1. Reden wir miteinander ...

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Frauen in "Männerberufen" hier?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von dieschmusies, 24 Mai 2011.

  1. dieschmusies

    dieschmusies Gast-Teilnehmer/in

    Ich erlebe immer wieder das ich schief angesehen werde wegen meinem Beruf. Ich lerne Kfz Technikerin und ich weiß ich gehöre zu der Minderheit aber dennoch möchte ich genau das machen und ich kann Stunden lang darüber reden wieso ich das mache was ich mache.

    Jemand von euch auch in einem Männerberuf tätig?
    Wie seid ihr dazu gekommen?
    Wie geht ihr mit blöden Sprüchen um (eine Frau kann das nicht, pass auf deine Nägel auf, du bist zu schwach dafür, solltest du nicht bei den Kindern sein, beim Billa würdest dir nicht die Finger dreckig machen,...)
     
  2. Danny

    Danny Gast

    Ich war Tischlerin. (werd nach der karenz allerdings was anderes machen, weg. chron. Sehnenscheidenentzündung). Schiefe Blicke gabs eigentlich nie. Die Reaktionen waren eigentlich durchwegs positiv: "Tischlerin? Find ich super, dass sowas Frauen auch machen."
     
  3. Rhea84

    Rhea84 Gast

    Ich bin auch in einem Beruf und einer Ausbildung, die großteils von Männern gemacht wird. Aber ich bin noch nie blöd angesprochen oder schief angeschaut worden.

    Dazu gekommen bin ich, weil es mich einfach interessiert. ;)
     
  4. raphaela-thomas

    raphaela-thomas Gast-Teilnehmer/in

    ich war 5 jahre in nem männerberuf tätig (ausbildner beim bundesheer) und man wird ständig gefragt wieso, und warum und überhaupt... :rolleyes: - jo mei, jetzt ist´s gottseidank vorbei.

    hab aufgehört, weil man doch viel unterwegs ist, und das familienmäßig jetzt nicht mehr gegangen wäre.

    wenn kinder dann mal da sind und in den kiga gehen, würde ich jedoch gerne, wenn alles so läuft wie ich es mir vorstelle - nebenbei den HTL abschluss nachmachen, wird bei uns in der nähe maschinenbau angeboten - sicher auch nicht das "mädchenhafteste" aber ich interessiere mich eben dafür :)
     
  5. lizz696

    lizz696 Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin auch in einem männerdominierenden Beruf. Allerdings wurde ich nie blöd angesprochen. Liegt aber sicher auch an der Sparte. Programmierer ist ja doch was anderes als KFZ-Techniker. Das ist ja noch männerdominierender.
    Ich finde es toll, dass dich so etwas interessiert und ehrlichgesagt, ich bin sooo froh, dass wir wenig Frauen haben. Denn die Wenigen zicken schon genug herum :rolleyes:
    Wie ich dazu gekommen bin? Ich war schon als Jugendliche recht vernünftig. Habe mich gemeinsam mit meinen Eltern erkundigt, was gute Berufsaussichten mit sich bringt und ob mich das auch interessieren würde und habe somit die HTL gemacht :)

    lg, lizz
     
  6. barflys

    barflys Gast-Teilnehmer/in

    Hallo!

    Ich weiß jetzt nicht so 100%ig, ob die EDV-Branche auch noch zu den 'Männerberufen' zählt - zumindest in meinem Umfeld sind eindeutig mehr Männer als Frauen.

    Bis jetzt hat mich das noch nie gestört und hatte auch nie Probleme damit.
     
  7. GhostKnight

    GhostKnight Gast-Teilnehmer/in

    Meiner Meinung nach soll jeder Mensch den Beruf ausüben, den er/sie kann und will.

    Es gibt leider doch so etwas wie körperliche Eignung für einen Beruf, aber ich sehe das nicht als rein auf Frauen bezogen. Wenn jemand 2 linke Hände hat, ist er/sie als Elektroniker ungeeignet. Wenn jemand nicht kräftig genug ist, um 12 Liter Orangensaft vom Billa heimzutragen, ist er/sie für die Instandhaltung in UNSERER Firma ungeeignet; dort, wo ein Freund von mir arbeitet, ginge es aber vermutlich.
    Das Danze kann man unendlich weiterführen.

    Meiner Meinung liegt es aber eher weniger an der Eignung zu einem Beruf, sondern vielmehr am Interesse. Manchmal trauen sich die Leute auch nicht.

