1. Reden wir miteinander ...

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Familienunternehmen - Vorteile/Nachteile

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Rohana, 7 November 2010.

  1. Rohana

    Rohana Gast-Teilnehmer/in

    Hallo!
    Mir gefällt es in der Arbeit momentan nicht besonders und ich hätte die Möglichkeit, im Unternehmen meines LG (hat sein Vater aufgebaut und arbeitet auch noch mit) zu arbeiten.
    Ist die selbe Branche, ich habe bis jetzt nur in einem anderen Teilbereich gearbeitet.

    Ich weiß, dass man sich den Einstieg in ein Familienunternehmen - ich hätte dann meinen LG dann als Chef!! - sehr gut überlegen sollte.
    Bis jetzt war mein Plan, bald SS zu werden, dann in Karenz zu sein und ev. mit kleinem Kind im Büro auszuhelfen.
    Da es mit dem SS werden doch etwas komplizierter wird als erwartet (darauf möchte ich hier nicht näher eingehen) und mir meine Arbeit nicht mehr so gut wie bisher gefällt, überlege ich, schon vorher zu wechseln.

    Wer von euch arbeitet gemeinsam mit LG/GG im Familienbetrieb? Was waren eure Gründe dafür? Was gehört geklärt? Was funktioniert besonders gut und wo gibt es Reibungspunkte?

    Ich würde mich sehr über ein paar Meldungen freuen!
    lg, Rohana
     
  2. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Wir haben viele Freunde mit eigenen Familienbetrieben und grundsätzlich funktioniert es dort überall sehr gut.
    Das sind aber allesamt verheiratete Paare, wo auch die Beteiligungsverhältnisse an der Firma genau geklärt sind (und wo auch alle, auch die Schwiegerkinder, die dort arbeiten, ihren Anteil haben).

    In deiner Situation - du bist LG und als solche wenig abgesichert.
    Oftmals ist es so, dass in Familienbetrieben die Angehörigen mit dem geringst möglichen Gehalt angemeldet werden, weil man das Geld nicht der Steuer reinschieben möchte sondern lieber wieder in die Firma investiert um diese zu stärken.
    Nur, solange dir formal von der Firma nichts gehört, nutzt einem das nicht wirklich etwas, wenn in die Firma reinvestiert wird.
    Also schau, dass du mit einem üblichen Gehalt angemeldet wirst, dass falls die Beziehung in die Brüche geht, du hier nicht auch vor einem Trümmerhaufen stehst.
    Oder man findet eine andere Regelung, wie man dich mitbeteiligen könnte.
    Aber ganz ohne Absicherung und nur, weil es derzeit ja funktioniert, würde ich mit nicht auf geringere oder ungeklärte Konditionen einlassen.
     
  3. IronEagle

    IronEagle Gast-Teilnehmer/in

    Hat Vor- und Nachteile.
    Wenn es privat nicht so gut läuft...
    Wenn es der Firma nicht so gut geht...

    Aber genauso gut kann man sich vieles leichter richten...
    Arbeitet in der Regel mit den Menschen, den man liebt..

    Die Entscheidung muss jeder selbst mit sich treffen.

    SG
    IE
     
  4. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Für mich wäre das nichts, Arbeit und Privates sozusagen zu vermischen, ich würde das nur im äußersten Notfall (längere Arbeitslosigkeit z.B.) und dann nur für möglichst begrenzte Zeit machen.
     
  5. Happyness

    Happyness Gast-Teilnehmer/in

    Also ich fände es sehr schön mit meinem Mann zu arbeiten :)
     
  6. himbeersturm

    VIP: :Silber

    never ever würd ich das machen.
    meine mutter war die sekretärin meines selbständigen vaters, habe noch im ohr, wie er sie herumkommandiert hat, wie sie sonntag abend mal schnell jede menge tippseln musste, wie respektlos er sie rumkommandiert hat ... heute sind sie seit langem geschieden, und die konstellation hat sicher dazu beigetragen.

    ich finde es unheimlich wichtig berufliches und privates zu trennen. vorstellen könnte ich mir derartiges maximal als gleichberechtigte partner in einem unternehmen, mit meinem mann als chef ... nie im leben ;) ...
     
  7. Rohana

    Rohana Gast-Teilnehmer/in

    danke für euren Input.
    ich werd' noch weiter darüber nachdenken müssen...
     
