1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

    Information ausblenden

Eva Hermann - wer teilt ihre Ideen?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von goebi, 9 Februar 2008.

  1. goebi

    VIP: :Silber

    Hallo Stadlauer,
    verfolgt jemand von Euch die Diskussion um Eva Herman? Sie wurde ja in der Talkshow von J.B. Kerner "freundlich verabschiedet" (siehe http://www.kurier.at/nachrichten/chronik/114439.php oder www.zdf.de/ZDFde/inhalt/22/0,1872,1020214,00.html)
    Ich hab mir das strittige Zitat "Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung zumuten und müssen
    auch ‘ne Gerechtigkeit schaffen zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien.
    Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder
    wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf
    folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68er wurde damals praktisch
    alles das alles, was wir an Werten hatten, es war ‘ne grausame Zeit, das war ein
    völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins
    Verderben geführt hat, das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch das, was
    gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das
    ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft. Es durfte nichts mehr stehen bleiben….“
    öfters durchgelesen und es ist in der Tat eine Frechheit ihn als Huldigung an das 3. Reich zu interpretieren. Aber natürlich - nicht jeder liest den Satz so genau und in den Medien wird viel aufgebauscht. Letztlich sollte man sich aber ohnedies nicht an einem Satz festkrallen, sondern an der Aussage insgesamt - und da bin ich voll Evas Meinung.
    Ich denke, dass Familien so etwas wie eine starke Interessensvertretung - quasi eine Gewerkschaft brauchen - um ihre Interessen durchsetzen zu können. Bei uns in Österreich macht dies gerade mal die katholische Kirche (die aber leider immer weniger Menschen ernst nehmen und austreten). Es bräuchte zusätzlich eine überkonfessionelle, überparteiliche Stimme die im wesentlichen die von Eva angesprochenen Werte vertritt - weil dass das Grundbedürfnisse des Menschen sind steht ausser Frage - diese Werte sind 1000e Jahre alt und entsprechend auch in der Bibel verankert. Man braucht also eigentlich nicht diskutieren ob diese Werte "richtig" oder "falsch" sind.
    Ich hoffe, dass es so eine Interessensvertretung für Familien einmal gibt. Die Interessen von Familien bräuchten eine starke Stimme die wahren Interessen der Familien in den politischen Diskurs einzubringen.

    Was mich jedenfalls interessieren würde: wieviele von Euch stehen den Themen die EVA vertritt positiv gegenüber und wieviele diskrimnieren sie ins rechte Eck?

    Göbi
     
  2. morty

    morty Gast-Teilnehmer/in

    alter hut, der kräht heute niemand mehr nach! das haben wir hier schon vor 1/2 jahr diskutiert.
     
  3. Minerva

    Minerva Gast-Teilnehmer/in

    Wenn das mal keine wertende Fragestellung ist...

    Hast du dir mal Gedanken gemacht, dass Frau Herrmann Wasser predigt und Wein säuft?

    Wer kümmert sich um ihren Sohn, wenn sie Bücher schreibt und von Talkshow zu Promoveranstaltung tingelt? Und lassen sich ihre vier (!!) Ehen auch mit den guten alten Werten vereinbaren?

    Die Gutste bedient einen Markt, mehr nicht. Die Konservativen wollen wieder ans Oberwasser und sie liefert die dazu passende Diskussionsgrundlage.

    Minerva
     
  4. Teres

    Teres Gast-Teilnehmer/in

    diese fragestellung zeigt dein ansinnen.

    sorry, ich stehe ihr negativ gegenüber . diskriminierungsansinnen ihrerseits wurden GsD ausgeschalten.

    aber du darfst sie gerne gut finden und von ihren erfahrungswerten aus 4 ehen und großverdienertum und karriere lernen.
     
