1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

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Entartete Wirtschaft

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von D.J.Winston, 26 November 2013.

  1. D.J.Winston

    D.J.Winston Gast-Teilnehmer/in

    .....dieses Thema und der Titel ergab sich in einem Gespräch, entspringt also nicht nur meinen Gedanken, beschäftigt mich aber dennoch...

    Ich suche Beispiele und führe auch selbst welche an....

    Warum lassen wir uns von manchen Industriezweigen so an der Nase herumführen ? Warum lassen wir es zu das aus Gebrauchsartikel Verbrauchsartikel werden ? Was könnte man dagegen tun ? Wer hat Interesse das es so bleibt ? Oder ist das onehin in Ordnung wie es ist ?

    Ein erstes Beispiel.

    Als die ersten Glühbirnen erfunden wurden kam man relativ schnell darauf das die durchschnittliche Lebensdauer zu lang ist...Sehr bald wurde von Osram und Philips sowie weiteren Herstellern ein Geheimkartell gegründet und man einigte sich darauf das eine Glühbirne nur 1000 Betriebsstunden funktionieren darf....Alle anderen Produkte wurden vom Markt entfernt.

    Ein weiteres Beispiel.

    Die ersten Nylonstrümpfe waren beinahe unzerstörbar, sehr bald wurde aber die "Laufmasche" dazukonstruiert....Heute ist es ein Artikel der ständig nachgekauft werden muß...

    Noch eines...

    Beinahe alle Hersteller von Technischen Geräten konstruieren heutzutage "Schwachstellen" in Ihre Produkte mit ein...konnte man vor rund 30 Jahren noch Geräte kaufen welche ebensolange hielten, so ist dies heute absolut unvorstellbar, irgendein Mikrochip gibt genau nach Ablauf der Garantie seinen Geist auf...

    Will der Konsument das wirklich so haben ? Oder werden wir nur mächtig verarscht ?
     
  2. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    was kann er dagegen tun?
     
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  3. D.J.Winston

    D.J.Winston Gast-Teilnehmer/in

    ...vielleicht zuerst einmal Bewusstesein schaffen , vielleicht finden sich später auch Lösungen. So wie bei Kinderarbeit, Walfang, Textilproduktion...auch wenn es erst in den Anfängen ist, geächtet wird es bereits...
     
  4. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Falls es jetzt nur um die "geplante Obsoleszenz" geht (sonstige ausgeartete Zustände in der Wirtschaft gibt es nämlich zur Genüge): in dem Maße wie sie jetzt stattfindet, mit geradezu absurd kurzen Lebenszyklen der Produkte und angesichts der Müllberge, vor denen wir stehen, ist sie untragbar.

    Wenn man z.B. bedenkt, dass -gerade was die Elektronikbranche betrifft-die Dinger sogar schon vor ihrem programmierten vorzeitigen Ablegeben aussortiert werden weil sie nicht lange nach ihrer Einführung "überholt" sind, und dann irgendwo in Nigeria vor sich hinkokeln, dann könnte einem schlecht werden.

    Gut wäre zumindest eine "Positiv"-Liste von Dingen, die langlebiger sind bzw. deren Erzeugern. Ich selbst wäre bereit, mehr Geld dafür auf den Tisch zu legen, und ich kenne viele Menschen die genauso denken.
     
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  5. mo-mo

    VIP: :Silber

    wer ächtet kinderarbeit und textilproduktion? gerade jetzt vor weihnachten ist wieder der totale wahnsinn unterwegs und den leuten ist es schnurzegal wie und wer was hergestellt hat.

    auf die frage, was man dagegen tun kann?
    bewußt sein schaffen bei sich selber in erster linie.
    für mich sieht das so aus, dass ich fast nichts neu kaufe. es gibt alles zuhauf gebraucht. klar, der zeitaufwand ist größer, die ersparnis jedoch auch. ich habe ein ganzes haus eingerichtet mit gebrauchten möbeln, vorhängen, teppichen, bettwäsche, geschirr, etc etc
    dinge mit geschichte, ohne grausigen möbelhaus- und imprägniergestank. es wohnt sich sehr viel angenehmer.
    bei kleidung verfahre ich detto. grad unterwäsche und leibwäsche kaufe ich, wenn nötig neu.
     