    Wenn man sich nicht traut, ist es vielleicht die oben angesprochene Reaktion von Familie, Freunden, Kollegen, etc. die jemanden davon abhalten, einen bestimmten Beruf zu erlernen bzw. zu ergreifen. Da ist man quasi "selber Schuld", wenn man sich durch sowas aufhalten lässt.

    Bei mangelndem Interesse kann eh auch keiner was tun, ausser Interesse zu wecken. Das ist aber eher ein langwieriger Prozess, der bereits in der Schulzeit beginnen muss. Ausserdem mag es nicht jede Frau, sich schmutzig zu machen. Klingt blöd, is aber so. Das gilt natürlich auch für Männer. Wie gesagt, fängt schon in der Kindheit an, diese Prägung.

    Ich liebe meinen Beruf. Mich stört es überhaupt nicht, wenn ich dreckig werde bei der Arbeit (wozu gibts Arbeitsgewand und Seife). Ich bin froh, wenn ich Frauen treffe, die das ebenso wenig stört (an sich selbst, net an mir *g*).

    Zum Abschluss: Niemand verdient für einen Beruf oder eine Tätigkeit besonderes Lob, generell gesehen. Man wird dafür bezahlt, also macht man die Arbeit.
    Leute, die sich über soziale Normen und Zwänge hinweg durchsetzen, verdienen Respekt. Egal ob die KFZ-Technikerin oder der Betreuer im KiGa, die Sprengmeisterin (es kann ja net nur Männer geben, die gern Sachen kaputt machen, oder?) oder der Volksschullehrer (da gibts, aus irgend einem Grund, fast keine Männer). Hut ab an diese Leute.

    lg

    Tom
     
  8. Bettinawe

    Bettinawe Gast-Teilnehmer/in

    Bin auch in einer Männerdomäne tätig (im technischen Verkauf). Klar gibt´s hie und da mal Vorurteile, aber offen ausgesprochen werden die selten. Diese Vorurteile komme komischerweise nicht nur von Männern, sondern mindestens genauso oft von Frauen ("Gibt´s da vielleicht einen MANN, mit dem ich das besprechen kann?" oder "Könnten sie nicht noch einen Kollegen fragen?"):rolleyes:.

    Manchmal kommt auch (komischerweise NUR von Männern) nach einem Beratungsgespräch positives Feedback, das freut mich dann sogar, wenn die Wortwahl nicht gerade emanzipiert ist ("Ich bin anfangs erschrocken, weil ich nicht gewohnt bin, mit einer Frau technische Fragen zu besprechen, aber Sie kennen sich da wirklich gut aus." oder "Das hätte ich nicht geglaubt, daß Sie mir da weiterhelfen können - Sie als Frau!"):rolleyes::D.

    Einmal kam ein Kunde zu einem Kollegen und wollte ein technisches Produkt kaufen. Der Kollege wollte den Kunden an mich weiteregeben, weil der gewünschte Bereich mein Fachgebiet ist. Der Kunde hat dann (in meiner Anwesenheit) zum Kollegen gemeint, mit Frauen würde er nicht über Technik sprechen. Mein Kollege ist daraufhin wütend geworden und hat den Kunden gleich geschimpft: "In welchem Jahrhundert leben Sie denn? Das ist ja eine richtig rassistisch Einstellung! Die Frau W. kennt sich da super aus, besser als jeder Mann hier."

    Naja, der Kunde ist trotzdem zu einem anderen Kollege gegangen und wollte von dem beraten werden, der war aber auf dem Gebiet auch nicht so sattelfest und hat ihn wieder an mich verwiesen:cool:. Und dann hat er´s noch genauso erfolglos bei einem älter aussehenden männlichen Lehrling probiert - und wurde prompt wieder zu mir geschickt:D. Dann hat er sich doch von mir beraten lassen, aber da war er dann schon SEEEER klein;).
     