  5. Minnja

    Minnja Gast-Teilnehmer/in

    Ich hab damals nur das Eva-Prinzip gelesen und finde einige Ansätze durchaus sinnvoll. Allerdings ist sie recht dumm, als Deutsche etwas über den Nazionalsozialismus zu sagen, was nicht zu 109810923480139840192834 % nur negativ ausgelegt werden kann - dass das ins Auge geht, stand schon vorher fest....
     
  6. Mama-Aaron

    Mama-Aaron Gast

    Ich hab das Buch nicht gelesen und auch nicht viel mitgekriegt was da in den Medien passiert ist weil´s mich schlicht wenig interessiert was sie von sich gibt, da ich leider ihre Meinung überhaupt nicht teilen kann.

    Einerseits weil sie eine Entwicklung die ich durchaus positiv sehe völlig schlecht hinstellt: Ich finde es gut dass Frauen heute arbeiten dürfen wenn sie wollen und zu Hause bleiben können (theoretisch) wenn sie das wollen. Sie dürfen ihren Kindern das Bild von einer Frau vermitteln das ihnen wichtig ist. Ich finde es gut dass sich das alteingesessene Weltbild der "Familie" langsam zu etwas Freierem verändert und nicht mehr in Stein gemeisselt ist wie jemand - Frau oder Mann - sein Leben zu leben hat.

    Andererseits weil Fr. Hermann immer auf der Emanzipation rumhackt - und das nach wievielen Scheidungen - und das in der Öffentlichkeit als Frau in Hosen - und das obwohl sie sicherlich auch schonmal verhütet hat - und das obwohl sie selbst einem Beruf nachgeht und dabei darauf besteht dafür gut bezahlt zu werden. Wie war das? Wasser predigen und Wein trinken trifft´s ganz gut.

    Ich denke Fr. Herman (wenn sie das erst meint und nicht nur schreibt um ihren Lebensunterhalt zu verdienen) vergißt völlig dass sich die Welt verändert und wir alle mit ihr - und dass das vielleicht zu einigen Umstellungsschwierigkeiten der älteren Generationen führen kann - es aber trotzdem völlig in Ordnung ist. Und unsere Kinder werden in dieser Welt gross - zum Glück oder leider - je nachdem was man so sieht - und sie werden sich an diese Welt anpassen. Und Veränderung ist gut und notwendig und zum Glück auch ohne Fr. Herman möglich.

    Dass ihr die Geschichte mit dem Nationansozialismus negativ ausgelegt wird war wohl klar ... Eigentlich gut weil sowas natürlich nie wieder passieren soll - es gibt keine noch so gute Sache die den Nationalsozialismus rechtfertigen würde (und so hört es sich an wenn jemand solche Aussagen macht).

    Was die Kirche betrifft sind das für mich die allerletzten die über "Familie" urteilen dürfen - diese Heuchlerei können sie sich sparen angesichts der vielen unehelichen oder geschändeten Kinder. Darüberhinaus hab ich nichts davon wenn ich zwar jeden Sonntag in die Kirche rennen darf aber keinerlei Mitspracherecht als Frau habe. Solange die Kirche Frauen nicht gleich wie Männer behandelt können sie mir gestohlen bleiben.

    lg
    Mama-A.

    PS: Bei der Diskussion vor einem halben Jahr wär ich gerne dabei gewesen :)
     
  7. lula

    lula jössas 8-O

    ma die hermann is so strunzdumm.

    ich glaub des buch "eva-prinzip" ist entstanden, weil sie die protokoll-tipse vom männerstammtisch von oberdämlichhofen war :mad:

    und dann durfte sie beim uschi-treffen der wasserstoffblondienen mäuschen spielen, hat alles brav mitstenografiert :cool: und "das prinzip arche noah" nachgeschossen



    ps: nix gegen blondienen oder uschis - ich bemühe hier nur eine pauschale verallgemeinerung
     
  8. Isabel2007

    Isabel2007 Gast

    :genauso:

    Solange Eva nicht selber das Leben lebt, dass sie anderen Frauen ans Herz legt, ist sie mehr als unglaubwürdig. Als erstes sollte sie einer Empfehlung ihres Buches folgen: einfach mal die Klappe zu halten.....
     
