1. Reden wir miteinander ...

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Gäfgen

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von einszwo, 5 August 2011.

  1. einszwo

    einszwo Gast-Teilnehmer/in

    bekommt noch kohle. war das eigentlich auch folter für das kind? also so zu ersticken und sein leben lang tot sein....
     
  2. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    absurd ... :rolleyes:

    Ein Hohn für die Eltern ...
     
  3. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Ich finde das Urteil ok.

    Es kann in unserem Rechtsystem nicht gehen, dass man ein Unrecht für ein anderes akzeptiert.
    Ein jedes Unrecht ist von einander unabhängig zu beurteilen und zu entscheiden und als solches ist der Rechtsspruch nachvollziehbar.
    Meistens funktioniert es ja nach dem Prinzip, wo kein Kläger, da kein Richter. Wenn aber ein Kläger da ist, muss auch gerichtet werden, und wenn derjenige der anklagt eine tausendmal schwerwiegendere Tat verübt hat. Man kann das nicht gegeneinander aufwiegen.

    Was nicht heißt, dass man nicht bereit sein kann, eine Strafe für unrechtmäßiges Handeln auch bewußt auf sich zu nehmen ;) - was viele von uns tagtäglich auch tun.
    Es wird ja einen Grund haben, dass die Entschädigungszahlung mit vergleichsweisen geringen 3000 Euro angesetzt wurde.

    Ich hätte in so einer Situation keine Sekunde gezögert dem Gäfgen alles Mögliche anzudrohen, im Wissen, dass das strafbar ist.

    Die eigentliche Chuzpe ist, dass der Gäfgen nach so einer Handlung nicht davor zurückscheut seine Rechte einzufordern. Das zeigt wie skrupellos er ist und dass er wahrscheinlich null Reue empfindet. Den Typen würde ich nach Möglíchkeit nie wieder rauslassen.
     
  4. einszwo

    einszwo Gast-Teilnehmer/in

    ich finde, dass in situationen wie dieser plus mord aus niederen bewegründen (die ermittler gingen ja damals davon aus, das der junge lebt) plus pädophile ein jeder seine menschenrechte verwirkt. er sollte froh sein ,dass die wärter nicht einfach alle zellen öffnen und sich dann umdrehen und taub stellen.
     
  5. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Diese Emotionen und das Verlangen danach sind nachvollziehbar - aber du kannst dem nicht nachgeben.
    Du würdest hier der Lynchjustiz Tür und Tor öffnen, und ein jeder würde für sich selber andere Maßstäbe ansetzen ab wann es in Ordnung ist vom bestehenden Rechtssystem abzukommen und wann nicht.
     
  6. einszwo

    einszwo Gast-Teilnehmer/in

    richtig. ist ja auch nur meine persönliche meinung :) aber wenn du zu dir selbst ehrlich bist, musst du erkennen: in einem rechtsstaat leben wir lange nicht mehr. sonst würden grassers, meischis und konsorten nicht frei rumlaufen.
     
  7. clumsy

    clumsy Gast

    das urteil ist vollkommen korrekt

    ich würde nicht in einem land leben wollen, in dem folter und folterandrohungen erlaubt sind oder auch nur geduldet werden
     
  8. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Jo mei.
    Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sie die auch noch derklatschkern.

    War doch schon einmal ein netter Anfang, dass die Herberstein ihre Strafe tatsächlich absitzen muss, obwohl sie, wie sie sagt, ihre Schuld mittlerweile finanziell getilgt hat.
     
  9. einszwo

    einszwo Gast-Teilnehmer/in


    und das mitn scheuch schmeckt mir auch. hat aber nichts mit der parteiangehörigkeit zu tun. einfach ein korrupter a... wie 97% der politiker.
     
  10. michi09

    michi09 Gast

    Wenn es um das Leben meines Kindes gehen würde und ich es mit Folter/Folterandrohung eventuell retten könnte spricht für mich absolut nix dagegen ... ich finde das Urteil ist ein Schlag ins Gesicht der armen Eltern :(.
     