  8. Happyness

    Happyness Gast-Teilnehmer/in

    Aber ich denke, dass kommt ganz stark auf die Beziehung an.
    Ich bin mit meinem Mann mein halbes Leben zusammen.....wir haben 3 Kinder.....wir haben einen Hausbau.....unzählige Übersiedlungen....diverse Schicksalschläge, usw. "Hand in Hand" gemeistert.

    Mit niemandem würde ich lieber meinen Arbeitsalltag verbringen. Wir sind ein tolles Team.

    Der fehlende Respekt deines Vaters wird vermutlich nicht nur "jobmäßig" ein Problem gewesen sein!?
     
  9. hasenkind

    hasenkind Gast

    ich arbeite mit meinem mann zusammen. allerdings haben wir uns auch schon auf der arbeit kennengelernt.
    er ist der chef und hat das letzte wort. es werden aber alle dinge besprochen, jeder hat sein fixes aufgabengebiet.
    die schwiegereltern unterstützen uns in bezug auf kinderbetreuung und es läuft recht gut.
    natürlich gibt es reibereien und auch mal knatsch. aber wir reden dann in einer ruhigen minute darüber, runterschlucken sollte man nicht alles.
    am anfang war es nicht einfach, aber ich würde es immer wieder so machen.
     
  10. himbeersturm

    VIP: :Silber

    ja, das stimmt, es kommt auf die beziehung und die persönlichkeiten der partner an. bewundernswert, wenn so etwas gut klappt. für mich wäre es nix ...

    und ja, bei meinen eltern war das natürlich nur ein teil der probleme zwischen ihnen, aber ich denke, es hat sich eine eigendynamik aus chef-sekretärin-beziehung und dem eigentlich stetigen berufsalltag von selbständigen ohne abenden und wochenenden ergeben.
     
  11. patchwork7

    patchwork7 Gast-Teilnehmer/in

    Ich habe ein EPU und mein Mann arbeitet mit mir gemeinsam. Ich finde es schön, hsabe meinen Privatchaffeur, Berater uvm. Wir ergänzen uns gegenseitig und das ist auch wichtig. Wenn die Beziehung stimmt dann passt es auch im geschäftlichen.
    Trotzdem braucht jeder ein bisschen Freiraum den jeder hat.
    Bei uns klappt das berufliche mit dem privaten schon seit über 3 Jahren und ich würde nicht mehr tauschen.
     
  12. BineR

    BineR Gast-Teilnehmer/in

    ich weiß ja nicht wie stabil diese Firma ist, aber ich würde das Risiko nicht eingehen, eine ganze (zukünftige) Familie von einer einzigen Erwerbsquelle abhängig zu machen. Ich bin die Frau eines E.U., ich wäre auch Spezialistin in einem Teilgebiet seines Geschäftsbereichs - aber ich habe lieber meinen eigenen fixen Job, mit einem fixen Einkommen, dass so manche Unregelmäßigkeit seines Bezuges abfedern konnte. Fürs Familienbudget eindeutig besser.

    Es kommt aber sehr darauf an, wie gut du privat und beruflich mit deinem Schwiegerpapa und deinem Mann arbeiten kannst. Das ist eine Bauchgefühlentscheidung. Außerdem stell ich es mir schwierig vor, wenns beruflich dann dort nicht passt - wie kündigt man beim eigenen Mann? ;)

    lg
    bine
     
  13. Q

    Q Gast

    Ich würd mir das auch gut überlegen, die Gründe wurden schon genannt.

    1. Es gibt heute keine "unsinkbaren Schiffe" mehr, das beste Familienunternehmen kann Pleite machen, dann ist plötzlich das ganze Einkommen weg

    2. Ständig, auch beruflich, mit dem Partner zusammensein, das muss man sich ganz persönlich überlegen, ob man das will, da braucht es sehr viel Toleranz und (ausgesprochene oder unausgesprochene) Regeln zwischen den Partnern, damit das funktonieren kann.

    "Hält es dein Mann aus, wenn du mit einem attraktiven Kollegen auf einen Kaffee gehst" ist da noch das geringste Problem.
     
  14. goa

    goa Gast

    Ich kann dir nur raten, hör auch deinen Bauch und dein Herz und wenn du dich im Familienbetrieb wohl fühlst, TU ES!

    Vorteile: das Unternehmen wird massiv davon profitieren, dass ihr alle an einem Strang zieht, du wirst mehr Verständnis für deinen Mann und seine Arbeit aufbringen, weil du selbst involviert bist.