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  6. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Damit hast Du natürlich Recht. Nur: die geplante Obsoleszenz bewirkt natürlich auch, dass Dinge früher kaputtgehen und daher auch nur beschränkt weitergegeben werden können.

    Der Bezug unserer vor 14 Jahren gekauften Couch ist bereits durchgewetzt, der Schaumstoffkern innen komplett zerbröselt (und nein, das war kein Billig-Produkt, das Ding war aus der "Mayflower"-Serie). Das gute Stück kannst Du beim besten Willen nicht mehr reaprieren oder weitergeben, nicht einmal die Caritas würde das nehmen.

    Die Dinge von heute eignen sich nur mehr sehr bedingt als Erbstücke oder für Zweit- und Drittbesitz.

    Wobei wir unserer Couch wirklich ein langes Leben eingeräumt haben. SIe wurde mit einer schönen Überdecke versehen und "ausgebessert, aber irgendwann ist Schluss. Und ganz ehrlich: wir können nicht auf "Vintage" machen und irgendwelche Oma-Möbel reinstellen, sonst ist unser Sohn wahrscheinlich das Gespött der Schule, denn egal, wie prekär die Verhältnisse sind-die meisten haben nagelneue Einrichtung.
     
    #6 Privatrice, 26 November 2013
    Zuletzt bearbeitet: 26 November 2013
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  7. D.J.Winston

    D.J.Winston Gast-Teilnehmer/in

    Leider ist es bei Stofftapezierten Dingen wirklich so das sie mit der Zeit durchgewetzt werden können....schon die normale Jeanshose mit Ihren Nieten ist für einen einfachen Stoff eine Herausforderung, ein Seidenstoff wird sofort gekillt...

    In dieser Sache kann ich aber vielleicht einen Tip zu einer guten Firma geben....Rolf Benz Produkte ( Hochpreisig ) verrechnen die Neutapezierung ihrer Möbel recht kulant, bei anderen Polstermöbelhersteller wird das nicht einmal angedacht.
     
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  8. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Das ist schon einmal eine gute Sache und etwas, das wir sicher bei einer Neuanschaffung bedenken werden.
    Neu beziehen hätte sich bei uns leider auch deswegen nicht mehr ausgezahlt, weil die Füllung sich aufgelöst hat.

    Es wäre jedenfalls ein Schritt in die richtige Richtung. Soweit ich weiß bietet auch IK*A Tauschbezüge für Polstermöbel an. Solche Dinge wären jedenfalls ausbaufähig. Es sollte mehr Reparaturfähigkeit "eingeräumt" werden.
     
  9. Schmied

    Schmied Gast-Teilnehmer/in


    Vergangenen Sa. - natürlich auf Ö1 in "Help, das Konsumentenschutzmagazin" - gehört, dass in Wien ein Verein (leider weiß ich dessen Namen nicht mehr) der auf Reparaturen von Elektronikartikel spezialisiert ist, eine Liste auflegen wird, nach der sich der Konsument das langlebigste Produkt (vorerst Weißware) heraussuchen kann.
    Später wollen sie auch Unterhaltungselektronik in die Liste aufnehmen.
     
  10. LaraCroft

    VIP: :Silber

    @DJ: hast gestern ferngeschaut?:)

    Ich füge bei der entarteten Wirtschaft noch den Umgang mit ihren Mitarbeitern (manchmal Humankapital genannt) hinzu.
     
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  11. LaraCroft

    VIP: :Silber

    RIS?
     