  9. Belico

    VIP: :Silber

    Werte, die 1000 Jahre bestanden haben, möglicherweise schon länger, denn diese sind ja im alten Testament auch verankert, können ja nicht ganz daneben liegen. Immerhin ist es ja nicht nur ein Bedürfnis von Frau Hermann und der katholischen Kirche, sondern auch dem Alten Testament, also dem jüdischen Glauben dem Koran und dem Hinduismus die Stellung der Frau zu definieren. Im wesentlichen ähnlich, weil hinter dem Mann, zu Hause mit der Aufzucht der Kinder und dem Hüten von Haus, Hof und Garten bedacht. Ob das richtig oder falsch war/ist, läßt sich im Nachhinein nicht so gut beurteilen, denn wer weiß, was aus den jeweiligen Gesellschaften geworden wäre, hätte es sich durchgesetzt, dass Frauen auch mitreden können bzw. mittun können.
    Im Hinduismus ist eine Frau nicht mehr Teil der Gesellschaft, wenn ihr Mann stirbt, ihre Familie hat dann das Recht, sie auszustoßen, angeblich wird das auch getan, wirtschaftlich gesehen ist das für die Familie eine niicht so schlechte Sache, immerhin müssen sie sich dann nicht mehr um dieses "überflüssige" Familienmitglied kümmern und ums Erbe gibts auch keinen Streit.
    Wenn ich mich nicht irre, sind Frauen ohne Männer im Koran auch nicht sehr viel Wert. Zumindestens weniger als Männer. Im Berufsleben haben sie dort jedenfalls auch wenig zu suchen.
    Die Kirche hat es an und für sich ja recht lange geschafft, die Frau per Dekret an Haus und Herd zu bannen. Na ja, irgendwann mußte es ja zu ende gehen mit der rosigen Zeit. Mit der industriellen Revolution sind die Vorgaben der Kirche endgütlig durch die Naturwissenschaftlichen und einer rationelleren Art des Denkens ersetzt worden ...

    Es kommt jetzt natürlich ganz darauf an von welcher Seite man es betrachtet. Für viele Männder sind Frauen eine wirtschaftliche Bedrohnung, die sie in anderen Gesellschaften nicht sind. Für die Frauen selbst...hm ich weiß nicht so recht, viele Frauen fühlen sich tatsächlich wohl, wenn sie Dinge tun, die früher nur Männer getan haben, das irritiert viele, verständlich, auch Frau Herrmann, aber durch das Buch wird sie es auch nciht rückgängig machen können,
    Pech gehabt.
    lG
    beli
     
  10. goebi

    VIP: :Silber

    Hallo,

    na wenigstens einige diskussionsfreudige hab ich gefunden bei dem "aufgwärmten" Thema.

    Wenn man Eva Hermanns Buch liest (und ich hab das getan) dann geht es dort sicher nicht um das was ihr unterstellt wird (und das was auch in einigen Beiträgen von Euch angesprochen wird):

    1.) Frauen sind dem Mann unterstellt oder minderwertig - Frauen sind nur anders - haben andere Fähigkeiten und sind eine Ergänzung zu den Fähigkeiten des Mannes. Die Emanzipation geht eher in die Richtung die Geschlechter "gleich" zu stellen, was ein Widerspruch ist. Eine Frau wird nie gleich wie ein Mann sein. Es gibt typisch weibliche Eigenschaften und das ist gut so! Frauen und Männer sollen jedoch gleichgestellt sein.

    2.) Frauen zurück an den Herd
    Auch das steht in dem Buch nicht drin. Es wird lediglich kritisiert wenn 2 Fulltime Karrieristi Eltern Kinder in die Welt setzen und dann von der Politik Kinderbetreuung von 7-18 Uhr fordern. Sehr wohl gut finde ich auch ihr Statement dass es in der ganzen Frage um die "Befreiung" und "Erfüllung" der Frau niemals um die Erfüllung der Kinderbedürfnisse gibt. Kinder haben das Recht auf Zeit von Mutter und Vater in ausreichendem Maße. Wenn beide Elternteile Fulltime arbeiten ist das eine Katastrophe für das Kind.

