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Ersparnisse der Bürger in Gefahr

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Holzmichl, 15 Juni 2011.

  1. Holzmichl

    Holzmichl Gast

    "Ersparnisse der Bürger in Gefahr"
    Diese Aussage steht mittlerweile offiziell in der Presse.

    Siehe z.B. folgendem Artikel:
    http://www.rp-online.de/wirtschaft/news/Ersparnisse-der-Buerger-in-Gefahr_aid_1008193.html

    In einer heutigen Tageszeitung (papierhaft, Artikel leider nicht online verfügbar) steht sogar, dass bürgerkriegsähnliche Zustände möglich sind, wenn man Griechenland nicht rettet.

    Mich selbst hat es schon etwas gewundert, dass man das alles so offen zugibt.

    Noch in der letzten Finanzkrise hat der sprechende Hosenanzug noch groß verkündet: "Die Spareinlagen sind sicher".
    Quelle: [ame="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,582305,00.html"]Merkel und Steinbr?im Wortlaut: "Die Spareinlagen sind sicher" - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft[/ame]

    Wieso gibt man jetzt öffentlich bekannt, dass die Gelder nicht mehr sicher sind?
    Weil man damit die Griechenlandhilfen rechtfertigen MUSS.
    Die Bürger sind zu Recht mehrheitlich gegen diesen Wahnsinn.
    Die Angst der EU muss derart groß sein, dass man mittlerweile sogar mit der Angst der Bürger um ihr Geld spielen muss, um ihre Maßnahmen noch rechtfertigen zu können, wohl wissend, dass das auch bloß eine weitere Verarschung ist, um etwas Zeit zu gewinnen.
    Das Risiko, dass man damit einen Bank-Run riskiert, wird dabei bewusst in Kauf genommen.

    Außerdem werden die Leute schon mal mental auf ihre Enteignung vorbereitet.

    Ich werte das als ein klares Zeichen dafür, dass der Crash des Finanzsystems nah ist.
     
  2. Lilliani

    Lilliani Gast-Teilnehmer/in

    da Lob ich mir meine Goldreserven.
     
  3. Llandra

    Llandra Gast-Teilnehmer/in

    Ebenso bzw die breite Streuung meiner Anlagen...
     
  4. Holzmichl

    Holzmichl Gast

    Streuung begrenzt die Verlustrisiken, aber genauso die Gewinnchancen.
    Ich habe letztes Jahr auch noch Aktien und anderen Kram gehalten, mich aber mittlerweile davon verabschiedet.

    Meine Streuung besteht mittlerweile nur noch Gold und Silber und etwas Cash.

    Sachwerte sind zwar grundsätzlich die richtige Antwort auf einen bevorstehenden Währungscrash, aber dazu müssen weitere Bedingungen erfüllt werden.
    Dazu mal der Vergleich von Immobilien, Aktien (inkl. Aktienfonds und anderen Beteiligungsformen), Gold, Geldforderungen aller Art (Sparguthaben, Bausparer, Lebensversicherungen, Pensionsversicherungen, Anleihen, Rentenfonds usw.) und Bargeld.

    1. Liquidität: Man muss es schnell wieder gegen was anderes tauschen können.
    Immobilien: nicht erfüllt
    Aktien: erfüllt (mit Ausnahmen)
    Gold: erfüllt
    Geldforderungen: nicht erfüllt (mit Ausnahmen wie Tagesgeld oder sehr kurzfristige Anlagen)
    Bargeld: erfüllt


    2. Darf nicht von Schulden abhängen:
    Immobilien: nicht erfüllt (in Deutschland sind Immobilien z.B. zu 60% kreditfinanziert, in anderen Ländern ist die Quote meist noch höher)
    Aktien: nicht erfüllt (die Unternehmen selbst sind alle hoch verschuldet, noch dazu werden zum Teil auch Aktien mit Fremdkapital gekauft -> Stichwort Hedge Fonds)
    Gold: erfüllt
    Geldforderungen: nicht erfüllt (alles Geld ist nur Schuldgeld)
    Bargeld: teilweise erfüllt (Bargeld ist Zentralbankgeld und hängt somit nur von der Zentralbank ab und stellt somit zumindest keine Schuld von privat oder vom Staat dar.)