  11. mane9

    mane9 Gast-Teilnehmer/in


    hier geht es darum, dass ein rechtsstaat - so schwer das auch sein mag - sich an gewisse normen halten muß. wenn staaten unter besonderen auflagen foltern dürfen werden diese auflagen immer mehr aufgeweicht und foltern wird normal. das darf so nicht sein.
     
  12. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Ja, schon, aber dieser abartige Kerl bringt den Rechtsstaat an seine Grenzen, und zwar an die äussersten Grenzen.

    Es ist eine Pervertierung von dem, was wir als gerecht empfinden, und obwohl der Hintergrund-"Jeder muss vor Einschüchterung und Folter geschützt werden, egal wie abstoßend er ist" durchaus verständlich und ein Abweichen davon verdammt gefährlich ist, wird es niemand glücklich machen.

    Denn in der Praxis bleibt es dabei, dass er Schmerzengeld erhält, weil es ihm seelische Schmerzen bereitet hat, dass man ihm mit Misshandlung gedroht hat, um das Leben eines -von ihm längst ermordeten -Kindes vielleicht doch noch zu retten. Der Versuch , das Kind zu retten musste also hinter den Rechten des Herrn Gäfgen zurückstehen.

    Für mich wäre ein Urteil denkbar gewesen, das von mir aus zähneknirschend dem Grunde nach einen Anspruch auf Schmerzengeld akzeptiert, aber keinen Auszahlungsbetrag zuerkennt.
    (Sowas ist zumindest unserem Rechtssystem gar nicht so fremd, theoretisch hat jemand, der sich im Zuge einer strafbaren Handlung verletzt, keinen Anspruch auf Krankengeld.)

    Aber so wie dieser Mensch gestrickt ist, ginge das Prozessieren dann noch weiter. Und der ist sicher raffiniert genug, das Schmerzengeld irgendeiner Opferorganisation zu spenden.
     
  13. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Es spricht eh nix dagegen.
    Man muss dann halt auch akzeptieren und sich bewusst sein, dass man selber gegen ein Gesetz verstösst.
     
  14. -Fleur-

    -Fleur- a Mensch möcht i bleibn
    VIP: :Silber

    Soll so sein und gleich wieder eingezogen und an die Eltern weitergeleitet werden.

    -Fleur-
     
  15. muell23

    muell23 Gast

    Wobei man unterscheiden muss zwischen Eltern und Justiz.

    Als Elternteil kann ich nachvollziehen, dass man alles versucht, was Menschenmöglich ist und auch -unmögliches versucht wird.

    Als Vollziehender der Gesetzgebung muss ich mich zwingend an die Gesetze halten und darf eben diese Linie nicht mal im Ansatz überschreiten.

    So gesehen ist dieses Urteil zu Recht gefällt worden. (auch wenns mir persönlich nicht schmeckt)
     
  16. einszwo

    einszwo Gast-Teilnehmer/in


    wobei das ins land der märchen gehört. von den gesetzgebern red ich garnicht erst. und justicia ist auch nicht blind.
     
  17. muell23

    muell23 Gast

    und darum brauchen wir uns gar nicht mehr drum kümmern?

    Soll also jeder machen wie er gern möchte - NUR dann sollten diejenigen, die jetzt nach der Abschaffung rufen bitte auch akzeptieren, dass es IMMER stärkere und mächtigere und finanziell kräftigere Mitmenschen geben wird, die sich ihre eigene Gesetzgebung auf Kosten der anderen erkaufen werden und zwar ärger als heute vorstellbar (hatten wir doch alles schon).
     
  18. einszwo

    einszwo Gast-Teilnehmer/in


    hab ich nicht gesagt. nur das es utopisch ist.
     
  19. Sommar

    Sommar Gast-Teilnehmer/in

    Aber wegen ein paar Fällen braucht man jetzt nicht die ganze österreichische Justiz verteufeln. Der Großteil arbeitet korrekt.
     

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