    Mein Conclusio:
    - Vieles was rund um Eva diskutiert wird entspricht Vorurteilen von Leuten die das Buch nicht gelesen haben.
    - Letztlich kann eine Familie nur in Balance erfüllend sein: wenn Frau, Mann und Kinder sowohl Freiräume und Erfüllung für ihr Ego als auch Zeit für die anderen und "Familienarbeit" haben.
    - Das Bild der (jetzt gottseidank eh nimmer so) modernen Frau im Business Kostüm, die Karriere macht UND Kinder großzieht führt letztlich zu Burnout und psychischen Problemen bei der Frau (permanente Überforderung) oder den Kindern (Keine Bezugsperson, Generation X-Box, Gewalt in den Schulen )massiv gestiegen.
    - In wirklichkeit haben wir in Österreiche keine Wahlfreiheit - die wenigsten Frauen können sich aussuchen ob sie arbeiten wollen - weil sie müssen (Alleinverdiener werden steuertechnisch diskriminiert - hoffentlich setzt ÖVP das Familiensplitting durch - dann arbeiten nur noch die Frauen die das wirklich wollen - und die Männer bleiben dann vielleicht daheim)
    - Ich hab vor ein paar Monaten in parents.at eine Umfrage gemacht - weniger als die Hälfte der Teilnehmerinnen sagten sie würden gerne beim Kind zu Hause bleiben wenn sies finanziell könnten. Das Bild dass die Mehrzahl der Frauen unbedingt geil auf Karriere sind stimmt so also auch nicht.
    - Letztlich führt unsere Leistungsgesellschaft, in der Äußerlichkeiten wie ein schickes Auto oder ein gepflegtes Outfit im Büro mehr zählen als echte Werte dazu dass wir ausbrennen. Und Frauen die sich dem in der Werbung gezeigten Idealbild annähern wollen brennen der Reihe nach aus.
    - Leider gibt es keine Interessensvertretung für Kinder. Die Gesellschaft würde anders aussehen wenn es statt dem "Frauenministerium" ein "Kinderministerium" geben würde (hoffe auf die nächste Wahl, vielleicht gibts ja dann wieder ein "Familienministerium" das auf die Balance und nicht auf die "armen diskriminierten Frauen" schaut.
    - Wo sind Frauen heute noch wirklich diskriminiert? OK sie verdienen weniger als Männer - find ich auch nicht gut - verstehes auch nicht. Aber sonst? Männer werden z.B. im Falle einer Scheidung diskriminiert - dürfen zahlen und ausziehen und kriegen fast nie die Obsorge für die Kinder. Ich selbst bewunder Frauen, die sich einfach nicht diskriminieren lassen - z.B. die neue Rektorin von der Boku - sie hat ihr Ding einfach gemacht ohne "ach was bin ich arm".

    So, jetzt lass ichs gut sein - hab eh genug geschrieben. Fühl mich halt bei dem Thema sehr emotional, weil man mit solchen Ansichten sofort als "rechts", "ultrakonservativ" etc. eingestuft wird.
    Göbi
     
  11. Mama-Aaron

    Mama-Aaron Gast

    Hallo Goebi,
    Ok - ich versuch dein Geschriebenes mal aus meinem Blickwinkel zu sehen ...