    3. Schutz vor Inflation:
    Immobilien: erfüllt
    Aktien: erfüllt
    Gold: erfüllt
    Geldforderungen: nicht erfüllt
    Bargeld: nicht erfüllt


    4. Schutz vor Deflation:
    Immobilien: nicht erfüllt
    Aktien: nicht erfüllt
    Gold: teilweise erfüllt (in der Theorie nicht erfüllt, in der Praxis wird aber Gold trotz der ggf. kommenden Deflation weiter steigen, weil Gold dann der letzte sichere Hafen sein wird, weil Staatsanleihen ihren Status als sicheren Hafen verloren haben)
    Geldforderungen: teilweise erfüllt (theoretisch vor Deflation geschützt, in der Praxis aufgrund des während der Deflation hohen Kontrahentenrisikos aber kein Schutz)
    Bargeld: erfüllt


    5. Anonymität: Ist wichtig, um sich vor Besteuerung und Enteignung schützen zu können:
    Immobilien: nicht erfüllt
    Aktien: nicht erfüllt
    Gold: erfüllt
    Geldforderungen: nicht erfüllt
    Bargeld: erfüllt


    6. Physischer Besitz: Damit man auch wirklich die Kontrolle über das Vermögen hat.
    Immobilien: erfüllt
    Aktien: nicht erfüllt
    Gold: erfüllt
    Geldforderungen: nicht erfüllt
    Bargeld: erfüllt


    7. Langfristiger Werterhalt:
    Immobilien: teilweise erfüllt (Immobilien sind eigentlich nur Konsumgüter wie alle anderen auch, der Wertverlust pro Jahr ist zwar nur gering, aber vorhanden)
    Aktien: teilweise erfüllt (sehr langfristig bestehen nur wenige Unternehmen)
    Gold: erfüllt (behält schon seit Jahrtausenden seinen Wert)
    Geldforderungen: nicht erfüllt
    Bargeld: nicht erfüllt


    8. Frei von Verpflichtungen/sonstigen Abhängigkeiten: Mit Verpflichtungen ist gemeint z.B. eine Nachschusspflicht oder nötige Renovierungen bei Immobilien.
    Immobilien: nicht erfüllt (muss immer wieder renoviert werden, dazu besteht bei Zinshäusern die Abhängigkeit von den Mietern)
    Aktien: teilweise erfüllt(Nachschusspflichten sind bei Aktien selbst unüblich, aber bei anderen Beteilungsformen wie diverse geschlossene Fonds, Mezzanine-Produkten oder Gesellschafterbeteiligungen ist eine Nachschusspflicht durchaus möglich)
    Gold: erfüllt
    Geldforderungen: teilweise erfüllt (Nachschusspflicht bei manchen Anlagen möglich, dazu oft Bindung an feste Laufzeiten)
    Bargeld: erfüllt




    In Summe:
    Immobilien: 2 von 8 Punkten erfüllt, 1 Punkt teilweise erfüllt
    Aktien: 2 von 8 Punkten erfüllt, 2 Punkte teilweise erfüllt
    Gold: 7 von 8 Punten erfüllt, 1 Punkt teilweise erfüllt
    Geldforderungen: 0 von 8 Punkten erfüllt, 2 Punkt teilweise erfüllt
    Bargeld: 5 von 8 Punkten erfüllt, 1 Punkt teilweise erfüllt


    Wie man sieht, gibt es auch unter den Sachwerten große Unterschiede.
    Der beste Sachwert ist und bleibt Gold.
    Auch unterschätzt ist Bargeld, das zumindest für die Übergangsphase und der Anfangsphase der Krise auch von Vorteil sein kann. Langfristig bietet aber auch Bargeld keinen Schutz, aber eine gewisse Bargeldbevorratung ist trotzdem sinnvoll.
     
