1. Reden wir miteinander ...

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Einvernehmliche Lösung

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Karin1974, 11 Mai 2012.

  1. Karin1974

    Karin1974 Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin seit zehn Jahren in meiner Firma, mein Vorgesetzter hat mich letzten Mittwoch bei einem Telefongespräch wüst beschimpft. Ich habe aufgelegt und bin in den Krankenstand gegangen, da es mir danach sehr schlecht ging. Mit dem Vorgesetzten meines Vorgesetzten habe ich kommenden Mittwoch ein Gespräch, wo ich aufzeigen werde, dass ich von meinem Vorgesetzten respektlos behandelt wurde, er zu mir unfair war und dass ich von ihm beschmipft wurde. Meiner Meinung nach wurde ich systematisch gemobbt um wieder ins burnout zu kommen. Er hat mir meine Fragen nicht beantwortet und mich vor Kollegen runter gemacht. Ich werde um die einvernehmliche Lösung bitten, nur glaube ich nicht, dass ich diese bekommen werde. Welche Möglichkeiten habe ich noch? Selbst kündigen will ich auf keinen Fall.
    Herzlichen Dank für etwaige Tipps.
     
  2. sonnengelb

    VIP: :Silber

    Warum willst du nicht selbst kündigen?

    LG
     
  3. Karin1974

    Karin1974 Gast-Teilnehmer/in

    Abfertigung alt, daher würde ich auf 3 Monatsgehälter verzichten, das sind 10000.-€ Ich war immer loyal meiner Firma gegenüber, habe die letzten zwei Jahre keine Pause gemacht und habe an die 100 Überstunden, die Hälfte habe ich gar nicht aufgeschrieben, hätte noch viel mehr Stunden, habe teilweise um 3 Uhr in der Früh begonnen um die Arbeit zu schaffen und habe keinen Cent auf Nachtstunden erhalten, warum soll ich auf die Abfertigung verzichten? Zudem war ich in zehn Jahren genau 2x länger im Krankenstand (Knie-Op und burnout) ansonsten war ich 4x ein paar Tage krank. Bin auch mit Blasenentzündung und Hexenschuss arbeiten gegangen, weil sonstg keiner im Büro gewesen wäre.....
    LG
     
  4. Belico

    VIP: :Silber

    Gehst du, weil du den Job nicht mehr aushältst oder gehst du, weil du deinen Vorgesetzten nicht mehr aushältst?
     
  5. bertl2

    bertl2 Gast-Teilnehmer/in

    hatte auch ein ähnliches problem/situation (kommt mir sehr bekannt vor).
    ich habe einen schlußstrich gezogen: zuerst dienst nach vorschrift, alle stunden aufgeschrieben (strenge rechnung-gute freunde)
    dann hatte ich bald den ruf nix mehr zu arbeiten, da ich nur von 8- 5 im büro war und sich immer mehr arbeit aufstaute und dies von leuten die nur 40h arbeiteten. (ich hatte jährlich ca 600-700 üstunden).
    und der genaue chef konnte rein gar nix machen - er hätte mich auch nicht gekündigt, weil er wusste dass ich mehr leistete als andere. lästig (spezialaufgaben was nur gute mitarbeiter geben kannst) war er schon immer, ich habs damals auch als mobbing gesehen, aber eigentlich (im nachhinein gesehen) war ich der einzige den er es zutraute bzw. der es am besten, schnellsten und am ehesten zufriedenstellend machte (er ist ein sehr genauer ehrgeiziger mensch).
    ich war wahrscheinlich auch am burnout - mir war es nicht mehr wert und hab dann gekündigt.
    mein chef hat es gespürt als ich ein gespräch mit ihm führen wollte und ging mir sicher ein gutes monat ausm weg - aber dann hab ichs ihm eben zwischen tür und angel gesagt und ihn den zettel in die hand gedrückt.
    ich war aber im neuen systgem der abfertigung.
    mein tipp:
    beim gespräch mit dem chef deines chef: werde nicht emotional, versuche den sachverhalt darzustellen und wie du dich dabei fühlst, du brauchst dich nicht beschimpfen zu lassen,
    versuche eine einvernehmliche lösung des problems zu finden (
    nimm auch jemanden von der personalabteilung mit - damit alles fair runter geht
    wegen der beschimpfung krankenstand gehen: aufpassen - gib der fa keinen grund dich zu entlassen, dami sie sich die abfertigung sparen
    mach dienst nach vorschrift, dies ärgert die chefs am meisten, denn dann lernen sie eigentlich wieder zu schätzen was sie in den letzten 10 jahren für fähige mitarbeiterinnn hatten - ein neuer braucht für die gleiche arbeit anfangs sicherlich die 3fache zeit :) (und wegen zu langsam arbeiten, faulheit einer angestellten die 10 jahre in der firma ist, geht beim arbeitsgericht sicher nicht durch - entweder war sie schn immer langsam oder sie hat vorher für 3 gearbeitet)

    also kopf hoch und diplomatisch/sachlich bleiben (hab ich leider falsch gemacht und sicherlich einige trümpfe damit verspielt)
     