    1. Klar sind Frauen anders und dass die meisten von Ihnen nicht einparken können hält keinen Mann davon ab ihr nicht ab und zu eine zu scheuern - blöd gesagt. Bei der Emanzipation geht es aber nicht darum alle Hormone über einen Kamm zu scheren und quasi von beiden gleiches zu verlangen - sondern es geht darum beiden perse dieselben Rechte zu geben - ob sie von diesen dann Gebrauch machen wollen oder nicht sei ihnen selbst überlassen - was für sich schon eine Revolution ist. Wir sollten nur, wenn wir über Emanzipation reden nie nie nie nie vergessen dass wir Frauen heutzutage ohne die Vorarbeit der Emanzen viele Dinge noch immer nicht dürften - zb. in schicken Bikinis am Strand liegen oder Miniröcke tragen oder die Pille nehmen ... Arbeiten gehen, uns scheiden lassen, Kinder abtreiben oder adoptieren lassen und nicht zuletzt uns zu wehren wenn jemand mit uns kopulieren will. Das sind alles Dinge die ich eigentlich nicht missen will und ich denke keine andere Frau auch nicht ... das alles sind Errungenschaften einer Jahrzentelangen Emanzipationsbewegung welche genau das Gegenteil von der Nazigeschichte darstellt - nichts kann jemals daraus hervorgegangen sein was soooo schlecht ist dass die Emanzipation ihre Berechtigung verliert.

    2. Soweit ich in diversen Berichten gelesen habe kann man nicht von vorneherein behaupten dass es Kindern die Vollzeit betreut werden schlechter geht als jenen die 5 Jahre lang nur die Mami und den Papi kennengelernt haben. Es gibt auch hier Gegenstimmen die behaupten dass Kinder die sehr bald in eine Krabbelgruppe kommen viel früher soziales Verständnis lernen und auch leben. Sie lernen früher sich auf andere einzulassen - wer meist nur die Regeln des eigenen zu Hauses kennt für den steht die Welt im Kindergarten erstmal Kopf wenn da 20 andere Kinder sind die auch gehört werden wollen. Ich will jetzt keinesfalls behaupten dass es besser ist die Kinder in die Krippe zu geben - ich weiß nicht was besser ist - aber ich weiß dass Kinder sehr viel anpassungsfähiger sind als sich das Erwachsene vorstellen können und es bringt einem Kind viel mehr wenn die Eltern "ihr Ding durchziehen" und halt vielleicht weniger Zeit für das Kind haben, bevor die Eltern völlig ungewollt Jahrelang zuhause rumsitzen obwohl sie lieber arbeiten gehen würden. Wenn Eltern gerne und mit Hingabe zu Hause bleiben dann bitte - dann ist das sicher für die Kinder so auch besser. Kinder wachsen in ihr Leben hinein und werden lernen damit umzugehen solange die Eltern authentisch sind - was meiner Meinung nach das Wichtigste überhaupt ist.

    Und zu deinem Conclusio:

    Diese Familienbalance kann nur innerhalb einer Familie entstehen - man kann nicht alle Familien über einen Kamm scheren (genauso wie jedes Baby anders ist und sich anders entwickelt) und jeder Familie sagen was "gut" für sie ist. Das muss jede Familie für sich selbst entscheiden.
    Das mit den psychischen Problemen und der Überlastung der Frau wenn sie arbeiten geht UND Kinder hat halte ich für Quatsch sofern sie nicht dazu gezwungen wird. Aber auch hier kann man nicht eine Regel für alle Frauen aufstellen.
    Dass keine Wahlfreiheit existiert liegt nur daran dass es noch zu viele Stimmen gibt die fordern dass die Frauen zu Hause bleiben und dass es noch zu viele gibt die sich von Frauen am Arbeitsmarkt bedroht fühlen. Aber ich sehe dass es sehrwohl auch für Alleinerziehende immer leichter wird. Darüberhinaus steigt nicht die Gewalt in den Schulen sondern nur die Intensität. Wo früher einer einen Rempler bekommen hat kriegt er jetzt die Zähne ausgeschlagen. Das ist zwar schlimm aber der Grund dafür sind sicher nicht nur in der fehlenden Wahlfreiheit der Mütter zu suchen. Ich denke eher das hat viel mit Geld zu tun - wenn das Geld fehlt dann muss man einfach für das Überleben der Familie sorgen und kann sich nicht um die seelischen Probleme der Kinder kümmern. Hier wäre wieder die Politik gefragt um endlich dafür zu sorgen dass in einem Sozialstaat auch die Firmen ein bisserl sozialer werden und um dafür zu sorgen dass man mit einem Vollzeit Job auch überleben kann und dass die moderne Sklaverei wie sie heutzutage immer moderner wird sofort wieder abgeschafft wird.

