1. Reden wir miteinander ...

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Förderung junger Talente

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Kalliope, 10 Mai 2014.

  1. Kalliope

    Kalliope Gast-Teilnehmer/in

    Wenn ein Verein Geld springen lässt, um junge Nachwuchstalente zu fördern, ihnen also Geld für die entsprechende Ausbildung zur Verfügung stellt (Betrag wären so um die 50 - 200€ jährlich), wie empfindet Ihr dann Förderrichtlinien:

    * Talent muss vorhanden sein - Überprüfung im Rahmen einer allgemein zugänglichen Aufführung vs. gewählter Zeitpunkt, an dem alle förderwilligen explizit für die Förderung ihr Talent beweisen.
    * Knüpfen an finanzielle Bedürftigkeit: der Ansuchende soll in einem Formular das monatliche pro Kopf Einkommen seiner Familie ankreuzen, um vorwiegend diejenigen zu fördern, denen es normalerweise erschwert ist, sich weiterzubilden vs. das Talent alleine sollte förderungswürdig sein, die finanzielle Situation der Eltern spielt dabei keine Rolle.
     
  2. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    ich wuerde es wie ein leistungsstipendium sehen und deshalb finde ich die einschraenkung auf beduerftigkeit falsch. entweder foerdere ich talent, dann muss der finanzielle background egal sein oder man foerdert beduerftigkeit, dann ist das talent sekundaer.
     
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  3. Maritina

    VIP: :Silber

    Ich würde Förderungswürdigkeit ausschließlich von Talent und Einsatzbereitschaft abhängig machen, nicht vom Einkommen der Eltern. Dabei aber versuchen festzulegen, dass die Fördermittel zweckgebunden eingesetzt werden.
     
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  4. Ipani

    Ipani Gast-Teilnehmer/in

    Sehe ich ähnlich.
    Man wird sich wohl für eins entscheiden müssen.
    Mir fiele das aber schwer.
    Dem, der die Förderrichtlinien aufgestellt hat, wohl auch...
     
  5. piscisrabida

    VIP: :Silber

    blödsinn.
    man könnte sich darauf einigen, talent zu fördern, wenn es notwendig ist. wer selber bzw. die familie ausreichend hohe eigenmittel besitzt, ist auf eine förderung nicht angewiesen. die förderung sollte am besten denen zukommen, die talent haben UND darauf angewiesen sind, die sich die ausbildung etc. sonst nicht oder nur schwer leisten könnten.
     
  6. Maritina

    VIP: :Silber

    Offenbar hast Du keine Vorstellung davon, was es kostet, ein Talent zu fördern. Da geht es meist nicht nur "um eine Ausbildung". Die hat bald wer...
     
  7. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Jede Art von Einkommensnachweis ist eine Hürde, auch für jene, denen es zustehen würde und es führt außerdem zu einer Stigmatisierung ähnlich den "Quotenfrauen".
    Ich denke nicht, dass es für das Selbstwertgefühl eines jungen Talents ein Vorteil ist mit dem Vorwurf "Soviel Talent hat er/sie eh nicht, aber er/sie war halt arm genug um die Förderung zu kriegen", konfrontiert zu werden.
     
  8. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    jaja, und wer bestimmt, was "ausreichend Eigenmittel" bedeutet? Wieviel Finanzstriptease verlangst du für 50-200 Euro Förderung im Jahr?
    Es ist doch ganz simpel. Entweder will der Verein sozial-caritativ sein, dann wird halt nach "Bedürftigkeit" gefördert samt dem Nachteil, den ich oben beschrieben habe, ODER der Verein macht ECHTE Talentförderung und konzentriert sich auf Talent anstelle von Tränendrüsenakrobatik.
     
  9. Kalliope

    Kalliope Gast-Teilnehmer/in

    Danke. Das heißt, die meisten sehen es so wie ich. Das war nämlich eine heiße Diskussion, in der ich mit meiner Meinung Talenteförderung - ja, aber unabhängig vom Einkommen absolut allein da gestanden bin. Ich find es auch fast ein wenig übergriffig, als Verein nach dem Familieneinkommen zu fragen, würde es auch als förderungssuchender nicht unbedingt gerne angeben wollen. Ich finde auch, dass einem Kind oder Jugendlichen die Belohnung der Förderung rein aufgrund des Talents sicher einen gewaltigen Ansporn gibt, während beim anderen Modell eben im Hinterkopf sitzt, dass man es ja nur bekommen habe, weil man arm ist (oder umgekehrt, man ist frustriert, weil das vorhandene Talent nicht gewürdigt wird, weil die Eltern zu viel Geld haben)

    Und wie seht Ihr die erste Entscheidung: im Rahmen einer allgemein zugänglichen Aufführung das Talent zu prüfen, dann var. 2, die ich heute morgens vergessen habe: jeden einzeln irgendwann irgendwie zu überprüfen (nachdem das ganze so schwammig ist, hab ich es vermutlich unbewusst weggelassen) oder var. 3 einen Termin, quasi ein Casting, bei dem jeder, der es probieren möchte, sich präsentieren kann und dann die besten aus diesem Haufen fördern. (und wenn ich ehrlich bin, find ich jede der drei Varianten nicht wirklich stimmig. Vielleicht fällt Euch ja noch eine andere Variante an. Wir setzen uns bald noch einmal zusammen, um das zu besprechen, und ich sammel grad Inputs dazu)
     
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  10. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Könntest du bitte sagen um welche Art von Talent es sich handeln soll?
    Weil für manche Talente finde ich jeweils manche der genannten Varianten untauglich.