  6. Belico

    VIP: :Silber

    Es kommt auf deine Einstellung und auf deinen Selbstwert an!
    So wie du es beschreibst, warst du all die Jahre in einer gewissen Art und Weise das Opfer, du hast zusätzliche unbezahlte Zeit geopfert, damit die Dinge erledigt sind, du hast Nerven geopfert wegen dem mobbenden Vorgesetzten und du hast deine Gesundheit geopfert. Jetzt willst du also ein Chefgespäch, weil du last but noch least auch noch deinen Job opfern willst.
    Ach ja, deine Abfertigung wilst du nicht opfern, denn die steht dir zu, allerdings liegt es im Wesen einer einvernehmlichen Lösung, dass man sich auf beiden Seiten ein bisserl entgegenkommt, sprich, etwas opfert. Das wird in etwa die Hälfte der Abferteigung sein, wenn es tatsächlich einvernehmlich wird oder ein bisserl weniger, kommt drauf an, wieser du deine Opferrolle bis dahin perfektioniert hast.
    Ich bin Opfersein indirekt profi, meine Mama war das geborene Opfer, deshalb glaube ich, dass ich mich da auskenne und hoffe, dir einen Tipp geben zu können.

    Bevor du in die Verhandlungen gehst zieh dich ein bisser mit dir zurück, geh auf einen Kaffee oder leg ich in die Hängematte und überlege dir mal
    - was oder wer macht dich zum Opfer
    - wie profitierst du von deinem Opfertum?
    - wie profitieren die anderen von deinem Opfertum?
    - was nützt du als Opfer deinem Vorgesetzten? Was deinem Chef? Was deinen Kollegen?
    - was könntest du noch unternehmen, um weiterhin ein gutes Opfer zu sein?
    - wie ist deine grundlegende Einstellung zu Opfern und zum Opfern?
    - wo und wie siehst du dich heute in einem Jahr?

    Dann mach was anderes, stell dich vielleicht vor einem Spiegel oder bitte jemanden ein Foto von dir zu machen und betrachte es genauer, damit du auch weißt, wie Opfer aussehen.

    - frage dich dann, ob dir die Firma, dein mobbender Vorgesetzter wertvoll genug ist, dass du ihr Opfer bist. Wen du die Frage positiv beantworten kannst, sollstest du von dir aus kündigen und zusätzlich auf deinen noch nicht ausbezahlten Urlaub verzichten, denn das ist bei Opfern eigentlich ok so.
    Wenn du anderer Meinung bist, und das wollte ich zum Ausdruck bringen, dann geh weg vom Opfertum! Wenn du unbedingt das Bedürfnis hast, dich zu opfern, dann mach das zu Hause, bei deinen Kindern, bei deinem Mann oder im Garten. Wenn dir das nicht genug ist, geh ehrenamtlich zur Caritas.
    Nur
    Opfere dich nicht in der Firma und Opfere DICH nicht der Firma.
    Speziell in deinem Fall gibt es viel mehr Möglichkeiten, deinen Konflikt zu bewältigen. Es ist wichtig, die Perspektive zu wechseln und das von einer anderen Seite zu betrachten. Der Gewinnerseite.
    Was macht dich so gut, dass du 10 Jahre in der Firma gearbeitet hast und dabei noch so gut bezahlt worden bist?
    Was macht dich so gut, dass du glaubst, dein Chef wird dich nicht freiwillig gehen lassen?
    Was macht dich so gut, dass dein Vorgesetzter in Rage kommt und dich beschimpft?
    Wie viel hat die Firma profitiert, dass du Mehrarbeit und Überstunden geleistet hast?
    Wen hast du entlastet oder geholfen, dadurch dass du das getan hast?

    Was müsste in der Firma geschehen, dass sie sich weiterhin auf deine Mitarbeit verlassen könnte?
    Mt der Frage würde ich dann ins Gespräch zum Chef gehen.
    Und vielleicht fällt deinem Chef dann ja eine bessere Lösung ein, immerhin betrachtet er per Definition das Ganze aus einem ganz anderen Blickwinkel. Die können dann ganz schön kreativ werden und Möglicherweise gibt es dann eine Lösung, wo ihr beide dann Gewinner seid. ;)
    Lg
    Beli
     
  7. sonnengelb

    VIP: :Silber

    Ok, abfertigung alt, dasverstehe ich.

    Ev hilft ein Argument a la: ich sehe sie sind mit mir nicht glücklich, ich biete ihnen hiermit eine einvernehmliche an fügen, das sieht in ihrer Statistik besser aus. Und sie müssen sich irgendwelchem Oberchefs gegenüber nicht rechtfertigen.

    Alternative: dugehst immer wenn notwendig krankenstand und fragst in zb zwei Monaten.