    Letztendlich bietet diese Leistungsgesellschaft auch viel Wohlstand und Gemütlichkeit. In der Geschichte gab´s nie eine Zeit in der so viel Freizeit vorhanden war. Das gilt sowohl für Berufstätige als auch für Eltern. Wenn man diverse Feldarbeit macht oder untertage arbeitet hat man sicherlich auch nicht viel mehr Zeit für die Kinder. Die Möglichkeiten heutzutage sind anders als früher - was aber nicht unbedingt heisst dass sie schlechter sind. Es heißt nur dass man sich anpassen muss. Und unsere Kinder wachsen in dieser Welt auf und werden sich anpassen.

    Und Frauen werden meiner Meinung nach noch sehr viel diskriminiert: Beim Gehalt, bei der Jobauswahl, in der Medizin (90% der Medikamente die am Markt sind eigentlich nur für Männer konzipiert - Frauen zu erforschen ist schlicht zu teuer und umständlich), als Mütter die zu Hause sind werden wir ganz extrem diskriminiert - während der Ehemann die Lorbeeren einheimst und Spaß an seinem Job hat muss man sich als Frau heutzutage fast schämen zu Hause zu sein - keiner sieht was man im Haushalt und bei den Kindern eigentlich leisten muss - mal ganz davon abgesehen dass einem kein Geld dafür zusteht - in den meisten Religionen - bei der Erziehung (von Mädchen wird viel mehr erwartet höflich und gehorsam zu sein als von Jungen - Ausnahmen gibt´s natürlich auch hier). Am schlimmsten wirken hier aber wirklich Geld und Jobauswahl. Eine Frau hat immer Schwierigkeiten einen gut bezahlten typischen "Männerjob" zu bekommen. Und wenn sie den dann hat wird sie immer viel kritischer bewertet als ihre männlichen Kollegen. Davon abgesehen diskriminieren sich Frauen leider auch oft selbst weil sie sich nichts zutrauen und von vorneherein keine höheren Ziele anstreben - wobei - das wird ja scheinbar immer besser.

    So - ich hab jetzt auch viel geschrieben
    :)
    lg
    Mama-A.
     
  12. lula

    lula jössas 8-O

    die gesellschaftlichen probleme die hermann in "eva-prinzip" aufzeigt sind nicht von der hand zu weisen.
    ich kann aber nicht zustimmen, dass ihrer meinung nach die frauen die alleinige schuld daran tragen, dass familienbünde zerbrechen.
    sie unterstellt frauen egoismus wenn sie arbeiten gehen und selbstsucht, wenn sie sich von einem partner (aus welchen gründen auch immer) trennen und dann alleinerziehend sind.

    das ihr eine braune einstellung nachgesagt wird - okay, aber das ist mir eigentlich wurscht.

    was mich wirklich ärgert ist, dass sie w.o.g. den frauen die schuld gibt und nicht wirklich vernünftige lösungsansätze hat, ausser "frauen sollen sich um die familie kümmern und uneigenützig sein"

    ich finde es schon wichtig meine kinder selbst gross zu ziehen. ich bin aber in der glücklichen lage nicht arbeiten gehen zu müssen.
    trotzdem arbeite ich teilzeit und mein sohn (2 jahre) ist bei der tagesmutter und bei der oma.
    ich tue das für mich, auch wenn es stressiger ist als "nur" zu hause zu sein.
    ich bin gerne mutter, aber sehr ungern hausfrau. durch meinen job bin ich ausgeglichener und verbringe die zeit mit meinem sohn intensiver.
    der kontakt zu anderen kinder tut ihm gut. er lernt schneller (nachahmung) und ist sozialer - mehr, als wenn er ständig nur mit mir zusammen ist (zumindest bei meinem sohn ist das so).

    zum thema einkommensschere:
    gäbe es diese nicht, dann würden auch mal männer die kindererziehung und den haushalt übernehmen (müssen).
    das würde das ansehen der hausmänner und auch der hausfrauen steigern.