  9. mors

    mors Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin ja auch Informatikerin, das ist sicher nochmal was anderes als KFZ Mechanikerin, wir haben glaube ich doch ein paar mehr Frauen.
    Ich hatte zum Glück noch mit keinen Kollegen oder Kunden zu tun, wo ich das Gefühl hatte, die glauben, ich kenn mich wegen meines Geschlechts weniger gut aus.
    Öfters kommts aber vor, dass die ältere Generation von Krankenpflegerinnen (arbeite im KH) mich ganz bewundernd fragt, wie ich denn das mache, dass ich mich da so gut auskenne und was ich denn für eine Ausbildung habe, dass das sicher schwer ist, etc... das ist mir total unangenehm, es ist ja schließlich nix besonderes, nur das was mir eben zufällig liegt.
    In meiner Abteilung fällt mir sogar auf, dass die Männer ausgesprochen "unmännlich" sind, was ihr Gehabe angeht.
    Bei meinem LG in der Maschinenbau Branche ist das ganz anders. Da waren wir mal bei einem Geschäftsessen mit einer Runde von Geschäftsführern von MB Firmen. Ich bin ja technisch nicht ganz nackt und Maschinenbau interessiert mich auch. Diese Typen haben mir sehr deutlich gezeigt, dass sie weder mit mir sprechen wollen, weil ich mich nicht zu den anderen Frauen verzogen hab, und somit ihre Schnellfahr-Alkohol-Nutten-Geschichten gestört habe, noch geglaubt haben, dass ich über etwas interessantes mit ihnen sprechen kann - das war extrem unangenehm für mich, in einer Firma mit mehreren solchen Kollegen würd ich nicht arbeiten wollen (Ausnahmen waren übrigens nur die anwesenden Schweden, die wollten mich gleich über technische Details ausquetschen)
    Früher hatte mein LG auch viel mit Bauern zu tun, die auch tw. offen sagen "Wieder nur a Madl", wenn die Frau gerade ein Baby zur Welt gebracht hat. Da hätt ich ein echtes Problem für solche Typen zu arbeiten.
    Wie gehe ich mit blöden Sprüchen um? Schlecht, ich werde ziemlich giftig und möchte mit sowas eigentlich nix zu tun haben, ist natürlich blöd, wenns Kunden wären...
    @TE ich hoffe das hörst du nur im Umfeld und nicht im Betrieb, in dem du lernst.
     
  10. dieschmusies

    dieschmusies Gast-Teilnehmer/in

    Es ist geteilt...

    mein Chef hatte von Anfang an kein Problem. In der Firma habe ich gleich gesagt das ich keine veränderung möchte. Ich möchte das weiter die nackte Frau am Wc bleibt und jeder reden soll wie er redet.
    Das größere Problem sind die Kunden die einen blöd ansprechen und fragen was man denn da will und man solle gefälligst wem holen der sich auskennt :rolleyes:

    Was mich am meisten getroffen hat waren die Reaktionen der Männer in der Famile - Schwiegervater, Großvater usw.
     
  11. Bettinawe

    Bettinawe Gast-Teilnehmer/in

    Das wird mit zunehmendem Alter (und zunehmender Gelassenheit;)) besser. Fürher habe ich es persönlich genommen, wenn wer einen Mann gefordert hat, jetzt denk ich mir "Super, den Ungustl hab ich mir erspart!":cool:.

    Früher mußte ich auch noch betonen, daß ich es genauso gut kann wie ein Mann, jetzt steige ich sogar (leicht provokant) darauf ein: "Sie wollen von einem Mann bedient werden! Na selbstverständlich! Kommen Sie bitte mit!" und bringe den Kunden dann zu einem meiner Kollegen. Wenn ich gerade etwas boshaft drauf bin, zu einem, von dem ich weiß, daß er von der gewünschten Sache wenig Ahnung hat:blemblem:.
     
  12. ich war auch eine zeitlang in einem männerdominierten beruf, und ich fands super. mit männern arbeite ich sowieso viel, viel lieber zusammen als mit frauen. und das damenklo hatte ich immer für mich alleine :D blöde reaktionen aus dem umfeld gabs eigentlich keine. nur entsetzlich gestört hat mich, wenn organisatorische dinge zu tun waren und diese (als einzige frau in der abteilung) dann immer zu mir delegiert wurden. das war der reinste sexismus und darüber könnte ich mich jetzt noch stundenlang aufregen.
     
  13. dieschmusies

    dieschmusies Gast-Teilnehmer/in

    Na gut das stört mich nicht. Ist bei uns nicht so viel. Es gab auch Sachen wo es hieß das solle ich machen weil die einzige Österreicherin bin und daher nur ich perfekt deutsch könne. Aber das stört mich an wenigsten.
     
  14. ich finde, das is auch was anderes. eine sprache können is eine qualifikation. aber ich soll einen raum für jemand anders reservieren, weil ich eine frau bin, das is sexismus.
     