    LG
     
  8. lykkelig

    lykkelig Gast-Teilnehmer/in

    "Und sie müssen sich irgendwelchen Oberchefs gegenüber nicht rechtfertigen." könnte genau das Gegenteil sein - Oberchefs haben im Normalfall keine Lust die Abfertigung zu bezahlen und hoffen auf Kündigung.
     
  9. sonnengelb

    VIP: :Silber

    stimmt schon, daher seh ich persönlich sowieso schlechte chancen, dass sie eine einvernehmliche bekommt. aber zum probieren muss sie sich alle möglichen argumente überlegen, weil sie halt schlechte karten hat ...

    lg

    PS: was bin ich froh, dass ich in abfertigung neu bin ...
     
  10. Wolke

    Wolke Gast-Teilnehmer/in

    wenn dich das Mobbing psychisch belastet und du bereits einmal ins Burn Out geschlittert bist, solltest du eventuell versuchen - mit Hilfe der Ak - einen berechtigten vorzeitigen Austritt unter Wahrung der Abfertigungsansprüche durchzukriegen

    Als Angestellter hat man das Recht ein Unternehmen, welches die eigene Gesundheit (auch die psychische) gefährdet vorzeitig zu verlassen...

    Aber bitte informier dich vorher genauestens bei der AK!
     
  11. Belico

    VIP: :Silber

    D
    Das problematische bei einem berechtigten vorzeitigen Austritt ist, dass es ein wenig "amerikanisch" ist, sprich, all die aufgelisteten Punkte durch arbeitsgerichtliche und OGH Entscheidungen zustandegekommen sind. So auch die Definition von "Dienstunfähigkeit wegen Schaden für die Gesundheit". Er würde in jedem Fall vor einem Arbeitsgericht verhandelt werden und die TE müsste beweisen, dass es das Arbeitsumfeld war, weswegen sie derartig krank wurde, dass es auf die Gesundheit nachweisbar negative Auswirkungen hat. Der Arbeitgeber müsste nur beweisen, dass die Auswirkungen auf die Persönlichkeit der TE zurückzuführen sind und nicht auf das Arbeitsumfeld. Wenn jetzt die anderen gesund bleiben und nur die TE krank wird, sitzt er mit der Argumentation am längeren Hebel. Der Arbeitgeber würde sich bei dem Argument mächtig ins Zeug legen, denn falls die TE einen gesundheitlichen Schaden nachweisen kann und das Gericht stimmt dem zu, könnten all die KollegInnen im selben aRbeitsumfeld mit derselben Argumentation einen berechtigten vorzeitigen Austritterzwingen.

    Es gibt aber noch einen anderen Grund für einen berechtigten vorzeitigen Austritt, nämlich "Tätlichkeit, Verletzung der Sittlichkeit, erhebliche Ehrverletzung". Da genügt schon eine empfindliche Beleidigung. Eine Nachweisbare. Der Austrittsgrund ist erst dann "gültig", wenn der Beleidigende seine Beleidigungen fortsetzt, nachdem er der Aufforderung aufzuhören nicht nachgekommen ist.
    Lg
    Beli
     
  12. latella

    latella Gast-Teilnehmer/in

    geh doch ganz simpel selber in einen eeewigen burnout-krankenstand (vielleicht noch eine diesbezügliche kur anhängen?) - bis sie dich selber kündigen und dir die abfertigung zahlen.
    es gibt übrigens auch mobbing-beratungsstellen und -selbsthilfegruppen. sowas würd ich mir gönnen (im krankenstand)
     
  13. lykkelig

    lykkelig Gast-Teilnehmer/in

    der TE muss dann aber klar sein, dass sie irgendwann weniger gehalt kriegt wg. dauerkrankenstand u. evtl dann gehaltseibußen hat, weil sie vd gkk nicht die gesamte differenz als krankengeld erhält (hängt vom einkommen ab). das wissen viele nicht und fallen dann aus allen wolken.
     
  14. Karin1974

    Karin1974 Gast-Teilnehmer/in

    Danke nochmals für die vielen Tips und Inputs. Das Gespräch verlief leider nicht wie erhofft. Ich weiß, dass nach einer gewissen Zeit Krankenstand das Geld weniger wird, weil zuerst die Firma zahlt, dann Firma und WGKK und danach nur noch die WGKK und da dann ca. nur noch 70% vom netto Gehalt. Bei meinem Psychologen scheint die Mobbinggeschichte ohnehin auf. Ich arbeite nun Dienst nach Vorschrift, bleibe keine Minute länger. In dieser Firma bekomme ich nie und nimmer die Kündigung. Ich schau nebenbei wg. anderen Jobs und wenn es soweit ist dann verzichte ich auf die Abfertigung, meine Gesundheit ist mir wichtiger.
    LG an alle!
     
  15. Karin1974

    Karin1974 Gast-Teilnehmer/in

    Eher wg. dem Vorgesetzten und dessen Arbeitsweise, aber auch weil die Arbeit keinen Spaß mehr macht.
     

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