  5. Disturbia

    Disturbia Gast-Teilnehmer/in

    Wenn wir mal wirklich von einem großen Crash ausgehen, Beispiel die Griechen kommen uns besuchen ;), was passiert dann mit deinem "Vermögen"?

    1. Gold/Silber: ok, kannst du verstecken...aber keine Rendite für die Zwischenzeit
    2. Bargeld: kann sich entwerten, dann kannst du dir damit den Hintern abwischen (wenn ein Brot mal wieder 1 MIO € kostet)....
    3. Aktien: futsch

    4. Immobilien statt Mietwohnung: im schlimmsten Fall kommt dein Vermieter vorbei und schmeißt dich raus, weil die griech. Verwandten auf Besuch kommen.
    Die Kredit-Immobilie gehört mir weiterhin, so lange ich die Raten zahlen kann. Diese sind ja gott sei Dank mit 6% gedeckelt und für 6-12 Monate kann man sicher das Bargeld dafür verwenden.

    Die abbezahlte Immobilie sichert mein Vermögen und ist Schutz für die Familie. eine gut vorbereitet Immobilie lässt sich nicht so einfach enteignen (Österreich ist ja Waffenliberal) :D


    Man sollte bedenken, dass auch der Goldbesitz mal verboten war und ab einer bestimmten Kaufmenge die Bank auch deinen Namen meldet. Falls der Staat dann mal Gold braucht, weiß er ja wo du wohnst...
     
  6. Ottawa

    Ottawa Gast-Teilnehmer/in

    In 2. Darf nicht von Schulden abhängen:" hast Du vergessen, dass bei hohen Staatsschulden (wie jetzt) die Währungsreserven (Gold) veräußert werden müssen um Staatsbankrotte abzuwenden. Also 'nicht erfüllt' bei Gold.
     
  7. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Lieber Michl,
    deshalb trägt man sein Geld nicht erst auf die Bank bevor man Haus baut, sondern steckt es gleich stückerlweise in eine Immobilie.
     
  8. Holzmichl

    Holzmichl Gast

    Das sind die Währungsreserven der Notenbank und nicht vom Staat.

    Noch dazu verkaufen die westlichen Notenbanken schon seit Jahren Gold.
    Auswirkungen auf den Preis hatte das nicht.
    Vor allem asiatische Notenbanken, ganz vorne dabei China, kaufen jede größere Menge mit Handkuss auf.
     
  9. Holzmichl

    Holzmichl Gast


    Liebe inkale,

    das halte ich für absoluten Bullshit.

    So profitiert die Bank noch mehr, weil man das Haus 2-3 mal abbezahlen darf, dank Zinssklaventum und noch dazu alle Risiken trägt.
     
  10. Holzmichl

    Holzmichl Gast

    Gold hat die letzten Jahre mehr Rendite gebracht, als die meisten anderen Anlagen.
    Und das wird auch noch solange bleiben, bis das Schuldenproblem nicht vollständig gelöst wurde. (kann also noch dauern)


    Da hab ich nie was anderes behauptet. Bargeld hat andere Vorteile, siehe oben.


    In Krisenzeiten werden werden Mieter massenhaft zahlungsunfähig werden. Da werden solvente Mieter sehr begehrt sein und die freie Wahl haben.


    Das ist soweit richtig, aber ein Risiko dabei ist, wenn die Bank aufgrund der fallenden Immobilienpreise weitere Sicherheiten verlangt. Wenn man diese nicht liefern kann, kann der Kredit sofort fälliggestellt werden.

    Wenn man davon ausgeht, dass Immobilien durchschnittlich zu 60% verschuldet sind, dann ist (Pi mal Daumen) 40% Verschuldungsquote das Maximum, was eine Immobilie gemessen an seinem heutigen Wert verschuldet sein sollte, um auf der sicheren Seite zu stehen.

    Dazu eben ein Bargeldvorrat für einige Monate Ratenzahlungen.

    So kann man einigermaßen sicherstellen, eine Immobilie auch über die Krise hinweg zu halten.
    Aber dann hat man trotzdem einen Verlust gemacht. Also nix mit "Rendite".


