daher waren die Langstrecken (je mehr Langstrecken damals bei der AUA, desto mehr Verlust) limitiert. Auch die Politik hatte da nicht ausreichend Geld zur Unterstützung der AUA.

    Seit 2 Jahren achtet man trotz immer noch staatlichen Eigentümern beim Flughafen mehr auf Wirtschaftlichkeit. Nicht zuletzt, weil man die AUA ja nicht mehr "beschützen" muss (der Staat hat sie verkauft). Und das zeigt auch Erfolg. Alleine heuer wurden 4 neue Langstreckenverbindungen von verschiedenen Fluglinien neu aufgenommen. Selbst die AUA möchte die Langstrecke ausbauen, wenn sich die problematische Situation mit dem fliegenden Personal löst.

    Das ist kein Problem. Auch Deutschland hat mit Frankfurt und Münschen nur 2 wirkliche Langstrecken-Flughäfen. Das Hub-System hat schon seinen Sinn. Ich schließe trotzdem nicht aus, dass auch Wien zu einem Langstrecken-Hub werden könnte. Wenn die Lufthansa wieder Spass an der AUA (der jetzigen oder der Neugründung) bekommt und diese daher unterstützt und der Flughafen Wien weiter (und noch vermehrt) wirtschaftlich geführt wird.

    Aber es ist generell wie so oft in Österreich. Der aus früheren Zeiten übrig gebliebene Protektivismus und die damit zusammenhängende Unprofessionalität stört die Zukunftsaussichten mindestens genauso wie die extrem phlegmatische und unambitionierte Politik.
     
  10. Tina11

    VIP: :Silber

     
  11. maha

    VIP: :Silber

    Das AirlineBusiness ist halt im Umbruch.
    Manche haben das erkannt. Manche müssen für die Vergangenheit bluten. Manche sterben.

    Mir ist die AUA egal.
     
  12. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Im Umbruch ja - Ryanair brachte sicher Schwung in die Branche, allerdings mußte man dort auch einiges mehr für weniger Geld arbeiten, und sie machten den Umsatz,bzw. die Deckung mit Fracht nicht mit Personen.
    Ein weiterer Umbruch kam aber mit Emirates und Etihad die ums billige Kerosin in die halbe Welt (und in Asien/Austra mehr) fliegen, das Personal ebenso günstig fliegt. Aus Arbeitsrechtlicher Sicht sind solche Fluglinien sicher kein Vorbild.
    mahamaha Österreichische (AUA)Piloten verdienen sicher recht gut, das restliche Personal aber nicht so übertrüber, Lohndumping ist also nicht angesagt.
    Österreich mit seinen 8 Mio hat das Potential groß ins Business einzusteigen. Innerösterreichische Flüge sind eigentlich keine große Zeitersparniss. Ich kenne eher EU-USA/Canada Strecken aber da sind Lufthansa,BritischAirlines,Iberia bzw. US-Airways,Delta, AirCanada die Platzhirschen - wenn auch die AUA mit der Staralliance als Codesharepartner "mitfliegt"

    Flughafen sind ja unabhänig von der AUA zu sehen.

    Die Lufthansa wird der AUA keine lukrativen Strecken überlassen, anderseits braucht sie einen Partner der mehr Destinationen anfliegt.

    Zur Rolle des Staates - es ist seine Aufabe eine Grundversorgung zur Verfügung zu stellen.
    Im Vergleich zur Eisenbahn wo viele die Westbahn als "Umbruch" sah und die selbst auf der lukrativen Westbahnstrecke kaum Gewinne einfährt, die ÖBB aber alle möglichen Bahnhöfe anfahren muß.

    Mit welcher Fluglinie ich fliege ist mir aber egal ob AUA und früher FlyNiki oder eine andere .. Preis und Reisezeit muß passen.
     
  13. maha

    VIP: :Silber

    Ryan: Glaube kaum das die viel Fracht fliegen. Die Standzeiten sind extrem gering. Letztesmal in Linz waren es 18 Minuten.... von der Landung bis zum erneuten Start. Es ist mir allerdings ein Rätsel wie die es schaffen für 30 Euro nach London zu fliegen.... oder London - Marokko für 35.-

    AUA-Verdienst: Altverträge sind durchaus nett.

    Das Wertvolle an der AUA sind die Slots.

    Emirates und Ethihad tanken wohl nur in der "Heimat" günstig.
     
  14. ClaHRa

    ClaHRa Gast-Teilnehmer/in

    Eher mit Steuergeld.

    Ryanair: Billig fliegen mit Subventionen - Reise | STERN.DE
     
  15. maha

    VIP: :Silber

    Jaja, andere Flughäfen werden natürlich ohne Steuermittel errichtet....

    Linz, Salzburg und Klagenfurt (fliegt Ryan an) haben wohl kaum wegen Ryan irgendwelche Hilfen erhalten.
    Ryanair ist geschickter, hat auch keine Altlasten. Ich flieg gerne mit denen, preislich konkurrenzlos.
     
  16. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Es reicht wenn Ethihad und Emirates zuhause billig Tanken - obwohl ich auch nicht glaube das die in Schwechat voll zahlen wenn 50% der OMV der Herrscherfamilie gehört.
     
  17. maha

    VIP: :Silber

    Wäre ich Apple-Aktionär, glaubst ich bekäm das iphone günstiger?
    ----------------------------------------------------------------------------------------------------
    Natürlich sind die (wahrscheinlich) günstigen Kerosinpreise der Heimat ein enormer Vorteil.
    6 tonnen Kerosin braucht so ein Ding etwa pro Flugstunde.... 4 Stunden bis Europa....also grob geschätzte 25 Tonnen können günstiger erworben werden. Was kostet die Tonne dzt? 800Dollar?? Was zahlt Emirates in Dubai? 400??
    Macht 25*400=10000Dollar=7000Euro Ersparnis pro Flug in die EU. Umgerechnet auf den Sitzplatz sinds 20 bis 40 Euronen. Eigentlich viel.
     
  18. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    naja aber wenn du die Shareholder IPIC kennst arbeiten die mit anderen Bandagen - ich arbeite auch in einer Firma die zur IPIC gehört.

    Auch Landegebühren, kosten für Bodenpersonal, Grund und Boden, Cartering .. das alles ist Billiger dort - Emriates/Ethihad sind die besten Kunden von Airbus.
    Gerade Dubai ist DIE Drehscheibe für Asien und Australien

    PS: Emirates ist einer der Hauptsponsoren des SpielbergGB - dementsprechend viele ViP-Tickets wurden an Personen verteilt die fürs Flüge Buchen zuständig sind.
     
  19. maha

    VIP: :Silber

    Emirates/Ethihad kochen auch nur mit Wasser.

    Du schreibst: "Gerade Dubai ist DIE Drehscheibe für Asien und Australien "
    Klar. Ist aber ortsgegeben!!
     
  20. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Knapp war's, aber sie haben es überstanden. Diese Krise wurde wirklich bis auf das Äußerste ausgereizt. Heute wurde vom Vorstand der AUA bestätigt, dass die AUA, hätte es keine Einigung gegeben, in Konkurs gegangen wäre.

    Gratulaton an alle Beteiligten, dass sie diese Krise doch noch irgendwie abgebogen haben. Ich kann mir vorstellen, welche Anstrengung da dahinter gestanden ist.
     

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