    Nachteile: jeder Ehestreit, jede Familienkrise schadet dem Unternehmen stärker. Ein unabhängiger Mediator für tiefergehende Konflikte könnte im Vorfeld bestimmt werden, der dann im Notfall auch bereitsteht, ohne dass man sich noch auf eine Person einigen muss (wenn man schon streitet, sind solche Dinge immer ganz schwer). Die Krisen kommen bestimmt. Der Punkt ist dann, ob man die Selbstbeherrschung hat, sich gemeinsam auf ein sachlihces Niveau zurückzuholen und den Konflikt zu lösen. Wenn ihr das dann schafft, werdet ihr alles gemeinsam schaffen.

    Was du im Vorfeld klären solltest: Eigentumrechte. Wir haben zB einen Ehevertrag gemacht, der im Falle eines Konkurses meiner Firma den Durchgriff auf das eingebrachte Vermögen meines Mannes nicht gestattet, wir haben also eine echte Gütertrennung trotz Ehe.
    Mein Mann hat immer klar Gehalt bezogen, und jetzt, wo er selber eine Firma hat, schreibt er Rechnungen, die Leistungen werden klar abgegrenzt.
    Aber es ist einfach gut zu wissen - im Notfall ist jemand da, der sich auskennt und dem man vertrauen kann.

    Und ganz wichtig - Schwiegereltern. Es gibt nix schlimmeres, wenn hier irgendwo das Vertrauen nicht da ist. Die Schwiegereltern sollten hinter euch stehen, BEVOR du dich in die Firma einbringst. Dein Mann muss wissen, auf welche Seite er sich schlägt (bzw zu schlagen hat), wenn es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Schwiegereltern und dir kommt.


    Also wenn du diese "Krisenfaktoren" für dich im Vorfeld klärst und auch einen Plan B im Hinterkopf hast, wenn was schiefgeht, kann ich dich nur ermutigen.

    2 schaffen mehr als einer alleine....

    Alles Gute, Angelika
     
  15. Biene65

    Biene65 Gast-Teilnehmer/in

    Hallo!

    Ich habe 10 Jahre in der Firma meines mittlerweile Ex-Mannes mitgearbeitet.

    Vorteil: war mein Anschlussjob an 2x Karenz (Kids nur 17 Monate auseinander). Super zum Vereinbaren von Kindern und Job; hatte keine Anwesenheitspflicht, konnte Arbeiten (Lohnverrechnung, Buchhaltung, Rechnungen, also die gesamte Backoffice-Arbeit) irgendwann machen; musste halt nur auf Termine achten. Hatte nie Probleme mit kranken Kindern, Überstunden, benötigte nur einen Vormittagsplatz im Kiga.

    Nachteil: wurde nie ernst genommen, war nie in irgendwas wirklich eingebunden (war generelles Problem). Das Verhältnis Ich=Chef, Du=Bürokraft wurde manchmal unterstrichen (wurde oben schon genannt).

    War Vollzeit angestellt (ohne fixe Anstellung hätte ich es nicht gemacht!), das musste ich mir dann manchmal vorhalten lassen (wenn ich am Nachmittag mit den Kids unterwegs war und der "Chef" was gebraucht hat). So in der Art: "Wo bist du, wenn man dich braucht?"

    Bei uns war die fehlende Distanz am Ende ein großes Problem (Haus und Firma im selben Gebäude), nie ein anderes Thema, immer nur die Firma...als die Kids dann älter waren und ich mehr Zeit hatte, fiel mir die Decke am Kopf...wollte dann einen Teilzeitjob annehmen (und die Büroarbeit halt am Abend oder WE machen - war nur mehr Routine); das wurde von meinem Ex derart sabotiert, dass ich darauf verzichtet hab. Tja...das war (neben einigen anderen Gründen) auch der Anfang vom Ende.

    Noch dazu haben bei uns die Schwiegereltern (mit denen ich sonst kein Problem hatte) sehr viel mitgeredet (Firma wurde übernommen); ständig Vorschläge, was ich besser machen kann, ständig Nörgeleien, wenn ich was geändert hab (war offenbar immer das falsche...) - sehr mühsam!

    Aber das schlimmste war, dass ich dann nach der Trennung (bei den Scheidungsverhandlungen) immer behauptet wurde, ich hätte NIE etwas zum Einkommen beigesteuert, alles gehöre ihm, er hat immer allein gearbeitet, alles ist von ihm erwirtschaftet...etc. Während ich, die faule Hausfrau, einfach NICHTS gemacht hätte, es mir nur gutgehen habe lassen, etc.

    Mein "Dienstverhältnis" wurde dann übrigens sofort nach meinem Trennungswunsch gelöst, ich war dann arbeitslos.
     

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