    Gold kann man weiterhin anonym erwerben.
    Ein Verbot ist zwar nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich.
    Unsere Eliten haben sich selbst größtenteils mit Gold eingedeckt, die würden sich selbst schaden, wenn sie Gold verbieten.
    Noch dazu ist damit nichts gewonnen. Goldvermögen ist weitgehend anonym und stellt heutzutage auch nur einen kleinen Bruchteil des Gesamtvermögens dar. Was sollte ein Verbot also nützen?

    Für wahrscheinlicher halte ich es, dass man Immobilieneigentümer über Sondersteuern/Sonderabgaben/Zwangsanleihen oder was auch immer schröpft.

    Erstens handelt es sich hier um einen viel größeren Vermögensposten, zweitens hat der Staat darauf einfachsten Zugriff, drittens kann man es poltitisch noch am leichtesten rechtfertigen, indem man die "reichen" Immobilieneigentümer belastet und nicht die "armen" Mieter und somit sozialverträglich handelt. Die Politiker werden schon dafür sorgen.
     
  11. Ottawa

    Ottawa Gast-Teilnehmer/in

    Ja, hast recht.

    Aber bedenke, bei einem im höher steigenden Goldpreis (bei gleichbleibenden Preisen) sowie bei Deflation können die Währungen mit kleineren Goldmengen abgesichert werden. Und da werden die bankrotten Staaten sehr wohl ihr Begehr auf die Reserven zeigen (soweit ich mich errinern kann war das schon einmal)!
     
  12. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Das ist eine Rechnung, von der du selber weißt, dass sie so nicht aufgehen kann, weil du unberücksichtigt lässt, wie die Entwicklung der Errichtungskosten sind, sich die Belastung durch Miete auswirkt sowie nicht sagen kannst, auf wieviel Jahre jemand überhaupt finanziert - sprich wie hoch die Zinsbelastung tatsächlich ist, die den Kosten eines späteren Immobilienerwerbs gegenüberstehen.

    Und letztendlich ging es um dein Beispiel, indem du anführst, dass die Ersparnisse der Bürger in Gefahr sind.
    Bei Fremdfinanzierung kann man in diesem Fall nichts zu verlieren haben, bei besagtem Ersparten sehr wohl.
    Und ich kenne noch jemanden, der von einem Tag auf den anderen alles verloren hat , weil das Geld entwertet wurde - ironischerweise ganz kurz bevor das Geld in eine Immoblie investiert werden sollte.
     
  13. Holzmichl

    Holzmichl Gast

    Problem ist, dass die meisten Leute einen Immobilienkauf immer mit einer deutlichen Steigerung der Wohnqualität verbinden.

    Also man wohnt z.B. gerade noch billig in einer kleinen Mietwohnung und baut dann ein riesiges Einfamilienhaus.

    Und damit "spart" man überhaupt garnichts. Man konsumiert wesentlich mehr, als man es zuvor getan hat.

    Wenn man Gleiches mit Gleichem vergleicht, kann eine Finanzierung durchaus mal billiger sein. Aber diesen Preisvorteil erkauft man sich mit dem Risiko, alles zu verlieren, was man hat. Dieses Risiko ist zwar zu normalen Zeiten vernachlässigbar, aber in der heutigen Zeit ist das nicht der Fall.

    So gut wie niemand hat aber eine 100%ige Fremdfinanzierung. Jeder hat einen gewissen Anteil an Eigenkapital und dieses riskiert man dabei.


    Tja, dann ist derjenige selber schuld.
    Ich rate ja auch von Geld ab.
    Aber bloß weil Geld unsicher ist, heißt das nicht, dass Immobilien deswegen sicher wären.
    Sie sind durchaus sicherer als Geld, aber das wars auch schon.

    Der Wunsch nach einem Eigenheim hat jeder in sich. Das ist auch der Grund, wieso sich Menschen irrational verhandeln und für diesen Wunsch einen viel zu hohen Preis zahlen und viel zu hohe Risiken eingehen. Das wird einfach alles ausgeblendet.
     
  14. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Du gehst in deinen Beispielen immer nur davon aus, dass Finanzierungen schwer leistbar sind.
    Unüberlegte Finanzierungen wird es immer geben, deshalb kann man sie aber nicht als Maßstab heranziehen.

    Wohlüberlegte Finanzierungen sind auch dann ein geringes Risiko, wenn man etwaige Einkommensausfälle aufgrund von Karenz oder Arbeitslosigkeit berücksichtigt.

    Und wieder auf dein Beispiel zurückkommend - solange das Eigenkapital nicht in der Immobilie gebunden ist bestünde die Gefahr, dass man alles risikiert.
    Ist der Eigenmittelanteil bereits in der Immobilie gebunden, kratzt einen die potentielle Gefahr der Geldentwertung kaum mehr.
    Der mögliche Verlust jenen Kapitals, den wir zusätzlich zu unserer Finanzierungsrückzahlung sparen ist vernachlässigbar - vor allem wenn man tatsächlich von einer Geldentwertung ausgeht, denn dann würden sich auch die Schulden dramatisch verringern.
     
  15. Holzmichl

    Holzmichl Gast

    Man darf sich nicht so isoliert von allen anderen sehen. In normalen Zeiten schon, aber nicht in diesen.
    Du blendest dabei aus, dass andere dich mit runterziehen könnten.
    Unüberlegte Finanzierungen übernehmen immer mehr die Überhand.
    Jetzt stell dir vor, die Immobilienblase platzt, so wie es auch in Spanien, in den USA oder auch in Irland passiert ist. Die Häuser der unzähligen schlechten Schuldner werden dann zwangsversteigert. Und das setzt dann einen Teufelskreislauf in Gang, der sich nicht aufhalten lässt.
    Die Immobilienpreise fallen in den Keller.
    Wenn du dann zwar ein guter Schuldner mit gutem Einkommen bist, aber dein Schuldenberg höher ist, als das Haus aktuell noch wert ist, dann kann die Bank neue Sicherheiten verlangen. Kannst du die nicht liefern, dann bist du genauso dran.

    In den USA werden immer noch komplette Einfamilienhäuser für 5000 USD und weniger verkauft.
    Ich denke zwar nicht, dass es bei uns auch so extrem kommt, aber dass sich die Immobilienpreise halbieren oder sogar zweifach halbieren, kann durchaus passieren.

    Und selbst wenn du das finanziell überlebst, dann hast du trotzdem einen gewaltigen Verlust gemacht.
    Eine Immobilie bietet schon grundsätzlich nur schlechten Schutz gegen die Geldentwertung, aber wenn es eine kreditfinanzierte Immobilie ist, dann überwiegen die Risiken den Schutz gewaltig.


    Wenn man ein Kredithaus hat, dann ist alles Eigenkapital riskiert, egal ob in der Immobilie gebunden, oder nicht.
    Wenn das o. g. Szenario eintritt, dann kommt der Zwangsvollstrecker und verscherbelt das Haus billigst. Die Schulden werden dabei nicht gedeckt. Die Bank hat danach also immer noch Forderungen und kann einem bis zur Pfändungsgrenze ALLES wegnehmen, was man hat.
     
  16. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Das widerspricht einer überlegten Finanzierung.

    Die Zeiten, wo Banken etwas finanzieren was nicht besichert ist, neigen sich zum Glück dem Ende zu.

    Holzmichl, ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist immer nur mit der negativsten Auslegung zu vergleichen. ;)
    Jemand der sehr riskant finanziert wird immer knapp am Fiasko leben und bei einem Vergleich immer die Alternative besser da stehen lassen.

    Ich kenne genug Kreditnehmer, die Einkommensausfälle schwer verdauen aber verkraften könnten und das in ihrer Finanzierung auch miteingeplant haben. Und nach dem das Bankengeschäft noch immer auf Gewinn ausgerichtet ist, gehe ich mal davon aus, dass es unüberlegte Finanzierungen reichlich gibt, diese aber noch immer die Minderheit darstellen - das könnte sich nämlich keine Bank auf Dauer leisten.
     