    "nur" hausfrauen zählen in der gesellschaft nix!

    und ein beispiel aus den leben:
    meine mutter bereut es zutiefst nix gescheites gelernt zu haben und "nur" hausfrau gewesen zu sein.
    zitat "und dann sind die kinder gross, brauchen dich nicht mehr und ziehen aus. der mann ist in der arbeit und ich hocke alleine rum. meine freundinnen haben alle jobs, also hat keine untertags zeit. ich bin froh jetzt enkel zu haben und endlich wieder gebraucht zu werden."

    und ich weiss, wäre sie finanziell unabhängig hätte sie sich bei zeiten von ihrem mann getrennt, genau so wie meine schwiemu.
    aber nein, sie konnten es sich nicht leisten und das ist nur eine generation vor unserer.
    sie waren jahre lang todunglücklich und haben sich irgendwann in ihr schicksal gefügt.
     
  13. Belico

    VIP: :Silber

    nein, red dir so einen Blödsinn bloß nicht ein. Es gibt viele Menschen die der Meinung sind und es wäre unfair, sie in ein rechtes Eck zu treiben. Ich finde es überhaupt falsch, derartige Meinunge zu bewerten. Es ist schwierig hier überhaupt zu werten, ohne die eigenen Erfahrungen des aktuellen Gesellschaftsystems einfließen zu lassen.
    Alleine zwischen Österreich und Deutschland gibt es da schon ein Gefälle, während die Frau in Deutschland Arbeits und Sozialrecht, Schulsystem und gesellschaftliche Werte einen raschen Wiedereinstieg nach der Karenz gewährleisten (das ist das System, das von Fr. Hermann kritisiert wird) ist das in Österreich nicht der Fall. Dadurch, durch das Nichtvorhandensein ausreichend optimierter Kinderbetreuungsstätten haben Frauen in Österreich sowieso kaum Möglichkeiten, nach der Karenz einen Vollzeitjob anzunehmen. Die Statistik gibt auch recht, nirgendwo ist die Frauen-Teilzeitbeschäftigungsquote niedriger als in Österreich, auch die Akzeptanz, dass frauen solange wie möglich zu hause bleiben sollen ist in keinem anderen Land so hoch und wie gesagt, rein organisatorisch ist es nahezu unmöglich, als (alleinerziehende) Mutter 40 Stunden zu arbeiten UND ein Kindergarten/Schulkind alleine zu versorgen (ausser man greift auf teure Einrichtungen wie Privatganztagsschule, Tagesmutter, AUpair) zurück. Sprich, Frau Herrmann sollte eigentlich nach Österreich ziehen, da ist für sie die Insel der Seelige.
    lG
    Beli
     
  14. li

    li Gast-Teilnehmer/in

    weisst, was ich mir schon anhören durfte, wenn ich gesagt hab, ich bin (mittlerweile leider WÄRE) gern daheim, bin gern hausfrau, bleibe gern bei meinen kindern?

    ich bin "asozial", "faul" und "schade den kindern".
    alles von leuten, die mich nicht im geringsten kannten, einfach aufgrund dieser meiner aussagen.

    pension krieg ich dafür auch keine, geschweige denn sonst was.

    udn jetzt erzähl mir nochmal was von freiheit der lebensgestaltung.
     
  15. Campingdiver

    Campingdiver Gast-Teilnehmer/in

    Jetzt muss ich auch mal kurz meinen Senf dazu beitragen, der vielleicht nicht ganz dazu paßt.