  12. Schmied

    Schmied Gast-Teilnehmer/in


    Und da muss man mitspielen? Das ist ja ein Teil der Einstellung, die das Rad am laufen hält.

    Und das Kind übernimmt 1:1 die vorgelebten Verhaltensweisen der Eltern. Schraubt sich dann einen Flatscreen vom Blödmarkt auf die Häuseltür seines Studentenloft (natürlich studiert das Kind Jus oder Medizin oder int. Wirtschaftsrecht, sonst wird man ja zum Gespött der Familie oder der Nachbarn), um ja nicht die Kurse der Green-Economy zu versäumen.
     
    spacedakini3 und Urquelle gefällt das.
  13. Chelsea

    Chelsea Gast-Teilnehmer/in

    das war sicher rusz
     
  14. Schmied

    Schmied Gast-Teilnehmer/in

    Ja, genau! Dank' dir.
    RUSZ
    Hast du den Beitrag auch gehört?
     
  15. Ipani

    Ipani Gast-Teilnehmer/in

    Vermutlich war`s der hier, oder?
    Reparatur- und Service-Zentrum R.U.S.Z | Reparatur- und Service-Zentrum R.U.S.Z
     
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  16. Schmied

    Schmied Gast-Teilnehmer/in

  17. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Ich spiele das nicht mit. Wir haben keinen Flatscreen sondern noch ein Röhrengerät, es gibt auch keinen Statuskram oder eine nagelneue Einrichtung. Wenn mein Sohn Zirkusclown werden möchte dann soll er das machen und für meine Nachbarin bin ich sowieso ein rotes Tuch.

    Diesen Aspekt meine ich nicht. Es ist nur so, dass man zwar seinen eigenen Lebensstil wählen und dazu stehen kann, aber in diesem Fall muss das Kind ihn mittragen, daher würde ich nicht die Wohnung mit Oma-Möbeln vollstellen oder eine pickige 60er Jhre Küche anschaffen (oder die Wände mit H.R. Giger Postern plakatieren, ihn im Hausanzug oder im Walla-Walla-Gewand von der Schule abholen-was auch immer) um das Kind nicht allzu sehr zu exponieren. Ich würde es einem 9 jährigen nicht zumuten, sich aus diesem Nerd-Eck wieder herauszuarbeiten. Wir sind auch ohne das unangepasst genug.
     
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  18. Schmied

    Schmied Gast-Teilnehmer/in

    Da habe ich dich wohl falsch verstanden.
     
  19. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Ich weiß schon, was Du meinst-wer kein Smartphone hat ist ein Nichts, etc. pp-es stimmt schon, und es ist Unfug.

    Nur die Sache mit der verhaltensoriginellen Einrichtung aus Sperrmüll kann einem Kind sehr gründlich zeigen, wie schnell man von den anderen in einer Schublade verstaut wird aus der man kaum mehr
    herauskommt. Das war aber sicher nicht auf die Art der Einrichtung gemünzt, die die Userin mo-mo gemeint hat, ist eigentlich sowieso ein Nebenschauplatz in den ich mich verzettelt habe bei der Vorstellung, die Wohnung mit abgenudelten Obsoleszenz-Möbeln oder 70er-Jahre-Couchen und Oma-Vitrinenvollzustellen.

    Wichtig ist der Hinweis auf das R.U.S.Z., das ist ein guter Tipp.
     
  20. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in


    Das ist halt Marketing und Business. Warum sagen wir Tempo und nicht Taschentücher? Letztendlich kommt es auf auf das Produkt, den Konsumenten und die Öffentlichkeitsarbeit an. Entweder hast Du ein Produkt, das funktioniert oder halt nicht...
    Und wenn sich der Konsument "verarschen" lässt, ist das auch noch so. Du kannst nur mit dem "vorliebnehmen", was Du hast und darauf aufbauen.
     
    #20 anna-mari, 26 November 2013
    Zuletzt bearbeitet: 26 November 2013

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