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Flächenkollektor oder Tiefenbohrung?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Empire, 17 November 2009.

  1. Empire

    Empire Gast-Teilnehmer/in

    Hallo!

    Wir wollen im kommenden Jahr Haus bauen und haben uns für eine Erdwärmeheizung entschieden.
    Das Haus soll ein Niedrigstenergiehaus werden. Bungalow mit 120-130 m².

    Unser Grundstück ist knapp 800 m² groß und eine leichte Hanglage. Ca. 3m Höhenunterschied auf ca. 25 Metern.

    Einen Pool wollen wir nicht, dafür eine Gartenhütte und eventuell ein paar Obstbäume wie Zwetschken- und Kirschenbaum.

    Laut unseren Installateur würde eine Erwärmeheizung inkl. Flachkollektor 13000 EUR kosten. Eine Tiefenbohrung würde nochmal 3000 EUR extra kosten.
    Für was würdet ihr euch entscheiden?

    Ich habe auch auf einer Herstellerseite mal gelesen das der Wirkungsgrad von Erwärmeheizungen mit Flachkollektor besser sein soll als mit einer Tiefenbohrung. Denkt ihr da ist was dran?

    Weiters soll es ein neues Verfahren für Tiefenbohrungen geben. Das so genannte geoJETTING.
    Hat davon schon mal jemand was gehört? Gibts in Österreich auch schon Firmen die das Anbieten?
    http://www.vaillant-geosysteme.de/de/produkte/bohrungen/geojetting.html
     
  2. Benji

    Benji Gast-Teilnehmer/in

    Es ist viel zu früh sich zu entscheiden (außer du hast schon alle Daten des Hauses). Ich finds immer wieder spannend wie Installateure Anlagen dimensionieren (und danach Preise angeben), ohne sich auch nur annähernd mit dem Haus zu beschäftigen.

    1. Haus halbwegs genau fertig planen

    2. Heizlast-Berechnung durchführen (lassen). Und ich meine eine Heizlast-Berechnung, keine Pi mal Daumen mal Mondphase mal Wasserstand der Donau Heizlast-Schätzung

    3. anhand der Heizlast Gerät(e) aussuchen, anhand der JAZ bzw. COP des Geräts kann man auf die notwendige Entzugsleistung aus dem Erdreich schließen.

    4. aus Entzugsleistung und Bodenbeschaffenheit kann man auf die notwendige Kollektorfläche oder Art und Tiefe der Tiefenbohrung schließen.

    Beispiel aus der Praxis: unser Haus, 210 m² beheizte Fläche

    übliche (falsche) Schätzung: doppelte Fläche für Kollektoren (400 m²!!!)

    tatsächlich realisiert: 200 m Sole-Schlauch in der Baugrube "ums Haus gewickelt"
     
  3. Q

    Q Gast

    Na, rechnen wir mal:

    30 KwHa / m² * 130 m² = 3900 kWh jährlicher Heizbedarf.

    Sagen wir mal, mit Warmwasser 10000 kWh.

    Nehmen wir JAZ 4 an, also 2500 kWh sind zu zahlen, Heizkosten / Jahr bei der energiemäßig teuerstan aller Alternativen (reine Stromheizung) also mit Rundung nach oben 400 EUR.

    Wird Gas als Energieträger genommen, sind es ca. 200 EUR.

    Ich gehe davon aus, dass bei den 13000 / 16000 die Heizverteilanlage (wahrscheinlich FBH) nicht enthalten ist.

    Ich empfehle einen Vergleich deiner Anlage mit
    - einer reinen Gasheizung (entweder Kombitherme oder Therme + Boiler)
    - einer Gas/Solar-Kombi
    - einer reinen Stromheizung (da kannst du mit berücksichtigen, dass du dann auch keine Heizverteilanlage brauchst)

    Wenn es schon Gründe für die WP gibt (z.B. dass kein Gas möglich ist; Pellets oder Ölheizung sind wegen der enormen Investitionen sicher nicht günstiger), dann bietet die Tiefenbohrung jedenfalls kaum einen Vorteil, der den Aufpreis rechtfertigt.
     
  4. waldmann

    waldmann Gast-Teilnehmer/in

    Eine reine Stromheizung ist lt. Förderstelle in NÖ nicht erlaubt!:wave:
     
  5. waldmann

    waldmann Gast-Teilnehmer/in


    Habt ihr euch schon mal über eine Luftwärmepumpe schlau gemacht? Sie ist zwar nicht so effizient, jedoch viel günstiger als eine Erdwärmepumpe!
     
  6. Ottawa

    Ottawa Gast-Teilnehmer/in

    Luftwärmepumpe? Lieber nicht.

    Ein Nachbar von uns hat eine Luftwärmepumpe in Betrieb genommen, zumindest schaut es danach aus. Die Luft Ein- & Auslässe sind in der Außenmauer eingebaut, vielleicht Eigenbau?

    Jedenfalls, das Ding klingt wie eine Turbine!!! Wenn man in einer hoffentlich ruhigen Umgebung baut sollte man sowas nicht errichten. Mehr als 30 dB bzw 1,0 Sone sollte es nicht erzeugen und sogar dann würde ich das sehr genau anschauen.

    Nein, mir war das Risiko zu hoch. Die ersparten €2000 Anschaffungskosten kann man beim Haus bauen locker wo anders einsparen. Außerdem hätte mit einer Luftwärmepumpe nicht so eine energiesparende Kühlung im Sommer einrichten können wie mit der Sole-Lösung.
     
  7. Empire

    Empire Gast-Teilnehmer/in

    Hallo!

    Nun... eine Gasheizung ist bei uns nicht möglich da keine Gasleitung in unserer Nähe ist.
    Pelletsheizung ist von der Anschaffung her genauso teuer und man braucht wieder einen extra Raum zum Lagern.
    Deshalb sind wir auf Erdwärme gekommen.
    Bei den 13.000 EUR ist noch keine FBH dabei.

    Luftwärmepumpen haben bei weitem keinen so guten COP Wert. Ausserdem wohnen wir auf 720m Seehöhe wo wir meistens im Winter an die 2 Meter Schnee haben und oft Nächte mit -15 bis -20°C. Und da kann ich mir nicht vorstellen das hier eine Luftwärmepumpe noch wirtschaftlich arbeiten kann. Ausserdem soll eine Heizung keinen Lärm machen. Wir wohnen auf dem Land wo es sehr ruhig ist.
    Eine reine Stromheizung geht natürlich auch nicht, da man dann keine Förderungen mehr bekommt (Oberösterreich)

    @Benji
    Wir hatten unseren Installateur Wohnfläche und Niedrigstenergiehaus genannt. Und daraufhin hat er uns den ca. Preis genannt.
    Einen verbindlichen Preis kann er uns dann natürlich erst bei genauem Plan machen. Den wir übringes etwa mitte Dezember bekommen werden.
     
  8. Empire

    Empire Gast-Teilnehmer/in

    6100 kWh kommt mir für Warmwasser etwas zu viel vor.
    Wir sind 3 Personen. Wenn man 60 Liter Warmwasser pro Tag und pro Person rechnet kommt man im Jahr auf etwa 2400 kWh für Warmwasser.
     
  9. Benji

    Benji Gast-Teilnehmer/in

    Gute Infos und Richtwerte findet man hier: http://www.energiesparhaus.at/energie/warmwasser.htm

    Zitat:
    Richtwerte für den Warmwasserbedarf

    Bei einem Richtwert für die Temperatur von etwa 45-50°C kann folgender Warmwasserverbrauch angesetzt werden:
    • Sparsam (nur duschen):
      ca. 25 Liter pro Person und Tag (oder etwa 1 kWh pro Person und Tag)
    • Mit 1 Vollbad pro Woche:
      50 Liter pro Person und Tag (oder etwa 2 kWh pro Person und Tag)
    • Nicht sparsam:
      75 bis 90 Liter pro Person und Tag (3 bis 3,6 kWh pro Person und Tag)
     
  10. LeoLi

    LeoLi Gast-Teilnehmer/in

    Habt ihr die Chance auf einen Brunnen - wir haben eine Wasser-Wasser-WP und sind vollauf zufrieden. Vorteil: ein einfacher Brunnen zur Entnahme und ein Schluckbrunnen zum Einleiten reichen. Es ist keine Tiefenbohrung notwendig und im Garten liegen keine Kollektoren.

    lg
    LeoLi
     
  11. Q

    Q Gast

    Ich habe großzügig gerechnet, um mich nicht dem Vorwurf auszusetzen, meine Berechnungen beruhen auf unrealistisch niedrligem Energieverbrauch.
     
  12. Q

    Q Gast

    Ja, wenn man eine Förderung will.

    Da siehst du wieder, wer / was / wozu gefördert wird. NÖ fördert am liebsten Pelletsheizungen. Herzlichst ihre Waldbesitzer-Lobby.
     

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