    Also ich hab das Buch nicht gelesen. Im Endeffekt ist es mir auch egal, was die Herman schreibt. Die Frau tangiert mich eigentlich peripher.

    Ich finde das tragisch, dass die Frau, die alles versucht, alles unter einem Hut zu bekommen, sprich eine 3-fach Belastung hat, schlecht gemacht wird bzw. das dass alles für diese "tolle" Gesellschaft selbstverständlich ist. Sie geht arbeiten, kümmert sich fast komplett ums Kind und den Haushalt und noch immer wird sie diskriminiert. Das ist meiner Meinung nach nicht fair.

    Ich beneide jede Frau, die es sich aussuchen kann, zu Hause zu bleiben oder arbeiten zu gehen. Ich selber hatte keine andere Wahl, als arbeiten zu gehen und mein Kind früh in die Krabbelstube zu stecken (zwar nur halbtags, aber trotzdem bin ich bei uns auf viel Widerstand gestoßen), und es hat ihr nicht geschadet. Im Gegenteil als Einzelkind war es mir wichtig, dass sie relativ schnell Kontakt zu Gleichaltrigen bekommt und das soziale Verhalten lernt.

    Mittlerweile ist sie Schulanfänger im Kiga und sie hat z. B. bei dem Test der Logopädin als einer der wenigen diesen bestanden (3 von 11 Schulanfängern!!).

    Ich bin auch der Meinung: ich hab zwar als berufstätige Mutter nicht so viel Zeit, aber die Zeit, die ich hab, die nutze ich um so intensiver mit meinem Kind. Nicht auf die Quantität sondern auf die Qualität kommt es drauf an.
     
  16. lula

    lula jössas 8-O


    :danke: :goodpost:
     
  17. Isabel2007

    Isabel2007 Gast

    Kommt mir doch irgendwie bekannt vor:(, auch wenn sich meine Eltern dann irgendwann gut zusammengerauft haben und heute eine ganz gute Beziehung führen. Meine Mama hat aber aus ihrem Leben gelernt und meine Schwester und mich immer dahingehend unterstützt, selbständige und finanziell unabhängie Frauen zu werden, die ihr Leben nicht nur der Familie opfern und dann mit ihrem Schicksal hadern...
     
  18. Pythia

    Pythia Gast-Teilnehmer/in

    Also, ich finde es vollkommen ausreichend, dass eine der Koalitionsparteien am veralteten Familienbild festhält
     
  19. guggi

    guggi Gast

    Eva Hermann ist für mich eine Dumpftussi, die mit reißerischen Phrasen schnelle Kohle machen will.

    Es darf in Österreich jede Frau so viel zu Hause bleiben, wie sie gerne will, solange sie finanziell damit zurecht kommt.

    Aber zu Hause bleiben, und dann sehen, daß mit einem Alleinverdiener das Geld halt doch nicht so super reicht, und dann von allen anderen, die brav arbeiten gehen und sich mit der Doppelbelastung abstrudeln, auch noch Geld haben wollen (sei es in Form von Hausfrauengehalt oder Hausfrauensteuersplitting) - das spielts einfach nicht.

    Wer Geld will, muß hackeln gehen, so einfach ist das.
    Wer viel Freizeit haben und für die Kinder 24/7 da sein will, der muß halt mit weniger auskommen.
    Oder man kann einen Kompromiß finden.

    Als berufstätige Mutter muß ich mich genauso oft blöd anreden lassen, und kann das wunderbar aushalten, weil ich von meiner selbstgewählten Lebensform überzeugt und damit glücklich bin.
     
  20. guggi

    guggi Gast


    Jetzt hab ich mir Deinen Erguß nochmal langsam zu Gemüte geführt...das ist aber, schmähohne, jetzt nicht wirklich Dein voller Ernst, oder?
    :cool:
     

Diese Seite empfehlen

  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden