1. Reden wir miteinander ...

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emanzipationsmüde! - wer noch?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von lula, 27 Juli 2008.

  1. lula

    lula jössas 8-O

    als teenagerin und in den zwanzigern war ich total gewillt eine emanzipierte frau zu werden.
    sprich:
    ich kann alles machen und werden was männer können
    ich verdiene immer mein eigenes geld und werde immer unabhängig sein
    ich übernehme im restaurant mind. jedes zweite mal die gesamte rechnung
    ich werd niemals hausfrau
    ich legen meinen familiennamen trotz heirat nicht ab
    ich werde mutter, aber selbstverständlich mache ich nebenher auch karriere
    usw.

    aber ich hatte immer das gefühl "gegen windmühlen zu laufen".

    jetzt bin ich mitte dreissig, mutter eines zweijährigen (mit wunsch auf ein zweites kind), arbeite in teilzeit und fühle immer öfter eine gewisse erschöpfung wenn es um das thema emanzipation geht.

    geht es noch jemandem so?
    was denkt ihr darüber?
     
  2. naida

    naida Gast

    Mein Leben ist bisher wie von dir oben beschrieben verlaufen (bis auf den letzten Punkt, der ist noch ausständig). Ohne dass ich es mir eigens vorgenommen hätte oder dafür gekämpft habe.

    Was hält dich von all dem oben geschriebenen ab? Die Teilzeitarbeit? Das schließt doch den Rest nicht vollkommen aus? Was sagt dein Gatte dazu?
     
  3. Welcher Gatte?*gg*
     
  4. kristall

    VIP: :Silber

    Worauf beruht deine Erschöpfung?

    Ich bin ziemlich sicher, dass nicht dein Wunsch nach Selbstständigkeit und Unabhängigkeit dich erschöpft.
     
  5. Q

    Q Gast

    Danke, ich hab mir die gleichen Fragen gestellt ...

    Frauen, die ihr eigenes Geld verdienen und im Restaurant selber zahlen, sind heute der Normalfall, es gibt kaum Berufe, die Frauen nicht offenstehen (und wo sie geradezu auf Händen hineingetragen werden), und die Sache mit dem eigenen Familiennamen ist heute doch auch schon Standard.
     
  6. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Nein, ganz im Gegenteil. :) Ich bin Mutter zweier Töchter geworden und das pusht bei mir den Emanzipationsdrang deutlich. Ich nehme stark wahr, wie geschlechtsspezifisch Kinder heute immer noch wahrgenommen werden (selbst als Babys schon), was sich auf die Entwicklung auswirken muss und es auch tut. Mein Emanzipationswille bezieht sich, seit ich Mutter bin, schwächer auf mich und meine eigene Generation als auf die danach.
     
  7. Q

    Q Gast

    Bitte erklär das näher. Ich erlebe nur, dass Mädchen immer und überall gepusht und bevorzugt werden. Dass sie selber im Kindergarten schon ihr eigenes Geschlecht bevorzugen, am liebsten rosa und Mascherln und Spangerln haben und sich in Plüsch-Puppenecken am wohlsten fühlen - dafür kann die Umwelt nichts. Angebote gibts genug, und sie weden sicher nicht geschlechsspezifisch präsentiert.
     
  8. agnellina

    agnellina tabula rasa

    @Q, du weißt doch, mein Vorsatz... ;)
     
  9. murcielago

    murcielago Gast

    ich versuche meine emanzipation dahingehend zu leben, daß ich mein leben nach meinen vorstellungen einrichte, unabhängig davon, ob es irgendeinem emanzipierten oder aber patriarchalischen klischee entspricht oder nicht - ich verstehe emanzipation also als ein hintermirlassen aller mich hindernden klischees.

    meine kinder betreffend kann ich mit dieser vorbildwirkung auch am besten leben - auch wenn ich im moment nach außen durchaus ein seltsam antiquiertes hausfrauenklischee repräsentiere.
     
  10. Teres

    Teres Gast-Teilnehmer/in

    im moment ists bei mir genauso.
    es ist sehr anstrengend ;)
     
  11. berchen

    berchen Gast-Teilnehmer/in

    Mei... ich bin mitte 20 und bin auch müde von der emanzipation ;)

    als junges mädchen dachte ich immer: zuerst karriere, dann kinder und karriere trotzdem, jeder soll doch überall ein In anhängen, männer sollen nicht die alleinverdiener sein, ich kann für mein leben selber sorgen....