  15. mors

    mors Gast-Teilnehmer/in

    Ohja das hab ich ja total verdrängt, bei Besprechungen Protokoll führen ist immer so eine Sache, Raum für irgenwas reservieren, die Handouts vorbereiten, Reisen buchen, Verpflegung besorgen... das nehme ich auch öfters wahr, dass da von außen (von meinem Chef und Kollegen glücklicherweise nicht) die Erwartung besteht, dass das automatisch eine der Frauen macht.
    Eine Kollegin nimmt öfter an einer Besprechung in größerer Runde (sonst nur Männer) teil und es wird von der Runde erwartet, dass sie den nächsten Termin für alle festlegt und aussendet und das Protokoll schreibt und verschickt (die anderen Teilnehmer sind von anderen Organisationen bzw. Firmen und bei denen haben wir auch noch keine weiblichen Mitarbeiter kennengelernt). Da könnt mich auch stundenlang drüber aufregen.
    In der Schule und an der Uni wars ja dasselbe: "Du schreibst, Mädchen haben die schönere Schrift" - da habens dann halt immer blöd geschaut, wenns meine Klaue gesehen haben :D
     
  16. lizz696

    lizz696 Gast-Teilnehmer/in

    Ok, die Windeltorten für frischgebackene Papas muss auch immer ich machen :rolleyes: Aber das mache ich gerne.
    Alles andere bleibt mir glücklicherweise erspart. Habt ihr alle keinen Empfang ? Die Sekretärinnen dort managen das :cool:
     
  17. unsere assistentinnen haben arbeit gescheut und waren zudem super unfreundliche tussis. in echt jetzt. klar is keiner zu denen gegangen, das war denen sehr recht.
     
  18. SoKiBa

    SoKiBa Gast-Teilnehmer/in

    Ich habe vor... hm... mal nachrechnen... 23 Jahren (sooooo alt bin ich schon!:eek:) eine Lehre als Elektromechaniker für Schwachstrom gemacht. :eek:

    Ob ich es nochmal machen würde? Ehrlich, ich weiß es nicht.
    Ich habe sehr viel erlebt in meiner Lehrzeit und auch danach. Von Lob und Anerkennung bis zur sexuellen Belästigung und Nötigung und Behandlung als "Putzfetzen" war alles dabei.
    Mir hat die Elektronik damals wirklich Spaß gemacht und ich habe nach meiner Lehre noch 5 Jahre in diesem Beruf weiter gearbeitet.
    Danach hab ich eine kaufmännische Ausbildung gemacht und auch in diesem Bereich bis zur Karenz gearbeitet. Allerdings war ich meist in technischen Betrieben.

    Nun stehe ich vor meinem Wiedereinstieg ins Berufsleben und bin seh gespalten. Will eigentlich was technisches machen, bin aber schon zu lange weg. Andererseits kann ich in diesem Bereich kaum teilzeit arbeiten und bekomme auch eher in Wien einen Job als hier in der Nähe.

    Ich habe mir auch das FIT-Programm vom AMS angesehen wegen einem "Update" meiner technischen Kenntnisse.


    Im allgemeinen glaube ich aber dass es noch immer an der breiten Akzeptanz von Frauen in diesem Bereich fehlt. Es sind die Bedingungen für Frauen noch häufig nicht das was man sich wünscht.
    ich weiß nicht ob es noch besser werden wird.

    LG
    Daniela
     
  19. dieschmusies

    dieschmusies Gast-Teilnehmer/in

    Es kommt auch viel auf den Betrieb an in dem man arbeitet. Ich hatte auch Panik und angst - mein Chef ist Moslem - aber es war unbegründet.
    Ich mache meine Ausbildung über FIT - ich bin begeistert von der Möglichkeit und war erst gestern wieder beim Update Unterlagen vorbei bringen. Ich finde auch die Betreuung dort super und kann mich echt nicht beschweren. Auch die Bezahlung passt.

    Kfz Mechanikerin ist für mich eine Brücke. Ich möchte in die Diagnose rein. Daher muss ich das lernen um das andere machen zu können. Doch das mache ich gerne. So lerne ich auch wie ich mein Auto selber machen kann und kann so ganz easy den einen oder anderen Euro dazu verdienen.
     
  20. red.witch

    red.witch Gast-Teilnehmer/in

    ich hab damals Typografiker gelernt und war einer der ersten weiblichen Lehrlinge...
    ... heute is die Grafik überlaufen, wobei der Männeranteil immer noch etwas höher ist ;)

    jetzt wechsle ich in die Bautechnik
     

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