1. Reden wir miteinander ...

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Filmlook

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von cestlavie, 17 September 2012.

  1. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Regelmäßigen Kinogehern wird ja aufgefallen sein, dass ein Kinofilm, nicht nur was das Cinemascope-Format betrifft, anders aussieht als Studioproduktionen im Fernsehen. Der wichtigste Grund hierfür ist der, dass Kinofilm nur 24 Bilder pro Sekunde hat. Dies war einem Kompromiss früherer Tage zwischen halbwegs fließenden Bewegungen und Filmkosten geschuldet. Es gibt mittlerweile Wege, auf elektronischem Wege zusätzliche Bilder hinzuzurechnen, sodass Bewegungen nicht mehr so stotterd, sondern weit fließender wirken. Auch gehen manche Filmemacher dazu über, Filme mit einer höheren Bildrate zu drehen.

    Befürworter einer höheren Bildrate sehen darin einen weiteren logischen Fortschitt nach Umstellung von Stummfilm auf Tonfilm und von Schwarz-Weiß auf Farbe und argumentieren damit, dieselben Vorbehalte gegen eine wirklichkeitsgetreuere FIlmdarstellung wären schon bei diesen Umstellungen ins Treffen geführt worden.
    DIe Gegener einer höheren Bildrate argumentieren, damit würden Kinofilme wie billige Videoproduktionen wirken - es wäre, als sehe man den Schaupielern am Set beim Spielen zu, die nicht völlig wirklichkeitsgetreue Reproduktion von Bewegungen zufolge der Beschränkung auf nur 24 Bilder pro Sekunden (fps) vermittelt dagegen dem Gehirn, dass es sich eben nicht um die Wirklichkeit handelt, und erst das verhilft dazu, die dem Kino eigene Magie zu entfalten ("larger than life").

    Die Reaktionen bei der Vorführung des ersten auf 48 fps gedrehten Filmes waren übrigens sehr zwiespältig.
    Wie seht ihr das? Ist euch der Effekt schon einmal aufgefallen (viele moderne Fernseher verfügen bereits über solche Schaltungen zur Bewegungsglättung)? Verklärte Nostalgie oder Rettung der Magie?
     
  2. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber

    mangels fernseher (weder uralt noch hypermodern) kann ich leider nichts erhellendes dazu beitragen, finde deinen thread aber hochinteressant und hoffe auf rege beteiligung anderer in bezug auf ihrer bevorzugten sehgewohnheiten von filmen. :)
     
  3. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Wobei das bei einem großen Bild wie mit einem Projektor erzielbar noch irritierender ist (wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann).
    Interessanter Link zu Reaktionen auf einen in 48fps gedrehten Film:
    First Reactions to ‘The Hobbit’ Are … Not Good? WTF?! | NextMovie
     
  4. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber

    Du schaust mit einem Beamer Filme zuhause an? Sehr nobel, Herr cestlavie.
     
  5. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Alles andere (also mit Fernseher) fällt für mich schon kaum mehr unter "Film anschauen". Ich hab dazu auch was im "Unterhaltungselektronik" Forum geschrieben.
     
  6. Johnny

    VIP: :Silber

    interessant.

    da ich eh vorhabe, mir den hobbit anzuschauen, kann ich danach vielleicht mehr dazu sagen. dass filme anders ausschauen als tv-produktionen, ist mir schon aufgefallen. hab aber noch gar nie überlegt, wieso das so ist.
     
  7. Johnny

    VIP: :Silber

    ah, okay, grad erst den artikel zu ende gelesen:

    ... it should be noted that almost no theaters in the world are actually equipped to project films at 48 frames per second — indeed, the whole point of showing this footage was to try and convince theater chains to spring for the expensive new projectors — so what these folks saw is not the same as what you'll be seeing in the theater.
     
  8. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Die Reaktionen auf einen Film mit höherer Bildrate scheinen mehrheitlich neagativ zu sein.

    Kinofilm-Besprechung - Beisammen.de
    Interessant wäre nur, ob dies unserer Prägung zuzuschreiben ist oder ob dies ein tieferliegenderes Phänomen unserer Wahrnehmung darstellt.

    Edit: Der Link scheint nicht richtig zu funktionieren. Für Interessierte: Auf "beisammen.de" auf "Kinofilm-Besprechung" im Forum gehen.
     
    #8 cestlavie, 15 Dezember 2012
    Zuletzt bearbeitet: 15 Dezember 2012
  9. Johnny

    VIP: :Silber

    ich hab jetzt schon einige kritiken zum hobbit gelesen und anscheinend kommt diese technik wirklich nicht gut an (zumindest in den szenen, in denen alles "echt", also nicht irgendwie "animiert ist", da solls dann nämlich schon sinn machen).

    wir werden uns den film definitiv anschauen, nach weihnachten. gehe mal davon aus, dass es mich auch stören wird.
     
  10. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Du hast sicher recht damit, dass diese Umstellung uns nicht gerade wohltun wird.

    Allerdings-zumindest bezogen auf die alte, "analoge" Machart mit "echtem" Filmmaterial -spielt die Bildrate von 24/25 fps gar nicht so sehr die Hauptrolle beim Unterschied von Film-und Fernsehproduktionen. Beim Fernsehen wird 16mm-Material verwendet, beim Kinofilm 35mm. Es gibt zwar auch 35mm-Produktionen fürs Fernsehen (und 16mm-Filme die im Kino laufen), aber das sind Ausnahmen. Und 35mm ist einfach....viel bessere Bildqualität.

    Ausserdem wird die akkustische Ebene total unterschätzt. Es ist ein Riesenunterschied, ob eine TV-Produktion billig heruntergespult und mit Dosengeräuschen aus dem Archiv, Atmo-Schleifen, bei denen alle 38,5 Sekunden dieselbe Person im Hintergrund lacht und pausenlos eingeflickten Schritten vom Geräuschemacher vertont wird-oder ob in einer guten Produktion der Tonmeister die Möglichkeit hat, Atmos und Geräusche vor Ort aufzunehmen bzw. überhaupt Gelegenheit hat, den O-Ton optimal aufzunehmen. Und wie gesagt, der Ton spielt unbewusst eine große Rolle.

    Abgesehen von diesem Aspekt erwarte ich mir, wie Du oben schon geschrieben hast, eher unangenehme Effekte von der neuen Bildrate, der Unterschied ist einfach zu krass.
     
  11. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

  12. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Filme werden jetzt schon länger nicht mehr mit Film gedreht. ;)

    Üblicherweise schießt man die Aufnahmen heutzutage elektronisch mit mindestens 48 fps bei 4k und passt sie dann in der Post-Produktion entsprechend an. Die Kino-Projektoren sind in der Mehrzahl fix auf 24 fps eingestellt, nur wenige Kinos haben in eine bessere Technik investiert. Allerdings unterstützen neuere Projektoren bereits 48 fps, sodass in ein paar Jahren eventuell dahin umgestellt werden kann. Die mögliche elektronische Hochrechnung der Bilder (wie im TV) ist im Kino nicht üblich.

    Die Heimkinos sind heutzutage übrigens technisch schon viel weiter. Es gibt bereits 8k Projektoren, die nativ 48 fps unterstützen und damit theoretisch zu Hause ein besseres Bild zeigen können als im Kino.

    Kino argumentiert heute nur mehr mit seinem Event-Charakter. Wegen der Vorführ-Qualität muss man nicht mehr ins Kino. ;)
     
  13. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Bitte wo gibt´s einen 8K Projektor fürs Heimkino?:confused:
    4K Projektoren gibt´s bis jetzt ausschließlich von Sony, und im Heimkino muss bis heute immer noch mit Farbuntertastung, mickrigen 8 bit Farbtiefe und stark eingeschränktem Farbraum gefahren werden, also bei weitem nicht DCI Standard.
     
  14. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    www.christiedigital.com: Visual Display Solutions | Christie

    oder

    gizmodo.com: JVC Finds a Clever Shortcut To an 8K Projector

    Falls man irrsinnigerweise sein Heimkino mit 8k ausstatten möchte und wirklich viel Geld hat, ist es möglich. ;)
    Allerdings finde ich schon 4k für ein Heimkino zu extrem. Es sei denn, man hätte einen Riesen-Saal in seinem Heim.

    Mein Heimkino mit 4m Diagonale begnügt sich mit Full HD. Das reicht völlig.
     
  15. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Hehe, Projektoren von Christie dem Heimkinobereich zuzuordnen ist in etwa so, wie einen Flugzeugträger zur privaten Bootsfahrt am Neusiedlersee heranzuziehen.:D Die Dinger brennen dir ein Loch in deine Leinwand.

    Die von mir genannten Faktoren erachte ich auch als notwendiger als 4K. Trotzdem haben höhere Auflösungen einen Sinn - damit lassen sich Aliasingartefakte durch Oversampling in nicht mehr sichtbare Frequenzbereiche verschieben.

    Darf ich fragen, welchen Projektor du benutzt?:)
     
  16. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Aktuell diesen hier:
    Epson EH-TW6100 - Epson

    Ich mag kein DLP und bin für meine Ansprüche sehr zufrieden.
     
  17. Alex3

    VIP: :Silber

    Ich habe vor ca. dreißig Jahren einmal 2 Sekunden Film hergestellt, das heißt, auf 48 kleine Bildchen ein sich bewegendes Zeichentrickmännchen gekratzt.

    Verbunden mit den Filmstreifen meiner Kollegen ergab das einen ganz passablen Kurzfilm.

    Seither bin ich der Meinung, dass 24 Bilder pro Sekunde absolut ausreichend sind. :)
     
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