Frage zum Arbeitslosengeld/Notstandshilfe

Wenn das ALG endet, endet es. Da gibt es keine Chance das weiter zu kassieren. Es könnte maximal jetzt unterbrochen werden, was dir die restlichen 7 Tage für später aufheben könnte. Verlängert ist es deshalb aber nicht.

Nach dem ALG gibt es die Möglichkeit Notstandshilfe zu beziehen. Im Gegensatz zum ALG wird dafür aber auch das Einkommen deiner Familie/Mitbewohner einberechnet. Ansonsten ist die Notstandshilfe etwas geringer als das ALG und wird endlos ausbezahlt (solange du halt kein nicht geringfügiges Einkommen hast).

Wenn entweder ALG oder NSH geringer als die Mindestsicherung ist, wird der Betrag auf die Höhe der Mindestsicherung (um die 700 Euro monatlich) erhöht, falls du einen Antrag dafür stellst.

Bist du krank, erhältst du statt dem ALG oder der NSH ein Krankengeld, das sich wieder an der Höhe des ALG/NSH orientiert.

Egal, was ist, du bist in Österreich ziemlich gut abgesichert und musst dir an sich keine Sorgen machen. Außer, dass man von den auszahlenden Stellen gerne ein wenig schikaniert wird (am meisten bei der Mindestsicherung). Aber auch das ist ja typisch österreichisch. Man muss auf die ganz Armen noch ein bissi drauf treten, schließlich leben sie ja auf unsere Kosten und das gibt uns schon ein bissi ein Recht dazu...

 

ich frag mich, ob eurer System besser ist als unseres. Oder ob unseres durchdachter ist. Hier gibt es bezüg. Mietzahlung eine Obergrenze. Teurer darf die Wohnung nicht sein, alles was darüber hinaus geht, muss der Hilfebedürftige selbst bezahlen.

Eurer Mietzuschuss beträgt 206,96 Euro. Dafür ist der Regelsatz höher...

 

Hartz IV ist für die Menschen eindeutig scheißiger, aber für den Staat besser.

Mietzuschüsse sind bei uns (vermutlich auch bei euch) unabhängig von Arbeitslosigkeit. Aber um diese geht es hier nicht.

 

ich glaube die Regelsätze sind ein bisschen höher als bei Hartz 4. Bei uns kann man Wohngeld beantragen, wenn man eigenes Einkommen hat und kein Hartz 4 zum Aufstocken benötigt.

Warum findest du Hartz 4 scheißiger?

 

Wohnbeihilfe ist bei uns je nach Bundesland verschieden geregelt und "Ländersache". Sie hängt nur vom Einkommen und der Anzahl der in einer Wohnung lebenden Personen, deren Größe und deren Typ ab. Es ist egal, ob jemand arbeitslos ist oder nicht.

Hartz IV ist deshalb für die Menschen beschissener, weil sie dadurch automatisch erniedrigt und abqualifiziert werden. Mehr noch als bei uns, wo man nur beim sporadischen Besuch am Arbeits- oder Sozialamt von den "Kundenbetreuern" manchmal ein wenig erniedrigt wird. Bei Hartz IV werden die Menschen gezwungen Überraschungsbesuche von Kontrolloren zuzulassen, sich die Anschaffung von Geräten vorher bewilligen lassen zu müssen und müssen zudem jeglichen Besitz, den sie haben sollten, vorher verwerten, bevor ihnen überhaupt irgendetwas bezahlt wird.

 

Überraschungsbesuche sind nicht zulässig. Die Sachbearbeiter der Arge können, wenn sie wollen einen immensen Druck ausüben. Das ist sehr unschön. Hört man sich auf der anderen Seite an, wie überlastet auch diese Sachbearbeiter sind,stellt man fest, wie unausgegoren dieses System ist.

Geräte muss man sich vorher nicht bewilligen lassen, weil diese in den monatl. Zahlungen enthalten sind. Jeder Empfänger muss also von dem Geld soviel zurück legen, dass er im Falle einer Neubeschaffung das Gerät selbst bezahlt. Vom Amt wird da gar nichts übernommen. In dringenden Fällen gibt es die Möglichkeit eines Darlehens, dass man in kleinen Raten zurück zahlen muss.

Ein gewisses Vermögen darf man haben ( kann die genauen Zahlen ich nicht nennen, es gibt aber ein s.g. Schonvermögen) Autos dessen Wert nicht 7500 Euro übersteigen gelten als angemessen und müssen nicht verkauft werden)

 

Abgesichert im Sinne von Krankenversicherung - ja, da gebe ich dir Recht. Abgesichert im Sinne von -genug Geld zum Leben zu haben - nein, definitiv nicht. Von 800 Euro Notstandshilfe kann man kaum leben, wenn die Wohnung die Hälfte kostet....Und es gibt kaum noch billigere Wohnungen...

Ich habe in meiner Arbeit oft genug Menschen kennen gelernt, die mit der Notstandshilfe nicht über die Runden kamen. Trotz 1-Zimmer-Wohnung.

 

dann musst du dir für diese Zeit eine günstigere Wohnung suchen, notfalls auch in einem Bezirk, der nicht schön ist. Ist ja nicht für immer

 

Bei der Notstandshilfe wird nicht das Einkommen der Familie/Mitbewohner miteinbezogen, nur das Gehalt vom Lebensgefährten ist relevant. Und man darf bis zur Geringfügigkeitsgrenze neben der Notstandshilfe dazu verdienen.

 

schau dir mal die mietpreise in wien an (von anderen bundesländern weiß ichs nicht, aber sooo viel besser wirds wohl auch nicht ausschaun)
es gibt kaum etwas unter 400€
da kannst du abstriche machen was du willst ... wenns nix gibt, gibts nix!

 

die Mietpreise in Kiel sind auch explodiert. Aber es gibt hier günstige Wohnungen, wenn auch das Stadtgebiet nicht der Brüller ist. Vielleicht würde eine 1 Zimmer Wohnung erst mal reichen, bis die Durststrecke überwunden ist. Oder wäre eine WG eine Option?

 

im durchschnitt zahlst du (zahl ist jetzt geschätzt) so um die 300€ für ein wg-zimmer in wien ... das hat dann so zwischen 15 und 20qm (zb: 2er WG Mitbewohnerin gesucht! 16 m² - willhaben.at )
und auch die sind sehr rar

da kommt eine eigene wohnung sogar billiger
da gibts dann so maximal (!) 35qm für 400€
da hast aber den makler noch nicht bezahlt und auch noch keine ablöse und kaution

ganz so einfach ists leider nicht...

 

Mal abgesehen davon, dass es für viele leider schon für immer ist (man braucht heutzutage nur mit 45 oder 50 arbeitslos werden .... ), gibt es in Wien kaum billigere Wohnungen. Nicht umsonst sind hier viele mit Notstandshilfe in ihrer Existenz bedroht. Und damit meine ich nicht jene, die sich nicht den neuesten Fernseher oder die neueste Playstation kaufen können, sondern jene, die den Cent drei mal umdrehen, wenn sie sich einen Apfel kaufen möchten.

 

das ist wirklich schlimm

 

lustig, in der wohnung von der anzeige hab ich mal gewohnt