extrem schlecht bezahlt

bin zwar kein akademiker, habe diese situation aber ebenfalls schon öfters erlebt. ich habe mir einen "karriereplan" erstellt, nur für mich persönlich, und mir überlegt, wo meine grenzen liegen. ich habe für mich ein gehalt definiert, unter dem ich nicht arbeiten kann und möchte. bei jeder stelle, auf die ich mich bewerbe, überlege ich mir vorab, bei welchem betrag ich ansetze und wie weit ich runtergehe. das hängt stark vom "fun-faktor", der sicherheit, bis zur pension dort arbeiten zu können sowie von der entfernung ab.

soll heißen, dass ich für eine stelle, die ich wirklich wahnsinnig gerne hätte, auch gerne bereit bin, meine wünsche das gehalt betreffend etwas zurückzuschrauben. von der erwähnten stelle habe ich vermittlungsvorschläge erhalten, die sich nicht mal annähernd mit meinen vorstellungen gedeckt haben. beworben habe ich mich trotzdem (musste ich ja)...eingestellt wurde ich "leider" nie.

die differenz, die sich bei dir ergibt, ist wahrlich ziemlich krass. wäre interessant, ob sich das gehalt noch im rahmen des kollektivvertrages bewegt.

 

Folgende Erklärungsideen:

• Der Job zahlt ist mit dem Einstiegsgehalt dotiert
• Der Job ist exakt auf KV-Niveau obwohl deutliche Überzahlung üblich ist
• Die Firma ist draufgekommen, dass es genug arbeitslose Spezialisten gibt, die ohnehin "zwangsvermittelt" werden
• Derzeit ist Angebot und Nachfrage in derartiger Schieflage, dass dieses Gehalt nun "üblich" ist

Mehr fällt mir auch nicht ein

 

Das kommt auf die Höhe des Gehaltes an. Wenn man statt 5.000 Euro nur mehr 3.200 bekommt und dafür ist es ein interessanter Job - ok, auch mit 3.200 kann man gut leben. Wenn man statt 2.800 nur mehr 1.000 bekommen soll, ist das wohl inakzeptabel.

Ist es nicht so, daß man zumindest auf 70% seines Letztverdienstes bestehen kann, sonst muß man den Job nicht nehmen?

 

eine andere Möglichkeit, die mir noch eingefallen ist:
"Sauschlechte" Branche. Ich weiss z.B. von einem Bekannten IT-Projektleiter Letztverdienst 4500 All In, der hat sich als IT-PM bei einer Handelsfirma beworben. Geboten wurden ihm 2500 All In.
Und das war ernst gemeint!

 

Die Pharmafirmen bauen laufend Leute ab. Es gibt derzeit ein grosses Überangebot an freien Pharmareferenten. Ausserdem ist der Ablauf des Jobs jetzt viel strenger und kontrollierter als früher. Viele Freiheiten gibts nicht mehr, das -geringere- Einkommen wird schwerer verdient.

Es ist daher kein Wunder, wenn nicht mehr das bezahlt wird was früher bezahlt wurde und mehr Anforderungen gestellt werden.

Die Bankangestellten können von dieser Entwicklung schon lange ein Lied singen.

Abgesehen davon sind Pharmareferenten zu einem guten Teil erfolgsbezogen bezahlt. Das Grundgehalt ist nicht berühmt. Es ist kein Zukunftsjob.

 

so ungefähr sehe ich es auch. es kommt halt auch drauf an, ob ich grundsätzlich der meinung bin, leicht einen anderen job zu bekommen, oder ob ich eh schon seit 1,5 jahren suche (da würde ich dann noch eher ein niedriges jobangebot annehmen).
allerdings muss ich sagen, selbst beim 5.000 auf 3.200 EUR angebot, würde ich verdammt lange überlegen, ob ich es annehmen würde. es ist einfach ein wahnsinns-unterschied. und ich würde fast davon ausgehen, das diese firma eher zur "ausbeuter"-kategorie gehört und der job auch nicht so sicher ist.