    und heute etwa 6 Jahre später?
    ich verfluche alle frauen, die meinen sie sind emanzipiert, die auf ihr dämliches In in jedem Referat, in jedem Text bestehen (ich hab einmal ein referat auf der uni mit In gehalten, es war sowohl für mich, als auch für die zuhörer der blanke horror dem zu folgen, was ich da erzählen (und nein es liegt nicht an mir, denn meine referate sind normalerweise leicht zu verstehen und zu verfolgen ;) )
    ich verfluche alle frauen, die mich mitleidig anschauen, weil ich eine tochter hab und trotzdem studiere... alljenigen, die meinen, dass man mit kind auf der uni eh nix weiter bringt, weil man ja erst mit mitte 30 das zeug dazu hat, mutter und karrierefrau zu sein

    ich hab meine vorsätze alle über bord geworfen, bin glücklich so wie es ist... ich rede nicht mehr über emanizipation, wie tolle es doch wäre, am höhepunkt seiner karriere kinder zu kriegen, und das kind dann mit 3 monaten in die krippe zu stecken und weiterhin karriere zu machen (ist für mich irgendwie net ganz sinn der sache, einkind zu bekommen und es nach 6 monaten wieder abzugeben, aber das ist ansichtssache) - dass alle männer die frauen karrieretechnisch vernichten wollen und frauen generell keine chance auf einen guten beruf mit gutem gehalt haben (hat mir meine allerliebste emanze schon des öfteren erklärt) - ich mag die männer, besonders meinen ich lasse mich gerne von ihm einladen, wenn ich aber doch mehr geld als er haben sollte, dann zahl halt ich, sollte doch eigentlich klar sein...

    meinen familiennamen wollt ich auch immer behalten (hat so seine vorteile ;) ) aber ich will nicht, es steckt viel schlechtes dahinter und da will ich mich loslösen und da ich in einem ähnlichen feld arbeiten werde wie mein vater möcht ich nicht immer hinter vorgehaltener hand hören: das ist doch die tochter vom...

    ich hab dieses hausfrauending mal ein halbes jahr ausprobiert: ich packs nicht, ich werd richtiggehend depressiv, das halt ich einfach nicht aus und lg noch weniger ;)

    im moment bin ich froh, dass lg genügend geld verdient (bekomme zwar eh selber was, aber wir würdens auch ohne schaffen=

    und eins weiß ich - ich hab einen klaren vorteil gegenüber all meinen lieben emanzen auf der uni :D ich kann nach dem abschluss zu bewerbungsgesprächen gehen (und das meiste in unserer fachrichtung läuft sowieso auf max. 20h/Woche (auch für MÄnner ;) ) und kann sagen: Familienplanung abgeschlossen :cool:

    LG; berli!
     
  12. lula

    lula jössas 8-O

    beispiele: das fängt ja alles an mit

    "du gehst zur mama in die küche und dein bruder mit dem papa in die werkstatt"

    über

    "wieso willst du jetzt was studieren, wennst eh vorhast irgendwann kinder zu haben"

    und

    "ich hätte gerne, dass wir meinen familiennamen annehmen, weil meine schwester heisst so wie ihr mann und du hast eh noch einen bruder"

    oder

    "und die kolleginnen sorgen bei der firmenfeier dann für das leibliche wohl"

    bis zu

    "klar verdienen männer mehr als frauen, die bringen ja mehr leistung und haben eine familie zu versorgen"

    usw.

    ich meine damit diese ewigen diskussionen über alles mögliche wo eben solche althergebrachten rollenverteilungen üblich sind.
    immer diskutieren und gegen das "das war immer schon so" ankämpfen.

    das finde ich sehr ermüdent.
     
  13. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Den find ich besonders :vomit:.
     
  14. berchen

    berchen Gast-Teilnehmer/in

    diskutieren und seinen standpunkt vertreten ist immer ermüdend, aber in meinen augen sind solche kampf-emanzen (vermehrt in lehrveranstaltungen über emanzipation zu finden - war mal spaßhalber mit einem freund dort, ihm wurde von der lv-leiterin nahe gelegt den raum zu verlassen :vogelzeig: ) nicht mehr zeitgemäß... ich danke alice schwarzer und konsortInnen ;) recht herzlich, was sie für unsere generation und die uns nachfolgenden geleistet und erkämpft haben, aber heute eine kampf-emanze, dass passt mir irgendwie nichtmehr ins weltbild, weiß nicht warum, aber es ist lächerlich, weil es bei uns zu hause (hab wohl einen guten fang gemacht ;) )einfach klare sache ist, dass beide parterner gleichberechtigt sind - es geht ja soweit, dass lg will, dass unsere tochter soweit "erzogen" wird, dass sie mal ihren namen behalten will, wenn sie heiratet...

    in meinen augen ist es aber auch so, dass männer einfach weiterhin dieses rollenleben ausleben, weil viele vermeintliche feministinnen sich noch immer die opferrolle zuschreiben
    "wir armen frauen - uns wird nichts zugemutet - wir haben die schlechteren jobchancen - keine chance auf karriere (mal ganz ehrlich, wann macht man denn karriere, mit mitte 30, anfang 40, wenn sie dann doch drauf kommen, dass sie ein kind wollen :confused: egal...) " wenn man sich selbst die opferrollen zuschreibt, überträgt man das automatisch auf andere und diese übernehmen dann die meinung!

    LG; Berli
     
  15. murcielago

    murcielago Gast

    ok, jetzt versteh ich besser, worauf du hinauswillst. ich mag das allgemeinbekannte auch nimmer diskutieren und bewundere alle, die sich das antun. :verehrung:
    [/quote]
    der eignet sich aber besonders gut zum widerlegen - vielleicht sind dann bei der nächsten feier doch die männer dran. :cool:
     
  16. Drago

    Drago Gast

    für mich gibts da nichts zu diskutieren. ich setze das einfach voraus und wenn sich wer querstellt, den lass ich ang'lahnt. ich bin zwar immer die zicke, männerhasserin, männertyrannin und die hexe-in den augen manchen männer, aber macht nix.:D mein mann sieht das so wie ich und der rest pft.
     
  17. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Ich hab die TE auch zuerst falsch verstanden. :eek:

    Ja, mich nervt auch das immergleiche Gesuder, das man ständig widerlegen muss:
    - Es gibt doch eeeeh schon längst die Gleichberechtigung. Na gut, da und da und da nicht, aber das ist ja auch alles biologisch! Hab ich im Woman gelesen!
    - Ich hab meine Kinder GAAANZ gleich erzogen und trotzdem steht der Bub nur auf Autos und das Mädl hat die rosa Phase!
    - Und wenn deine Töchter mal was Rosanes haben wollen, verbietest du das dann?? :eek:
    - ICH bin halt GERN eine Frau (und du offensichtlich nicht, was ist falsch mit dir??)!
    - Ich hab von Alice Schwarzer zwar keine Silbe gelesen und hab nicht den Hauch einer Ahnung, wovon sie redet, aber das ist doch auf jeden Fall eine männerhassende frigide Frustblunzn!
    ...

    Leiiiiiiiiicht überzeichnet, aber nur leicht. ;) Und das wäre eine Endlosliste, ich könnt stundenlang so weitermachen, es ist sooo öd...
     
  18. Berthold

    Berthold Gast

    Ich meine, eines versteh ich nicht ganz:
    Einerseits wird immer wieder auf die Unterschiede zwischen Mann und Frau größter Wert gelegt, und zwar von Frauenseite. Das ganze Gendern lebt davon! Gender Medizin ist besonders in, weil weibliche Herzinfarkte anders sind als männliche usw. Okay.
    Und andererseits soll die Erziehung möglichst geschlechtslos bzw. -neutral ablaufen, nur ja nicht spezifisch! Mädchen und Buben sind ganz gleich, wenn man sie nur lässt und nicht in eine Richtung drängt.

    Hä?
     
  19. Berthold

    Berthold Gast

    Für mich fragt sich, ob das wirklich deine eigenen Wünsche waren. Oder "das muss man wollen, wenn man eine zeitgemäße Frau sein will".
    Mir kommt nämlich vor, dass das - ich schließe mich den Vorschreiber(inne)n an - nicht allzu schwer zu verwirklichen gewesen wäre, wäre es dir wirklich am Herzen gelegen. Kampf gegen Windmühlen ist das heute nicht mehr wirklich - außer die Windmühle ist man selber.

    Die andere Seite: muss man das alles, wenn man es selber nicht will? Oder ist die wahre Freiheit nicht, die Wahl treffen zu können? Und wenn es einem so lieber ist, dann den Namen des Mannes anzunehmen - nicht weil man muss, sondern weil er einem selber besser gefällt?
    Ich glaube, berchen hat das sehr gut beschrieben. Emanzipation sollte nicht ein neuer Vorschriftenkatalog sein, zwar in die umgekehrte Richtung aber dennoch genauso einengend und lähmend, sondern wirklich die Wahl zu haben und frei zu entscheiden. Und wenn du z.B. einen traditionell weiblichen Beruf haben willst, weil du es möchtest, oder überhaupt Kinder zu bekommen und bei ihnen zuhause zu bleiben - wer soll dich daran hindern? Nur weil andere dafür gekämpft haben es nicht mehr machen zu müssen? Schön und gut, aber ihr Anliegen muss nicht das deinige sein.

    Langer Rede kurzer Sinn:
    Finde heraus, was du willst, und tu es. lass dich daran von niemandem hindern, weder von Männern noch von Frauen. Niemand hat besser als du zu wissen, was du möchtest!
     
  20. Was mich wundert: Dass andere Frauen so viel Aggression auslösen, man bei Männern aber sagt, ja, die machen das halt so, war schon immer so, die können ja gar nicht anders bei so vielen bösen Weibern.

    Mein Feminismus hat beim Praxis-Test auch einige Kratzer abbekommen, einiges hab ich revidiert, aber an der Idee, gleichWERTIG behandelt zu werden, halte ich schon fest.

    b.
     

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