  17. Holzmichl

    Holzmichl Gast

    Tut es nicht.
    Bzw. es kommt darauf an, was man unter einer "überlegten" Finanzierung versteht.
    Dabei kommt es meiner Meinung nach nicht nur auf das Einkommen an, sondern auch auf die Eigenkapitalquote. Diese sollte mindestens 60% betragen, um auf der sicheren Seite zu sein.


    Eine fatale Falschannahme.
    Es wird sogar schlimmer getrieben als jemals zuvor.



    Das war nicht mal die negativste Auslegung.
    Wichtig ist, was passieren kann und wie hoch das Risiko dafür ist.
    Momentan sehe ich für Immobilien hohe Risiken. Und Schulden sind nochmal ein schwergewichtiger Multiplikator dieser Risiken.



    Problem bei dieser Betrachtung ist wieder mal, dass diese isoliert auf sich bezogen ist.
    Man muss das Gesamte betrachten.
    Was, wenn es aufgrund der kommenden Wirtschaftskrise eine neue Massenarbeitslosigkeit gibt? Dann gehen viele Schuldner pleite und das wird die Immobilienpreise in den Keller ziehen. Das hat dann auch auf die soliden Schuldner Auswirkungen. Zumindest hat man einen Wertverlust.


    Wieder eine fatale Falschannahme.
    Gerade WEIL Banken auf Gewinn ausgerichtet sind, macht man auch weiterhin unsichere, aber dafür sehr lukrative Geschäfte (unüberlegt sind sie deswegen nicht, das Risiko wird nur bewusst eingegangen).
    Banken wurden doch in der letzten Finanzkrise mit gewaltigen Summen vom Steuerzahler "gerettet", d.h. die Verluste wurden sozialisiert.
    Genau darauf hatten die Banken auch spekuliert, auf "too big to fail".

    Wieso sollten die Banken also sich die Chance auf dicke Renditen entgehen lassen, wenn das Risiko ohnehin der Steuerzahler trägt?

    Man wird es also wieder tun.
    Es wird weitergezockt und die nächste Finanzkrise ist schon im Anmarsch.
    Es wird wieder gerettet werden bis zum Abwinken und der Steuerzahler muss dafür bluten.
    Ein Ende wird das erst haben, wenn wir bei "too big zu save" angekommen sind. Also wenn der Steuerzahler so weit ausgepresst und ausgeblutet und gemolken wurde, bis nichts mehr geht.
     
  18. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Michl, deine negative Sichtweise limitiert dich selber.

    Ich kann deine Ausführungen in keinster Weise nachvollziehen.

    Würde bei uns einer beruflich ausfallen, dann hieße es alles was wir haben zusammenkneifen, Ausgaben reduzieren, Sparformen streichen und wir würden es auch schaffen.
    Würde mein Job geschliffen werden, könnte ich in den Erstberuf zurück, zu einem wesentlich niedrigeren Gehalt, aber der Verbleib im Haus wäre gesichert.
    Wir würden einiges an Bequemlichkeit aufgeben müssen, aber in Notsituationen gibt es schlimmeres. (wäre mir zumindestens lieber als meine Barmittel durch eine Wirtschaftskrise zu verlieren).

    Und müssten wir verkaufen, bekämen wir nicht den Wert des Hauses - nona, der Kredit ist noch nicht abbezahlt, aber ein dickes, fettes Plus.

    Und ich weiß, dass unsere Art des Finanzieren nicht die Ausnahme darstellt und es viele mehr gibt, die an Finanzierungen wohl überlegt herangehen.
     
  19. Amag

    Amag Gast-Teilnehmer/in


    ich bin in vielen Punkten deiner Meinung, aber diese Ansicht teile ich nicht mit dir.

    Die Banken werfen gerade jetzt wieder mit ungesicherten Krediten nur um sich. Ich sehe da auch ein sehr hohes Gefahrenpotential für die nahe Zukunft!
     
  20. Ottawa

    Ottawa Gast-Teilnehmer/in

    Nein, mit 'Basel II' sind den Banken strenge Regel auferlegt worden. Genau darüber beschweren sich die Banken (siehe Aussagen von Treichl).
     

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