    Z.B. Zeichen und Maltalent: Variante 1 als Ausstellung gut vorstellbar und 3 ebenso gut vorstellbar, Variante 2 untauglich, weil Vergleichsmöglichkeiten fehlen.
    Z.B. Singen, Musizieren: Variante 1 nicht gut wegen potentiellem "Fanclub" mit Beeinflussung verbunden (z.B. 30 Leute mit frenetischem Applaus machen mehr Eindruck, als eine einsame Mutter),

    Ich würde, wenn es ein weiter Bereich von unterschiedlichen Talenten ist, die 3. Variante wählen. Um einerseits trotzdem Vergleichsmöglichkeiten zu haben (direkter Vergleich). Dieses Casting jedoch in "geschlossenem Rahmen". Also nur die Bewerber und die Entscheider, allerdings den Bewerbern würde ich durchaus die Möglichkeit geben auch alle anderen zu sehen/hören.
     
  11. Maritina

    VIP: :Silber

    Finde ich gut. Die Jury sollte halt möglichst unabhängig sein und ehrenamtlich agieren.
     
  12. Kalliope

    Kalliope Gast-Teilnehmer/in

    Es geht rein um musikalische Talente. Also musizieren, singen, tanzen.

    Das mit dem "Fanclub" kann ich ausschließen, da es um Zuhören bei Schulaufführungen geht. Ich seh da eher die Problematik, dass die wenigsten alleine als Einzelkünstler auftreten. Und aus einem Trio oder einer Ballettgruppe jemanden rauszufiltern, der aufgrund des Talents gefördert werden sollte, erscheint mir schwierig.

    Ich war auch am ehesten für die Wettbewerbsvariante. Wurde aber von manchen anderen abgelehnt, da Casting-Show Charakter. Ich mag das ja auch nicht sonderlich (wär daher über eine Idee zu einer zusätzlichen Variante gern zu haben), denke, es ist aber noch das praktikabelste.
     
  13. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Sorry, Alternativen fallen mir da keine ein.
    Diese Kunstrichtung wird nunmal durch "Vorspiel" klassifiziert.
     
  14. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in

    Wie viele Jahre wollt ihr die 50-200 Euro jährlich zahlen? Oder ist die Summe nur einmalig?
     
  15. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in

    Ich würde die Summe denen geben, die sie benötigen. Unsere Tochter bekommt seit ein paar Monaten privaten Unterricht bei einer Klavierlehrerin, da sie dieses Instrument erlernen möchte. Da ist schnell viel Geld weg und Eure Summe eher ein Tropfen auf dem heissen Stein. Abgesehen davon fördern wir sie ohnehin. Daher würde ich die Summe nutzen, um Kinder zu fördern, deren Eltern sich bestimmte Dinge einfach nicht leisten können oder wollen.
    Ist das Geld dann an bestimmte Bedingungen geknüpft? Einen monatlichen Beitrag für ein Jahr für Kurse o.ä. kann man damit ja nicht unbedingt begleichen.
    Verstehe die Idee dahinter noch nicht so wirklich bzw. die Umsetzung.
     
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  16. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in



    Da würde ich den Kontakt zu den "Lehrern" bzw. den Personen suchen, die die Aufführungen begleiten. Die können am ehesten beurteilen, wer förderungswürdig ist und das Geld benötigt.
     
  17. Maritina

    VIP: :Silber

    Im Bereich Musik GIBT es bereits Wettbewerbe und die Ergebnisse werden durchaus auch von anderen "Interessenten" als der Jury "verwendet". Das österreichweite Programm "Prima la musica" ist unsere Variante des deutschen Jugend musiziert. Dabei können junge Talente aller Musikrichtungen in Solo- und Ensemblewertungen regelmäßig ihr Können unter Beweis stellen. Man könnte also am Bereich Instrumentalmusik und Gesang durchaus auf den Ergebnissen des Prima la musica Wettbewerbs aufsetzen.

    (Nur als Beispiel zur Info: junge Musiker, die nach der Ausscheidung auf Landesebene zum Bundeswettbewerb zugelassen werden, ersparen sich auf die musikalische Aufnahmeprüfung am Wiener Musikgymnasium)

    Casting-Show-Charakter hat Prima la musica nicht. Es geht sehr seriös und fair zu. Der Bundeswettbewerb wird diesmal über Pfingsten in Wien ausgetragen:
    http://www.primalamusica.at/zeitplan-bundeswettbewerb.html
     
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  18. Maritina

    VIP: :Silber

    Die genannte Summe wird aus keinem begabten Kind, das nicht ohnehin vom Elternhaus massive Förderung erhält, einen Musiker oder einen Tänzer machen. Aber jenen, die ohnehin sehr großen Einsatz zeigen (und ihre Eltern ebenso) ist geholfen, wenn man einmal einen Gutschein für Noten in der Höhe von EUR 150,- bekommt.
     
  19. Maritina

    VIP: :Silber

  20. Q

    Q Gast

    Ich kenne natürlich die Details nicht, aber hier steht der Aufwand zur Erlangung der Förderung (öffentliches Vorspiel, Offenlegung der finanziellen Verhältnisse) im auffallenden Missverhältnis zum ausgelobten Betrag. Das hört sich ehrlich gesagt eher wie die Schrulle eines kunstsinnigen Industriellen im Gnadenalter an, der es irgendwie verabsäumt hat, mit der heutigen Kaufkraft Schritt zu halten ...
     
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